Die Nachricht

Buch von Doris Knecht, Vera Teltz

  • Kurzmeinung

    Maesli
    Hilflos dem Bösen ausgesetzt und ein Ende das ziemlich nachdenklich stimmt

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Die Nachricht

»Weißt du eigentlich von der Affäre deines prächtigen Ehemannes?« Vier Jahre nach dem Tod ihres Mannes lebt Ruth allein in dem Haus auf dem Land, wo die Familie einst glücklich war. Die Kinder haben längst ihr eigenes Leben, während Ruth das Alleinsein zu schätzen lernt. Bis sie eines Tages eine anonyme Messenger-Nachricht bekommt – von einer Person, die mehr über ihre Vergangenheit zu wissen scheint als Ruth selbst. Was zunächst wie eine lästige Lappalie wirkt, entwickelt sich bald zu einer gefährlichen Machtprobe, denn die Nachrichten werden immer bedrohlicher und bald sind auch Ruths Freunde und Kinder betroffen. Doris Knecht schreibt über eine Frau, die plötzlich zur Verfolgten wird, und erweist sich einmal mehr als virtuose Skeptikerin zwischenmenschlicher Beziehungen. Vera Teltz interpretiert als Sprecherin u. a. die Werke von Hannah Kent und Mechtild Borrmann. Gekonnt arbeitet sie Stimmungen und feine Nuancen heraus – die ideale Besetzung für Doris Knechts doppelbödigen Stoff.
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Bewertungen

Die Nachricht wurde insgesamt 9 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,8 Sternen.

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Meinungen

  • Hilflos dem Bösen ausgesetzt und ein Ende das ziemlich nachdenklich stimmt

    Maesli

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Die Nachricht

    Ruth steht in der Öffentlichkeit. Sie moderiert im Fernsehen, schreibt Drehbücher und ist gut im Geschäft. Als ihr Mann unerwartet stirbt, erfährt sie, dass er eine Geliebte hatte und wohl eine Trennung von ihr in Betracht zog. In dieser Trauerzeit platzen Nachrichten von Unbekannten herein, die sie wüst beschimpfen und beleidigen und sie in ihre Privatsphäre schwer verletzen. Diese Nachrichten erreichen aber nicht nur sie.
    "Die Nachrichten kamen nun in Schüben an mich, an immer neue Freunde, Bekannte und Geschäftspartner, ich hatte mir irgendwann eine Standardantwort auf ihre verlegenen, mitunter entsetzten Nachfragen zurechtformuliert."
    Ruth muss ihr Leben neu einrichten und lernt den Psychologen ihres Sohnes, der den Tod des Vaters nicht verarbeitet, näher kennen. Es spät erkennt sie, dass ihr diese On-Off – Beziehung nicht guttut und nicht nur sie, sondern auch ihre Familie, in Gefahr bringt.
    Meine persönlichen Leseeindrücke
    Ich lerne relativ schnell die Protagonisten der Geschichte kennen und der Handlungsrahmen wird früh abgesteckt. Nach und nach füllt sich der Roman mit Informationen, zwischenmenschlichen Beziehungen und Einblicke in die Gefühlswelt von Ruth, die schutzlos einer gegen sie gerichtete Schmutzkampagne ausgeliefert ist und die sie weder erklären noch verstehen kann. Sie meint zuerst in Valerie, der Geliebten ihres Mannes, die Schuldige gefunden zu haben.
    "An all dem, was ich sah, hing eine große tiefschwarze Ahnung, eine besorgniserregende Gewissheit: Sie war es nicht."
    Als sie schlussendlich den Verantwortlichen ausfindig macht, ist es schon fast zu spät. Ein erschreckendes Ende! Es geht hier überhaupt nicht um Mann vs. Frau, sondern für mich steht im Vordergrund, dass Ruth hilflos dem Bösen ausgesetzt wird und so kraftlos endet, dass sie sich nicht mehr wehren will. Alles soll nur noch aufhören. Dadurch erlaubt sie dem Bösen weiterzumachen. Jede*r kann das nächste Opfer sein. Und gleichzeitig kann ich vollkommen nachvollziehen, verstehen und begreifen, dass Selbstschutz vorgeht und ich bin mir nicht mal sicher, ob ich anders handeln würde.
    Fazit
    „Die Nachricht“ von Doris Knecht analysiert was psychologischer Terror mit dem Leben der Opfer macht. Sie zeichnet ein Leben, das durch digitale Gewalt aus dem Gleichgewicht gerät und beschreibt einen Täter, der durch sein perfides Verhalten bewusst und gewollt sein Opfer demütigt, erniedrigt und gesellschaftlich schädigt.
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Ausgaben von Die Nachricht

Hardcover

Seitenzahl: 256

E-Book

Seitenzahl: 257

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