Die Hafenärztin: Ein Leben für das Glück der Kinder

Buch von Henrike Engel, Verena Wolfien

  • Kurzmeinung

    Gartenfee
    Spannende Fortsetzung, im Gegensatz zu Band 1 nicht erst im letzten Drittel.
  • Kurzmeinung

    Annabell95
    Hat mir besser als Teil 1 gefallen. Wirklich spannende, interessante und gelungene Fortsetzung.

Zusammenfassung

Serieninfos zu Die Hafenärztin: Ein Leben für das Glück der Kinder

Die Hafenärztin: Ein Leben für das Glück der Kinder ist der 2. Band der Die Hafenärztin Reihe. Diese umfasst 4 Teile und startete im Jahr 2022. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2023.

Bewertungen

Die Hafenärztin: Ein Leben für das Glück der Kinder wurde insgesamt 12 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,8 Sternen.

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Meinungen

  • Spannende Fortsetzung, im Gegensatz zu Band 1 nicht erst im letzten Drittel.

    Gartenfee

  • Hat mir besser als Teil 1 gefallen. Wirklich spannende, interessante und gelungene Fortsetzung.

    Annabell95

  • Gelungene Fortsetzung der Serie

    Tine13

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Die Hafenärztin: Ein Leben für das Glück der Kinder

    Gift-Anschlag auf der Veddel
    Hamburg, 1911: Auf der Veddel, dem Quartier der HAPAG für die Auswanderer, kümmern sich die Ärztin Anne Fitzparick und die angehende Lehrerin Helene Curtius um die Auswandererfamilien. Sie sorgen sich am meisten um die Kinder, die traumatische Erlebnisse hinter sich haben. Unter ihnen häufen sich plötzlich unerklärliche Todesfälle. Erst geht Anne von einer natürlichen Ursache aus, aber schon bald lässt es sie nicht mehr los. Kommissar Berhold Rehydt geht Annes Vermutung nach und schnell wird klar, dass die Kinder vergiftet worden sind. Wer tut so etwas? Bei ihren Ermittlungen stoßen die drei auf ein gefährliches Interessengeschäft.
    "Ein Leben für das Glück der Kinder" ist der zweite Teil der Hafenärztin. Man sollte schon den Vorgänger kennen, da man sonst gespoilert wird (Name des Täters aus Band 1 wird nochmal namentlich genannt) und zudem kann man sich in die drei Hauptprotas nicht so eindenken. Man kennt ihre Geschichte ja sonst noch nicht.
    Nachdem Band 1 mir noch nicht ganz so gut gefallen hat, dachte ich mir ich gebe Band 2 einfach nochmal eine Chance und muss sagen, dieses Mal hat es mir einfach viel besser gefallen.
    Der Schreibstil ist toll und zeitgemäß zum Anfang des 20. Jhd.. Die Handlung ist aufgeteilt in verschiedene Perspektiven immer im Wechsel der drei Hauptprotagonisten. Es sorgt für Abwechslung und Spannung, vor allem weil es meist mit einem Cliffhänger endet.
    Die Örtlichkeiten und Szenen wurden sehr detailliert beschrieben. Man kann sich alles bildlich vorstellen. Was ich mir vielleicht noch gewünscht hätte, wäre eine Karte von Hamburg, das man sich bei Nennung der Orte hätte besser orientieren können, wo man sich grade befindet.
    Die Szenen, die den Kampf der Frauen für Gleichberechtigung darstellen, wurden auch wunderbar dargestellt und in die Handlung eingeflochten. Man merkt hier richtig, dass die Frauen damals eine neue Welt wollten und sich von den Männern loseisen wollten.
    Die drei Hauptprotagonisten haben im Vergleich zu Band 1 nun mehr an Tiefe gewonnen und sind alle drei auf ihre eigene Art und Weise interessant.
    Der Fall ansich ist abgeschlossen, aber die persönliche Geschichte der drei Protas wird noch weitergehen. Deswegen endete es mal wieder mit einem fiesen Cliffhänger. Nun heißt es sehnsüchtig auf Band 3 warten.
    Mein Fazit:
    Band 2 habe ich praktisch verschlungen und ich kann es kaum erwarten bis es im Herbst mit Band 3 weitergeht. Sehr interessant und spannend erzählt. Absolute Leseempfehlung.
    https://by9nq.app.goo.gl/C3EXBnAzDMY7PsBz6
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  • Rezension zu Die Hafenärztin: Ein Leben für das Glück der Kinder

    Ein Kind ist eine sichtbar gewordene Liebe. (Novalis)
    1911 Hamburg. Die Auswandererhallen des Hafens sind neben ihrer eigenen Praxis und dem Frauenhaus das Wirkungsviertel der Ärztin Anne Fitzpatrick, wo sie sich gemeinsam mit der angehenden Lehrerin Helene Curtis vor allem um die traumatisierten Flüchtlingskinder kümmert. Als es immer mehr Todesfälle unter den jüdischen Kindern gibt, will Anne der Ursache auf den Grund gehen. Als sie ihren Bekannten, den zuständigen Kommissar Berthold Rheydt, einschaltet, ist dieser sich ziemlich schnell sicher, dass es sich bei den Todesfällen um Giftmorde handelt. Aber wer sollte unschuldige Kinder auf so perfide Art töten und warum?
    Henrike Engel hat mit „Ein Leben für das Glück der Kinder“ den zweiten Band ihrer Hafenärztin-Reihe vorgelegt, der dem Vorgängerband an Spannung und interessant eingewebter Historie in nichts nachsteht. Der flüssige, farbenfrohe und gefühlvolle Erzählstil lässt den Leser mit den ersten Zeilen eine Zeitreise ins Hamburg des vergangenen Jahrhunderts antreten, wo er Anne und Helene bei ihrer Arbeit über die Schulter sehen darf. Sowohl mit den beiden Frauen als auch mit Kommissar Rheydt darf der Leser anhand der bildgewaltigen Beschreibungen durchs alte Hamburg streifen, lernt die unterschiedlichsten Gesellschaftsschichten kennen, besucht die Auswanderungshallen im Hamburger Hafen sowie ein Fußballmatch des alteingesessenen Vereins FC St. Pauli und die Demos am ersten Weltfrauentag. Wechselnde Perspektiven eröffnen dem Leser unterschiedliche Sichtweisen, Gedankenspiele und Einblicke ins Seelenleben der jeweiligen Protagonisten. Erschreckend sind die Schilderungen der Zustände in den Auswanderungshallen, wo die Menschen mehr oder weniger zusammengepfercht auf ihre Ausreise aus Deutschland waren. Auch zu jener Zeit handelte es sich ausschließlich um jüdische Familien, die sich zu diesem Schritt gezwungen sahen, was einmal mehr deutlich macht, dass der Antisemitismus schon vor dem Zweiten Weltkrieg Alltag war. Ärztin Anne stößt mit ihrer Neugier wieder einmal in ein Wespennest und erhält bei der Aufklärung der Todesfälle nicht nur Unterstützung durch Lehrerin Helene sondern auch durch Kommissar Rheydt, der nebenbei einen weiteren brisanten Fall zu bearbeiten hat. Mit unvorhergesehenen Wendungen weiß die Autorin die Spannung ihrer Handlung immer weiter zu steigern und den Leser regelrecht an die Seiten zu fesseln, während er ein tolles Kopfkino erlebt.
    Die Charaktere sind facettenreich ausgestaltet und lebendig in Szene gesetzt. Sie lassen den Leser mit authentischen menschlichen Eigenschaften sehr nahe an sich heran, der ihnen nur zu gern auf den Fersen folgt, um mit ihnen ein Abenteuer zu erleben. Anne ist eine starke, emanzipierte und mutige Frau, die sich vor allem für die Ärmsten der Armen engagiert und dabei immer empathisch bleibt. Dabei hat sie ihre eigenen Geheimnisse, die sie mit sich herumträgt. Helene ist selbstbewusst, fleißig, wissbegierig und hilfsbereit. Sie stammt aus gutbürgerlichem Hause, was sie nicht davon abhält, gemeinsam mit Anne für Freiheit und Frauenrechte zu kämpfen. Berthold Rheydt hat immer noch mit Geistern aus der Vergangenheit zu kämpfen. Bei den Ermittlungen geht er analytisch und bedacht vor, um nicht nur die Fälle zu lösen, sondern auch seine Position zu festigen.
    „Ein Leben für das Glück der Kinder“ ist eine sehr gelungene und spannende Mischung aus gut recherchierter Historie, Gesellschaftsroman und Krimi, der nicht nur zwei starke Frauen präsentiert, sondern die Entwicklung in punkto Ermittlungsmethoden und weitere interessante Themen in den Fokus rückt. Fesselnd erzählt, ist hier eine absolute Leseempfehlung mehr als verdient!
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  • Rezension zu Die Hafenärztin: Ein Leben für das Glück der Kinder

    Vergiftete Welt
    Hamburg 1911: Helene hat ihre Ausbildung zur Lehrerin beinahe abgeschlossen und absolviert gerade ein Praktikum im Auswanderer-Zentrum der Hapag. In der Quarantänestation des Areals arbeitet auch ihre Bekannte, die Ärztin Anne Fitzpatrick. Unter den Kindern gibt es dort ein paar merkwürdige Todesfälle. Während von Cholera gemunkelt wird, vermutet die Ärztin aber eine Vergiftung. Währenddessen versucht Kommissar Rheydt immer noch seine Enttäuschung über den verschwundenen Frauenmörder zu verdauen, gut das ihn ein verzwickter Mordfall davon ablenkt, bei dem zufällig ein Koffer voller Gift auftaucht!
    Auch im zweiten Teil der Roman-Serie “Die Hafenärztin - Ein Leben für das Glück der Kinder” von Autorin Henrike Engel kämpfen die jungen Frauen Anne Fitzpatrick und Helene Curtius weiter für die Rechte der Frauen und Kinder von Hamburg.
    Dabei stolpern die beiden von einer kriminell gefährlichen Situation zur nächsten. Die Autorin sorgt für allerhand Aufregung und die Seiten flogen wieder nur so dahin. Der Schreibstil ist äußerst packend und wird der spannenden Handlung und dem sensibleren Thema gerecht. Sowohl Frauen als auch Kinderrechte wurden in dieser Zeit völlig vernachlässigt und diese Thematik zieht sich wie ein roter Faden durch diese historische Hamburger Romanreihe.
    Mein Fazit: Konnte das Buch kaum aus der Hand legen, fand es extrem spannend, eine wirklich tolle Fortsetzung:)! Freue mich schon ungemein auf den nächsten Teil.
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  • Rezension zu Die Hafenärztin: Ein Leben für das Glück der Kinder

    Eine grandiose und spannende FortsetzungNachdem ich mit großer Begeisterung den ersten Teil der Trilogie „Die Hafenärztin“ von Henrike Engel gelesen habe, wartete ich neugierig auf den zweiten Band „Die Hafenärztin – Ein Leben für das Glück der Kinder“, der nun im Juni 2022 im Ullstein Verlag erschienen ist. Spannungsgeladen und mit voller Vorfreude begann ich diesen Roman, der nahtlos an den Vorherigen anknüpft.
    Wie schon im ersten Band hat mich der leichte und flüssige Schreibstil der Autorin begeistert und so durfte bzw. konnte ich sofort in die Geschichte um Anne Fitzpatrick ein- und abtauchen. Kaum hatte ich diesen Roman angefangen, hat er mich auch schon in seinen Bann gezogen. Ab diesem Zeitpunkt konnte und wollte ich dieses Buch kaum noch aus den Händen legen, Ich musste wissen, wie es mit Anne Fitzpatrick, Helene Curtius und Berthold Rheydt weitergehen wird. Aber dies liegt nicht nur an dem unglaublich guten Schreibstil, sondern auch an den perfekt dargestellten Charakteren. Die Autorin hat hier nicht nur Figuren erschaffen, sie hat ihnen auch Leben eingehaucht, die sie so authentisch und glaubwürdig herüberbringt, so dass man meint, man würde sie seit ewigen Zeiten kennen. Ganz egal, wenn man sich hier herauspicken würde, es macht so unglaublich viel Freude diese Personen zu begleiten. Besonders gut gefallen mir die beiden Hauptprotagonistinnen Anne Fitzpatrick und Helene Curtius. Mit ihrem unermüdlichen Einsatz, den Frauen und Kindern helfen zu wollen, ecken sie auch schon mal in der gesellschaftlichen Norm an, aber das stört die beiden nicht. Eher im Gegenteil. Es spornt sie an, Dinge zu verändern und um Rechte zu kämpfen. Als aber die ersten Todesfälle im Auswanderhafen auftreten, beginnt Anne Fitzpatrick der Ursache auf den Grund zu gehen und findet dabei unglaubliches heraus. Sie ruft ihren Bekannten und Kommissar Berthold Rheydt zu rate, der wiederum in einem anderen Mordfall ermitteln muss. Handelt es sich hierbei um Einzelfälle oder verbindet sie irgendetwas miteinander? Wenn ja, was?
    Wie schon im Band eins hat Henrike Engel es geschafft, ihrem historischen Roman das Gewisse etwas zu geben. Sie erzählt nicht nur detailliert von der Not der Auswanderer, sondern sie hat ihm erneut den kriminalistischen Strang verpasst, der den Spannungsbogen kontinuierlich steigen lässt. Dank der zwei Komponenten wird der Leser bzw. Leserin regelrecht in einen Rauch von Geschichte und Kriminalfall gezogen, so dass es sehr schwer werden wird, dieses Buch nicht in einem Rutsch zu beenden.
    Nach Beendigung des Buches bin ich erneut beeindruckt, wie es die Autorin schafft, beide Stränge so perfekt miteinander zu verweben, dass die Handlung zu keinem Zeitpunkt kitschig oder gar unglaubwürdig erscheint. Die brillante Aufklärung der Fälle runden das Lesevergnügung perfekt ab.
    Für mich ist die Hafenärztin eine meiner Lieblingsreihen und ich freue mich jetzt schon auf November 2022, denn dann soll der dritte Teil dieser grandiosen Trilogie erscheinen.
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  • Rezension zu Die Hafenärztin: Ein Leben für das Glück der Kinder

    Dr. Anne Fitzpatrick hat zwar inzwischen eine eigene Praxis, dennoch will sie sich weiterhin für die Menschen einsetzen, denen es nicht so gut geht. Daher ist sie auch noch in den Auswandererhallen in Hamburg tätig. Besonders um die Kinder kümmert sie sich. Als es dann immer mehr Todesfälle unter ihnen gibt, vermutet Anne, dass es sich um Vergiftungen handeln könnte. Doch als sie das meldet, wird sie beurlaubt. Gemeinsam mit dem Kommissar Berthold Rheydt und Helene Curtis versucht sie der Sache auf den Grund zu gehen, denn Rheydt bestätigt die Vermutung. Bei ihren Ermittlungen stoßen sie auf rücksichtslose Verflechtungen, die mit den Auswanderern Geschäfte machen.
    Dieser Roman ist der zweite Teil der Trilogie „Die Hafenärztin“. Schon der erste Band hat mich total gefesselt und so musste ich unbedingt auch diesen Roman lesen. Erzählt wird die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven, so dass man als Leser sehr nahe am Geschehen ist.
    Die Charaktere sind gut und authentisch gezeichnet. Dr. Anne Fitzpatrick ist unter fremden Namen aus London nach Hamburg gekommen, denn sie hat eine dunkle Vergangenheit. Dieses Mal wird davon ein wenig gelüftet. In Hamburg will sie den Ärmsten der Armen helfen und gerät dabei wieder einmal in kriminelle Machenschaften. Helene Curtis macht eine pädagogische Ausbildung und versucht auch in den Auswandererhallen zu helfen. Sie ist auch eine starke junge Frau, die weiß, was sie will. Es ist immer wieder erschreckend, wie schwer es Frauen damals gemacht wurde und wie sehr sie für ihre Rechte kämpfen mussten. Kommissar Berthold Rheydt kämpft immer noch mit seinen Dämonen und muss wieder einiges einstecken.
    Mir hat es wieder gut gefallen, die liebgewonnenen Protagonisten durch das historische Hamburg zu begleiten. Anne und Helene wollen eigentlich nur helfen und geraten wieder in kriminelle Machenschaften. Es ist spannend, das mitzuerleben. Interessant ist auch die Polizeiarbeit, die mit ihren damaligen Mitteln doch gute Arbeit leistet.
    Mir hat dieser grandiose Roman gut gefallen und ich bin schon sehr gespannt auf die Fortsetzung.
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  • Rezension zu Die Hafenärztin: Ein Leben für das Glück der Kinder

    Kurzbeschreibung (Quelle: Verlagsseite)
    Hamburg, 1911: In Deutschlands größtem Auswandererhafen kümmern sich die Ärztin Anne Fitzpatrick und die angehende Pädagogin Helene Curtius um Familien. Anne und Helene sorgen sich vor allem um die Kinder, von denen viele traumatische Erfahrungen gemacht haben. Plötzlich häufen sich unter den Ärmsten unerklärliche Todesfälle. Kommissar Berthold Rheydt sieht sich die Sache genauer an und stellt fest: Die Opfer wurden vergiftet. Wer hat ein Interesse daran, die Menschen scheinbar wahllos zu töten? Als die drei auf ein toxisches Interessensgeflecht stoßen, begreifen sie: An dem Geschäft mit den Auswanderern lässt sich eine Menge Geld verdienen …
    Autorin (Quelle: Verlagsseite)
    Henrike Engel pendelte in ihrem Leben ständig zwischen Berlin und München, mit beiden Städten verbindet sie eine komplizierte Liebesbeziehung. Eines aber ist konstant geblieben: ihre Liebe zu Hamburg! Manche Träume jedoch müssen unerfüllt bleiben, und so hat die ehemalige Drehbuchautorin nicht ihren Wohnort in die Hafenstadt verlegt, sondern träumt sich lieber schreibend dorthin.
    Allgemeines
    Zweiter Band der Reihe „Die Hafenärztin“
    Erschienen am 28. April 2022 als eBook, am 27. Mai 2022 im Ullstein Verlag als TB mit 464 Seiten
    Gliederung: Roman in 37 Kapiteln – Epilog – Danksagung
    Erzählung in der dritten Person aus wechselnden Perspektiven
    Handlungsort und -zeit: Hamburg, 1911
    Inhalt
    Dr. Anne Fitzpatrick arbeitet nicht nur in ihrer Praxis, sondern ist auch in den Auswandererhallen als Ärztin tätig, sie ist für die medizinische Untersuchung und Betreuung der Emigranten zuständig. Auch die inzwischen mit ihr befreundete Helene Curtius, die das Lehrerinnenseminar besucht, arbeitet als Praktikantin im Hafen, sie betreut und unterrichtet die Kinder der Auswanderer, die manchmal tage- oder wochenlang auf ihre Ausschiffung warten müssen. Als trotz strikter Hygienemaßnahmen mehrere Kinder an Magen-Darm-Erkrankungen leiden und es sogar Todesfälle gibt, vermutet Anne, dass die Kinder gezielt vergiftet wurden. Sowohl ihr Vorgesetzter als auch die Polizei nehmen ihren Verdacht nicht ernst. Deshalb kontaktiert sie Kommissar Berthold Rheydt, dieser kennt sie bereits und schenkt ihr Glauben, aber er ist seinerseits gerade mit dem Mord an einem Zuhälter beschäftigt. Als bei dem Ermordeten ein Giftkoffer gefunden wird, muss Berthold sich die Zeit nehmen, sich auch um die mysteriösen Fälle im Hafen zu kümmern…
    Beurteilung
    Der zweite Band der „Hafenärztin“-Reihe sollte unbedingt erst im Anschluss an den ersten Band gelesen werden, da es sonst schwierig wird, den Zusammenhängen vollständig zu folgen. Außerdem wird der Name des Täters des Vorgängerbandes mehrfach genannt.
    Im Mittelpunkt des vorliegenden Bandes steht das Schicksal der Auswanderer, vor allem der Ärmeren unter ihnen. Alleinreisende junge Frauen und Mädchen sind in Gefahr, in die Fänge von Menschenhändlern zu geraten und als Prostituierte zu enden, auch Kinder und Männer sind der Gefahr der Ausbeutung ausgesetzt.
    Anne Fitzpatrick wird inzwischen als Ärztin größtenteils akzeptiert und auch Helene Curtius hat mittlerweile einen Weg gefunden, sich aus dem engen Korsett ihres protestantischen Elternhauses zu befreien, doch die weniger privilegierten Frauen sind weiterhin gegenüber Männern weitgehend rechtlos. Deshalb hat sich eine Gruppe junger Frauen, die sich „Die Lilith“ nennt, zusammengeschlossen und auf einen Rachefeldzug gegen Unterdrücker und Ausbeuter begeben. Im Gegensatz zu den meisten anderen Frauenrechtlerinnen der Zeit scheuen sie nicht vor Gewalttätigkeit zurück.
    Auch im zweiten Band der Reihe spielen neue Ermittlungsmethoden der Polizei (Sicherung von Fingerabdrücken, Vermeidung der Verunreinigung von Tatorten, Fotografie von Tatorten, wissenschaftliche Nachweise von Gift) eine interessante Rolle.
    Die Charaktere der drei Protagonisten, aus deren Perspektive jeweils abwechselnd berichtet wird, sind erneut differenziert ausgearbeitet, im vorliegenden Band agiert die Ärztin nicht mehr so unlogisch und sprunghaft wie zuvor.
    Der Erzählstil ist anschaulich und stellenweise recht spannend. Den Fußballspielen der Polizeimannschaft wird glücklicherweise diesmal weniger Aufmerksamkeit gewidmet.
    Fazit
    Ein historischer Krimi, der fesselnde Unterhaltung bietet, aber erst im Anschluss an den ersten Band gelesen werden sollte!
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Ausgaben von Die Hafenärztin: Ein Leben für das Glück der Kinder

Taschenbuch

Seitenzahl: 464

E-Book

Seitenzahl: 465

Besitzer des Buches 16

Update: