An der Prorer Wiek und anderswo
Buch von Hartmut Lange
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Buchdetails
Titel: An der Prorer Wiek und anderswo
Hartmut Lange (Autor)
Verlag: Diogenes
Format: Gebundene Ausgabe
Seitenzahl: 128
ISBN: 9783257070132
Termin: Februar 2018
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Zusammenfassung
Inhaltsangabe zu An der Prorer Wiek und anderswo
Der mondäne Badeort Binz auf der Insel Rügen ist berühmt. Und eine eindrückliche Bühne für unerwartete Begegnungen und Lebenskrisen. Schauplatz Rom, eine weitere Kulisse für große Lebensfragen. Wie gefeit ist die »Ewige Stadt« wirklich gegen die Vergänglichkeit? Zehn abgründige, melancholisch schöne Novellen über das, was einmal war und noch immer lebendig ist, über ein berühmtes Bild aus der Alten Nationalgalerie, über philosophischen Trost. Und vor allem darüber: Was hat Bestand?
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Bewertungen
An der Prorer Wiek und anderswo wurde insgesamt 2 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,3 Sternen.
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Rezensionen zum Buch
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Rezension zu An der Prorer Wiek und anderswo
- Nungesser
Autor: Hartmut LangeWeiterlesen
Titel: An der Prorer Wiek und anderswo, erstmals veröffentlicht 2018
Seiten: 128 Seiten beinhalten 10 Kurzgeschichten
Verlag: Diogenes
ISBN: 9783257070132
Der Autor: (Klappentext)
Hartmut Lange, 1937 in Berlin-Spandau geboren, studierte an der Filmhochschule Babelsberg Dramaturgie. Für seine Dramen, Essays und Prosa wurde er vielfach mit Preisen ausgezeichnet. Er lebt als freier Schriftsteller in Berlin.
Inhalt:
Der Sammelband enthält 10 kurze, nur wenige Seiten umfassende Erzählungen
An der Prorer Wiek
Ein Maler, der für seine farbenfrohen Gemälde bekannt ist, findet in einer verfallenen Villa im Ostseebad Binz eine neue Eingebung. Wird er der Muse folgen oder seinen künstlerischen Experimenten entsagen?
Der Mönch am Meer
Der Mönch ist nicht mehr in der Alten Nationalgalerie anzutreffen, aber überraschenderweise begegnet ihm der Ich-Erzähler am Ostseestrand. Es ergibt sich ein Gespräch: wird der Mönch die Gegend weiter erkunden, die für ihn gefährlich werden könnte, oder kehrt er in das Gemälde von Caspar David Friedrich zurück?
Frau Frühwald
Eine Rechtsanwältin aus Frankfurt „flieht“ nach Binz, nachdem sie herausfindet, dass ihr Mann sie jahrelang mit einer anderen Frau betrogen hat. Mit Blick auf Wetterleuchten schwankt sie in ihren Überlegungen zwischen Rückkehr in ihren Alltag und Neuanfang.
Und nochmals an der Prorer Wiek
Die verfallene Villa aus der ersten Geschichte ist nochmals Schauplatz dieser Kurzgeschichte. Ein Geist der Vergangenheit bemüht sich den weiteren Zusammenbruch aufzuhalten.
Emilys Schatten
Eine 17-jährige Schülerin wird auf einer Privatschule von Klassenkameraden schikaniert. Wem kann sie sich anvertrauen? Um den Blicken anderer auszuweichen schaut sie herab und beobachtet ihren Schatten. Spendet er Trost?
An der Spanischen Treppe
Tagsüber ist an der Spanischen Treppe viel los, aber nachts sind dort die Geister der Vergangenheit anzutreffen. Namentlich John Keats, der dort in Rom an Tuberkulose starb, rebelliert gegen die Gedenkstätte, eine Verehrung, die er zeit seines Lebens nicht erhielt.
Auf dem Gelände
In Rom werden Statuen restauriert, aber zu welchem Zweck? Möchten die Statuen überhaupt eine solchen „Neuanfang“ oder dient es eher dem Ruhm der Restauratoren?
In der Ewigen Stadt
Der an Ausgrabungen interessierte Besucher flaniert durch Rom und sinniert über Verfall, Erinnerungen, über Vergängliches, und das was bleibt.
In der Villa Albani
Ein Besucher ist in der nicht öffentlich zugänglichen Villa auf der Suche nach historischen Spuren. Der unfreundliche Aufseher schätzt die Neugier des Besuchers gar nicht und so kommt es zum Konflikt zwischen Recherche von Vergangenem und dem Abschotten von Kunst und Wertgegenständen vor der „Öffentlichkeit“.
Drei Reiter
Am Grabmal des Philosophen Seneca kommt es zu einer Erfahrung zwischen Leben und Tod. Drei Reiter erscheinen wie aus dem Nichts, was wollen sie an diesem Ort und wohin verschwinden sie? Der Erzähler erinnert sich an Senecas Selbsttötung, den er auf Neros Befehl hin begehen musste, und der erst im dritten Versuch gelang – ein Zufall?
Meinung
Alle Erzählungen, die übrigens nur drei bis acht Seiten lang sind, verbindet eine schwer greifbare, melancholische Atmosphäre. Es sind stets Szenen am Scheideweg zwischen Neuanfang und Verfall. Dabei werden nicht unbedingt Situation beschrieben, in der eine Entscheidung getroffen werden muss, sondern der Moment des Instabilen, „in der Schwebe“ ist das entscheidende Merkmal. Wie geht es weiter, trifft die Person eine Entscheidung, das bleibt häufig offen. Es geht tatsächlich „nur“ darum ein Gefühl heraufzubeschwören, über unsere Existenz nachzudenken, darum, was verfällt und was Bestand hat.
Keine Urlaubslektüre für die nächste Reise nach Rom oder an die Prorer Wiek, aber in ihrer Kürze doch spannend skizzierte Texte, die in ihrer Vielseitigkeit um das immer gleiche Thema unterhaltsam sind, über Vergänglichkeit nachdenken lässt. Ich empfehle zudem, nicht alle Erzählungen rasch hintereinander weg zu lesen; ich las täglich nur eine Geschichte und ließ die Gedanken erstmal sacken.
Ausgaben von An der Prorer Wiek und anderswo
Besitzer des Buches 2
Update: