Palais Heiligendamm: Tage der Entscheidung

Buch von Michaela Grünig

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Palais Heiligendamm: Tage der Entscheidung

Dunkle Wolken über der weißen Stadt am Meer Ostsee, 1935: Ins Palais Heiligendamm kommen jetzt verdiente Volksgenossen und Parteigrößen, darunter auch Hitler und Goebbels. Eine schwierige Aufgabe für Elisabeth und ihre Tochter Julia, die nun in der 3. Generation im familieneigenen Hotel arbeitet. In Hitlers Gefolge lernt sie den charmanten Hugo kennen, ein Abenteurer, der Julias Herz schneller schlagen lässt. Paul kämpft derweil mit schweren Zweifeln. Hin und her gerissen zwischen Liebe und Moral wird er zu einem Schritt gezwungen, der sich als schicksalhaft erweist ...
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Serieninfos zu Palais Heiligendamm: Tage der Entscheidung

Palais Heiligendamm: Tage der Entscheidung ist der 3. Band der Palais Heiligendamm Reihe. Diese umfasst 3 Teile und startete im Jahr 2020. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2022.

Bewertungen

Palais Heiligendamm: Tage der Entscheidung wurde insgesamt 7 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,5 Sternen.

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Meinungen

  • Ein gelungenes Ende der Trilogie, das bis zur letzten Seite fesselt

    Bellis-Perennis

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Palais Heiligendamm: Tage der Entscheidung

    Palais Heiligendamm 1935
    Der Einfluss der Nazis wird immer größer und auch im Palais verkehrt nun ein ganz anderes Publikum. Julius denkt deshalb immer öfter daran, Deutschland zu verlassen, doch Elisabeth will ihre Tochter und das Hotel nicht im Stich lassen.
    Julia muss sich zwischen zwei Männern entscheiden, Luise lernt ihre große Liebe kennen, und Pauls Leben ist ein ständiges Auf und Ab zwischen Hoffnung und Verzweiflung.
    Der letzte Teil der Heiligendamm-Saga hat mir im Vergleich zu den vorherigen Bänden am besten gefallen, da sich einige Figuren charakterlich vorteilhaft weiterentwickelt haben.
    Julia ist in ihrer Rolle als Hotelchefin, die alle Arbeitsabläufe von der Pike auf erlernt hat, zu einer glaubwürdigen Persönlichkeit herangereift. Lediglich in Liebesangelegenheiten verhält sie sich recht naiv.
    Paul hat mir schon in den beiden ersten Bänden sehr gut gefallen, und nun sogar noch an Sympathie gewonnen. Sein tragischer Lebensweg wird wohl niemanden unberührt lassen.
    Alle anderen Figuren folgen gewissen Stereotypen und sind nicht weiter erwähnenswert.
    Das Schicksal der Protagonisten wird auch recht geschickt mit dem historischen Hintergrund verknüpft.
    Die Geschichte überrascht einige Male mit unerwarteten, teils schockierenden Ereignissen, und auch die Atmosphäre bleibt überwiegend düster, ganz der bedrückenden Stimmung in einer Diktatur angepasst.
    Weniger gut hat mir gefallen, dass die Autorin manche Fäden der Geschichte nicht mehr aufnimmt, und das Schicksal einiger Figuren im Ungewissen auslaufen lässt.
    Der Roman konnte mich zwar nicht völlig überzeugen, ist aber doch ganz passabel erzählt und hat mir einige unterhaltsame Lesestunden beschert. Dafür gibt es von mir
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  • Rezension zu Palais Heiligendamm: Tage der Entscheidung

    Tanz auf dem Vulkan
    1933 Bad Doberan. Die NSDAP gewinnt immer mehr an Einfluss in Deutschland, was auch das Palais Heiligendamm zu spüren bekommt. Dort gibt sich die Staatsspitze die Klinke in die Hand, was die Hoteleigentümerfamilie Falkenhayn vor schwierige Entscheidungen stellt. Die dritte Generation der Familie hat nun das Sagen im Hotel und muss sich über jeden ihrer Schritte Gedanken machen, denn die Zeit gleicht einem Tanz auf dem Drahtseil und eine falsche Äußerung könnte sie alles kosten…
    Michaela Grünig hat mit „Tage der Entscheidung“ den dritten Band ihrer historischen „Palais-Heiligendamm“-Serie vorgelegt, der den beiden Vorgängern an Schicksalsschlägen, spannender Dramatik und vor allem geschichtlichem Hintergrund in nichts nachsteht. Der flüssige, farbenprächtige und gefühlvolle Erzählstil katapultiert den Leser zurück ins letzte Jahrhundert, wo er sich in der dunkelsten Zeit deutscher Geschichte wieder im luxuriösen Hotel niederlässt, um dort die Geschicke der Familie und ihrer illustren Gäste über den Zeitraum von 1933 bis 1939 mitzuverfolgen. Elisabeth und Julius stehen dem Hotel wieder vor, nachdem sich Paul mit seinem Geliebten nach Berlin aufgemacht hat. Paul wird von seinen Zweifeln innerlich zerrissen und muss seine Liebe im Geheimen leben, die ihn doch nicht glücklich macht. Luises Ehe ist inzwischen für sie unerträglich und doch sieht es so aus, als wenn sie ihr nicht entrinnen könnte. Und Julia verliebt sich ausgerechnet in einen Abenteurer, der ihr das Herz brechen könnte. Grünig lässt ihre akribische Recherche wunderbar in ihre Handlung einfließen und bringt dem Leser nicht nur die gesellschaftliche und politische Stimmung näher, sondern lässt ihn während der Lektüre direkt an den innerlichen Konflikten ihrer Protagonisten teilhaben. Oftmals stellt man sich dabei die Frage, ob man den schmalen Grat und die zu fällenden Entscheidungen genauso getroffen hätte. Gerade die schlimme Propaganda der Nazis, deren Parolen und Gesetze, die sich gegen Juden, Homosexuelle und Regimegegner richtete, lassen die Atmosphäre innerhalb der Geschichte oftmals düster erscheinen, wobei die unterschwellige Spannung allzeit spürbar ist. Fast ist es so, als säße man auf einem Pulverfass, das sich sekündlich entzünden kann. Während man sich der Gedanken- und Gefühlswelt der Protagonisten allzeit bewusst ist, kann man der Autorin für die feinsinnige Gestaltung ihrer Charaktere nur Respekt zollen. Der Leser durchläuft das gesamte Gefühlsbarometer, während die dunklen Wolken des Krieges ihre Boten vorausschicken.
    Die Charaktere sind vielfältig gestaltet und liebevoll ins Bild gesetzt. Ihre glaubwürdigen Ecken und Kanten geben dem Leser die Möglichkeit, sich als Teil von ihnen zu fühlen und mit ihnen zu fiebern. Julia ist eine sehr engagierte und selbstbewusste Frau, die ihren eigenen Kopf hat und die Dinge in die Hand nimmt, sich dabei auch nicht vor tiefgreifenden Entscheidungen scheut. Paul lebt ein gefährliches Leben, wandelt immer auf dem Drahtseil, denn seine Neigung bringt ihn und seine Familie in Gefahr. Er will es jedem recht machen, was ihn in den Abgrund zu ziehen droht. Julius besitzt die Weitsicht, die Elisabeth vermissen lässt und diesen Fehler fast zu spät bemerkt. Aber auch Fabian, Hugo, Oskar, Luise, Friedrich und Johanna gestalten die Geschichte mit ihren Auftritten durchweg spannend und abwechslungsreich, so dass man die Seiten kaum aus der Hand legen kann.
    „Tage der Entscheidung“ ist wieder einmal ein Pageturner der Extraklasse, der mit einer gelungenen Mischung aus Familiengeschichte, Einzelschicksalen, jeder Menge Dramatik sowie einem exzellent recherchierten historischen Hintergrund von Beginn an zu überzeugen weiß. Absolute Leseempfehlung für einen großartigen Roman!
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  • Rezension zu Palais Heiligendamm: Tage der Entscheidung

    Seit 1912 ist die Familie Kuhlmann mit dem luxuriösen Hotel Palais Heiligendamm in Doberan verbunden. Es war nicht immer leicht, doch nun ziehen dunkle Wolken auf und die Nationalsozialisten machen sich auch im Hotel breit. Sogar Hitler mit seiner Entourage quartiert sich dort ein. Elisabeths Tochter Julia arbeitet nun auch dort und lernt Hugo und Fabian kennen. Für wen wird sie sich entscheiden? In Berlin trifft Paul eine Entscheidung, die für ihn gefährlich werden kann. Luise hofft derweil, dass es für sie endlich auch ein bisschen Glück gibt.
    Dies ist der dritten Band der Reihe um das Palais Heiligendamm und die Familie Kuhlmann. Der Schreibstil von Michaela Grüning ist einfach toll zu lesen. Der Einfluss der Nazis wird immer größer und für viele Menschen wird es zunehmend gefährlicher. Juden, Homosexuelle und alle, die nicht auf Parteilinie sind, werden verfolgt. Selbst im Palais Heiligendamm ist das immer mehr zu spüren.
    Die Charaktere sind lebendig und authentisch dargestellt. Es gibt so viele, die mir im Laufe der Zeit sehr ans Herz gewachsen sind. Natürlich gibt es auch die anderen, die Ich am liebsten zum Mond geschossen hätte. Leider war das zu der Zeit noch nicht möglich. Man spürt die Angst, die in Deutschland umgeht.
    Mit den neuen Methoden in der Schule hat Julia so ihre Probleme. Daher arbeitet sie sich im Hotel ein und ist sich nicht zu schade, jede Arbeit zu machen. Schon bald steht sie zwischen zwei Männern, die ihr den Hof machen. Fabian ist eher zurückhaltend, während Hugo eher draufgängerisch ist. Pauls geliebter Carl macht immer mehr Druck, während Pauls Zweifel wachsen. Mir hat gut gefallen, welche Entwicklung Paul genommen hat. Seine Schwester Luise hat kein Glück mit der Liebe, dafür wird sie als Schauspielerin immer bekannter. Für Oskar, den Sohn von Julius und Elisabeth, wird es immer gefährlicher, denn er ist nicht gesund. Schlimm, dass die größte Gefahr aus der eigenen Familie droht.
    Es gibt viel Dramatik in diesem wunderbaren historischen Roman, aber immer wieder auch berührende schöne Momente. Ich habe mitgelitten und gehofft, dass es für die Familie am Ende gut ausgeht. Der Roman endet mit Kriegsbeginn und das Ende ist auch schlüssig, dennoch wären das noch einige Fäden, die ich gerne weiterverfolgen würde.
    Mir hat dieser interessante und spannende historische Roman wieder sehr gut gefallen und ich spreche meine absolute Leseempfehlung aus!
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  • Rezension zu Palais Heiligendamm: Tage der Entscheidung

    Ein gelungenes Ende der Trilogie
    Dieser dritte und letzte Teil der Trilogie rund um das Hotel am Heiligendamm zeigt, wie die Nazis nach ihrer Machtübernahme immer mehr in das Leben der Menschen eingreift. Elisabeth und Julius können sich lange, mit List gegen die Vereinnahmung wehren. Elisabeth hängt natürlich am Lebenswerk ihres Vaters und will das Hotel nicht aufgeben. Julius ist da viel weitsichtiger und drängt zur Auswanderung. Erst als ihrem kleinen Sohn Oskar, der ein wenig stottert, Gefahr droht, erkennt Elisabeth, dass sie nicht mehr in Deutschland bleiben können.
    Besonders gefährdet ist natürlich Paul, der seine Homosexualität stets verbergen muss. Als dann sich sein Sohn als fanatischer Hitleranhänger entpuppt und Carl, sein zeitweiliger Lebenspartner im Zusammenhang mit dem Röhm-Putsch hingerichtet wird, ist auch er seines Lebens nicht mehr sicher.
    Luise, die als Schauspielerin in Film und Theater Erfolg hat und sich bislang immer wieder durchlaviert hat, muss erkennen, dass das Regime skrupellos ist und man sich dem Wunsch eines Hermann Görings nach einem kostbaren Bild nicht widersetzen kann.
    Meine Meinung:
    Michaela Grünig ist ein großartiger Abschluss ihrer Hoteltrilogie gelungen.
    Das liegt vor allem an ihren Charakteren, die sich lange weigern, Teil des NS-Regimes zu werden. Letzten Endes müssen sie einsehen, dass sie keine Chance haben. Bleiben und sich arrangieren oder auswandern und ihre persönliche Integrität und Selbstachtung behalten? Die Entscheidung ist mehr als schwierig und wird beinahe zu spät getroffen.
    Die Angst, die ganz Deutschland befällt, ist deutlich spürbar dargestellt. Zuerst sind es nur kleine Nadelstiche und man wähnt sich durch gute Beziehungen sicher.
    Gekonnt verquickt die Autorin wieder Fakt und Fiktion. Carl, der sich durch seine Mitgliedschaft zur SA und seine Nähe zu Ernst Röhm sicher fühlt, wird in der als „Nacht der langen Messer“ im Sommer 1934 wie Röhm und zahlreiche seiner Getreuen ermordet. Spätestens dann ist klar, dass Hitler als Diktator keine Skrupel hat, eigene Leute ermorden zu lassen, wenn er dies für opportun hält.
    Michaela Grünig spricht auch die medizinische Forschung an, die sich weniger auf Heilung, sondern auf Selektion und Vernichtung von, in Hitlers Augen „unwerten Lebens“ ausrichtet.
    All diese Gräuel des NS-Regimes werden hier in diesem letzten Teil der Trilogie verarbeitet, jedoch für jene Leser, die „nur“ gut unterhalten werden wollen, in einem verträglichen Maße. Wer tiefer in die NS-Zeit einsteigen will, muss zu den Sachbüchern greifen.
    Fazit:
    Ein gelungenes Ende der Trilogie rund um das „Palais Heiligendamm“, dem ich gerne 5 Sterne gebe.
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Ausgaben von Palais Heiligendamm: Tage der Entscheidung

Taschenbuch

Seitenzahl: 560

E-Book

Seitenzahl: 628

Besitzer des Buches 11

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