Berge im Kopf

Buch von Robert Macfarlane, Judith Schalansky, Gaby Funk

  • Kurzmeinung

    Jean van der Vlugt
    Viele Kapitel scheinen d.Gleiche zu erzählen. Faszination f.d. menschl.Ungeformte d.Berge wird dennoch spannend greifbar
  • Kurzmeinung

    Hirilvorgul
    Interessante Reise in die Berge, ins kollektive Gedächtnis und die menschliche Psyche.

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Berge im Kopf

Gipfel zu besteigen ist eine kulturelle Erfindung, die vor dreihundert Jahren begann und nicht nur spektakuläre Blicke in jähe Abgründe bot, sondern auch in die nicht minder schwindelerregende Vergangenheit der Erde. In der Romantik wandelten sich die Berge endgültig vom gemiedenen Ort des Schreckens zu einem der Anziehung. Die vermeintliche Heimat von Drachen wurde zum begehrten Ziel menschlichen – vor allem männlichen – Forscherdrangs. Ob Naturwissenschaftler oder Abenteurer, ob Philosophen oder Poeten, sie alle versprachen sich in den eisigen, sauerstoffarmen Höhen unvergleichliche Erfahrungen und Erkenntnisse, für die es sein Leben zu riskieren lohnt: der Sog von Macht und Angst, das Gefühl von Erhabenheit und das Erleben fragiler Schönheit. In seinem preisgekrönten Debüt, das ihn schlagartig bekannt machte, folgt Robert Macfarlane den Vorstellungswelten der bisweilen fatalen Faszination, die Auftürmungen von Granit-, Basalt- und Kalksteinschichten bis heute in Menschen auslösen, sodass sie nichts anderes mehr als Berge im Kopf haben. Wie kein Zweiter weiß Macfarlane, das eigene Erleben mit dem Gelesenen zu verbinden. Anschaulich und ebenso belesen wie lebendig verbindet er die eigenen Klettererfahrungen mit den Berichten legendärer Bergaufstiege, wie beispielsweise dem Versuch George Mallorys am Mount Everest, von dessen Höhen dieser 1924 nicht wiederkommen wird. Drei Jahre vor seinem Tod schreibt er an seine Frau Ruth: »Der Everest hat die steilsten Grate und die furchtbarsten Abgründe, die ich je gesehen habe. Liebling – ich kann dir nicht beschreiben, wie sehr er von mir Besitz ergriffen hat.«
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Bewertungen

Berge im Kopf wurde insgesamt 7 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,5 Sternen.

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Meinungen

  • Viele Kapitel scheinen d.Gleiche zu erzählen. Faszination f.d. menschl.Ungeformte d.Berge wird dennoch spannend greifbar

    Jean van der Vlugt

  • Interessante Reise in die Berge, ins kollektive Gedächtnis und die menschliche Psyche.

    Hirilvorgul

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Berge im Kopf

    Berge haben die Menschen schon immer fasziniert, aber sie wurden unüberwindbar gehalten. Vor dreihundert Jahren änderte sich das, als die Menschen begannen, zum Spaß in die Berge zu gehen und auf ihre Gipfel zu steigen. Ob aus sportlichen oder wissenschaftlichen Gründen: es ging immer höher und weiter hinaus. Je besser die Ausrüstung wurde, desto höher wurden die Gipfel.
    Robert MacFarlane nimmt seine Leser mit auf eine Reise durch die Geschichte des Bergsteigens und vereint seine persönlichen Erlebnisse mit Berichten über spektakuläre Expetitionen.
    Mountains of the mind hat mich von der ersten Seite an abgeholt. Er ist auch jemand, der die Berge nicht mehr aus seinem Kopf bekommen kann. Bei ihm begann die Faszination schon als Kind, in den Ferien bei seinen Großeltern. Seitdem ließen ihn die Berge nicht mehr los. Sc hon als Jugendlicher begann er mit dem Bergsteigen, manchmal mit mehr Glück als Können. Viele seiner eigenen Erlebnisse verbindet er mit Geschichten übers Bergsteigen oder Bergsteiger. Vieles war mir schon bekannt, aber Robert MacFarlane gibt dem bereits Bekannten durch seine Erzählungen eine eigene, persönliche Note. Gerade den Einblick in die jahrelange Faszination George Mallorys für den Mount Everest hat er sehr authentisch erzählt.
    Ich freue mich immer, wenn ich in Büchern auf etwas Unerwartetes stoße. Hier war es der Wanderer über dem Nebelmeer von Casper David Friedrich, von dem Robert MacFarlane begeistert erzählt.
    Mountains of the mind ist für mich sicherlich eines der Lesehighlights in diesem Jahr und ich freue mich schon, noch mehr von ihm zu entdecken.
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  • Rezension zu Berge im Kopf

    Klappentext (Quelle: amazon):
    Gipfel zu besteigen ist eine kulturelle Erfindung, die vor dreihundert Jahren begann und nicht nur spektakuläre Blicke in jähe Abgründe bot, sondern auch in die nicht minder schwindelerregende Vergangenheit der Erde. In der Romantik wandelten sich die Berge endgültig vom gemiedenen Ort des Schreckens zu einem der Anziehung. Die vermeintliche Heimat von Drachen wurde zum begehrten Ziel menschlichen - vor allem männlichen - Forscherdrangs. Ob Naturwissenschaftler oder Abenteurer, ob Philosophen oder Poeten, sie alle versprachen sich in den eisigen, sauerstoffarmen Höhen unvergleichliche Erfahrungen und Erkenntnisse, für die es sein Leben zu riskieren lohnt: der Sog von Macht und Angst, das Gefühl von Erhabenheit und das Erleben fragiler Schönheit. In seinem preisgekrönten Debüt, das ihn schlagartig bekannt machte, folgt Robert Macfarlane den Vorstellungswelten der bisweilen fatalen Faszination, die Auftürmungen von Granit-, Basalt- und Kalksteinschichten bis heute in Menschen auslösen, sodass sie nichts anderes mehr als Berge im Kopf haben. Wie kein Zweiter weiß Macfarlane, das eigene Erleben mit dem Gelesenen zu verbinden. Anschaulich und ebenso belesen wie lebendig verbindet er die eigenen Klettererfahrungen mit den Berichten legendärer Bergaufstiege, wie beispielsweise dem Versuch George Mallorys am Mount Everest, von dessen Höhen dieser 1924 nicht wiederkommen wird. Drei Jahre vor seinem Tod schreibt er an seine Frau Ruth: "Der Everest hat die steilsten Grate und die furchtbarsten Abgründe, die ich je gesehen habe. Liebling - ich kann dir nicht beschreiben, wie sehr er von mir Besitz ergriffen hat."
    Mein Lese-Eindruck:
    1999 wird George Mallorys Leiche am Mount Everest aufgefunden – und Macfarlane beginnt mit der Arbeit an diesem Buch, seinem Erstlingswerk, das nun in deutscher Übersetzung vorliegt. Macfarlane kann sich dem Mythos, der sich um George Mallory und den Mount Everest gebildet hat, offensichtlich nicht entziehen und widmet ihm ein langes Kapitel Am Ende des Buchs.
    Es geht Macfarlane jedoch nicht darum, die Geschichte des Alpinismus und des Bergsteigens nachzuzeichnen, sondern es geht ihm um die Faszination, die die Berge, das Hochgebirge, Gletscher und ewiges Eis auf den Menschen ausüben. Dazu steigt er tief in die Erdgeschichte hinab, um die Entstehung der Gebirge zu erklären. Recht kurzweilig erfährt der Leser dann, wie sich die Einstellung der Menschen im Lauf der Jahrhunderte änderte: das Gebirge, v. a. das Hochgebirge, verbreitete Furcht und Schrecken, wurde in agrarisch bestimmten Zeiten als unnütz betrachtet, störte beim Blick über die Landschaft, erst spät entstand der Sinn für den gottähnlichen Blick von oben etc. Erst ganz allmählich entwickelte sich die Faszination für das Gebirge und das Bergsteigen, für die weißen Flecken auf der Landkarte, für das Unerforschte und für eine Landschaft, die dem Menschen seine eigene Bedeutungslosigkeit vor Augen führt. Eine Faszination, die so weit ging, für eine Erstbesteigung sein Leben aufs Spiel zu setzen.
    Macfarlane zeigt große Belesenheit und großen Fleiß, wenn er eine Fülle an Quellen zitiert, die aus ganz unterschiedlichen Bereichen stammen und damit ein breites Spektrum abdecken: von der Theologie angefangen über Geologie, Chemie, Geodäsie etc. bis hin zur philosophischen Ästhetik. Damit gelingt es ihm, die sich wandelnde Einstellung zu Bergen immer mit den jeweiligen historischen Denkweisen bzw. Zuständen zu verbinden, so dass sich im Kopf des Lesers ein geschlossenes und schlüssiges Bild ergibt.
    Allerdings hat es mich verwundert, dass Macfarlane – immerhin Geisteswissenschaftler – ausschließlich britische Namen zitiert. Brexit?Zum Beispiel zitiert er zum Thema Granit den Schotten Hutton, ohne Goethe zu erwähnen. Unter den Tisch zugunsten britischer Autoren fallen auch Namen wie Alexander v. Humboldt, Immanuel Kant und vermutlich noch einige andere, die eine Erwähnung verdient hätten.
    Diese eher historisch ausgerichteten Kapitel werden durch eigene Erlebnisse Macfarlanes aufgelockert. Hier erzählt er spannend und lebendig von seinen Wanderungen im Lake District und den schottischen Highlands. Sein Interesse gilt dabei nicht nur den großen Dingen wie Lawinen, gefährlichen Wetterkapriolen etc., sondern auch den kleinen Dingen, die er subtil und genau beobachtet und in seine Schilderungen einfügt.
    Ein Satz hat mir besonders gut gefallen. George Mallory hatte mehrere gefährliche, zermürbende und verlustreiche Expeditionen unternommen, um den Mount Everest zu ersteigen. Ein New Yorker Reporter frug ihn daher (1922), warum er immer wieder zum Everest zurückkehre. Mallorys Antwort, kurz und knapp:
    „Weil er da ist“ (S. 294).
    Fazit:
    Ein kenntnisreiches Buch, kurzweilig zu lesen, interessant!
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Ausgaben von Berge im Kopf

Hardcover

Seitenzahl: 318

Taschenbuch

Seitenzahl: 320

E-Book

Seitenzahl: 326

Berge im Kopf in anderen Sprachen

  • Deutsch: Berge im Kopf (Details)
  • Englisch: Mountains of the Mind (Details)
  • Italienisch: Montagne Della Mente (Details)

Besitzer des Buches 9

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