Zusammenfassung

Über Neal Shusterman

Der US-amerikanische Schriftsteller Neal Shusterman wurde im Jahr 1962 in Brooklyn, New York City geboren. Bereits seit seiner Kindheit war Shusterman ein begeisterter Leser und träumte von verschiedenen Berufen, wie Doktor, Schauspieler oder Schriftsteller. Mehr zu Neal Shusterman

Bewertungen

Roxy wurde insgesamt 9 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,8 Sternen.

(1)
(7)
(0)
(1)
(0)

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Roxy

    toxische Abhängigkeit
    Nur eine Tablette um die Schmerzen zu lindern. Diese eine Pille um die Konzentration zu stärken. Wie leicht ist es doch an Substanzen zu kommen, nicht nur um sich selbst zu optimieren oder eben kleine oder größere Wehwehchen schnell zu lindern. Seltener wird aber darüber nachgedacht, wie schnell scheinbar harmlose Medikamente neben der erwünschten Wirkung auch eine nicht zu unterschätzende abhängig machende Wirkung haben. Viel zu leichtfertig ja selbstverständlich ist der Umgang und Handhabung von Schmerzmittel, Betäubungsmittel und Aufputschmittel geworden.
    Mit ihrem neuen Roman widmet sich das Autorengespann Shuhsterman nicht nur der Frage, wie es zu Abhängigkeiten kommt sondern auch welchen Verlauf eine Abhängigkeit nehmen kann. Die beiden Autoren geben den Drogen eine eigene Persönlichkeit. So sind sie mehr als nur Substanzen. Obwohl ich sonst sehr gerne Romane von Neal Shusterman lese, bin ich mit den gemeinsamen Schreibstil der beiden Shustermans nicht wirklich warm geworden. Dies kann natürlich auch daran liegen, dass sich einige Passagen wesentlich besser gelesen hatten als andere. Aber sicher wird sich dies in den folgenden Romanen der beiden sicher noch bessern.
    Die Handlung wird hier aus sich der Drogen erzählt. Und diese Herangehensweise ist mal etwas Neues. Am Resultat dem Ergebnis ändert dies allerdings nicht. Die selbst zerstörerische Wirkung von Substanzen wird am Beispiel zweier Teenager, die noch dazu Geschwister sind exemplarisch geschildert. Issac, der ruhende Pol, der seinen Weg schon vor sich sieht, Abschluss und dann ein Studium. Wird durch eine Knöchelverletzung aus der Bahn geworfen. Und dies ist sein Einstieg in den Absturz. Seine Schwester Ivy, das „schwarze Schaf“ der Familie und schon immer in irgendwelchen Problemen verstrickt, möchte nun doch ihr Leben auf die Reihe bekommen und gerät durch Aufputschmittel, die die Konzentration stärken sollen in ein Abhängigkeitsverhältnis, dass auch sie bis an die Klippe bringt.
    Die Protagonisten auf der Drogenseite sind Roxy und Addison. Roxy zählt zur Familie der Schmerzmittel wohingegen Addison zur Familie der Aufputschmittel zählt. Beide für sich scheinen Anfangs harmlos zu sein und ihren eigentlichen Auftrag zu erfüllen. Schmerzen lindern bei Roxy und die Konzentration stärken bei Addison. Als die beiden jedoch eine Wette abschließen. Ihren Plus 1 ( ihr Opfer) bis zum letzen Atemzug zu begleiten ändert sich alles. Aus einer normalen hilfreichen Beziehung wird eine toxische Beziehung. Beide steigern sich immer weiter in ihre Wette hinein ohne Rücksicht auf Verluste, beiden wollen gewinnen und sind bereit bis zum äußersten zu gehen, nur um mehr Ansehen bei ihren Familienangehörigen zu bekommen. Die beiden leidtragenden Protagonisten sprich die Opfer dieses Duels sind Ivy und Issac. Wobei bereits im ersten Kapitel ganz deutlich wird, dass eines der beiden Geschwister, dieses Duel nicht überleben wird.
    Fazit: Ein wirklich sehr zu empfehlendes Buch nicht nur für Jugendliche. Denn hier wird auf ein unterschätztes Problem der Medikamentenabhängigkeit eingegangen, dass nicht nur für Jugendliche ein Problem darstellt sondern auch bei den Erwachsenen ein Problem darstellt. Auch wenn ich den Schreibstil nicht durchgängig gut fand, ist das gewählte Thema nicht nur brandaktuell sondern auch äußerst wichtig. Wenn man nicht aufpasst gerät man sehr schnell in ein Abhängigkeitsverhältnis. Ich kann diesen Roman nur wärmstens empfehlen.
    Weiterlesen
  • Rezension zu Roxy

    Klappentext
    Als Isaac der überirdisch schönen Roxy begegnet, zieht sie ihn sofort in ihren Bann. Er fühlt sich lebendig wie nie, alles ist leicht und nichts scheint unmöglich. Isaac ahnt nicht, dass Roxy kein normales Mädchen ist, sondern eine Droge, hergestellt in einem Labor, um die Menschen von ihrem Schmerz zu befreien. Und Millionen Menschen lieben sie dafür. Doch das ist Roxy nicht genug. Sie will beweisen, wie tödlich sie ist.
    Neal und Jarrod Shustermans neuer Fantasy-Thriller über ein hochaktuelles Thema: die im wahrsten Sinne toxische Liebesgeschichte zwischen Mensch und Droge - schillernd & gefährlich.
    Erzählt aus der Perspektive der Droge - Stell dir vor, Drogen wären Menschen wie du und ich ... Was würden sie fühlen, denken und wovon würden sie heimlich träumen?
    Meine Meinung
    Ich muss gestehen, dass ich etwas völlig anderes erwartet hatte. In Gedanken hatte ich die Vollendet und Scythe Reihen im Hinterkopf und war dadurch eher auf eine Zukunftsversion gefasst, in der eine neue Art von Droge - namens "Roxy" eine Art Cyberspace Eigenleben entwickelt. Warum auch immer ich so eine Vorstellung hatte: ich wurde sehr schnell auf den Boden der Realität zurückgeholt. Auf den harten Boden der Tatsachen der Gegenwart.
    Es stimmt, wie im Klappentext angekündigt, dass aus der Perspektive der Drogen erzählt wird. Zum einen von Roxy (Oxycodon = Schmerzmittel) und zum anderen von Addison (Adderall = Aufputschmittel). Das war sehr gewöhnungsbedürftig, denn diese Medikamente als "Personen" zu sehen und zu verstehen war nicht so ganz einfach. Sie haben einen Willen, ein Ziel und Gefühle. Allerdings nicht wirklich so, wie es im Klappentext beschrieben steht. Denn obwohl sie als Persönlichkeit auftreten, sind sie nicht sicht- oder greifbar.
    Eine sehr außergewöhnliche Idee, vor allem, da ihre Motivation meist darauf abzielt, die Menschen, ihre sogenannten "Opfer" abhängig zu machen - und zwar soweit, dass sie schließlich in die VIP Lounge weitergereicht werden. Ihr Umfeld gleicht einer immerwährenden Party, auf der sich sämtliche Drogen tummeln von "Al" (Alkohol), über Mary Jane (Marihuana), Lucy (LSD) bis hin zu Crys (Crystal Meth)
    Allein über die ganzen Namen den Überblick zu behalten war nicht ganz einfach, auch wenn sie eher nebenher vorkommen. Geholfen hat hier die Übersicht der "Familienclans der Drogen", die vorne im Buch zu finden ist.
    Diese Motivation, den Menschen zu schaden, scheint bei vielen Lesern nicht gut angekommen zu sein, was ich in den englisch-sprachigen Rezensionen bisher gelesen habe. Grade bei "Adderall", das vor allem von Patienten mit ADS/ADHS anscheinend gut vertragen wird und sie zum Leben brauchen - um zu funktionieren. Wobei ich immer sehr kritisch bin, wenn es darum geht, Medis zu verschreiben, damit jeder "gesellschaftsentsprechend funktioniert". Aber das ist ein anderes Thema und von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich und individuell zu sehen. Das würde jetzt hier den Rahmen sprengen.
    Jedenfalls kommt Addison hier meiner Meinung nach recht gut weg. Genauso wie seine Schwester Rita (Ritalin). Addison ist eher jemand, der helfen will - aber wie immer ist der Maßstab entscheidend, wie bei allem. Und Missbrauch ist immer schlecht.
    Ich hatte beim Lesen kein so wirklich gutes Gefühl muss ich sagen. Es war spannend, definitiv, ich wollte wissen was passiert, wie weiter agiert wird und welche Entscheidungen getroffen werden. Aber es ist kein einfaches Buch, eine Geschichte, die unangenehm werden kann oder sogar ungute Gefühle auslöst. Das muss nicht bei jedem so sein. Das kann man wirklich schwer beurteilen, weil jeder unterschiedliche Erfahrungen mit dem Thema gemacht hat: Sucht, Drogen, Abhängigkeiten, ob selber oder in der Familie, bei Freunden etc.
    Ich kann auch überhaupt nicht einschätzen, wie das auf Jugendliche wirkt. Egal ob sie schon mit Sucht in Berührung gekommen sind oder nicht. Aber auch auf Erwachsene - denn leider fehlt mir hier etwas ganz essenzielles.
    Es wird zwar klar gezeigt, dass Medikamente natürlich ihren Nutzen haben, aber auch die Kehrseite einer Suchtgefahr. Andererseits geht für mich völlig unter, warum manche dieser Sucht erliegen, andere nicht. Aber das wäre auch zu breitgefächert für ein einziges Buch.
    Dennoch ist klar und hier der Fokus, dass bestimmte Medikamente nunmal eine Sucht auslösen, wenn man sie öfter nimmt und in den USA hier definitiv viel zu schnell darauf zurückgegriffen wird. Da sind die Kontrollen in Deutschland um einiges schärfer. Wie das den Schwarzmarkt beeinflusst, kann ich natürlich nicht sagen...
    Es gibt allerdings noch zwei andere Perspektiven, aus denen erzählt wird und zwar von Isaac Ramey und seiner Schwester Ivy. Schon auf den ersten Seiten erfährt man, dass einer der beiden mit einer Überdosis gefunden wird, doch mit den Initialen I. Ramey können beide gemeint sein und dadurch verfolgt man ihre unterschiedlichen Wege mit immer größerer Spannung.
    Dabei zeigen die Autoren sehr gut, welche äußeren Einflüsse auf die Geschwister einwirken und ihre Entscheidungen beeinflussen.
    Kein Buch, das ich gerne gelesen habe, weil die Thematik so sehr im Jetzt verankert ist und teilweise für mich schwer zu verdauen war. Überhaupt wirkte alles sehr trostlos, düster, und hatte einen unangenehmen Charakter. Was ja auch so gewollt ist, denn in diese Sucht/Abhängigkeit zu rutschen ist kein schönes Gefühl. Wie es im Untertitel auch so passens heißt: Ein kurzer Rausch, ein langer Schmerz.
    Von Oxycodon oder Adderall hab ich bisher noch nie gehört, was es etwas schwierig gemacht hat, die Wirkung oder deren "Persönlichkeit" zu verstehen. Da diese beiden aber im Mittelpunkt standen hat es mein Verständnis dazu definitiv aufgebessert, da die Darstellung sehr gut war. Wenn sie denn stimmt.
    Zwischendurch gibt es auch das ein oder andere "Intermezzo" - ein paar Seiten Einblick in die anderen Mittel, ihre Wirkung, ihre Intention, die positiv wie auch negativ ausfallen kann.
    Ich selber nehme ja so wenig Medikamente wie möglich, denn ich weiß, dass sie eben meist "nur" den Schmerz, das Unwohlsein etc. unterdrücken - hab aber auch das Glück, eigentlich keine zu brauchen und mir pfanzliche Mittel meist reichen. Für mich heißen Schmerzen erstmal, dass mein Körper mit etwas nicht einverstanden ist und mich darauf aufmerksam machen will. Wenn ich das unterdrücke, weiß ich ja nicht, was er mir damit sagen will.
    Natürlich bin ich mir aber bewusst, im Notfall darauf zurückgreifen zu müssen.
    Klar fühlt man sich besser, aber es deckt eben nur die Auswirkungen ab und hilft nicht gegen die Ursache. Natürlich muss man gegen bestimmte Krankheiten radikal vorgehen, anders ist es nicht möglich, aber wenn Kindern schon bei jeder Kleinigkeit eine Tablette in die Hand gedrückt wird, die alles gleich besser macht, wird verlernt, auf den Körper zu hören.
    Ein sehr eindringliches Werk mit einem wirklich schwerwiegenden Thema. Letztes Jahr gab es in den USA zum ersten Mal mehr als 100.000 Drogentote und grade das Mittel Oxycodon scheint hier eine immer dominantere Rolle zu spielen. Wenn man sich da ein bisschen reinliest ist das eine wirklich erschreckende Entwicklung, was sich da abspielt. Deshalb wahrscheinlich auch ein großes Anliegen der Autoren, hier mehr Aufklärung und Sensibilisierung zu schaffen.
    Ob das mit diesem Buch gelingt weiß ich nicht. Wie gesagt ist das sehr schwer einzuschätzen, wie es auf jeden einzelnen persönlich wirkt. Eine Sterne-Bewertung fällt mir hier wirklich schwer.
    Ich sehe in solchen Büchern und Filmen, so abschreckend sie auch sein sollen, leider eben auch das Potenzial der Faszination. Denn das "gut fühlen" und "vergessen können" ist für viele Menschen schon früher und grade heute ein großer Wunsch; egal welche Folgen das nach sich zieht. Oder gerade auch wegen den Konsequenzen, die ja auch darauf drängen, dass das Problem endlich gesehen wird und man dann doch vielleicht endlich Hilfe bekommt.
    Weltenwanderer
    Weiterlesen

Ausgaben von Roxy

Taschenbuch

Seitenzahl: 448

Hardcover

Seitenzahl: 384

Roxy in anderen Sprachen

Besitzer des Buches 20

Update: