Dschinns

Buch von Fatma Aydemir

  • Kurzmeinung

    Bartie
    spannend, brisante Thematik, interessante Charaktere
  • Kurzmeinung

    Conor
    Etwas überfrachtet mit den vielen Themen, dennoch lesenswert

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Dschinns

Fatma Aydemirs großer Familienroman - 'Ihr Sound hat eine Wucht, die abwechselnd ins Herz und in die Magengrube geht.' Alena Schröder Dreißig Jahre hat Hüseyin in Deutschland gearbeitet, nun erfüllt er sich endlich seinen Traum: eine Eigentumswohnung in Istanbul. Nur um am Tag des Einzugs an einem Herzinfarkt zu sterben. Zur Beerdigung reist ihm seine Familie aus Deutschland nach. Fatma Aydemirs großer Gesellschaftsroman erzählt von sechs grundverschiedenen Menschen, die zufällig miteinander verwandt sind. Alle haben sie ihr eigenes Gepäck dabei: Geheimnisse, Wünsche, Wunden. Was sie jedoch vereint: das Gefühl, dass sie in Hüseyins Wohnung jemand beobachtet. Voller Wucht und Schönheit fragt 'Dschinns' nach dem Gebilde Familie, den Blick tief hineingerichtet in die Geschichte der vergangenen Jahrzehnte und weit voraus.
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Bewertungen

Dschinns wurde insgesamt 32 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,4 Sternen.

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Meinungen

  • spannend, brisante Thematik, interessante Charaktere

    Bartie

  • Etwas überfrachtet mit den vielen Themen, dennoch lesenswert

    Conor

  • Gut lesbar und lebendig, aber: nur Unverständnis, Not und Elend in der Familie?

    Marie

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Dschinns

    Ein vielschichtiger Roman über eine kurdisch-türkische Migrantenfamilie in Deutschland
    Fatma Aydemir erzählt in ihrem Roman „Dschinns“ die Geschichte einer kurdisch-türkischen Familie, die in den siebziger Jahren nach Deutschland kam. Während die Eltern, Hüseyin und Emine, ihr Leben in Deutschland nach den alten Mustern, geprägt von ihrer Erziehung in der alten Heimat und dem Koran, weiterführen, versuchen ihre Kinder die Chancen zu ergreifen und ihr Leben nach westlichen Vorbildern zu gestalten. Es kommt zu Konflikten und Missverständnissen innerhalb der Familie, die sich langsam auseinanderlebt.
    Erst nachdem Hüseyin eine Wohnung in Istanbul gekauft hat, um in der Türkei sein Rentnerdasein zu genießen, treffen alle Familienmitglieder dort zusammen. Der Anlass dafür ist tragisch und traurig zugleich: Hüseyin ist am Tag des Einzugs an einem Herzinfarkt gestorben, sie kommen zu seiner Beerdigung.
    Fatma Aydemir erzählt diese Familiengeschichte aus sechs unterschiedlichen Perspektiven und lässt alle Familienmitglieder nacheinander zu Wort kommen. Interessant fand ich die Betrachtungsweise der Kinder, zwei Söhnen und zwei Töchtern, die unterschiedliche Wege in ihrer neuen Heimat eingeschlagen haben. Um ihre Ziele zu erreichen müssten alle von ihnen einige Hürden überwinden, sowohl in der Gesellschaft wie auch in der eigenen Familie. Die Konflikte, die dabei entstanden beziehen sich vor allem auf die „strenge“ Mutter, der sie Schuld für ihre Lage, für die Entwurzelung geben. Besonders die ältere Tochter Sevda, die zuerst von den Eltern in der Türkei gelassen wurde, hat enorme Wut auf ihre Mutter, die sie nach alten Traditionen erziehen wollte und ihr sowohl die Schulbildung wie auch die Selbstbestimmung untersagt hatte.
    Emine, die Mutter, erzählt als Letzte ihre Geschichte, in der sie ein Familiengeheimnis enthüllt, das ein neues Licht auf das Leben der Familie wirft. Dieser Kapitel der Geschichte ist mir sehr nah gegangen, das tragische Schicksal der Mutter hat mich innerlich erschüttert.
    Die Familie, all ihre Mitglieder sind wie Dschinns:
    „Dschinns sind alles, was wir komisch finden, anders, unnatürlich. (…)
    Dschinns sind weder gut noch böse. …. Sie können beides sein oder nichts davon. Wie Menschen eben.“
    Fatma Aydemir gewährt in ihrem Roman tiefe Einblicke in das Leben einer Gastarbeiterfamilie, die sich oft fremd fühlt in einem Land, dessen Sprache sie nicht spricht. Ansonsten kommen solche Themen wie Entwurzelung, Homosexualität, Identität, Emanzipation, Selbstbestimmung, Nichtakzeptanz – alle mit der Migration im Hintergrund - in dem Roman zur Sprache. Diese vielfaltige Thematik trägt dazu bei, dass die Geschichte manchmal überladen wirkt. Auch das tragische Finale hat bei mir diese Empfindung verstärkt.
    Fazit: Eine Familiengeschichte mit den spannenden, schonungslosen Einblicken in ein bewegendes Leben einer Migrantenfamilie, meisterhaft von der Autorin erzählt. LESENSWERT!
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  • Rezension zu Dschinns

    Inhalt
    Hüsein Yilmaz wird nach Jahrzehnten der Fabrikarbeit in Deutschland in Rente gehen und nach Istanbul ziehen. Doch wenige Tage vor Rentenbeginn stirbt er überraschend; Frau und Kinder reisen zur Beerdigung an, die innerhalb von 24 Stunden stattfinden muss. Gleich zu Beginn wird deutlich, dass Hüsein sich für den Kauf der Wohnung abgerackert hat, damit seine Familie hier glücklich ist. Der Kauf war allein sein Projekt, und er hat vermutlich keine Vorstellung davon, was seine Frau Emine und die erwachsenen Kinder glücklich machen würde. Ein Wohnung in der Türkei ja, aber warum ausgerechnet Istanbul? Die Yilmaz stammen aus einem kurdischen Dorf. Kurdisch durfte jedoch nicht gesprochen werden, aus Gründen, über die Hüsein sich erfolgreich ausschwieg, die jedoch wie ein Schatten über der Familie hängen.
    Sechs Kapitel wenden sich jeweils einem Familienmitglied zu. Emine und Hüsein werden in der Du-Form angesprochen, über die Töchter Perihan und Sevda, die Söhne Hakan und Ümit erfahren wir von einer allwissenden Erzählerstimme. Die älteste Tochter Sevda blieb für 10 Jahre bei den Großeltern irgendwo an der Grenze zu Armenien zurück, ehe die Eltern sie als 15-Jährige endlich zu sich nach Deutschland holten. Als sie sehr jung an den erstmöglichen Landsmann verheiratet wird, könnte man aus heutiger Sicht auf die Idee kommen, dass Sevda möglichst schnell aus dem Haus sollte, damit ein anderer Mann sie vor der bösen Welt außerhalb der Wohnung beschützen wird. Sevda wird ihren Eltern ihr Leben lang übelnehmen, dass sie weder in der Türkei noch in Deutschland zur Schule gehen durfte. Ihrem Traum, eine erfolgreiche Geschäftsfrau zu werden, wurden so alle denkbaren Steine in den Weg gelegt.
    Die jüngere Schwester Peri kam mit 3 Jahren nach Deutschland, studierte, kokste und kiffte sich durch ihre Epoche; der Kontakt zum Vater war seit Jahren abgerissen. Peri scheint die einzige zu sein, die ihren Bruder Ümit versteht und unterstützt, den soften Nachzügler, der gewiss die Vorstellungen seines Vaters von Männlichkeit nicht erfüllen kann. Auch der ältere Sohn Hakan macht Scherereien. Er hat seine Ausbildung geschmissen und könnte sich ein Leben als Rapper, Sprayer oder Breakdancer vorstellen. Hakan verübelt seinem Vater dessen Unterwürfigkeit gegenüber deutschen Amtsträgern und schiebt die Schuld an seinem Scheitern auf Hüseins fehlendes Vorbild ab. Als Emine, die Kinder und Enkel abgehetzt und auf verschiedenen Wegen in Istanbul ankommen, verschlägt Emine eine Nachricht die Sprache: auch ihre Schwägerin Ayse wird kommen, um Hüsein zu betrauern. Wie konnte sie nur!? Die Kinder setzen sich in der kurzen Zeit bis zur Trauer in Gedanken mit ihren Eltern auseinander und ihren persönlichen „Dschinns“. Das letzte, an Emine gewandte Kapitel deckt mehr als nur ein Familiengeheimnis auf. Es gibt Sevda die Gelegenheit, Emine vorzuwerfen, sie wäre die Frau gewesen, die Hüsein stets vorschob, weil sie ihren Kindern kein freieres Leben gönnte als sie sich für sich selbst vorstellen konnte.
    Fazit
    Mein Urteil über das Buch fällt gespalten aus. Auf den ersten 200 Seiten habe ich nichts, gar nichts erfahren, das ich in den 80ern nicht aus Erzählungen türkischer Kolleginnen erfahren und miterlebt hätte. Auch der Kontrast zu Lebensbedingungen deutscher Arbeitertöchter schien mir gering, die nicht selten noch in den 80ern hart gegen die Einstellung zu kämpfen hatten, dass Mädchen sowieso heiraten und sich eine Ausbildung für sie nicht lohnt. Der Roman schien sich allein an die Generation Y und Z zu wenden, die das Entstehen von Parallelgesellschaften nicht bewusst miterlebt hatten. Kurz bevor ich abgebrochen habe, nahm die Handlung jedoch noch unerwartete Wendungen.
    Wenn Frauen wie Emine andere Frauen unterdrücken, bräuchten patriarchalische Gesellschaften dazu keine Männer, sondern allein die Deutungshoheit - könnte das Motto dieses Romans sein. Abgesehen davon, dass die Familiengeschichte der Yilmaz dicht, empathisch und intelligent erzählt wird, zeigt sie beispielhaft, welchen Einfluss Sprache als Werkzeug hat, und welch zerstörerische Wirkung Sprachlosigkeit erzielt. Die Thematik von Sprache als Werkzeug verbindet „Dschinns“ mit Mitbewerbern um den Deutschen Buchpreis 2022.
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  • Rezension zu Dschinns

    Von mir gibt es Sterne.
    Eine eindrucksvolle und bewegende Familiengeschichte oder auch besser gesagt, eine Geschichte der Migration.
    In dem Roman geht es um eine türkische Familie, wo der Vater vor vielen Jahren nach Deutschland, um zu arbeiten, kam. Und dies auch über Jahrzehnte durchgezogen hat, nur mit einem einzigen Traum im Hinterkopf, eine Wohnung in der Türkei zu kaufen. Dabei blieb ihm keine Kraft für den Familienalltag, die Frau oder Kinder. Die Frau des Familienvaters litt an der erlernten Hilflosigkeit und Integrationsproblemen. Die Kinder waren, durch die unterschiedlichen kulturellen Einflüsse, desorientiert und in einem Konflikt mit der Familie. Also nichts anderes, als man das aus allen möglichen Quellen kennt.
    Doch der Roman ist sehr gut erzählt worden. Die Autorin hat es geschafft so einen starken Sog zu erzeugen, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen wollte und habe sehr gern immer weiter gelesen. Ein bewegendes Porträt einer türkischen Familie, nicht frei von Klischees, die sich jedoch harmonisch in die Erzählung einfügten. Ich fand den Einblick in das Leben einer Migrantenfamilie durchaus authentisch.
    Sehr gut hat mir dabei gefallen, dass alle Protagonisten zum Wort kommen. Der Roman widmet sich in gesonderten Kapiteln allen Familienmitgliedern.
    Ich fand es insgesamt sehr interessant und finde das Buch empfehlenswert.
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  • Rezension zu Dschinns

    All die Jahre hat Hüseyin Yilmaz daraufhin gearbeitet, dass er seiner Familie etwas bieten konnte. Das war nicht einfach für ihn, denn in der Türkei reichte das Geld kaum. Also ist er als Gastarbeiter nach Deutschland gegangen und hat malocht und ständig Geld zurückgelegt für später. Doch nun steht die Rente bevor und er hat sich eine Eigentumswohnung in Istanbul geleistet. Er ist zunächst alleine nach Istanbul gekommen, um zu sehen, ob alles in Ordnung ist. Doch dann stirbt er gleich am ersten Tag in der neuen Wohnung am Herzinfarkt. Die Familie kommt zusammen, um ihn zu Grabe zu tragen. Doch jeder von ihnen hat seine eigenen Probleme, Verletzungen und Träume.
    Fatma Aydemirs Roman „Dschinns“ ist so ganz anders, als ich es erwartet habe. Wir erleben mit, wie glücklich Hüseyin ist, aber nur für einen Moment, denn dann stirbt er auch schon. Die Familie will den Toten gemeinsam beerdigen, doch Sevda vermasst mit ihren Kindern den Flug und Hakan wird auf seiner Anreise aufgehalten. Peri und Ümit müssen erleben, wie ihre Mutter vor lauter Trauer nicht mehr ansprechbar ist.
    Jedem Familienmitglied ist ein Abschnitt gewidmet. Die Kinder Ümit, Sevda, Peri und Hakan sind sehr unterschiedlich. Sevda ist bei den Großeltern in der Türkei aufgewachsen und kam erst als Jugendliche nach Deutschland. Sie wurde von der Mutter in eine Rolle gedrängt, die nicht die war, die sie sich erträumt hat. Ihre jüngere Schwester Peri hatte viel mehr Freiheiten, sie studiert und ist immer noch auf der Suche – nach was, weiß sie wohl selbst nicht so genau. Hakan wollte seinen Vater nicht enttäuschen, aber er wollte auch nicht so werden wie er. Er hat zwar Träume, doch überall sieht er Schwierigkeiten, die ihn hemmen. Der jüngste Sohn Ümit muss seine sexuelle Orientierung verbergen. Am Ende erfahren wir, was Emine zu der Frau gemacht hat, die sie ist.
    Es ist eine bewegende und erschütternde Geschichte. In der Familie ist jeder für sich alleine. Man erfüllt Erwartungen und ist unglücklich. Da ist eine Sprachlosigkeit in der Familie, die keinem guttut.
    Ich konnte miterleben, wie es sich anfühlt, zwischen den Kulturen zu leben, nirgendwo wirklich zu Hause zu sein. Wie kann man sich unter solchen Umständen selber finden?
    Ein wirklich lesenswerter Roman, der mich sehr beeindruckt hat.
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  • Rezension zu Dschinns

    Berührend und eindrucksvoll
    Erzählt wird die Geschichte aus den Perspektiven der sechs Familienmitglieder, was ein schöner und spannender Erzählstil ist, den die Autorin gekonnt einzusetzen weiß. Es ist interessant, die Geschehnisse aus den unterschiedlichen Wahrnehmungen zu erleben. Die Charaktere sind dabei so authentisch und intensiv gezeichnet, dass ich mich ihnen gleich ganz nah fühle. Jedes Kapitel ist dabei einem Familienmitglied gewidmet, beginnend mit dem Vater und endend mit der Mutter.
    Es geht um den Vater der Familie, Hüseyin, der sich nach einem langen und harten Arbeitsleben in Deutschland endlich den Traum einer Eigentumswohnung in Istanbul erfüllt. Die Frührente macht es möglich, in sein Heimatland zurückzukehren. Er fährt schon einmal vor und möchte den Rest seiner Familie nachholen, stirbt jedoch kurz nach seiner Ankunft. Die Familie macht sich auf den Weg zu seinem Begräbnis, der nicht ganz ohne Zwischenfälle verläuft. Es geht auch um Rassismus und damit einhergehende alltägliche Bedrohungen, um Familie und die manchmal schmerzhaften Beziehungen untereinander, um Wurzeln und Identität in der heutigen Gesellschaft.
    Fatma Aydemir erzählt diese berührende Geschichte ganz behutsam und mit gekonnten Zwischentönen. Sie spielt mit Klischees und Vorurteilen und beleuchtet diese sehr differenziert.
    Ich kann dieses sprachgewaltige und beeindruckende Buch nur jedem ans Herz legen und uneingeschränkt empfehlen. Es hat mich berührt und noch einige Zeit zum Nachdenken angeregt.
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  • Rezension zu Dschinns

    Die inneren Ungeheuer
    Im Roman „Dschinns“ erfahren wir eine Sicht türkischer Gastarbeiter auf Deutschland. Das arme Deutschland, das kalte und herzlose Land
    (Seite 9) kommt dabei nicht besonders gut weg. Hier wird das Geld verdient, was in der türkischen Heimat nicht zu verdienen ist und dazu muss man eine fremde Sprache lernen, was der älteren
    Gastarbeitergeneration meist nicht besonders gut gelingt. (Allen anderen älteren Generationen natürlich auch nicht.)
    Da sowohl die Arbeit am Buch, wie auch der Aufenthalt der Autorin hier gefördert wurde, hätte ich mir an manchen Stellen gewünscht, dass unser Land besser dabei weg gekommen wäre. Zwar: Ob das dann noch realistisch gewesen wäre, sei dahingestellt. Das Obligatorische: Bin ich Männlein oder Weiblein? Kommt auch, aber ohne das wohl keine
    Förderung.
    Aber: Worum geht es? Hüseyin, das Oberhaupt dieser Familie, die hier beschrieben wird, stirbt plötzlich und unerwartet nach dreißig Jahren Arbeit in Deutschland in der lange erträumten und frisch erworbenen Eigentumswohnung in Istanbul. Jetzt müssen Frau und die vier Kinder zur Beerdigung von Deutschland in die Türkei fliegen. Und schnell muss es gehen. Sevda, die älteste Tochter und
    Hakan, der älteste Bruder, schaffen das nicht pünktlich.
    Emine, die Mutter, gerät bei der Beerdigung mit ihrer Schwägerin aneinander, die sie zutiefst verabscheut. Emine verabscheut Ayşe schon fast ihr ganzes Leben lang. Warum erfahren wir im Lauf der Handlung.
    Jedes Familienmitglied bekommt ein Kapitel für sich, auch Perihan, die jüngere Schwester, und Ümit, der jüngere Bruder. Jeder von ihnen trägt seine „Dschinns“ mit sich herum. Die belastenden Dinge, die inneren Ungeheuer, die nicht verarbeiteten Traumata. Es ist ein schwieriges Leben ohne die Wurzeln, die man irgendwo eingraben kann. „Weil man nur dort zuhause war, wo man jemanden hatte, der einen verstand.“
    (Seite 275)
    Der Roman liest sich extrem flüssig, ist sehr, sehr gut geschrieben, Respekt. Die Autorin ist in Deutschland geboren und dies ist keine Übersetzung. Also: Deutsch ist ihre Muttersprache, wenn sie auch türkischer Abstammung ist. Inwieweit der Roman autobiographisch sein könnte, weiß die Leserin nicht.
    Worüber die Leser auch durchaus mal nachdenken sollten, das ist die
    „Sinnlosigkeit“ unserer deutschen Vorgärten, in denen nur getrimmtes Gras steht und nichts Nahrhaftes wächst. (Seite 95)
    Oder weiterhin
    Nachdenkenswertes:
    „[…] wie in Deutschland, wo jeder allein in seinem Zuhause sitzt und jede Geldmünze dreimal umdreht und alle immer nur bei der Arbeit oder im Bett sind.“ (Seite 300)
    Fazit:
    Interessante Lektüre, genauso empfehlenswert, wie zwiespältig. Durchaus spannend, bei mir läuft es auf vier Sterne hinaus. Den einen Stern muss ich (leider!)
    abziehen, da mal wieder ein
    Protagonist nicht weiß, ob er lieber
    Männlein oder Weiblein ist. Wenn auch genial eingeflochten. Nicht schlimm das, aber es geht ja im
    Genderland kaum noch "ohne".
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Ausgaben von Dschinns

Hardcover

Seitenzahl: 368

Taschenbuch

Seitenzahl: 368

E-Book

Seitenzahl: 369

Besitzer des Buches 38

Update: