Tao-Tê-King

Buch von Laotse, Richard Wilhelm

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Tao-Tê-King

Laotse war ein Zeitgenosse des berühmten Konfuzius und schrieb vor 2500 Jahren. Er gilt als Begründer des Taoismus. Seine Weisheitslehre zählt zu den meistübersetzten Büchern der Welt und ist das bedeutendste literarische Zeugnis des alten China. Sein »Buch vom Sinn und Leben« zeigt den Weg zu einem sinnerfüllten Dasein in Frieden und Demut, das sich selbst kontrolliert und Nachsicht gegenüber den Mitmenschen übt. Die klassische Übertragung von Richard Wilhelm wurde von ihm selbst ausführlich kommentiert.
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Bewertungen

Tao-Tê-King wurde insgesamt 6 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,5 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Tao-Tê-King

    Diese Sammlung von Sinnsprüchen,Weisheiten, Gedichten und Lebensregeln, die im Tao Te King ( Dao De Jing) zusammengefasst sind, stammen sehr wahrscheinlich nicht von ein und dem selben Autor, werden aber dem Begründer des Taos, Lao - Tse ( Laotsi) zugeschrieben, dessen Leben ebenfalls von Legenden umrankt ist und sich im Sagenhaften verliert.
    Taoismus als Weltanschauung ist erstmals nachweisbar um 215 n.Chr., als sich Gedanken zum Weg (Dao) zum Glück, Harmonie und Weltfrieden unter dieser Benennung in der chinesischen Literatur finden.
    Hierbei gibt es aber keine Deutungshoheit, die daoistischen Strömungen beinhalten sowohl philosophische als auch naturreligiöse Ansätze, die sich von reiner Theorie des richtigen Weges bis hin zur Volksreligion mit Tempeln und religiösen Riten hin differenzieren.
    Es ist ungewiss, wann genau die ersten Formen dieser Weltanschauung auftraten.
    Der Name setzt sich zusammen aus Tao ( Dao), der Weg, Te ( De) die innere Harmonie ( Innere Stärke) und King (Jing), einer Enzeklopädie, besser Schriftsammlung dieser Texte.
    Lao- Tse gilt als Begründer dieser Philosophie, ein Schriftgelehrter, der im vierten Jahrhundert vor Christus gelebt haben soll.
    Was ist der Weg Tao?
    Das Tao ist ein anthropologischer Ansatz, der sich mit dem eigentlichen Wesen des Menschen beschäftigt. Dabei ist die Erkenntnis, Wissen und das aktive Tun als untergeordnet eingestuft. Übergeordnet ist das Erleben, Erfahren und Eingliedern in die Harmonie des Lebens. Das wichtigste Symbol des Tao ist dabei das Rad des Lebens, welches sich immer dreht und dessen Lauf nur zu beeinflussen ist, in dem man nicht aktiv eingreift, sich statt dessen in Harmonie eingliedert und so zur völligen Einheit mit der Natur gelangt.
    Die Rückbesinnung auf das geduldige Mit- Leben im Rad der Schöpfung verstand sich als natürliches Gegenkonzept zu der chinesischen Staatsreligion des Kon-Fu-Tse, die aktives Handeln, Gestalten und strenge Disziplin vorsah in der persönlichen Hingabe für ein Staatsprinzip.
    Das Individuum im Tao hält sich zurück. Es lässt sich leben, es wird gelebt. Zentral ist die Betonung des Nicht - Handelns. Das bedeutet nicht Untätigkeit, sondern die absolute Empfänglichkeit für alle Bereiche der Natur, des Lebens im direkten wie im metaphysischen Sinn. Das Leben wird dabei als etwas Weibliches empfunden, eine harmonisierende und schöpferische Kraft, die mit dem männlichen Prinzip der Tugend als Ordnungs- bzw.
    Regulierunsfaktor nicht konkurriert sondern korrespondiert als Yin und Yang - Kräfte, wiederum dargestellt in einem Kreis. ( Dao- Rad )
    Beispieltext:
    "Die Nichtwissenheit wissen ist das Höchste.
    Nicht wissen was Wissen ist, ist ein Leiden.
    Nur wenn man unter diesem Leiden leidet, wird man frei von Leiden.
    Das der Weise nicht leidet, kommt daher, das er an diesem Leiden leidet;
    darum leidet er nicht.
    Meine Worte sind sehr leicht zu verstehen, sehr leicht auszuführen.
    Aber niemand auf Erden kann sie verstehen, kann sie ausführen" ( Zitat Ende ))
    Deutungsversuch:
    Es sind die Gegensätze im Leben, die sich nicht aufheben, sondern zu einem Ganzen ergänzen. Was hier mit Leiden übersetzt wurde, ( Richard Wilhelm ), heisst wörtlich das Kranksein.
    Gemeint ist die Nichtharmonie, das Nichtdulden, sich nicht mitdrehen im Lebensrad. Der Weg zur völligen Harmonie führt nicht über die Erkenntnis, sondern über das Mitschwingen im Ozean des Lebens, in den Wellen der Zeit.
    Das Tao Te King wurde ins Deutsche übersetzt aus dem Mandarin durch den deutschen Theologen und Sinologen Richard Wilhelm ( 1873 - 1930 ). Seine Kommentare und Übersetzungen zu klassischen chinesischen Texten haben bis heute hohe Validität und sind noch überwiegend unverändert gültig.
    Fazit:
    Das Tao Te King ist keine Anleitung zur Bewältigung des modernen Lebens im Sinne eines Leitfadens oder Gesetzestextes. Das können diese Gedanken zur Harmoniefindung nicht leisten. Sie stellen eine Einladung dar, über die eigene Stellung in der Welt und der Um - Welt nachzudenken und alle Dinge von zwei Seiten, folgerichtig auch einmal von ihrem Gegenteil her zu sehen, um zu einer Einheit zu gelangen.
    Die Texte sind oft holperig und schwer zugänglich, was auch der schwierigen Übersetzungsarbeit geschuldet ist.
    Ich lernte das Buch Tao ( Dazu gehört auch die Sammlung des I Jing ) vor langer Zeit im Rahmen eines religionsgeschichtlichen Seminars kennen und es hat mich über mein halbes Leben immer wieder beschäftigt. Einige dieser Gedanken blieben in mir haften, in einem Bild oder einem Wort reden sie bei meiner Urteilsfindung im Hintergrund mit, meist unbemerkt. Natürlich hat nichts davon einen Absolutheitsanspruch, der wäre auch völlig Un - Taoistisch, es ist ein wenig wie bei der Kleistschen "Verfertigung der Gedanken beim Reden", es schwingt unhörbar mit.
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Ausgaben von Tao-Tê-King

Taschenbuch

Seitenzahl: 148

Hardcover

Seitenzahl: 160

E-Book

Seitenzahl: 101

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