Das Tor zur Welt: Träume

Buch von Miriam Georg

  • Kurzmeinung

    Chattys Buecherblog
    Ein toller Reihenauftakt, der neugierig auf die Fortsetzung(en) macht.
  • Kurzmeinung

    Gartenfee
    Sehr berührend und interessant. Habe viel über das Auswandern gelernt.

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Das Tor zur Welt: Träume

Stadt der Tränen, Stadt der Träume – die Hamburger Auswandererhallen. Die neue dramatische Saga vor einzigartiger Kulisse von Bestsellerautorin Miriam Georg! Jeden Tag arbeitet die junge Ava bis zur Erschöpfung auf dem Moorhof im Alten Land. Jede Nacht träumt sie vom Meer. Die Erinnerung an ihre Familie ist von Jahr zu Jahr mehr verblasst, kaum weiß sie noch den Namen ihrer Mutter. Irgendwann will Ava sie in Amerika wiederfinden. Claire Conrad ist reich. Sie ist schön. Und in ihrem willensstarken Kopf stehen die Zeichen auf Rebellion. Sie will reisen, die Welt sehen, aus den strengen Regeln der Gesellschaft ausbrechen, sie träumt davon, dass ihr Leben endlich anfängt! Wenn wenigstens der Reedersohn Magnus Godebrink um ihre Hand anhalten würde … Hamburg ist in Aufruhr. Die Cholera hat ihre Spuren in der Stadt hinterlassen. Zahllose Reisende passieren die Hafenmetropole auf ihrem Weg in die Neue Welt, getrieben von der Hoffnung auf ein besseres Leben. In der Auswandererstadt begegnen sich Ava und Claire – zwei Frauen, verschieden wie Ebbe und Flut. Doch das Schicksal schweißt sie untrennbar zusammen. Die mitreißende Saga von Bestsellerautorin Miriam Georg. Für alle Leserinnen und Leser von Lena Johannson, Carmen Korn und Jeffrey Archer.
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Serieninfos zu Das Tor zur Welt: Träume

Das Tor zur Welt: Träume ist der 1. Band der Die Hamburger Auswandererstadt / Das Tor zur Welt Reihe. Diese umfasst 2 Teile und startete im Jahr 2022. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2022.

Bewertungen

Das Tor zur Welt: Träume wurde insgesamt 15 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,5 Sternen.

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Meinungen

  • Ein toller Reihenauftakt, der neugierig auf die Fortsetzung(en) macht.

    Chattys Buecherblog

  • Sehr berührend und interessant. Habe viel über das Auswandern gelernt.

    Gartenfee

  • Mein Feld ist die Welt – Wahlspruch der HAPAG

    easymarkt3

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Das Tor zur Welt: Träume

    Das vorgestellte Buch von Miriam Georg erschien am 19. Juli 2022 mit dem Titel "Träume" im Rowohlt Verlag und ist der erste Band der Reihe um die Auswandererstadt Hamburg.
    Allgemeines zur aktuellen Ausgabe:
    ISBN: 978-3499009211
    Sprache: Deutsch
    Ausgabe: TB mit 656 Seiten
    Preis: 12,00 €
    oder als ebook für 9,99 €
    Klappentext:
    Jeden Tag arbeitet die junge Ava bis zur Erschöpfung auf dem Moorhof im Alten Land. Jede Nacht träumt sie vom Meer. Die Erinnerung an ihre Familie ist von Jahr zu Jahr mehr verblasst, kaum weiß sie noch den Namen ihrer Mutter. Irgendwann will Ava sie in Amerika wiederfinden.
    Claire Conrad ist reich. Sie ist schön. Und in ihrem willensstarken Kopf stehen die Zeichen auf Rebellion. Sie will reisen, die Welt sehen, aus den strengen Regeln der Gesellschaft ausbrechen, sie träumt davon, dass ihr Leben endlich anfängt! Wenn wenigstens der Reedersohn Magnus Godebrink um ihre Hand anhalten würde …
    Hamburg ist in Aufruhr. Die Cholera hat ihre Spuren in der Stadt hinterlassen. Zahllose Reisende passieren die Hafenmetropole auf ihrem Weg in die Neue Welt, getrieben von der Hoffnung auf ein besseres Leben. In der Auswandererstadt begegnen sich Ava und Claire – zwei Frauen, verschieden wie Ebbe und Flut.
    Doch das Schicksal schweißt sie untrennbar zusammen.
    Mein Leseeindruck/Fazit:
    Äußerlich betrachtet zeigt das Cover schon einen kleinen Ausschnitt aus der Auswandererstadt Hamburg. Ebenso auf der Umschlaginnenseite. Dort ist ein nachträglich koloriertes Luftbild vom Hamburg um 1910 zu sehen. Sowohl Cover, als auch Umschlaginnenseite zeigen die Thematik eindrucksvoll und machen neugierig auf die Geschichte, die sich hinter den 656 Seiten verbirgt. Der Prolog versetzt den Leser auf ein Schiff, das wohl in die Neue Welt segeln soll. Der Handlungszeitraum des ersten Teils ist 1892 und trägt den Untertitel Altes Land. Dort lernen wir Ava kennen. Ihr wurde früher erzählt, dass ihre Eltern in die Neue Welt gegangen wären und sie anschließend nachholen würden. Allerdings war das schon sehr lange her und irgendwie hatte sich niemand mehr bei ihr gemeldet. So ist sie bei einem armen Moorbauern gelandet und schuftet tagein tagaus. Dann plötzlich scheint alles schnell zu gehen, ihr Stiefvater möchte nach Amerika, damit die Familie eine Chance und das so schnell wie möglich. Doch halt - in Hamburg grasiert die Cholera und fordert zahlreiche Opfer. Der zweite Abschnitt spielt nun im Hamburg um 1911 und wir lernen Claire kennen. Ab jetzt nimmt die Geschichte richtig Fahrt auf und die Gefühle sind in ständigem Auf und Ab. Die Autorin schafft in jeder Szene eine Stimmung, die die Protagonisten lebendig werden lässt. Man liebt und leidet gleichermaßen. Wir begleiten die Damen bei ihren Entscheidungen, bei ihren Ängsten und uhren Sehnsüchten. Da es sich um einen Reihenauftakt handelt, bin ich nun sehr gespannt, was es mit Ava und Claire weitergeht. Werden sie ihr Glück in der Ferne finden? Ich freue mich schon auf die Fortsetzung
    Meine Bewertung: ⭐⭐⭐⭐⭐
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  • Rezension zu Das Tor zur Welt: Träume

    Träume sind die Prüfsteine unserer Charaktere. (Henry David Thoreau)
    1892. Die 14-jährige Ava de Buur muss jeden Tag hart auf dem Moorhof ihrer Pflegeeltern im alten Land schuften, seit ihre leiblichen Eltern nach Amerika ausgewandert sind und sie im Alter von 5 Jahren zurückgelassen haben, um sie später nachzuholen. Inzwischen hat Ava kaum noch Erinnerungen an ihre Eltern, doch sie hofft, sie eines Tages in Amerika wiederzufinden. Als die Familie aufgrund der Armut beschließt, ebenfalls nach Amerika auszuwandern, werden sie bis auf Ava unglücklicherweise Opfer der dort wütenden Cholera. Ava muss sich nun allein durchschlagen und arbeitet in den Auswandererhallen, um sich mit dem dabei gesparten Geld die Überfahrt nach Amerika zu finanzieren…
    1911. Die verwöhnte Claire Conrad stammt aus einer reichen Familie und lebt mit ihrer Mutter Agatha in Hamburg. Das gesellschaftliche Korsett ist Claire zu eng und sie rebelliert dagegen, denn sie hat eigene Pläne für ihr Leben. Deren Erfüllung erhofft sie sich durch eine Heirat mit dem Reedersohn Magnus Godebrink. Doch dann kommt alles ganz anders und Claire findet sich in den Auswandererhallen Hamburgs wieder, wo sie Ava kennenlernt…
    Miriam Georg hat mit „Träume“ den Auftaktband ihres „Das Tor zur Welt“-Zweiteilers vorgelegt, der den Leser mit spannender Historie, fesselnder Handlung und zwei starken Frauen von Beginn an zu fesseln weiß. Der flüssige, farbenfrohe und gefühlvolle Erzählstil gibt dem Leser mit wechselnden Perspektiven die Möglichkeit, mal an die Seite von Ava, mal an die von Claire zu schlüpfen, um dort nicht nur die großen Unterschiede zwischen den beiden Frauen festzustellen, sondern auch ihre Gedanken- und Gefühlswelt kennenzulernen. Als Ava und Claire in den Hallen der BallinStadt aufeinandertreffen, könnte die Diskrepanz zwischen den Frauen nicht größer sein, stammen sie doch aus völlig unterschiedlichen Gesellschaftsschichten. Während Ava in den Hallen arbeitet, weil ihr schlicht das Geld fehlt, um endlich nach Amerika zu reisen und ihre Familie zu suchen, muss die wohlhabende Claire auf Veranlassung ihrer Mutter dort Zwangsdienst leisten, weil sie nicht dem gesellschaftlichen Korsett unterwerfen will. Ihre Rebellion richtet sich nicht nur gegen die gesellschaftlichen Regeln, sie sind vor allem ein Ruf nach Aufmerksamkeit und Liebe ihrer Mutter. Zwischen Ava und Claire entspinnt sich nach und nach eine Freundschaft, die allerdings auf tönernen Füssen steht, was sich vor allem an ihrem unterschiedlichen Hintergrund festmachen lässt. Die Autorin hat nicht nur den historischen Hintergrund akribisch recherchiert und mit ihrer Handlung verwoben, sondern stellt die damaligen Lebensumstände in Hamburg, die Folgen der Cholera und vor allem das Treiben in den Auswandererhallen so lebendig dar, dass der Leser während der Lektüre alles wie einen Film vor dem inneren Auge ablaufen sieht. Der Spannungslevel steigert sich während der Geschichte stetig und beschert dem Leser am Ende noch einen rätselhaften Überraschungsmoment, der einige Fragen aufwirft.
    Die Charaktere sind facettenreich ausgestaltet und in Szene gesetzt. Ihre glaubwürdigen Eigenheiten können den Leser schnell überzeugen, der ihnen und ihrem Schicksal nur zu gerne folgt. Ava wurde vom Schicksal hart gebeutelt und ist eine warmherzige, fleißige Frau, die ihren Mut nie verloren hat. Claire dagegen ist privilegiert, wohlhabend, eigensinnig, arrogant, exzentrisch, aber auch kämpferisch. Weitere Protagonisten säumen ihren Weg, von denen der eine oder andere durchaus eine wichtige Rolle in der Handlung spielt.
    „Träume“ ist ein sehr unterhaltsamer historischer Roman, der mit einem Mix aus damaligem gesellschaftlichem Milieu, Familiengeschichten, Auswandererträumen, Liebe, Freundschaft und vor allem zwei starken Frauen den Leser an den Seiten kleben lässt. Absolute Leseempfehlung für ein sagenhaftes Kopfkino!
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  • Rezension zu Das Tor zur Welt: Träume

    Was für ein brillanter AuftaktNach ihrer erfolgreichen hanseatischen Familiensaga (Elbleuchten und Elbstürme) hat Miriam Georg nun ihr neustes Werk Das Tor zur Welt „Träume“, dass im Juli 2022 im rororo Verlag erschienen ist, vorgelegt. Leider muss ich gestehen, dass ich zwar von der Autorin und deren Bücher schon einiges gehört habe, aber gelesen habe ich bis dato noch keins und deshalb war dieser mein Debüt. Als ich den Roman bei den Neuerscheinungen entdeckt habe, war meine Neugierde bereits mehr als nur geweckt. Der Klapptext setzte quasi das berühmte i-Tüpfelchen oben drauf und von da an wusste ich, dass ich diese Reise nach Hamburg antreten werde.
    Die Autorin hat mich mit ihrem flüssigen und leichten Schreibstil von Beginn an überrascht. Wow und wieder eine Autorin, die ihr Handwerk versteht und ganz genau weiß, womit sie die Leserschaft in ihren Bann ziehen kann. Bereist ab der ersten Seite wusste ich, dass dies „meine Geschichte“ sein wird und es mir sehr schwerfallen wird, dieses Buch so einfach aus den Händen zu legen, bevor ich es nicht beendet habe. Okay, bei über 600 Seiten musste ich zwar einige Lesepausen einlegen, aber umso mehr freute ich mich aufs Weiterlesen. Je weiter ich las, desto mehr und mehr tauchte ich in die Leben der zwei Frauen ein und ab.
    Ava de Buur und Claire Conrad, zwei Menschen, die nicht unterschiedlicher hätten sein können. Ava kommt aus ganz ärmlichen Verhältnissen, ihre Erinnerung an ihre Mutter verblast von Tag zu Tag immer mehr, aber dennoch hält sie an ihrem Traum fest: so bald es ihr möglich ist, möchte sie nach Amerika reisen, um dort nach ihr zu suchen. Doch ihr Weg dorthin ist hart und steinig und der erste Weg führt sie nach Hamburg in die Auswandererstadt. Dort arbeitet sie schwer und spart eisern auf ihr Ziel. Wird sie es schaffen, eine der begehrten Fahrkarten zu bekommen, um nach Amerika reisen zu dürfen und wird sie dort tatsächlich ihre Mutter finden?
    Claire Conrad ist genau das Gegenteil von Ava. Sie ist reich, hübsch, wohnt in der nobelsten Wohngegend Hamburg und meistens bekommt sie alles das, wovon viele nur träumen dürfen. Allerdings ist ihre alleinerziehende Mutter mehr als nur überfordert, denn Claire weiß wie sie ihre Aufmüpfigkeit einsetzen kann, um an ihr Ziel zu gelangen. Jetzt hat Claire sich auch noch Hals über Kopf in Magnus Godebrink verliebt und träumt schon von einer gemeinsamen Hochzeit. Steht tatsächlich bald eine Traumhochzeit im Hause Conrads an oder werden Claires Träume wie Seifenblasen zerplatzen?
    Zwei Leben - zwei Schicksale und doch haben sie viele Parallelen.
    Dies sind nur zwei der ausdrucksstarken und facettenreichen Charaktere die Miriam Georg für die Geschichte erschaffen hat. Ganz egal, welche Person man hier herausnehmen würde, sie sind allesamt detailliert und lebensnah beschrieben worden. Jede einzelne Figur bereichert durch ihre Anwesenheit und macht sie authentischer denn je. Es entsteht der Eindruck, dass diese Handlung genauso passiert ist, aber leider ist dem nicht so: sie ist rein fiktiver Natur! Schade, aber daran merkt man, mit wieviel Herzblut die Autorin diesen Roman geschrieben hat. Hinzu kommen noch zahlreiche Recherchen über dieser Zeit. Fakten und Informationen wurden gesammelt, ausgewertet, um sie dann in die Geschichte einzuweben. Auch wenn der historische Hintergrund eine große Rolle spielt, so gehört zu einem historischen Roman eine zeitgemäße Kulisse und genau die hat Frau Georg perfekt erschaffen und brillant wiedergegeben. Zum einen das alte Land, wo die Armut tagein tagaus regiert und zum anderen die heile und schöne Welt von Claire. Claire, die nie erfahren hat, was es heißt, für Geld hart arbeiten zu müssen, um den Hunger ein wenig stillen zu können. Oder um noch ein Beispiel nennen zu wollen, die Auswandererstadt, der zentrale Zufluchtspunkt jedes Auswanderers. An dieser Stelle wird jedem Leser bewusst, welchen Strapazen Menschen auf sich genommen haben, nur um eine Reise antreten zu können, die ihnen ein neues und besseres Leben bescheren soll. Aber nicht für jeden geht dieser in Erfüllung.
    Die Autorin hat nicht nur einen Roman geschrieben. Nein, sie nimmt ihre Leser mit auf eine Reise, die sie so noch nicht erlebt haben. Sie entführt sie in eine Welt, lässt sie hautnah teilhaben an Armut, Hunger und Schicksale.
    Eine wirklich grandiose Leistung, die Miriam Georg hier abgeliefert hat. Chapeau!
    Schade nur, dass dieser Band mit einem Cliffhanger beendet worden ist. Zu gerne wüsste ich wie es wieder gehen wird, aber so kann ich mir hier und da schon einmal Gedanken machen und wer weiß, vielleicht liege ich ja mit meinen Theorien gar nicht mal so verkehrt.
    Das Tor zur Welt ist eine emotionale, informative und zugleich spannende Zeitreise. Eine Historische Familiensaga, die definitiv Lust und neugierig auf den zweiten Band macht. Dieser soll mit dem Titel Das Tor zur Welt „Hoffnung“ im Oktober 2022 erscheinen.
    5 von 5 Sternen und ein Muss für alle Fans von historischen Familiensaga und für eine Leseempfehlung an diejenigen, die es noch werden wollen.
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  • Rezension zu Das Tor zur Welt: Träume

    BallinStadt
    Das Tor zur Welt, Träume, Historischer Roman von Miriam Georg, 656 Seiten erschienen im Rowohlt Taschenbuch Verlag.
    Die Hamburger Auswanderer-Stadt Teil 1
    Ava kann sich nur noch vage an ihre Familie erinnern, immer mehr verblasst die Erinnerung, sie vermutet sie in Amerika. Ava kommt mit ihren Pflegeeltern nach Hamburg, dort herrscht die Cholera, bald muss sie sich alleine durchschlagen, sie arbeitet und schuftet lange Jahre, für das eine Ziel, sich eine Schiffspassage nach Amerika leisten zu können, sie findet eine Anstellung in der Hamburger Auswandererstadt.
    Claire Conrad ist reich und schön, ihr fehlt es an nichts, kapriziös und eigenwillig dickköpfig und verwöhnt, so eckt sie überall an und stößt alle die ihr nahestehen vor den Kopf. Ihre Mutter die sich nicht mehr zu helfen weiß, wendet sich an den dubiosen Dr. Schwab. Um sie zu therapieren soll sie fortan in der Auswandererstadt arbeiten.
    Dort begegnen sich die beiden unterschiedlichen Frauen. Eine Freundschaft beginnt, die durch einen furchtbaren Verrat erschüttert wird.
    Das Buch besteht aus 4 Teilen, die mit Ort und Jahreszahlen gekennzeichnet sind. Abwechselnd werden die Erlebnisse der beiden Protagonistinnen Claire und Ava aus der Sicht der jeweiligen Figur erzählt. Dazwischen in kursiver Schrift deutlich abgesetzt und im Ich-Stil verfasst, Schiffsszenen aus der Vergangenheit, dramatisch und aussichtslos, die erst zum Ende etwas Licht ins Dunkel bringt. In der vorderen Klappe eine Karte der Hamburger Auswandererstadt um 1900.
    Die Autorin schreibt flüssig und extrem bildmalerisch, die Zeilen flogen nur so dahin und vor meinen Augen entstanden Bilder des geschilderten Settings. Ganz besonders ausführlich und tiefgründig sind die einzelnen Charaktere beschrieben. Ein Leichtes, sich im Lauf des Romans in die Personen hineinfühlen zu können, das erzeugt Authentizität und Verbundenheit. In erster Linie die Figur Claire, die ich zu Anfang gar nicht so leiden konnte. Dieses verwöhnte, oberflächliche und sture Geschöpf. Weil sich ihre Mutter nicht mehr zu helfen wusste kam sie in die Fänge dieses lüsternen Quacksalbers Dr. Schwab, der sie in seine Gewalt bringen will. Wie sie immer mehr in Schwierigkeiten kam hat sie sich selbst zuzuschreiben, doch da hat sie mir aufrichtig leidgetan. Ganz im Gegensatz dazu die fleißige und gute Ava, eine Gegensatz zu Claire, der mir immer wieder das Herz erfreut hat. Alle anderen Charaktere handeln nachvollziehbar und authentisch.
    Insgesamt ist in diesem ersten Teil, so viel angedeutet und so wenig erklärt worden, dass es ein unbedingtes Muss ist, den zweiten Band ebenfalls zu lesen. Immer wieder sorgten Plottwists und neue ungeahnte Begebenheiten für Spannung und machten es schwer das Buch aus der Hand zu legen. Insgesamt eine spannende und emotionale Unterhaltung.
    Wie schlecht Frauen Anfang des 20. Jahrhunderts behandelt wurden ist himmelschreiend, alleine die Erklärungen des schrecklichen Dr. Schwab, lassen der Leserin die Haare zu Berge stehen, Hysterie und ihre Behandlung, es ist einfach unvorstellbar was Frauen da aushalten mussten. Die Erzählung über die BallinStadt und die Begebenheiten bei den Auswanderern haben mir sehr gut gefallen. Die Verzweiflung der Menschen und die schauderhaften Lebensbedingungen der Armen haben mich zu Tränen gerührt.
    Insgesamt gesehen ist es unmöglich dieses Buch als Einzelband zu lesen. Viel zu viel ist nicht gelöst worden, sämtliche Fäden sind noch offen. Ein wenig mehr Erklärungen am Ende und Auflösungen. Dafür im Vorfeld etwas weniger Geschichte drum herum, z.B. die Erlebnisse Avas am Moorhof im alten Land wären nicht so ausführlich nötig gewesen, da sich daraus nichts mehr ergab. Das Buch ist sehr umfangreich, trotzdem fühlt es sich an, als ob mir am Ende noch unzählige Seiten fehlten. Bis zum Erscheinen des 2. Bandes ist es doch noch etliche Wochen hin. Einige Erzählstränge enden für mich mitten in der Szene. (z. B. Ava bei Agathe). Das ist für mich nicht befriedigend ich hätte mir diesen Teil etwas mehr in sich abgeschlossen gewünscht. Dafür von mir ein Stern Abzug.
    Eine Leseempfehlung, evtl. wenn der Fortsetzungsband erschienen ist, die beiden Bücher nacheinander weg zu lesen. 4 von 5 möglichen Sternen.
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Rezensionen zum Hörbuch

  • Rezension zu Das Tor zur Welt: Träume

    Ava stammt aus ärmlichen Verhältnissen, ist hartes Arbeiten gewohnt und hat nur ein Ziel: Geld zu sparen, um endlich ihrer Familie nach Amerika zu folgen.
    Claire ist reich, schön und verwöhnt. Ihr Ziel ist es den hohen Lebensstandard zu halten, die Welt zu sehen und endlich einen reichen Ehemann zu finden.
    Die beiden Frauen könnten nicht unterschiedlicher sein und trotzdem treffen sie in Hamburg aufeinander. Die Stadt hat sich zu einem Auswandererzentrum entwickelt und hat mit der großen Anzahl an Leuten, ihren Träumen und Hoffnungen sowie großer Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung zu kämpfen. Aber die Hoffnung auf ein besseres Leben in Amerika vereint sie alle, auch wenn das Schicksal manchmal viele Hürden mit sich bringt.
    Die hanseatische Familiensaga (Elbleuchten & Elbstürme) kenne ich noch nicht, aber dadurch bin ich auf die Autorin und ihre neue Dilogie aufmerksam geworden. Auswanderergeschichten faszinieren mich sehr, daher war ich gespannt auf diesen Roman. Die Geschichte spielt zu verschiedenen Zeiten und wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Ich fand sie sehr facettenreichen, denn zum einen sind die Protagonistinnen spannend gewählt und zeigen, wie unterschiedlich das Leben zur damaligen Zeit war, zum anderen gibt es einen Einblick in die Auswandererhallen und auch dieses fand ich sehr interessant. Zusätzlich erhält man Eindrücke von den Schiffsfahrten in die USA, das Gefühlsleben der Einwanderer und wie sie die Ankunft in den USA erleben. Es ist also bereits im ersten Band viel los und ich wurde durchgängig spannend unterhalten.
    Das Setting in Hamburg und die lange Überfahrt nach Amerika werden sehr authentisch geschildert. Die Stimmung ist oft bedrückend und einnehmend erzählt. Das ist zumindest zum Teil natürlich auch Tanja Fornaro, der Sprecherin des knapp 15-stündigen Hörbuches, anzurechnen. Ihre Stimme passte sehr gut zum historischen Roman, dessen Inhalt gut recherchiert erscheint.
    Fazit: Der Auftakt der Dilogie hat mich sehr gut unterhalten und ich freue mich jetzt schon enorm auf die Fortsetzung, die als Hörbuch Ende November erscheinen wird.
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Ausgaben von Das Tor zur Welt: Träume

Taschenbuch

Seitenzahl: 656

E-Book

Seitenzahl: 640

Besitzer des Buches 22

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