Das Vermächtnis unsrer Väter

Buch von Rebecca Wait, Jenny Merling

  • Kurzmeinung

    drawe
    Ein ruhiger Roman um Schuld, Vergebung und die Sünden der vorhergehenden Generation.

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Das Vermächtnis unsrer Väter

Auch nach zwanzig Jahren erscheint der kleinen Inselgemeinde in den schottischen Hebriden das grausame Verbrechen unbegreiflich. Als der einzige Zeuge der Tat plötzlich wieder auf der Insel auftaucht, sorgt das für viel Aufregung. Verdrängte Erinnerungen und Schuldgefühle kehren zurück und mit ihnen die Befürchtung, dieser junge Mann könnte noch eine Rechnung offen haben.
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Bewertungen

Das Vermächtnis unsrer Väter wurde insgesamt 2 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4 Sternen.

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Meinungen

  • Ein ruhiger Roman um Schuld, Vergebung und die Sünden der vorhergehenden Generation.

    drawe

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Das Vermächtnis unsrer Väter

    Zur Autorin (Quelle lovelybooks):
    Rebecca Wait, 1988 geboren, schloss 2010 ihr Englischstudium an der Oxford Universität mit Bestnote ab. Dort wurde sie vom Lyriker und Romanautor Craig Raine unterrichtet. Sie schreibt seit ihrer Kindheit und hat zahlreiche Preise für ihre Kurzgeschichten und Theaterstücke gewonnen.
    Klappentext:
    "Das Vermächtnis unsrer Väter" erzählt mit einer meisterhaften Eindringlichkeit von den Nachwirkungen eines grausamen Verbrechens in einer kleinen Gemeinde auf den schottischen Hebrideninseln. Ein erschütternder und atmosphärischer Roman über die Frage, was Schuld bedeutet.
    Ein unscheinbarer Familienvater erschießt Frau und Kinder, bevor er sich mit der gleichen Schrotflinte selbst das Leben nimmt. Nur der damals achtjährige Tommy, ältester Sohn, versteckt sich im Schrank und überlebt die Tat. Auf der friedlichen Insel ist man fassungslos, keiner hätte dieses entsetzliche Massaker jemals vorhersehen können. Zwanzig Jahre später kehrt Tommy zurück an den Schauplatz des Verbrechens und stellt sich seiner Vergangenheit und seinen Schuldgefühlen. Eine intensive Beziehung zu seinem Onkel entsteht, eine düstere Vorgeschichte offenbart sich.
    Mein Lese-Eindruck:
    Wer nur hat diesen Klappentext verfasst ...Ganz daneben ist er natürlich nicht, aber das Besondere dieses Romans wird nicht getroffen.
    Die Handlung spielt auf den Hebriden, auf der fiktiven kleinen Insel Litta, und diese herbe, einsame Landschaft, geprägt durch raues Wetter, wird bewohnt von ebenso herben und spröden Menschen, die sich schwer damit tun, sich in Gesprächen ihren Mitmenschen zu öffnen.
    Die Vorgeschichte ist schnell erzählt: ein Familienvater tötet seine Familie, das Kind Tommy überlebt und kehrt nun nach 20 Jahren auf die Insel zurück zu Malcolm, dem Bruder seines Vaters, der ihn damals aufgenommen hatte.
    An diesem Punkt entfaltet die Autorin nun sehr behutsam und langsam die Erzählung, fast wie ein Gespinst. Sie betrachtet in aller Ruhe die verschiedenen Personen und geht auch in die Kindheit der Eltern zurück. Sie erzählt von dem Unwillen der Bewohner, an die Morde erinnert zu werden, wo doch John, der Vater, einer von ihnen war und die Morde nur als Ausraster gewertet werden können. Dem stemmt sich Tommy entgegen: diese Verdrängung der Motive lässt er nicht zu.
    Er hat andere Fragen: Hätten die Taten verhindert werden können? Wieso wurden die Anzeichen nicht bemerkt? Und, das vor allem, hat er dieselben Anlagen wie sein Vater, der Tyrann?
    Tommys Fragen werden aber niemals laut gestellt und erst recht nicht beredet; und wie die Fragen dennoch auftauchen – genau darin besteht für mich die Erzählkunst dieses Romans. Hier werden uns Menschen vorgestellt, die ihre Sprachlosigkeit gar nicht oder nur mit Mühe überwinden können und dennoch erkennt man als Leser das, was sie umtreibt. Hauptfigur wird immer mehr der Onkel Malcolm, der seine Sprachlosigkeit und die Tommys erkennt und zerrissen wird von der Frage nach seiner Schuld und der Sorge um den Neffen. Wunderbar erzählt, wie sich diese beiden spröden Charaktere einander annähern!
    Und so geht es in dem Roman nicht in erster Linie um die Morde, sondern es geht um die Schuld des Umfelds, es geht um Verdrängung, um Ablehnung und Annahme, es geht um die Angst eines jungen Menschen vor dem „Vermächtnis unsrer Väter“, um seine eigene Schuld und die damit verbundenen Erinnerungen, um Vergebung, und es geht auch um die Frage, wie man mit der Bürde der Vergangenheit sein eigenes Leben leben kann.
    „Unsre Väter haben gesündigt und leben nicht mehr, wir aber müssen ihre Schuld tragen.“ (Klagelieder5,7) Vorspann, S. 5
    Fazit:
    Ein zurückhaltend erzählter, anrührender Roman.
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Ausgaben von Das Vermächtnis unsrer Väter

Hardcover

Seitenzahl: 336

Taschenbuch

Seitenzahl: 336

Besitzer des Buches 3

Update: