Sechzehn Pferde

Buch von Greg Buchanan, Henning Ahrens

  • Kurzmeinung

    LACK OF LIES
    - unkonventioneller und karger Thriller mit Tiefgang -

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Sechzehn Pferde

»So etwas wie ›Sechzehn Pferde› haben Sie noch nicht gelesen. Ein zutiefst beunruhigender Ritt.« Val McDermid Sechzehn Pferdeköpfe werden auf einer Farm des sterbenden englischen Küstenorts Ilmarsh entdeckt. Kreisförmig eingegraben in den Ackerboden, nur ein einziges Auge blickt in die rote Wintersonne. Die Veterinärforensikerin Dr. Cooper Allen wird zum Tatort gerufen. Früher wollten sie Tierleben retten, heute diagnostiziert sie ihren Tod. Dann entspinnt sich eine unvorhergesehene Kette weiterer Verbrechen. Durch die Kadaver in der Erde verbreitet sich eine Infektion, die Gemeinde wird unter Quarantäne gestellt. Die Außenseiterin soll mit dem örtlichen Polizisten Alec Nichols die schockierenden Fälle aufdecken. Doch was, wenn das Böse nicht nur im Boden lauert, sondern in den Menschen selbst? Etwas Böses, das Allen selbst immer tiefer in einen Strudel aus Schuld und Vergeltung hinabzieht? »Buchanan balanciert eindrucksvoll zwischen Horror und Empathie, zeigt das echte Böse und erforscht die menschlichen Kosten des wirtschaftlichen Zusammenbruchs.« Sara Sligar
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Bewertungen

Sechzehn Pferde wurde insgesamt 5 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,8 Sternen.

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Meinungen

  • - unkonventioneller und karger Thriller mit Tiefgang -

    LACK OF LIES

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Sechzehn Pferde

    Greg Buchanan - Sechzehn Pferde
    (S. FISCHER Verlag)
    - unkonventioneller und karger Thriller mit Tiefgang -
    Wir befinden uns im Marschland des fiktiven und verschlafenen britischen Küstenörtchens Ilmarsh. Als sich Detective Sergeant Alec Nichols früh an einem Novembermorgen von einem Farmer zu der Stelle führen lässt, an der seine Tochter kurz zuvor eine unschöne Entdeckung gemacht hatte, stößt Nichols auf insgesamt sechzehn, kreisförmig im Boden vergrabene Pferdeköpfe. Allesamt in der Art drapiert, dass sie mit jeweils einem Auge gen Himmel blicken. Der Grund und Boden, auf dem die Pferdeköpfe gefunden wurden, gehört dem Farmer selbst, doch der hatte zeitlebens keine Pferde auf seiner Farm gehalten. Handelt es sich bei der arrangierten Anordnung der Köpfe etwa um eine Art Ritual? Eine Art Beschwörung? Waren hier Tierquäler am Werk? Oder Psychopathen?
    Die weiteren Ermittlungen führen den zugereisten und verwitweten Detective Sergeant Alec Nichols, der es unter all den kurz angebundenen, eigenbrötlerischen Einheimischen nicht gerade einfach hat, gemeinsam mit der Veterinärmedizinerin und Forensikerin Dr. Cooper Allen durchs Marschland. Alec hat seit dem Verlust seiner Frau keinen wirklichen Halt mehr im Leben, welches er überdies als sinnlos betrachtet. Zu allem Überfluss befindet er sich hier in Ilmarsh in einer, abweisenden, dem Zerfall preisgegebenen und allmählich sterbenden Ortschaft. Der hier ansässige Menschenschlag verhält sich nicht immer der Norm entsprechend, ist mürrisch, grantig, distanziert, vom Leben gezeichnet, teils resigniert und mit menschlichen Problemen behaftet. Als Detective Sergeant Alec Nichols und Tierärztin Dr. Cooper Allen die Pferdeköpfe untersuchen, etwaige Zeugen, die Farmer der Gegend, sowie die ehemaligen Besitzer der Pferde befragen, stoßen die beiden auf immer neue Tierkadaver und eine Menge seltsamer Machenschaften. Dunkle Geheimnisse und hinterhältige Intrigen der Dorfbewohner kommen nach und nach ans Licht. Als dann auch noch eine dubiose Seuche ausbricht, gerät das kleine Örtchen Ilmarsh endgültig aus den Fugen.
    Die anspruchsvolle Geschichte "Sechzehn Pferde" besitzt einen markanten Stil, der sicherlich so manchen Leser verzweifeln lässt und lebt von ihren Graustufen, ihrer Tristesse, sowie ihrer nordisch kalten Atmosphäre, hervorgerufen durch Einsamkeit und Distanziertheit. Buchanans sprunghafte und anspruchsvolle Erzählweise, mit den kurzen, knappen Sätzen, in denen kurze, knappe Feststellungen getroffen werden, ist äußerst unkonventionell, bisweilen gar irritierend. Der, 1989 geborenen und heute in den Scottish Borders, in Großbritannien lebende Autor und Scriptwriter für Videogames, springt innerhalb seines tristen, kargen und Melancholie geschwängerten Thrillers, gerne in der Zeit, um den Leser immer mal wieder in die Irre zu führen. Auch die sonderbaren Gedankengänge und Dialoge, die den Thriller durchaus interessant gestalten und auch phasenweise mit Tiefgang füllen, sind nicht immer auf Anhieb nachzuvollziehen, bleiben spärlich in ihrer Aussage und verlangen der geneigten Leserschaft konzentriertes Lesen ab. Diese Dialoge sind derart sonderbar und karg gehalten, dass sie geradezu nach Literaturpreisen schreien und das Gefühl der Trostlosigkeit ungemein verstärken. Doch sie stören auch den Lesefluss, des 2021 im Original unter dem Titel "Sixteen Horses" erschienenen Werks, in nicht unerheblichem Maße. Etwas befremdlich wirkte auf mich auch der Aspekt, dass sich weit über 200 Seiten lang weder Polizei, noch Tiermediziner, auch nur ein einziges Mal darüber Gedanken zu machen schienen, was denn mit dem jeweils restlichen Stück Pferd zu dem aufgefundenen Kopf geschehen und vor allen Dingen, wo dieses abgeblieben sein mochte. Dass innerhalb des Romans "Sechzehn Pferde" Gewalt gegen Tiere eine übergeordnete Rolle spielt, muss jedem bewusst sein. Wer damit nicht klarkommt, sollte sich dieses literarische Werk besser nicht zu Gemüte führen. Es braucht auch immerhin gute 150 Seiten, bis die Geschichte einigermaßen Fahrt aufnimmt. Die pseudophilosophische Story "Sechzehn Pferde" wird zum Schluss hin jedoch immer nebulöser und da Buchanan oftmals nur die Vornamen seiner Charaktere nutzt, ist die Story hin und wieder ein wenig verwirrend.
    Eine britische TV-Adaption ist bereits in Arbeit.
    (Janko)
    https://www.gregbuchanan.co.uk/
    https://www.facebook.com/gregbuchananwriter
    Brutalität/Gewalt: 38/100
    Spannung: 66/100
    Action: 55/100
    Unterhaltung: 75/100
    Anspruch: 31/100
    Humor: 08/100
    Sex/Obszönität: 01/100
    LACK OF LIES - Wertung: 76/100
    Greg Buchanan - Sechzehn Pferde
    Thriller
    S. FISCHER Verlag
    ISBN: 978-310-397488-1
    448 Seiten
    Hardcover mit Schutzumschlag
    Originaltitel: ‎Sixteen Horses
    Aus dem Englischen von Henning Ahrens
    Erscheinungstermin: 23.02.2022
    EUR 22,00 Euro [DE] inkl. MwSt
    "Sechzehn Pferde" beim S. FISCHER Verlag
    Leseprobe
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  • Rezension zu Sechzehn Pferde

    Klappentext/Verlagstext
    Sechzehn Pferdeköpfe werden auf einer Farm des sterbenden englischen Küstenorts Ilmarsh entdeckt. Kreisförmig eingegraben in den Ackerboden, nur ein einziges Auge blickt in die rote Wintersonne. Die Veterinärforensikerin Dr. Cooper Allen wird zum Tatort gerufen. Früher wollten sie Tierleben retten, heute diagnostiziert sie ihren Tod. Dann entspinnt sich eine unvorhergesehene Kette weiterer Verbrechen. Durch die Kadaver in der Erde verbreitet sich eine Infektion, die Gemeinde wird unter Quarantäne gestellt. Die Außenseiterin soll mit dem örtlichen Polizisten Alec Nichols die schockierenden Fälle aufdecken. Doch was, wenn das Böse nicht nur im Boden lauert, sondern in den Menschen selbst? Etwas Böses, das Allen selbst immer tiefer in einen Strudel aus Schuld und Vergeltung hinabzieht?
    »Buchanan balanciert eindrucksvoll zwischen Horror und Empathie, zeigt das echte Böse und erforscht die menschlichen Kosten des wirtschaftlichen Zusammenbruchs.« Sara Sligar
    Der Autor
    Greg Buchanan wurde 1989 geboren und lebt in den Scottish Borders, Großbritannien. Er studierte Englisch an der University of Cambridge und promovierte am King's College London über Identifikation und Ethik. Er ist Absolvent des Creative Writing der University of East Anglia und hat sich in der Gaming-Community einen Namen als Drehbuchautor für Videospiele gemacht. »Sechzehn Pferde« ist sein erster Roman.
    Inhalt
    Die Tierforensikerin Cooper Allen sitzt „wegen der Pferde“ bei ihrer Londoner Therapeutin, die sie für ebenso ahnungslos wie gnadenlos hält – und blockt am entscheidenden Punkt ab. Ein Jahr zuvor war Cooper als externe Expertin zum sonderbaren Fund von 16 vergrabenen Pferdeköpfen nach Ilmarsh an die englische Küste gerufen worden. Wenn Gewalt gegen Tiere angewendet wird, geht es dem Täter nicht um die Tiere, sondern um den Moment der Entdeckung der Opfer und die Macht, die er in dem Moment ausübt, davon ist Cooper überzeugt. In einem gewundenen Lebenslauf hatte sie einmal Tiermedizin studiert und sich anschließend gegen die Ausübung des Berufs entschieden. Cooper arbeitet mit DI Alec Nichols zusammen, auch er hat keinen geraden Lebenslauf, war bereits wegen Depressionen in Therapie. 16 Pferde, Spuren eines in der Zerlegung von Tierkadavern erfahrenen Täters, die unbemerkte Benutzung eines Pferdetransporters in der Guy Fawkes Nacht – die verstörende Suche nach Mustern scheint hier aussichtslos. Davon, dass der Fall in 4 Tagen geklärt sein wird, wie die Chefetage der Polizei erwartet, kann keine Rede sein. In einer Region im Niedergang, wo gerade Landwirtschaft, Tourismus und sogar die Ölförderung kriseln, bietet sich ein Bündel von Motiven an. Jeder scheint hier verdächtig zu sein, niemand sich zu Zeugenaussagen durchringen zu können und am sonderbarsten wirken die psychisch angeschlagenen Ermittler selbst mit ihren dunklen Seiten. Als ein Zwischenfall mit Biowaffen auf einer nahegelegenen winzigen Insel ins Gespräch kommt, könnte man als Leser in Buchanans Zappen zwischen Gegenwart, Vergangenheit und einer schwer vorstellbaren Zukunft den eigentlichen Fall beinahe aus den Augen verlieren.
    Fazit
    Ein beklemmender, dabei nicht unnötig grausamer Roman, der sich einer Einordnung in Genres entzieht. Greg Buchanan formuliert direkt, gnadenlos und erleichtert es seinen Lesern damit, dubiose Typen und Tierquäler inbrünstig zu hassen. Ich habe ihn als Dystopie gelesen, angesiedelt in einer sterbenden Region, in der Menschen sich nicht mehr zu helfen wissen, wo Kinder allein zurückgelassen werden und aufhören zu sprechen. Fasziniert hat mich hier meine eigene Mustersuche in alle Richtungen, aber auch die Wagenburg-Mentalität in der Provinz, wenn niemand wagt, Offensichtliches wahrzunehmen und dagegen einzuschreiten.
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Ausgaben von Sechzehn Pferde

Hardcover

Seitenzahl: 448

E-Book

Seitenzahl: 428

Sechzehn Pferde in anderen Sprachen

  • Deutsch: Sechzehn Pferde (Details)
  • Englisch: Sixteen Horses (Details)

Besitzer des Buches 9

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