Rigi

Buch von Blanca Imboden

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Rigi

Eliane, von Beruf freischaffende Journalistin, hat ihren Mann viel zu früh verloren. Seit einem Jahr trauert sie nun schon um ihn und realisiert irgendwann: Für viele Menschen hat Trauer ein Ablaufdatum. Bald einmal hat man gefälligst wieder zu funktionieren und sich dem Leben zuzuwenden. Allerdings sollte dies auf keinen Fall zu früh passieren, denn das wiederum käme auch völlig falsch an. Eliane hat genug – auch von den Wünschen ihrer Tochter Marie, die findet, das Zuhause, aus dem sie notabene längst ausgezogen ist, müsse eine Art Museum sein: Papas Hausschuhe sollten bei der Wohnungstür stehen, seine Jacke immer an der Garderobe hängen bleiben. Um zurück ins Leben zu finden, meldet sich Eliane schließlich bei einer Trauergruppe an und ist überrascht, dass dort nicht nur geweint, sondern auch viel gelacht wird. Sie knüpft neue Freundschaften und lernt sogar zwei Zwergpinguine kennen, die einander in ihrer Trauer beistehen. Und dann erhält Eliane einen Traumjob: Sie kann zum 150-Jahre-Jubiläum der Vitznau-Rigi-Bahn, der ersten Bergbahn Europas, eine Artikelserie schreiben und einen Monat lang auf der Rigi wohnen. Was folgt, sind viele bewegende Begegnungen, auch mit einem Hund, der wie ein Putzmittel heißt. Die Rigi ist ein Kraftort und verändert alles – auch Eliane.
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Bewertungen

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Rigi

    Dem Himmel so nah
    Seit ihr Mann Mario vor einem Jahr im Alter von 52 Jahren plötzlich verstarb, trauert die Journalistin um diesen Verlust, insgeheim jedoch wünscht sie sich weniger Schmerz und dass das Leben ihr noch etwas zu bieten hat. Tochter Marie dagegen ist schon aufgebracht, wenn Elaine nur die Kleidung ihres Mannes aussortiert. Mit Hilfe einer Selbsthilfegruppe versucht Elaine, die Trauer zu überwinden und wächst mit ihren Mitleidenden immer enger zusammen. Als ihr Chefredakteur Elaine den Auftrag erteilt, zum 150-jährigen Jubiläum der Rigi-Bahn eine Artikelserie über die Rigi zu schreiben und vier Wochen auf dem Berg zu wohnen, nimmt Elaine dies zum Anlass, neue Erfahrungen und neue Menschen in ihr Leben zu lassen, vielleicht auch einen Hund…
    Blanca Imboden hat mit „Rigi – ein fröhlicher Roman über traurige Menschen“ einen wunderschönen und gleichzeitig unterhaltsamen Roman vorgelegt, der den Leser nicht nur auf eine Reise in die Zentralschweizer Alpenregion am Vierwaldstätter See mitnimmt, um ihm dort mit der Rigi die Königin der Berge vorzustellen, sondern ihn auch mit Elaine und ihrer Trauerbewältigung bekannt macht. Der flüssige, farbenfrohe und empathische Erzählstil, der immer wieder durch humorige Einlagen durchbrochen wird, zaubert den Leser direkt an Elaines Seite, wo er die Gedanken- und Gefühlswelt der sympathischen Protagonistin aufs Genaueste studieren darf, während man sie in ihren unterschiedlichen Trauerphasen begleitet. Ein wichtiger Bestandteil dabei ist ihre Trauergruppe, die aus den unterschiedlichsten Charakteren besteht, sich jedoch aufgrund des gemeinsamen Schicksals immer enger aneinander bindet. Dabei steht der Pinguin ihnen als Namensvetter zur Verfügung, trauert er doch um seine Lieben ebenso herzzerreißend wie mancher Mensch. Elaines Auftrag, auf der Rigi dort lebende interessante Persönlichkeiten zu interviewen sowie schöne Wandermöglichkeiten auszukundschaften, um sie an den Leser zu bringen, bringt sie dazu, sich mit ihrer Trauer auseinanderzusetzen und sich der Zukunft zuzuwenden. Besuche ihrer Trauergruppe lenken sie ebenso ab wie neue Bekanntschaften, allen voran der Dachdecker Emil und der ältere Herr Vogelsang mit seinem Pudel Ajax. Die Autorin versteht es wunderbar, den Leser Zeuge von Elaines langsamer Wandlung werden zu lassen, während er mit Elaine eine traumhafte Alpenregion erlebt begleitet von den Klängen unzähliger Udo-Jürgens-Lieder. Einmal mehr wird klar, dass man Trauer zulassen muss, um für sich einen Abschluss zu finden und sich dadurch gestärkt dem Kommenden widmen kann.
    Die Charaktere sind wunderbar gestaltet und in Szene gesetzt, mit ihren glaubwürdigen Eigenschaften fangen sie den Leser sofort ein, der sich ihnen gern anschließt und ihr Schicksal interessiert verfolgt. Elaine ist eine vielseitig interessiert Frau, die sich neuen Dingen nicht verschließt. Sie ist manchmal ein wenig zu gutmütig und traut sich nicht, auch mal nein zu sagen, was vor allem bei Tochter Marie angebracht wäre. Marie ist erwachsen, trauert ebenfalls um ihren Vater, platzt aber immer wieder in das Leben ihrer Mutter und versucht diese zu maßregeln. Herr Vogelsang ist ein lieber älterer Herr, der so manche Weisheit von sich gibt. Aber auch die Trauergruppe ist ein bunter Haufen, der sich gegenseitig stützt und auch viel Schönes miteinander erlebt. Und dann ist da noch Ajax, der plötzlich herrenlos ist und ebenso einen Verlust zu betrauern hat, wie die Menschen um ihn herum.
    „Rigi – ein fröhlicher Roman über traurige Menschen“ ist eine Geschichte wie mitten aus dem Leben gegriffen: traurig, aber auch wunderbar herzlich, nahbar, tiefgründig, voller Wahrheit und dabei herrlich hoffnungsvoll. Am Ende hat man ein Lächeln im Gesicht, das ist eine absolute Leseempfehlung wert!
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Ausgaben von Rigi

Taschenbuch

Seitenzahl: 240

Besitzer des Buches 1

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