Die Gewalt der Hunde

Buch von Thomas Savage, Annie Proulx

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Die Gewalt der Hunde

Ein intensives Psychodrama über das althergebrachte Ideal männlicher Härte und die Beziehung zwischen zwei Brüdern. Montana in den 1920ern: Den Brüdern Phil und George Burbank gehört die größte Ranch in ihrem Tal, sie sind ein gutes Team, obwohl ihre Charaktere unterschiedlicher nicht sein könnten. Phil ist elegant, genial und grausam, George schwerfällig, anspruchsvoll und sanft. Es ist ein Ort, wo Männer immer noch Männer sind, wo das sich rasant modernisierende 20. Jahrhundert in Schach gehalten und die alten Cowboys wie Bronco Henry verehrt werden. Als George jedoch heimlich die Witwe Rose heiratet, beginnt der schockierte und wütende Phil, einen sadistischen, erbarmungslosen Krieg gegen sie und ihren heranwachsenden Sohn zu führen …
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Bewertungen

Die Gewalt der Hunde wurde insgesamt 4 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,9 Sternen.

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Meinungen

  • Zu Unrecht vergessenes Meisterwerk

    LaBruja

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Die Gewalt der Hunde

    Autor und Entstehungsgeschichte
    Thomas Savage (1915 bis 2003) ist ein zu Unrecht vergessener amerikanischer Autor. Er wuchs auf einer Ranch in Montana auf. Seine Romane sind von der Landschaft und dem Ranch-Leben geprägt, aber fern von Wildwestromantik. Sie wurden zu seinen Lebzeiten zwar von der Kritik gelobt, erzielten aber keinen großen kommerziellen Erfolg.
    Nun ist sein 1967 erschienener Roman „The Power of the Dog“ (dt. Titel: „Die Gewalt der Hunde“) dank der Verfilmung von Jane Campion mit Benedict Cumberbatch in der Hauptrolle wieder zu Ehren gekommen.
    Auch ich habe den Film auf Netflix gesehen und war so begeistert, dass ich sofort das zugrunde liegende Buch lesen musste.
    Inhalt
    Der Titel beruht auf einem Bibelzitat: „Deliver my soul from the sword, My darling from the power of the dog.“
    Biblisch scheint zunächst auch die Ausgangssituation, da es um zwei ungleiche Brüder geht. Doch anders als Kain und Abel leben Phil und George Burbank, zwei Junggesellen um die 40, im Jahr 1925 harmonisch zusammen auf ihrer ererbten Ranch.
    Der erste Satz des Romans ist schon mal fulminant, vor allem wenn man ihn im Kontext der späteren Handlung sieht, kann aber auch abstoßend wirken: „Phil always did the castrating.“
    Die Rede ist von der Kastration von Kälbern und hier kommt gleich mal die Warnung, dass im Roman nicht gerade zimperlich mit Tieren umgegangen wird.
    Phil, der Ältere, ist hochintelligent, belesen, konservativ (er lehnt zum Beispiel die neumodischen Automobile ab), liebt es, andere zu triezen, und ist im Großen und Ganzen ein ziemliches Ekel.
    George dagegen ist gutmütig, schweigsam und eher etwas tumb. Die Sticheleien seines Bruders, der ihn „fatso“ nennt, nimmt er stoisch hin.
    Doch dann kommt die Liebe ins Spiel: Zu Phils Entsetzen heiratet George die Witwe Rose, die zu allem Überfluss auch noch einen 16-jährigen Sohn, Peter, hat, der so gar nicht dem gängigen Männlichkeitsideal entspricht, sondern von seinen Klassenkameraden als „sissy“ (Schwuchtel) verspottet wird.
    Der Frauenhasser Phil versteht es, seiner Schwägerin auf subtile Art das Leben zur Hölle zu machen. Dann kommt Peter in den Ferien auf die Ranch und Phil sieht seine Chance, ihn gegen seine Mutter auszuspielen. Doch Peter entdeckt seinerseits ein von Phil bis dahin wohlgehütetes Geheimnis …
    Mehr will ich nicht verraten. Nur so viel: Der Charakter von Ekel Phil hat durchaus etwas Tragisches.
    Bewertung
    Ich halte „The Power of the Dog“ für ein Meisterwerk. Abgesehen von der skizzierten Haupthandlung erzählt der Roman nämlich auch noch von der Lage der Menschen in jener rauen Gegend: von den armen Farmern, die mit dem viel zu trockenen Land zu kämpfen haben und oft scheitern, während reiche Rancher wie die Burbanks alles kontrollieren; von den Indigenen, die ins Reservat vertrieben wurden und unter dieser Demütigung leiden; von den jungen Ranch-Gehilfen, die teilweise halbe Analphabeten sind und von einem Cowboy-Ideal träumen, das doch längst Vergangenheit ist, wenn es nicht ohnehin schon immer nur ein Mythos war.
    Thomas Savage schafft es, einen die Landschaft spüren zu lassen, ohne sich in langweiligen Beschreibungen zu ergehen. Das ist große Kunst. Ich habe auch Roses Verzweiflung auf der fremden, kalten Ranch gespürt und sämtliche Charaktere wirkten auf mich authentisch.
    Als Bonus gibt es noch ein sehr interessantes Nachwort von Annie Proulx.
    Von mir eine klare Leseempfehlung. Auch wenn man den Film schon gesehen hat, lohnt es sich, das Buch zu lesen. Denn im Film musste verständlicherweise vieles wegfallen.
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Ausgaben von Die Gewalt der Hunde

Taschenbuch

Seitenzahl: 352

E-Book

Seitenzahl: 306

Die Gewalt der Hunde in anderen Sprachen

  • Deutsch: Die Gewalt der Hunde (Details)
  • Englisch: The Power of the Dog (Details)

Besitzer des Buches 7

Update: