Mutters Lüge

Buch von Monika Hürlimann

  • Kurzmeinung

    Bookdragon
    Ein erschütterndes Familiengeheimnis

Zusammenfassung

Über Monika Hürlimann

Monika Hürlimann (Jg. 1969) wuchs im kommunistischen Polen auf, wo sie in den 1980er Jahren das Kriegsrecht und die Nahrungsmittelrationierung hautnah miterlebte. 1984 emigrierte sie mit ihrer Familie illegal nach Westdeutschland. Mehr zu Monika Hürlimann

Bewertungen

Mutters Lüge wurde insgesamt 4 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4 Sternen.

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Meinungen

  • Ein erschütterndes Familiengeheimnis

    Bookdragon

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Mutters Lüge

    Die 15 jährigenZwillinge Marta und Tomek flüchten mit ihrer alleinerziehenden Mutter aus Polen illegal nach Deutschland.Ihr Ziel ist Kiel denn da wohnt ihre Großtante Elisabeth.Marta's großer Traum ist Ärztin zu werden.
    Der Schreibstil ist eher ruhig und gefühlvoll gehalten.Die Protagonisten passen sehr gut in diesen Roman hinein.Die Spannung nimmt leicht und stetig zu.
    Fazit:Es wird aus Martha's Sicht erzählt. In dieser Geschichte geht es um das politische Geschehen in den 80er Jahren.Solidarnosc wird verboten und die Kinder träumten von Freiheit.Diese Rückblende kam mir von der Autorin dichter geschrieben vor als die Erzählung in der Gegenwart.Ich fand das Gegensätzliche recht interessant.Die Autorin bzw.Martha berichtet fast schon bildlich über die ärmlichen Verhältnisse im kommunistischen Polen.Auch bei der Wiedervereinigung Deutschlands gibt es einige Hintergrundinformationen.Da es für mich ein eher ruhiger Roman ist spielen die Gefühle eine große Rolle:von Trauer über Dramatik bis hin zum Glück ist alles mit dabei.Erzählt wird die (Lebens)Geschichte von einem Mädchen das sich den Widrigkeiten entgegenstellt und sich so Jahre später ihren beruflichen Traum erfüllt.Die Autorin schreibt sehr detailliert über die Verhältnisse in Polen und Deutschland wie sie sich in den letzten Jahrzehnten verändert haben.Zudem wird es auch politisch dabei spielt unter anderem der Rassismus und Homosexualität eine Rolle. Es gibt sehr viele Themen in diesem Buch so dass diese Story für mich interessant zu lesen war.Besonders nach der Hälfte des Buches wurde es für mich spannend unter anderem wegen der Mutter/Tochter Beziehung.Für mich ist dieser biographische Roman komplex angelegt aber zwischendurch gab es dann doch die eine und andere Länge weil es auch immer wieder viel in das medizinische hineingeht und die Autorin meiner Meinung nach dann doch bei einigen Szenen zu viel ins Detail gegangen ist.Das ist aber auch schon mein einziger Kritikpunkt.
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  • Rezension zu Mutters Lüge

    Eine Geschichte, die das Leben schrieb
    1984 Polen. Gemeinsam mit ihrer Mutter und ihrem Zwillingsbruder Tomek sowie wenigen Habseligkeiten flieht die 15-jährige Marta auf illegale Weise aus dem kommunistischen Polen nach Westdeutschland, um endlich der Unterdrückung durch das Regime und der Mangelwirtschaft zu entkommen. Da sie kein Deutsch spricht, fällt Marta das Einleben schwer. Nur ihre Mutter beherrscht die Sprache, doch ihre Vergangenheit bleibt lange ihr Geheimnis. Mit Fleiß und Zielstrebigkeit schließt Marta ihr Studium ab und tritt eine Stelle als Ärztin in der Schweiz an, der für sie wiederum einen Neuanfang darstellt. Während ihrer weiterführenden Psychiaterausbildung spürt Marta nach und nach einige Geheimisse ihrer Mutter auf und erkennt dabei die Gründe ihres eigenen Wesens…
    Monika Hürlimann hat mit „Marta, Heimat in Polen, Deutschland und der Schweiz“ einen interessanten historischen Roman vorgelegt, der an ihre eigene Biografie angelehnt ist und die Spätfolgen des Zweiten Weltkrieges sowie ein ungewolltes Nomadenleben beschreibt. Der flüssige und bildhafte Erzählstil packt den Leser schon mit wenigen Worten und lässt ihn gemeinsam mit Marta eine unstete und harte Reise antreten, an deren Ende einige Erkenntnisse warten, die Erklärungen bieten in Bezug auf familiäre Ereignisse, die den Nährboden für Martas Entwicklung legten. Die gewählten Zeit- und Ortssprünge sind zu Beginn recht verwirrend, doch gibt sich das mit dem Fortgang der Geschichte. Die Autorin gewährt dem Leser einen guten Einblick über die damaligen Lebensbedingungen in einem kommunistisch geführten Land, das seine Bürger gängelt, kommandiert und an der straffen Leine hält. Das Anstehen für mangelnde Waren, um den Grundbedarf des täglichen Lebens zu sichern, sind Teil des täglichen Lebens und für viele kaum zu ertragen. Neben illegaler Landflucht ist auch die Rolle der Frau zur damaligen Zeit ein Thema in dieser Geschichte, denn Marta wird schon früh herangezogen, um die berufstätige Mutter bei vielem zur Hand zu gehen, während ihr Zwillingsbruder keinen Finger rührt, jedoch die besten Essensportionen für sich beanspruchen kann. Schon hier wird deutlich, wie wenig Selbstwertgefühl die Gesellschaft den Frauen zugestand und die Männer hofierten. Erst als Marta sich durch ihre Ausbildung und anschließende Berufstätigkeit mehr und mehr freischwimmt von alten Zöpfen und sich auf die Spur nach den Geheimnissen ihrer Mutter begibt, lernt sie sich selbst besser zu verstehen.
    Die Charaktere sind gut und realistisch in Szene gesetzt, bereiten mit ihren glaubhaften menschlichen Ecken und Kanten den Weg für die Nähe zum Leser, der ihr Schicksal aufmerksam verfolgt und mitfiebert. Marta zeichnet sich nicht nur durch Fleiß, Ehrlichkeit und Willensstärke aus, sondern besitzt zudem ein einnehmendes Wesen, das ihr einen Platz im Herz des Lesers sichert. Mit Kampfgeist und Disziplin ebnet sie sich ein Leben in Sicherheit und stellt sich den Geistern der Vergangenheit. Tomek ist ein verzogener Kerl, der sich von hinten bis vorne bedienen lässt und damit dem damaligen Männerbild entspricht. Während Marta für die Aufmerksamkeit der Mutter kämpfen musste, besaß er sie im Übermaß und hat dies weidlich ausgenutzt. Auch diese hat Marta eher als kostenlose Arbeitskraft gesehen und sie sonst weitgehend ignoriert, was einer Mutter nicht würdig ist.
    „Marta, Heimat in Polen, Deutschland und der Schweiz“ ist ein persönlicher Erfahrungsbericht, der sich an die Biografie der Autorin anlehnt und einen guten Einblick in ein hartes, entbehrungsreiches Leben bietet sowie die Aufdeckung und Aufarbeitung alter Familiengeheimnisse, die das eigene Leben dauerhaft prägen. Verdiente Leseempfehlung für eine miterlebbare Geschichte!
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Ausgaben von Mutters Lüge

Taschenbuch

Seitenzahl: 364

Hardcover

Seitenzahl: 436

E-Book

Seitenzahl: 447

Besitzer des Buches 5

Update: