Eine verdächtig wahre Geschichte
Buch von Antoine Laurain, Claudia Kalscheuer

Titel: Eine verdächtig wahre Geschichte
Antoine Laurain (Autor) , Claudia Kalscheuer (Übersetzer)
Verlag: Atlantik
Format: Gebundene Ausgabe
Seitenzahl: 208
ISBN: 9783455012026
Termin: Februar 2022
Aktion
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Kurzmeinung
Bellis-Perennis Ein fesselnder Krimi, bei dem wenig so ist, wie es scheint
Zusammenfassung
Inhaltsangabe zu Eine verdächtig wahre Geschichte
Eine Star-Lektorin, ein literarischer Geniestreich, dem der Autor abhanden gekommen ist, und drei hilfreiche Morde: Antoine Laurain entzündet in seinem neuen Roman ein kriminalistisches Unterhaltungsfeuerwerk. Die Pariser Star-Lektorin Violaine Lepage liegt nach einem schweren Unfall im Koma. Aber es kommt noch schlimmer: Als sie aufwacht, droht der unter ihrer Federführung erschienene Roman Die Zuckerblumen Frankreichs renommiertesten Literaturpreis zu gewinnen. Dabei ist der Autor unauffindbar! Das ist so sehr gegen die Konvention der Preisvergabe, dass Violaines Karriereende bevorsteht. Da kommen ihr drei Morde zu Hilfe, die sich just so ereignen wie im Roman beschrieben. Nun sucht auch die Polizei den unsichtbaren Autor. Wer hat Die Zuckerblumen geschrieben und warum? Die Antwort liegt gut versteckt in der realen Vergangenheit und nicht jeder will, dass sie entdeckt wird …
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Bewertungen
Eine verdächtig wahre Geschichte wurde insgesamt 3 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,3 Sternen.
Meinungen
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Ein fesselnder Krimi, bei dem wenig so ist, wie es scheint
Rezensionen zum Buch
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Rezension zu Eine verdächtig wahre Geschichte
- Bellis-Perennis
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13. April 2022 um 06:01
Ein fesselnder Krimi, bei dem wenig so ist, wie es scheint.Viele Menschen träumen davon ein Buch bzw. einen Bestseller zu schreiben. Doch der Weg in die Bücherregale der Leser ist steinig. Einer dieser Felsblöcke ist die Manuskriptabteilung eines Verlages. Und genau eine solche steht im Mittelpunkt dieses Krimis.Weiterlesen
Star-Lektorin Violaine Lepages Aufgabe ist es, unter den Hunderten, manchmal Tausenden eingesandten Manuskripten, den Knüller herauszufinden. Dazu gibt es das System der Benotung der Werke mittels Symbolen. Quadrate werden sofort abgelehnt, Halbmonde könnten vielleicht interessant sein und die wenigstens Manuskripte erhalten die begehrte „Sonne“, jenes Attribut, das eine Veröffentlichung rechtfertigt.
Nun hat Violaine ein solche Sonne, nämlich „Die Zuckerblumen“, die noch dazu für den Prix Goncourt nominiert wird, doch der Autor ist wie ein Phantom. Er ist völlig unbekannt und tritt nicht in Erscheinung. Vertrag oder Änderungen im Werk - alles nur per Post oder eMail. Wenn der Autor oder - wie manche munkeln - die Autorin nicht bald auftaucht, ist Violaine ihren Job los. Dabei ist das nicht ihr einziges Problem. Violaine hat mit Müh und Not einen Flugzeugabsturz überlebt und leidet an Gedächtnisverlust.
Während der Verlag alles daran setzt den Autor zu finden, werden drei Männer genau wie in „Zuckerblumen“ beschrieben, ermordet. Das ruft wiederum die Kriminalpolizei auf den Plan und Violaine muss sich ihrer Vergangenheit stellen.
Meine Meinung:
Dieser Krimi hat mir sehr gut gefallen. Sprachlich auf hohem Niveau werden die Leser in die Welt eines Verlages eingeführt. Hier ist wenig Glamour zu spüren, eher harte Arbeit.
Die Figuren sind facettenreich ausgestaltet. Man kann mit Violaine am eigenen Verstand zweifeln und spürt die Verunsicherung, weil der Autor verschwunden ist. Interessant ist auch die Kommissarin, die mithilfe von KI, also Künstlicher Intelligenz, den oder die Mörder aufspüren will. Das klingt schon ziemlich gespenstisch. Doch auch als die Daktyloskopie in die Kriminalistik Eingang gefunden hat, fanden das die meisten auch absurd.
Geschickt werden nach und nach Details aus der Lebensgeschichte der Violaine enthüllt. Die Auflösung selbst ist ein wenig überraschend.
Fazit:
Dieser Krimi hat mich auf hohem Niveau sehr gut unterhalten. Daher gibt es von mir 5 Sterne und eine Leseempfehlung. -
Rezension zu Eine verdächtig wahre Geschichte
- beedaddy
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11. März 2022 um 09:06
Antoine Laurain, geboren 1972 in Paris, gelang der Durchbruch mit Liebe mit zwei Unbekannten (2014). Er arbeitet(e) als Drehbuchautor und Antiquitätenhändler. Seine Romane wurden teilweise verfilmt.Weiterlesen
Eine verdächtig wahre Geschichte lässt tief in das Verlagswesen, hier speziell die »Manuskriptabteilung« blicken, in der unzählige von eingereichten Manuskripten gesichtet und bewertet werden. Zur Benotung dienen Symbole: Es gibt ganz viele Quadrate (abgelehnt!), wenige Halbmonde (nicht uninteressant) und nur ganz vereinzelt Sonnen (veröffentlichen!). Solch eine Sonne entpuppt sich jedoch als Problem. Das Buch wird äußerst positiv besprochen und ist für den Prix Goncourt nominiert. Das Problem? Der Autor ist unbekannt. Star-Lektorin Violaine Lepage, selbst kürzlich erst nach einem Unfall aus dem Koma erwacht, steht hier vor ihrem möglichen Karriereende, denn ein unbekannter Autor beim renommiertesten Literaturpreis Frankreichs geht gar nicht.
Damit nicht genug, denn es geschehen drei Morde, die genau so durchgeführt wurden, wie in dem Buch beschrieben. Bald stellt sich also nicht nur Violaine die Frage: Wer hat Die Zuckerblumen geschrieben? Die Antwort liegt in der Vergangenheit – und die fördert erstaunliches zutage.
Dies war für mich das erste Buch von Antoine Laurain. Und sicherlich nicht das letzte. Mir hat der Schreibstil sehr gut gefallen. Das (schmale) Buch liest sich leicht, locker und die Geschichte ist humorvoll erzählt. Laurain webt auch gerne kleine und größere Absurditäten mit ein. Das macht das Ganze unverwechselbar und originell. An der ein oder anderen Stelle ist mir das aber auch unangenehm aufgefallen. Eine Kommissarin, die mittels einer geheimen künstlichen Intelligenz ermittelt? Das wäre nun wirklich nicht nötig gewesen.
Eine verdächtig wahre Geschichte ist herausragend schön zu lesen. Ich fühlte mich auf hohem Niveau gut unterhalten und … der Schluss ist perfekt und überraschend!
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Besitzer des Buches 5
Update: 8. April 2025 um 10:31