Weiße Rentierflechte: Mit Fotos von Sebastiao Salgado

Buch von Anna Nerkagi, Sebstiao Salgado, Rolf Junghanns

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Weiße Rentierflechte: Mit Fotos von Sebastiao Salgado

Eine für mitteleuropäische Verhältnisse unwirtliche Region, monatelanger Frost, Schnee, scheinbar dürftige Lebensbedingungen. Ein Mann und drei Frauen; eine unerfüllte, eine sich vielleicht nie erfüllende Liebe und das Diktat der Tradition: Heirate, gründe einen Hausstand, zeuge Kinder, züchte und hüte Rentiere – verkaufe sie. So die Lebensmaxime vieler Nenzen seit vielen Jahrhunderten. Aber der Protagonist der Erzählung verweigert sich. Er sucht nach dem individuellen Glück, wie es für uns ganz selbstverständlich, aber bei den Nenzen noch immer die Ausnahme ist. Eine tragische Lebensgeschichte, die uns tief berührt wie einst die Schicksale der Figuren bei Aitmatow. Dies ist die erste Veröffentlichung einer nenzischen Autorin im deutschsprachigen Raum voller Poesie und von großer literarischer Qualität.
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Bewertungen

Weiße Rentierflechte: Mit Fotos von Sebastiao Salgado wurde insgesamt 2 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,8 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Weiße Rentierflechte: Mit Fotos von Sebastiao Salgado

    P.S.
    Den Film kann ich trotz der faszinierenden Aufnahmen von der Tundra, den Rentieren, den Schlittenzügen und dem Zeltlager der Nomaden nur bedingt empfehlen. Im Vorspann wird erwähnt, dass er auf Motiven aus "Weiße Rentierflechte" und der autobiografischen Erzählung "Aniko" beruht, und mehr als bruchstückhafte Motive sind das wirklich nicht. Bis auf die Hauptfigur Aljoschka sind sämtliche Namen der Figuren vertauscht und es wird eine teilweise völlig andere, v.a. viel schlichtere Geschichte erzählt, die für mich streckenweise noch nicht einmal Sinn ergeben hat; dafür gibt es überreichlich Liebesdrama, viel Rentierblut und noch mehr Alkoholdelirium. Schade um die leisen, sensiblen Töne des Romans, die Ambivalenzen und die Lebensweisheit, die im Film völlig untergehen!
    Eingegraben haben sich bei mir die Bilder vom Flug des Helikopters über der riesigen, verschneiten Tundra, der am Anfang des Films an den verstreuten Zeltlagern landet, um die sich verzweifelt wehrenden Kinder fürs Internat einzusammeln. Die Eltern überspielen ihre Trauer, zerren die Kinder aus ihren Verstecken und schubsen sie zum Hubschrauber mit den Worten, dass sie doch in sechs Monaten wieder zurück wären. Jahre später blicken diese nun städtisch orientierten jungen Erwachsenen bei den seltenen Besuchen genervt und distanziert aus dem Hubschrauber auf die verschneite Tundra, überstehen mit Mühe und Not einen Besuch von zwei-drei Tagen, bei dem sie Russisch statt Nenzisch mit ihren Eltern reden, und fliehen dann regelrecht zurück in den Hubschrauber, um dieses fremde Leben so schnell wie möglich wieder hinter sich zu lassen, während die alten Eltern nun verzweifelt ihre Kinder bei sich zu halten versuchen. (Diese Szenen müssen weitgehend aus "Aniko" stammen, passen aber wohl in beinahe jede Nenzenfamiliengeschichte; daher denke ich nicht, dass ich hier relevante Aspekte der Handlung verrate.)
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Ausgaben von Weiße Rentierflechte: Mit Fotos von Sebastiao Salgado

Hardcover

Seitenzahl: 192

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