Die Rache ist mein

Buch von Marie Ndiaye, Claudia Kalscheuer

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Die Rache ist mein

Maître Susane, 42, Anwältin in Bordeaux, erhält in ihrer Kanzlei Besuch von einem gewissen Gilles Principaux. Sie glaubt diesen Mann aus ihrer Jugend zu kennen: Da war eine Begegnung mit einem älteren, beeindruckenden Jungen aus reichem Elternhaus, die ihrem Leben eine ganz neue Richtung gab. Doch an das, was damals konkret geschah, erinnert sie sich kaum. Andeutungen ihres Vaters, der Junge könne ihr zu nahe gekommen sein, weist sie empört zurück. Principaux bittet sie, die Verteidigung seiner Frau zu übernehmen, die ein entsetzliches Verbrechen begangen hat: Marlyne Principaux hat ihre drei Kinder getötet. Maître Susane übernimmt den Fall - und stürzt ins Bodenlose. Was ist los mit dieser Mutter? Welche Rolle spielen in alldem Maître Susanes maurizische Hausangestellte und deren Kinder? Wer ist dieser Gilles Principaux wirklich? Und ist sie selbst überhaupt diejenige, die sie zu sein glaubt? Eine Anwältin wird beauftragt, eine Mutter zu verteidigen, die ihre drei Kinder ermordet hat. Aber verbindet sie nicht mit dem Vater der Kinder eine folgenreiche Begegnung viele Jahre zuvor? Was ist hier Wahrheit, was Lüge? Und ist es möglich, ohne Gewissheit zu leben? Marie NDiayes aufwühlender Roman über eine Frau in einer Extremsituation ist in Frankreich das literarische Ereignis des Jahres: ein raffiniertes, abgründiges Spiel mit uns und unseren Erwartungen und Ängsten. »Die großartige Marie NDiaye hat das literarische Ereignis des Jahres geschrieben.« Les Inrockuptibles »Marie NDiaye bringt ihre Leser nicht nur aus dem Gleichgewicht, sie wirft sie regelrecht um.« Livres Hebdo »Zugleich ein packender Thriller und ein großer Gesellschaftsroman.« Le Figaro Littéraire »Ein außergewöhnlicher Roman über den Widerspruch, in dem Frauen gefangen sind.« Le Masque et la Plume »Marie NDiaye schreibt über das heutige Frankreich und erfasst, was die Gesellschaft bewegt.« Le Point
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Bewertungen

Die Rache ist mein wurde insgesamt 5 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,2 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Die Rache ist mein

    Schwierig! Nicht leicht zu lesen und zu interpretieren!
    Maître Susane, unscheinbare wenig attraktive 42jährige Singlefrau führt einen bescheidenen Lebensstil. Sie hat eine kleine Wohnung, ein altes Auto, keine Freunde. Dazu irgendwie im Widerspruch steht ihre soziale Stellung als Anwältin. Ihr nach außen geordnetes Leben scheint aus den Fugen zu geraten als Gilles Principaux ihre Kanzlei betritt. In ihm glaubt sie den Jungen wiederzuerkennen, der sie als Mädchen von 10 Jahren sehr beeindruckte und ihrem Sein eine neue Wendung, eine gänzlich andere Richtung verlieh. Nun will er, dass sie, eine bis dato mit recht bescheidenen Mandaten betraute Juristin, seine Frau verteidigt. Marlyne tötete die gemeinsamen drei Kinder. Eine abscheuliche Tat.
    Das ist der Ausgangspunkt des Romans. Das schreckliche Verbrechen selbst wird in den 236 Seiten nicht den von mir erwarteten Mittelpunkt darstellen. Me Susane scheint der unerwartete Kontakt mit der Vergangenheit den Boden unter ihren Füßen immer mehr wegzureißen.
    Ich halte fest, dass die Geschichte ziemlich abstrus daherkommt. Der Schreibstil ist nicht einfach und oft sind die Sätze ellenlang. Mehrfach las ich gerade diese ausgiebigen Textstellen nochmals durch und bin mir meiner Interpretationen keinesfalls sicher. Erschwerend kommt hinzu, dass es keine Kapitel und keine Überschriften gibt. Das Geschehen wird in fortlaufendem Text berichtet, dabei lediglich durch Absätze unterbrochen.
    Die Erzählung erfolgt aus einer Perspektive, die mich immer mehr verunsicherte. Ich als Leserin erfahre nur die Ansichten der Anwältin. Hin und wieder werden deren Gedanken kursiv eingerückt. Sie ist von Selbstzweifeln geplagt und hinterfragt sich permanent selbst. Und ich frage mich, was hier Wahrheit ist und was nicht. Me Susane kommt mir zwiespältig, obsessiv, ja sogar irgendwie verrückt vor. Einiges erscheint wiederum mysteriös. Wie kommt es bspw. , dass sie sich nicht an Gilles und die Umstände in der Vergangenheit erinnern kann? Welche Rolle spielte er nun wirklich in ihrem Leben? Das und anderes läßt die Autorin bis zum Ende hin offen. Gewiß ist hier gar nichts! Für mich bestand der Roman aus rätselhaften Denkspielen.
    Über den Titel „Die Rache ist mein“ könnte ich auch nur spekulieren. Auch hier ist für mich nichs eindeutig. War es Marlyne, auf die er sich bezieht? Ihre Rache an dem Ehemann? An wem rächt sich Me Susane?
    Fazit:
    Die Autorin ließ mich bis zuletzt im trüben fischen. Sie blieb unklar, verwirrte mich mit ihren diffusen Andeutungen. Es waberte im Nebulösen. Ich habe es leider nicht verstanden, welchen Sachverhalten Marie NDiaye Ausdruck verleihen wollte. Zum Glück las ich das Buch in einer sehr aktiven Leserunde. Auf mich gestellt wären mir viele Nuancen entgangen. Dank der vielseitigen Herangehens- und Sichtweisen habe ich mich eingehender mit dem Buch beschäftigt.

    Ich empfehle es für alle diejenigen, die sich intensiv mit den Feinheiten von Sprache und der Interpretation von Hintergrundgeschehen beschäftigen wollen.
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  • Rezension zu Die Rache ist mein

    Inhalt:
    Maître Susane, 42, Anwältin in Bordeaux, erhält in ihrer Kanzlei Besuch von einem gewissen Gilles Principaux. Sie glaubt diesen Mann aus ihrer Jugend zu kennen: Da war eine Begegnung mit einem älteren, beeindruckenden Jungen aus reichem Elternhaus, die ihrem Leben eine ganz neue Richtung gab. Doch an das, was damals konkret geschah, erinnert sie sich kaum. Andeutungen ihres Vaters, der Junge könne ihr zu nahe gekommen sein, weist sie empört zurück. Principaux bittet sie, die Verteidigung seiner Frau zu übernehmen, die ein entsetzliches Verbrechen begangen hat: Marlyne Principaux hat ihre drei Kinder getötet. Maître Susane übernimmt den Fall - und stürzt ins Bodenlose. Was ist los mit dieser Mutter? Welche Rolle spielen in alldem Maître Susanes maurizische Hausangestellte und deren Kinder? Wer ist dieser Gilles Principaux wirklich? Und ist sie selbst überhaupt diejenige, die sie zu sein glaubt?
    Rezi:
    Was ist Gedankenkonstrukt und was Realität
    Ein sehr ungewöhnlicher Roman, der mehr zwischen den Zeilen und symbolhaft gelesen werden muss.
    Maître (Me) Susane ist Anwältin. Der Leser erfährt nie den Vornamen der Hauptprotagonistin. Eines der ungewöhnlichen Vorkommnisse in diesem Buch. Andererseits auch die ständigen Gedankengänge von Me Susane. Es wird zum Geflecht aus Möglichkeiten, Eventualitäten, Einbildungen, Vorstellungen oder doch Realität. Wer kann das schon sagen.
    Die Anspielungen von Marie NDiaye sind sehr symbolhaft, zwischen den Zeilen geschrieben und mehr oder weniger offen versteckte Gleichnisse.
    In das Buch selbst bin ich anfangs nicht leicht gekommen. Der Schreibstil ist mehr als gewöhnungsbedürftig. Sehr, sehr eigen. Dennoch irgendwie passend zu diesem Buch. Die Geschichte wird aus Sicht von Me Susane erzählt. Sie ist eine unsichere, teils scheint es verwirrte Persönlichkeit zu sein.
    Aus dem Klappentext habe ich mir als Hauptstrang die Ermordung der Kinder entnommen. Damit habe ich etwas falsch gelegen. Dieser Strang verblasst im Grunde zu einem Nebenereignis, der zwar die Geschichte erst ermöglich und die Entwicklung von Me Susane befeuert, aber als Hauptgeschichte kann ich ihn nicht mehr sehen.
    „Die Rache ist mein“ bezieht sich auf, ja, das darf dann auch jeder Leser selbst entdecken. Insgesamt ist das Buch mit viel eigener Interpretation und Gedankenarbeit zu betrachten.
    Vom Cover her überzeugt es mich nicht, dafür finde ich das gewählte Papier sehr edel, stark und hochpreisig.
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Ausgaben von Die Rache ist mein

Hardcover

Seitenzahl: 236

Taschenbuch

Seitenzahl: 240

Die Rache ist mein in anderen Sprachen

  • Deutsch: Die Rache ist mein (Details)
  • Französisch: La Vengeance m'appartient (Details)

Besitzer des Buches 5

Update: