Das Leben, ein großer Rausch

Buch von Helene Sommerfeld, Tanja Fornaro

  • Kurzmeinung

    Tine13
    Grandiose Fortsetzung einer tollen Serie aus dem historischen Berlin
  • Kurzmeinung

    hennie
    Epochale Geschichte wird eingebettet in den Werdegang von jungen Frauen.

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Das Leben, ein großer Rausch

Das Rad des Schicksals dreht sich weiter – Teil 2 der großen Berlin-Saga Berlin 1922: Das Geld wird wegen der Inflation immer knapper, und ein Kind zu bekommen ist für viele Familien zum unbezahlbaren Luxus geworden. In ihrer neuen Praxis im eleganten Charlottenburg wird Magda Fuchs von ihren verzweifelten Patientinnen vor schwere Entscheidungen gestellt. Gleichzeitig arbeitet sie weiter als Polizeiärztin und stößt dabei auf eine Serie von Messerangriffen auf Prostituierte. Eines der Opfer kennt sie sehr gut. Doch ein dummer Fehler macht den Fahndungserfolg von Magdas Freund, Kommissar Kuno Mehring, zunichte. Bald hat sie einen ungeheuerlichen Verdacht: Führt die Spur der Morde im Milieu in ihre bürgerliche Praxis?
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Serieninfos zu Das Leben, ein großer Rausch

Das Leben, ein großer Rausch ist der 2. Band der Polizeiärztin Magda Fuchs Reihe. Diese umfasst 3 Teile und startete im Jahr 2021. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2022.

Über Helene Sommerfeld

Hinter dem Pseudonym Helene Sommerfeld verbirgt sich ein Autoren-Ehepaar, das gemeinsam die Serie "Die Ärztin" verfasste. 2018 erschien der erste Band "Das Licht der Welt". Mehr zu Helene Sommerfeld

Bewertungen

Das Leben, ein großer Rausch wurde insgesamt 20 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,6 Sternen.

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Meinungen

  • Grandiose Fortsetzung einer tollen Serie aus dem historischen Berlin

    Tine13

  • Epochale Geschichte wird eingebettet in den Werdegang von jungen Frauen.

    hennie

  • Sehr schöne Fortsetzung über starke Frauen in den Zwanzigern in Berlin.

    Gartenfee

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Das Leben, ein großer Rausch

    Polizeiärztin Magda Fuchs wird zu einem Verbrechen gerufen, bei dem eine junge Frau an Stichverletzungen gestorben ist. Zuvor hatte sie sich noch zu ihrem Kind geschleppt. In Berlin gab es in letzter Zeit eine Reihe von Überfällen auf junge Frauen, die sich prostituierten, um überleben zu können. Gehört auch dieser Mord in die Reihe?
    Dieses Buch schließt an der Vorgängerband „Das Leben, ein ewiger Traum“ an. Der Schreibstil der Autorin Helene Sommerfeld liest sich sehr angenehm.
    Das Berlin der zwanziger Jahre hat zwar seine schillernden Seiten, aber es herrscht auch große Not, denn die Inflation vernichtet das Geld und nimmt den Leuten ihre Lebengrundlage. Es ist erschreckend mitzuerleben, wie viel Gewalt und Armut es gibt.
    Auch Magda Fuchs muss schauen, wie sie über die Runden kommt. Ihr Job als Polizeiärztin bringt nicht genug zum Leben ein, sie eröffnet daher eine Praxis. Doch die Vermieterin der Praxisräume mischt sich in Magdas Angelegenheiten und ihre Vorstellungen decken sich so gar nicht mit denen von Magda. Die Patientinnen, die zu Magda kommen, haben ihre eigenen Probleme. Magdas versucht zu helfen, wo sie kann. Aber manchmal stehen ihr die eigenen Moralvorstellungen auch im Weg.
    Frauen haben es nicht leicht in jener Zeit. Sie sind zu sehr von Männern abhängig. Es reicht manchen Frauen einfach nicht, nur Hausfrau und Mutter zu sein. Sie wollen eigene Entscheidungen treffen, doch es ist ein fast aussichtsloser Kampf.
    Es ist ein packender, aber auch ziemlich düsterer Roman, der mir aber wieder gefallen hat. Nun bin ich auf die Fortsetzung gespannt.
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  • Rezension zu Das Leben, ein großer Rausch

    Magda und der Frauenmörder Polizeiärztin Magda Fuchs - Das Leben, ein großer Rausch, 2. Teil der Polizeiärztin Serie vom Autorenehepaar Helene Sommerfeld, Ebook, erschienen bei dtv.
    Die große Polizeiärztin - Saga, Berlin mitten in den goldenen Zwanzigern
    Die junge verwitwete Polizeiärztin Magda Fuchs hat in Berlin Fuß gefasst. Und als sich ihr eine Chance bietet eine eigene Praxis zu eröffnen, greift sie zu. Die Inflation nimmt zu, Brot kostet Milliarden und Menschen transportieren das Geld in Säcken. Ein Messerstecher tötet oder verletzt junge Frauen, Magda und Kuno machen sich auf die Jagd nach dem Täter. Celia Fahrland fühlt sich immer mehr zum schwerreichen Edgar hingezogen, kommt sie bei ihm vom Regen in die Traufe? Die junge Doris arbeitet weiter an ihrer Karriere, und kommt dadurch in große Schwierigkeiten. Wie gestaltet sich das Leben der drei Frauen in diesen schicksalsschweren Zeiten?
    Die Fortsetzung, der Polizeiärztin hat mir noch besser gefallen, als der erste Teil, wie nahe Glück und Glamour, aber auch bittere Not und Elend beieinanderliegen, diese Beschreibung ist dem Autorenpaar im 2. Teil, noch besser gelungen. Das Selbstbewusstsein der neuen Generation, ganz besonders der Frauen ist schillernd, ernüchternd und detailgetreu dargestellt. Man steckt sofort drin in diesem aufwühlenden Buch, denn die Handlung setzt unmittelbar an der Stelle ein, an der Teil 1 endete. Die Autoren haben als Stilmittel schnelle Szenenwechsel verwendet, die Erzählung geschieht in auktorialer Erzählweise, das führt zu schnellerem Lesen, der Überblick über die Handlungen ist jederzeit gewährleistet. Die einzelnen Kapitel sind unter einer, den Inhalt beschreibenden Überschrift, zusammengefasst. Für die bessere Übersicht der Charaktere ist am Buchanfang ein Personenregister platziert, in dem die wichtigsten Personen aufgeführt sind, das ist äußerst hilfreich. Die einzelnen Figuren sind wie aus dem Leben gegriffen beschrieben, menschliche Innenansichten und Beweggründe sind gut herausgearbeitet und absolut nachvollziehbar. Das Elend z.B. ist so gut beschrieben, dass es dem Leser fast greifbar vorkommt. Gerade die Gegensätze im Buch, zum einen die unvorstellbar reiche und einflussreiche Familie Hinnes. Zum anderen das Not und Elend z.B. der Kriegerwitwen die sich verkaufen müssen um ihre Kinder zu ernähren, die unglaubliche Armut hat mich absolut betroffen gemacht.
    Gute Recherchearbeit, liegt diesem Buch zugrunde, die politischen und gesellschaftlichen Fakten sind authentisch, Lokalkolorit ist reichlich vorhanden. Dem Ehepaar Sommerfeld ist es hervorragend gelungen mit Worten Atmosphäre zu schaffen, das ist mit ein Grund warum ich diese Bücher so schätze. Auch aus medizinischer Sicht, gibt es keinerlei Unklarheiten.
    Sämtliche Figuren haben eine Entwicklung durchgemacht, die Beweggründe ihrer Handlungen waren stets nachvollziehbar, meine Lieblingsfiguren Magda und Ina, die Fürsorgerin, moderne Frauen der damaligen Zeit. Die Rolle der Frau, in den zwanziger Jahren, wird hier vom Duo Sommerfeld grandios dargelegt.
    Mir hat es sehr viel kurzweilige Freude bereitet, dieses Buch zu lesen, ich war in der Handlung und konnte das Buch kaum aus der Hand legen, auch endet die 2. Folge wie auch schon der Vorgängerband mit einem heftigen Cliffhanger, die Zeit bis zur Fortsetzung wird mir lang werden.
    Eine absolute Leseempfehlung, nicht nur für Teil 2, sondern auch für den Vorgängerband, dazu von mir 5 Sterne.
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  • Rezension zu Das Leben, ein großer Rausch

    Liebesangelegenheiten
    Polizeiärztin Magda Fuchs ist schwer verliebt in ihren Kommissar und freut sich auf die neue Herausforderung, die mit der Eröffnung ihrer neuen Praxis für Frauenheilkunde auf sie wartet. Doch zunächst gibt es andere Probleme, denn das Jahr 1922 fängt nicht ganz friedlich an. Auf dem Silvesterball gibt es ein Attentat auf Pensionsgefährtin Doris. Ist sie Opfer des Frauen-Schlitzers geworden, der gerade in Berlin sein Unwesen treibt? Medizinstudentin Celia scheint auch verliebt zu sein. Ihr Edgar ist aber sehr fordernd! Wollen die beiden Frauen ihre Freiheit wirklich wieder für einen Mann opfern?
    Die Fortsetzung „Das Leben ein großer Rausch“ der Serie über Polizeiärztin Magda Fuchs hat mich wieder völlig in ihren Bann gezogen. Das Autorenehepaar, das sich hinter dem Pseudonym "Helene Sommerfeld" versteckt, schildert das Leben der damaligen Zeit so anschaulich und bewegend, als wäre man mit vor Ort. Das Lesen ist ein Genuss, das Kopfkino springt an und man fühlt mit den Figuren, deren Lebensumstände schonungslos geschildert werden. Die Protagonisten haben es nicht einfach, schwierige Zeiten stehen bevor, die Inflation und Politik bewegt die Menschen. In diesem Teil geht es trotz eines kriminellen Aspektes auch recht privat zu. Die Vorausschau auf Band drei macht auch schon sehr gespannt auf das weitere Geschehen.
    Das Cover von Teil zwei ganz in Rot ist gut gewählt;) rot wie die Liebe, die im Roman eine große Rolle spielt.
    Mein Fazit:
    Diese spannungsvolle und authentische Zeitreise ins Berlin der 20er Jahre, macht mir große Freude. Freue mich schon ungemein auf den nächsten Teil:).
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  • Rezension zu Das Leben, ein großer Rausch

    "Im Leben ist das Beste nur ein Rausch." (George Gordon Byron)
    1922 Berlin. Polizeiärztin Magda Fuchs ist endlich in Berlin heimisch geworden und hat sich sogar eine eigene Frauenpraxis zugelegt, in der sie an einigen Tagen in der Woche praktiziert. Als sie in ihrer Funktion als Polizeiärztin zu einem Tatort gerufen wird, nimmt sie das Verbrechen persönlich mit. Das Opfer hat sich mit schwersten Stichverletzungen noch zu ihrem Baby geschleppt, bevor sie starb. Gemeinsam mit Kommissar Kuno Mehring, der auch privat eine große Rolle in Ihrem Leben spielt, macht sich Magda daran, dem Täter auf die Spur zu kommen, denn immer mehr junge Frauen, die sich prostituieren, kommen gewaltsam zu Tode oder werden schwer verletzt. Die Suche gestaltet sich wie nach der Nadel im Heuhaufen, und dann stößt auch noch Magdas Freundin Doris etwas zu…
    Das Autorenduo Helene Sommerfeld hat mit „Das Leben, ein großer Rausch“ den zweiten Band um die Polizeiärztin Magda Fuchs vorgelegt, der nicht nur mit einem gut recherchierten historischen Hintergrund besticht, sondern auch mit einer spannenden Geschichte aufwarten kann, die den Leser schnell in den Bann zu ziehen weiß. Der flüssige, farbenfrohe und gefühlvolle Erzählstil lässt einen sofort in die Handlung abtauchen und findet sich im Berlin der zwanziger Jahre wieder, um sich an Magdas Fersen zu heften. Die Autoren lassen eine Stadt mit zwei Gesichtern lebendig werden, die eine lebt in Saus und Braus, während die andere kaum weiß, wie sie sich ernähren soll, die Inflation hat alle im Griff. Obwohl als Polizeiärztin tätig, muss auch Magda sich ein zweites Standbein schaffen, um über die Runden zu kommen. Neben den gesellschaftlichen und politischen Akzenten sind es vor allem die persönlichen Probleme von Frauen, die das Autorenduo empathisch in ihre Handlung miteinwebt. Magda hat in ihrer Praxis mit einem bunten Publikum zu tun, die mit den unterschiedlichsten Wehwehchen an sie herantreten und so manchen inneren Konflikt bei Magda auslösen. Interessant sind auch ihre eigenen Gedanken über Familie und Kinder, denn die momentane wirtschaftliche Lage macht ihr nicht gerade große Hoffnungen. Auch die anderen Bewohner der Pension müssen Entscheidungen treffen und der Einblick in ihre Welt ist ebenso spannend wie Kunos und Magdas Jagd nach dem Mörder. Besonders herauszustellen ist auch hier wieder einmal, wie gekonnt ein Kriminalfall in den historischen Kontext eingebunden und nebenbei das alltägliche reale Leben der Menschen präsentiert wurde.
    Die liebevoll und lebendig gestalteten Charaktere haben sich glaubhaft weiterentwickelt und verstehen es, den Leser an sich zu binden. Magda ist eine hilfsbereite und fleißige Frau, die sich immer hinterfragt und für ihre Patientinnen nur das Beste will. Freundin Ina ist warmherzig und fürsorglich, aber auch eine große Unterstützung für Magda. Celia steht vor einer schwierigen Entscheidung, denn sie möchte studieren, hat aber auch ihr Herz verloren. Schauspielerin Doris ist unbeschwert und genießt alles, was ihr das Leben bietet, bis es sie einen hohen Preis bezahlen lässt. Kuno ist ein pragmatischer und analytisch denkender Kommissar, doch Magda gegenüber ist er warmherzig und liebevoll.
    Mit „Das Leben, ein großer Rausch“ ist dem Autorenduo eine sehr unterhaltsame und spannende Fortsetzung gelungen, die dem Leser die Lage im Berlin der zwanziger Jahre nahe bringt, einen undurchsichtigen Kriminalfall präsentiert und nebenbei auch noch die gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Lage der Bevölkerung durch unterschiedliche Schicksale beleuchtet. Für diesen Pageturner ist eine absolute Leseempfehlung mehr als verdient!
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  • Rezension zu Das Leben, ein großer Rausch

    Spannend geht es weiterBerlin 1922
    Magda Fuchs scheint in Berlin angekommen zu sein. Ihre Arbeit als Polizeiärztin ist zwar hart, aber dennoch will sie diese nicht missen. Als ihr eines Tages Praxisräume angeboten bekommt, greift sie zu und kann sich so einen langersehnten Traum erfüllen. Allerdings währt die Freude nicht allzu lange. Immer öfters eckt sie mit ihrer Praxisgehilfin, die auch ihre Vermieterin ist, an und stößt dabei an ihre moralischen Grenzen. Aber nicht nur dies bereitet ihr große Sorgen, auch privat ziehen einige dicke Wolken herein. Sie liebt zwar Kuno, aber wird sie jemals ihre eigene Familie gründen können?
    Zeitgleich studiert die junge Celia weiterhin Medizin und auch sie steht vor beruflichen und privaten Entscheidungen. Ihre große Liebe heißt Edgar, aber immer öfters zeigt er sich von einer Seite, die ihr Angst macht. Karriere oder Kind?
    Mit großer Begeisterung las ich im März 2021 den Auftaktband Polizeiärztin Magda Fuchs – Das Leben, ein ewiger Traum von dem Erfolgsautorenpaar Helene Sommerfeld, der mit einem fiesen Cliffhanger endete. Es gibt nichts Schlimmeres als diese Ungewissheit, wie es mit den Protagonisten weitergehen wird und so wartete ich neugierig und mit voller Vorfreude auf den zweiten Teil, der jetzt im Oktober 2021 unter dem Titel Polizeiärztin Magda Fuchs – Das Leben, ein großer Rausch im dtv Verlag erschienen ist. Endlich geht es mit Magda Fuchs und Co weiter….
    Wie schon im ersten Band konnte mich der flüssige und bildhafte Schreibstil wieder fasziniert und so tauchte ich in die Geschichte von Magda Fuchs ein und ab. Bereits ab der ersten Seite war es wie ein nach Hause kommen, denn sofort traf ich liebgewonnene Charaktere, die mich schon im ersten Band mit ihrem Handeln und Tun überzeugen konnten. Polizeiärztin Magda Fuchs, Celia Fahrland, Kuno Mehring, Doris Kaufmann, Edgar Hinnes oder die rasende Journalistin Erika Hausner. Wer den ersten Teil gelesen hat, wird mit Beginn dieses Bandes merken, wie nahtlos der Übergang ist. Sofort findet sich der Leser beim Silvesterball im Admiralspalast im Jahr 1922 wieder. Ein brutaler Überfall überschattet dieses prunkvolle Ereignis und das tragische bei der Sache ist, dass keiner was gesehen hat. Jetzt heißt es für den Kriminalkommissar Kuno Mehring den Täter zu suchen bzw. zu finden. Aber nicht nur dieses Ereignis überschattet Berlin, sondern auch die politische und wirtschaftliche Lage in der Stadt ist mehr als nur dramatisch. Die Politik gerät mehr und mehr in Schieflage. Tagtäglich nehmen die Übergriffe auf die jüdische Bevölkerung zu. Entweder müssen sie sich körperlichen Angriffen zu Wehr setzen oder ihre Geschäfte werden zerstört bzw. geplündert. Aber nicht nur die politische, sondern auch die wirtschaftliche Lage ist mehr als bedrohlich. Zusehens verliert das Geld an Wert und die Preise schießen in die Höhe. Viele Menschen wissen keinen anderen Ausweg als sich illegal auf dem Schwarzmarkt Lebensmittel zu besorgen oder sogar Selbstmord zu begehen. Anschaulich und eindrucksvoll hat Helene Sommerfeld diese schweren Jahre eingefangen und wieder gespiegelt. Während des Lesens kann man die Angst der Berliner spüren, die sich dieser harten Zeit aussetzen mussten. Aber die Handlung soll kein Geschichtsbuch werden und somit wenden wir uns wieder den Hauptpersonen Magda Fuchs und Celia Fahrland zu. In dieser schweren Zeit kann Magda Fuchs ihren langersehnten Traum erfüllen und ihre eigene Praxis eröffnen. Sie möchte für ihre Patientinnen da sein und ihnen helfen, aber was man von ihr verlangt übersteigt ihre eigenen Vorstellungen. Sie soll Abtreibungen durchführen und genau dies ist das, was sie nicht machen will. Zudem kommen noch private Sorgen hinzu, denn sie überlegt, ob sie mit ihrem Mann Kuno nicht eine Familie gründen möchte. Aber Beruf und Familie geht das überhaupt? Celia Fahrland hat ihr Glück gefunden. In ihrem Medizinstudium kommt sie gut voran und auch mit ihrer neuen Liebe Edgar scheint sie glücklich zu sein, aber Edgars Verhalten macht ihr mehr und mehr zu schaffen. Hinzu kommen auch noch familiäre Probleme, die ihr Leben überschatten. Aber es gibt auch einen Lichtblick am Horizont, aber wird sie dafür ihre Freiheit opfern müssen?
    Auch mit ihrem zweiten Band konnte mich das Autorenduo Sommerfeld in ihren Bann ziehen und eins kann ich definitiv sagen: die beiden verstehen ihr Handwerk und haben eine brillante Arbeit geleistet. Dank der akribischen und detaillierten Recherchen, die sie über die zwanziger Jahre Berlins geführt haben, wurde die Authentizität der Handlung perfekt unterstrichen. Aber nicht nur die geschichtlichen Details trugen dazu bei, sondern auch die Charaktere, die durch ihr lebensnahe Auftreten die Geschichte brillant abrundeten. Sommerfeld geben den Figuren nicht nur einen Platz, sondern lassen sie wachsen, so dass sich der Leser mit ihnen identifizieren kann. Für mich ist die Handlung Leben, denn irgendetwas passiert immer und seien es nur Kleinigkeiten. Einen Stillstand gibt es nicht und so mag ich es auch. So mochte ich dieses Buch kaum noch aus den Händen legen, denn ich wollte wissen wie es weitergeht. Selbst das dickste Buch mit über 500 Seiten findet mal ein Ende und so endet dieses wieder mit einem Cliffhanger. Schade, jetzt heißt es bis Anfang nächsten Jahres warten.
    Für mich war es wieder ein Lesehighlight, dass ich unbedingt weiterempfehlen will.
    5 von 5 Sternen!!
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Rezensionen zum Hörbuch

  • Rezension zu Das Leben, ein großer Rausch

    Berlin, 1922 - 1924
    Magda Fuchs musste nach einem schweren Schicksalsschlag Abstand gewinnen und hat eine Stelle als Polizeiärztin in Berlin angenommen. Mittlerweile ist sie gut eingearbeitet und erhält durch eine glückliche Fügung die Möglichkeit auch noch eine eigene Ordination als Frauen- und Kinderärztin zu betreiben. Privat läuft es für Magda mit dem sympathischen Kommissar Kuno Mehring ebenfalls gut.
    Die junge Frau könnte mit ihrem Schicksal also ganz zufrieden sein, wäre da nicht die unsichere politische und schwierige wirtschaftliche Lage, die immer mehr Menschen zu Verzweiflungstaten treibt. Zudem kann Magd ihre Augen nicht vor der Notlage vieler ihrer Patientinnen und dem Elend ungewollter und ungeliebter Kinder verschließen. Doch Hilfe zu leisten ist meist schwierig, oft sogar unmöglich.
    Kommissar Mehring hingegen hält ein Serienmörder in Atem, der scheinbar wahllos junge Frauen attackiert. Von einer ihrer Patientinnen erhält Magda schließlich einen Hinweis, der neuen Schwung in die Ermittlungsarbeit ihres Verlobten bringt.
    Der zweite Band der Trilogie um die junge Ärztin mit dem großen Herzen hat mir sogar noch besser gefallen als der erste Teil.
    Die bereits bekannten Protagonisten haben sich charakterlich weiterentwickelt. Magda wird vor allem mit den unsagbar hoffnungslosen Lebensumständen zahlreicher Frauen und Kinder aus den unteren Gesellschaftsschichten und ihrer eigenen Hilflosigkeit konfrontiert. Die angesprochene Doppelmoral – Abtreibungen sind verboten, Methoden der Empfängnisverhütung dürfen nicht öffentlich diskutiert werden, doch für die Notlage der Frauen und Kinder fühlt sich der Gesetzgeber nicht mehr verantwortlich – wird wohl das Nervenkostüm manchen Hörers strapazieren.
    Celia Fahrland (verwitwete von Liebenau) hingegen hat mit ganz anderen Problemen zu kämpfen. Sie muss sich nicht nur gegen ihre dominante Mutter zur Wehr setzen, sondern will ihr Medizinstudium auch ohne die Hilfe ihres reichen Verlobten schaffen.
    Aber auch Magdas bodenständige Freundin, die Fürsorgerin Ina, die auf ihren Durchbruch als Schauspielerin hoffende Doris, die Journalistin Erika, die exaltierte Anwältin Ruth und einige von Magdas Patientinnen sind in ihrer Unterschiedlichkeit sehr realistisch gezeichnete Persönlichkeiten. Sie alle repräsentieren individuelle Schicksale und Träume, die verwirklicht werden und nicht als Spielbälle der Geschichte geopfert werden wollen.
    Den Aufbau des Romans finde ich sehr gut durchdacht und den historischen Hintergrund mit akribischer Genauigkeit recherchiert. Immer wieder beleben überraschende Wendungen die Geschichte und sorgen so für einen abwechslungsreichen Handlungsverlauf.
    Sehr gut ist auch das große soziale Gefälle zwischen Arm und Reich herausgearbeitet. Trotz der rasanten Geldentwertung, der überall greifbaren Armut stürzen sich alle, denen es noch irgendwie möglich ist, ins Vergnügen. Der Besuch von Lichtspielhäusern, von Restaurants und Theatern erscheint wie der sprichwörtliche Tanz auf dem Vulkan. Immer lauter wird aber auch der Ruf nach einem starken Mann, der dem Chaos Einhalt gebietet und Sicherheit schafft für eine auf den Abgrund zutaumelnde Gesellschaft.
    Tanja Fornaro hat ihre Sache auch als Sprecherin des zweiten Hörbuchbandes wieder sehr gut gemacht. Sie verzichtet auf gewagte Stimmexperimente, um die verschiedenen Protagonisten darzustellen, und trägt mit ihrer ruhigen, angenehmen Vortragsweise souverän durch die Geschichte.
    Aufgrund der realistischen Darstellung sämtlicher Charaktere, des spannenden Handlungsverlaufs und der guten Recherche zum historischen Hintergrund vergebe ich gerne
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Ausgaben von Das Leben, ein großer Rausch

Taschenbuch

Seitenzahl: 560

E-Book

Seitenzahl: 561

Besitzer des Buches 24

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