Der Traumpalast: Im Bann der Bilder

Buch von Peter Prange, Frank Arnold

  • Kurzmeinung

    Bellis-Perennis
    Als die Bilder laufen lernten - Traumfabrik Babelsberg
  • Kurzmeinung

    Hiyanha
    Was für ein Prange-unwürdiger, schwülstiger Blödsinn. Stellenweise einfach nur zum fremdschämen.

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Der Traumpalast: Im Bann der Bilder

Berlin, 1918. Nach dem verlorenen Krieg bricht sich ein neues Lebensgefühl Bahn: Freiheit! Tino, Bankier und Lebemann, beteiligt sich an der im Krieg von Militärs gegründeten Ufa und plant, mit spektakulären Großfilmen und glitzernden Kinopalästen Hollywood Paroli zu bieten. Rahel will als Journalistin Wege gehen, die Frauen bisher verschlossen waren. Als die zwei einander begegnen, ahnen sie nicht, welche Wende ihr Leben dadurch nimmt. Denn bald stellt sich ihnen die alles entscheidende Frage: Wie weit darf Freiheit gehen? In der Politik, in der Kunst – und in der Liebe … Peter Prange ist der große Erzähler der deutschen Geschichte. Hier lässt er das Berlin der 1920er-Jahre wieder auferstehen – vom Freiheitsrausch bis zur Selbstzerstörung. Frank Arnold ist als Hörbuchsprecher ein Garant für präzise, wohl durchdachte Interpretationen. Mit ihm wird Peter Pranges Kinoroman zu einem mitreißenden Stück erlebter Geschichte.
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Serieninfos zu Der Traumpalast: Im Bann der Bilder

Der Traumpalast: Im Bann der Bilder ist der 1. Band der Traumpalast Reihe. Diese umfasst 2 Teile und startete im Jahr 2021. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2022.

Über Peter Prange

Peter Prange ist ein deutscher Autor für Belletristik, Drehbücher und Sachliteratur. Er wurde 1955 in Altena geboren und studierte in Göttingen, Tübingen und Paris Philosophie, Romanistik und Germanistik. Mehr zu Peter Prange

Bewertungen

Der Traumpalast: Im Bann der Bilder wurde insgesamt 22 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,8 Sternen.

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Meinungen

  • Als die Bilder laufen lernten - Traumfabrik Babelsberg

    Bellis-Perennis

  • Was für ein Prange-unwürdiger, schwülstiger Blödsinn. Stellenweise einfach nur zum fremdschämen.

    Hiyanha

  • Peter Prange schreibt Romane auf hohem Niveau. Dieser entsprach seinem Können nicht. Ich bin enttäuscht.

    Emili

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Der Traumpalast: Im Bann der Bilder

    Traumfabrik in Babelsberg - als die Bilder laufen lernten Peter Prange, Autor zahlreicher historischer Romane, hat sich diesmal mit der deutschen Filmindustrie der 1920er Jahre beschäftigt. Vor allem die UFA, die sich aus dem Bufa (Bild- und Filmamt), das 1917 von der Obersten Heeresleitung ins Leben gerufen worden ist, der kriegsmüde Bevölkerung neuen Verzicht und Enthusiasmus für den Krieg aufzuerlegen, bildet die Rahmenhand des Romans.
    Geschickt verknüpft der Autor die Liebesgeschichte des Konstantin „Tino“ Reichenberg, Bankierssohn und Lebemann, und der Rahel Rosenberg, Tochter eines jüdischen Uniformschneiders, mit der Weltgeschichte. Rahel will keinen Ehemann, sondern selbstständig als Reporterin arbeiten, scheitert aber an den Bedingungen der Zeit.
    Dieser Roman ist vor allem ein Kaleidoskop der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen. Die überwiegende Anzahl des auftretenden Personals sind historische Personen, auch wenn vielleicht nicht alle, wie Graf Arco, Ferdinand Sauerbruch oder General Ludendorff gleichermaßen bekannt sind. Es gibt ein Wiedersehen mit Filmgrößen wie Fritz Lang, Thea von Harbou oder dem Ehepaar Pommer.
    Genial ist das aufstrebende Filmgeschehen beschrieben. Von Gier um Macht und Einfluss, von persönlichen Eitelkeiten, Finanzierungsproblemen, Pannen und Pleiten sowie von grandiosen Erfolgen.
    Nebenbei erhalten die Leser, wie wir es von Peter Prange gewöhnt sind, höchst subtil und unterschwellig Geschichtsunterricht. Denn über die „Organisation Consul“ wissen bestimmt nur wenige Leser Bescheid. Diese Gruppe spielt hier eine große Rolle. Ich bin schon gespannt, wie die weitere Entwicklung in nächsten Teil des Romans dargestellt wird.
    Pranges Schreibstil ist fesselnd, sodass die mehr als 800 Seiten schnell gelesen werden können. Die Menschen reden, wie es in den 1920er Jahren üblich ist. In seinem Nachwort weist Peter Prange darauf, dass er, um den Zeitgeist und seine Figuren authentisch dazustellen, auf die heute so pingelig eingehaltene politisch korrekte Schreibweise verzichtet hat. Alles andere wäre unprofessionell.
    Fazit:
    Ein typischer historischer Roman von Peter Prange: Spannend, vielfältig, lehrreich, unterhaltsam, interessant und mehr als 800 Seiten stark. Gerne gebe ich hier 5 Sterne und warte auf die Fortsetzung.
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  • Rezension zu Der Traumpalast: Im Bann der Bilder

    Tino, Bankier und Sohn eines Bankiers, verliebt sich in Rahel, eine junge und aus einfachen Verhältnissen stammende Frau, die unbedingt Journalistin werden möchte. Hartnäckig versucht er ihr Herz zu erobern. Doch sie tut sich da schwer. Sie möchte frei sein und selbstständig, möchte sich nicht binden, auch wenn sie sich zu Tino hingezogen fühlt. Der Bankierssohn bringt geschickt die nötigen Finanziers zusammen, interessiert sich für das Filmgeschäft und verfolgt zielstrebig dieses Projekt. Dazu kommen noch viele politische und gesellschaftliche Momente, die zu der Zeit und der Gezischte passen, und sehr gut recherchiert sind.
    So weit, so gut. Doch ich verstehe ganz ehrlich nicht, wie dieses Buch ausschließlich positive und begeisterte Stimmen aufweist. Der Erzählstil und Charakterdarstellung sind ganz schwach. Peter Prange kann hervorragende, spannende, gut recherchierte Romane schreiben auf hohem Niveau. Dies hier entspricht seiner Art gar nicht. Es liest sich wie ein Roman eines Anfängers, noch simplere Sprache konnte man nicht wählen. Die Kapitel sind sehr kurz, sollte wahrscheinlich dem Spannungsaufbau dienen, hat aber nicht. Die abrupten Enden trugen nicht dazu bei, dass die Geschichte interessanter wurde.
    An sich eine nette Geschichte, die leider, sehr gestreckt worden ist. Und es hat mich nicht gefesselt. Ich war enttäuscht. Ich möchte mich aber nicht übermäßig der Kritik hingeben, denn ich habe das Buch zu drei Viertel gelesen, die letzten Seiten nur noch überflogen. Weil diese Erzählart, einfacher geht es nicht, einseitige Charaktere, triviale Handlung und sonderbare Dialoge waren kaum auszuhalten.
    Es freut mich, dass so viele Leser Freude an dem Roman haben. Ich war nur enttäuscht. Die Fortsetzung wird für mich auf gar keinen Fall geben.
    Ich weiß auch nicht, wie es bloß passieren konnte, dass ein Autor, den ich liebe und schätze, so schlecht bei mir angekommen ist. Vielleicht gibt es tatsächlich sowas wie der falsche Zeitpunkt oder doch eine schwache Leistung?
    Die Bewertung überlege ich mir noch, momentan bin ich bei Sternen.
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  • Rezension zu Der Traumpalast: Im Bann der Bilder

    Der Aufstieg der UFA in unruhigen Zeiten
    Buchmeinung zu Peter Prange – Der Traumpalast: Im Bann der Bilder
    „Der Traumpalast: Im Bann der Bilder“ ist ein Roman von Peter Prange, der 2021 bei Fischer Scherz erschienen ist.
    Zum Autor:
    Bestsellerautor Peter Prange ist der große Erzähler der deutschen Geschichte. Als Autor aus Leidenschaft gelingt es ihm, die eigene Begeisterung für seine Themen auf Leser und Zuhörer zu übertragen. Die Gesamtauflage seiner Werke beträgt weit über drei Millionen. ›Der Traumpalast‹ ist sein vierter großer Deutschland-Roman. Die Vorläufer sind Bestseller, etwa sein Roman in zwei Bänden, ›Eine Familie in Deutschland‹. ›Das Bernstein-Amulett‹ wurde erfolgreich verfilmt, der TV-Mehrteiler zu ›Unsere wunderbaren Jahre‹ begeisterte ein Millionenpublikum. Der Autor lebt mit seiner Frau in Tübingen.
    Klappentext:
    Berlin, Anfang der zwanziger Jahre: Ein neues Lebensgefühl bricht sich Bahn - Freiheit! Es ist die Vision von glanzvollen Stars, spektakulären Großfilmen und glitzernden Kinopalästen, die Tino, Bankier und Lebemann, an der gerade gegründeten Ufa begeistert. Er riskiert alles, um mit der deutschen Traumfabrik Hollywood Paroli zu bieten. Rahel will als Journalistin Wege gehen, die Frauen bisher verschlossen waren. Als die zwei einander begegnen, ahnen sie nicht, welche Wende ihr Leben dadurch nimmt. Denn bald stellt sich ihnen die alles entscheidende Frage: Wie weit darf Freiheit gehen? In der Politik, in der Kunst – und in der Liebe.
    Meine Meinung:
    Dieses Buch zerfällt für mich in zwei Ebenen. Einerseits wird eindrucksvoll die Historie um den Aufstieg der UFA, den Wettstreit zwischen den Wirtschaftsmagnaten Hugenberg und von Stauß und den politischen Entwicklungen in der jungen Weimarer Republik lebendig. Diese Ebene hat mir ausgesprochen gut gefallen, weil die Geschichte lebendig wurde mit ihren Hintergründen und den Auswirkungen auf die Menschen. Mit vielen kleinen Episoden wird die historische Dimension akkurat wiedergegeben. Gleichzeitig werden Gefühle der Beteiligten spürbar. In der zweiten Ebene wird die Beziehung der fiktiven Figuren Tino Reichenbach und Rahel Rosenberg und ihrer Umgebung thematisiert. Beide Figuren sind mit Ecken und Kanten gezeichnet und sorgen für reichlich Spannung. Beide sind mir kaum sympathisch erschienen, da sie eine Übereinkunft getroffen haben, die sehr extrem ist und ihre Liebe auf eine harte Probe stellt. Meiner Meinung nach übertreibt es der Autor mit der Konsequenz, die gerade Rahel fast ohne Rücksicht auf Verluste betreibt. Die Verbindung historischer und fiktiver Figuren hat mir gefallen, da sie den Zeitgeist und die Haltung und die Ansichten der historischen Figuren verdeutlicht.
    Trotz eines fehlenden Sympathieträgers hat mich diese Erzählung in weiten Teilen gefesselt und für etliche anregende Lesestunden gesorgt.
    Fazit:
    Mich haben die historischen Elemente weit mehr als die Liebesbeziehung zwischen Tino und Rahel überzeugt. Trotzdem war mein Lesevergnügen groß und ich bewerte das Buch mit vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten). Für Geschichtsinteressierte spreche ich eine Leseempfehlung aus.
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  • Rezension zu Der Traumpalast: Im Bann der Bilder

    Im Glanz der zwanziger Jahre
    Rahel Rosenberg hat nur einen großen Wunsch, sie möchte Journalistin werden. Als Frau scheint es jedoch fast nicht möglich zu sein, diesen Beruf auszuüben. Konstantin Reichenbach fasziniert die Kinowelt. Als Sohn eines Bankiers erkennt er schnell die Möglichkeiten, die sich auf diesem Gebiet bieten. Er steckt all sein Können in das Projekt Ufa-Film und riskiert damit alles. Sein Leben scheint in den richtigen Bahnen zu laufen. Als er dann Rahel begegnet, könnte sein Glück perfekt sein, aber das Schicksal hat es anders vorgesehen. Für Rahel ist Freiheit alles, wie weit können sie gemeinsam gehen, ohne ihre Freiheit zu verlieren? Wie weit kann die Politik und die Kunst gehen und gleichzeitig frei zu bleiben? Die zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts waren turbulent und aufregend, hier ziehen sie noch einmal vorbei.
    Die zwanziger Jahre des 19. Jahrhunderts hatten einiges zu bieten. Der Film hat die Welt erobert. Kinos schießen wie Pilze aus dem Boden und jeder will mitverdienen. Peter Prange erzählt in seinem ersten Teil „Im Bann der Bilder“, wie das Kino entstanden ist. Was alles dazu gehört, um einen guten Film zu produzieren. Er schildert die Möglichkeiten, die vorhanden waren und von der Konkurrenz untereinander. Die Einblicke, die der Autor dem Leser in diese glanzvolle Welt präsentiert, sind faszinierend und verstörend zugleich. Es wird schnell klar, das entscheidende Element sind nicht die Talente der Schauspieler, sondern die Macht des Geldes. Die Intrigen werden genauso spannend geschildert wie die Sehnsüchte der Menschen dieser Zeit.
    Mit Konstantin, von allen nur Tino genannt, wird zum einen die Seite des Geldes erzählt. Er ist der Sohn eines erfolgreichen Bankiers und als solcher wird von ihm erwartet, ebenfalls erfolgreich zu sein. Tino hat ein Gespür für die richtigen Investitionen und er ist sehr geschickt darin, sein Gegenüber zu überzeugen. Allerdings trifft er auch folgenschwere Entscheidungen. Mir hat hier gerade gut gefallen, dass eben nicht alles immer nur glatt lief.
    Rahel versucht ihr Leben selbst zu bestimmen. Sie will unbedingt Journalistin werden, egal was das Leben für sie bereithält. Gerade dass sie so von sich und ihren Prinzipien überzeugt ist, macht sie mir sympathisch. Auch sie trifft Entscheidungen, die nicht immer zum Besten für sie sind. Die Fehler, die die Protagonisten machen dürfen, lassen sie aber auch lebendiger und echter erscheinen, als wenn alles in gerader Linie verlaufen wäre. Mir hat Rahel und Tinos Geschichte gut gefallen. Ich konnte mit ihnen lachen und weinen und habe mit ihnen mitgefiebert. Gleichzeitig habe ich eine gut recherchierte Geschichte aus den zwanziger Jahren gelesen. Den politischen Hintergrund hat Peter Prange geschickt mit seiner fiktiven Handlung um Rahel und Toni verwoben.
    Der Erzählstil dieses Autors kann ich nur als fesselnd beschreiben, ich konnte das Buch nur schwer aus der Hand legen. Allerdings gebe ich auch zu bedenken, die Anzahl der Charaktere ist nicht gerade klein. Auch wird die Geschichte in unterschiedlichen Handlungssträngen erzählt, und zwar nicht nur von Rahel und Tino, sondern auch zum Beispiel von Tinos Eltern oder anderen wichtigen Charakteren des Films. Somit springt man beim Lesen dann immer wieder zwischen den Protagonisten hin und her, erlebt mal die eine Seite und dann wieder die andere. Auf diese Weise bekommt man die ganze Breite des Films geboten, erlebt das Leben der Charaktere von allen Seiten, muss sich aber auch immer wieder auf neue Emotionen und Situationen einlassen. Ich mag solche Romane sehr gern und finde sie spannend.
    Ein interessantes Nachwort klärt zum Ende noch mal Fiktion und Wahrheit. Ein Personenregister gibt Aufschluss darüber, welche Protagonisten frei erfunden sind und welche historisch belegt sind.
    Fazit:
    „Im Bann der Bilder“ ist ein gelungener erster Teil über die Entstehung der großen Kinowelt und ihre Kinopaläste. Die zwanziger Jahre werden lebendig, die Welt glitzert und glänzt, aber auch die Schattenseiten werden authentisch geschildert. Mir hat dieser Teil gut gefallen und ich bin gespannt, wie es weitergehen wird.
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  • Rezension zu Der Traumpalast: Im Bann der Bilder

    Ein spannender Einblick in die große Kinowelt Nach seinen erfolgreichen Büchern wie z.B. Unsere wunderbaren Jahre, Eine Familie in Deutschland oder Das Bernstein-Amulett (das sogar verfilmt worden ist) hat der Bestsellerautor Peter Prange nun sein neustes Werk vorgelegt. Der Traumpalast – Im Bann der Bilder ist im Oktober 2021 im Fischer / Scherz – Verlag erschienen. Leider muss ich gestehen, dass ich zwar den Autor vom Namen her kenne, aber noch keins seiner Bücher gelesen habe. Warum weiß ich auch nicht? Bei seinem neuen Roman wurde mir die Entscheidung quasi abgenommen, denn ich liebe historische Romane deren Schauplatz Berlin ist und zudem wollte ich gerne mehr über die Entstehung der UFA – Filmindustrie erfahren. Selbst die über 800 Seiten schreckten mich nicht ab, dieses Buch lesen zu wollen.
    Trotz des leichten und flüssigen Schreibstils des Autors, der mir auf Anhieb gefiel, hatte ich zu Anfang ein paar Probleme, mich in die Geschichte hinein zu finden. Je länger ich mich mit der Handlung auseinandersetzte, desto besser wurde es und so tauchte ich in die Geschehnisse der 20er Jahre Berlins mehr und mehr ein und ab. Während des Lesens merkte ich zudem, mit welcher akribischer und detaillierter Kleinstarbeit Peter Prange Fakten und Informationen über die UFA und die politische Zeit zusammengetragen und ausgewertet hat, um sie dann in seine Geschichte einzuweben. Der erste Weltkrieg war vorüber und die Bevölkerung hatte wieder Hoffnung, dass der langersehnte Aufschwung wieder eintritt, der aber ausblieb. Stattdessen sorgten immer wieder gesellschaftliche und politische Ereignisse für Unruhen, die der Autor so anschaulich beschreibt, dass man das Gefühl hatte, hautnah dabei zu sein. Verschiedene politische Gruppierungen kämpften mit allen Mitteln, um die Macht Deutschlands und da standen Attentate auf Politiker und Putschversuche an der Tagesordnung. Aber nicht nur die politische Situation bereitete der Bevölkerung Angst, sondern auch die Inflation, die sich rasend schnell ausbreitete. Diese trieb die Preise für Heiz- und Lebensmittel so stark nach oben, dass die Menschen sich kaum noch das alltägliche Leben leisten konnten. Trotz der politischen und wirtschaftlichen Lage gab es auch Lichtblicke in dieser düsteren Zeit. Technische Neuheiten eroberten die Welt, wozu auch die Kinowelt gehört. Detailliert und für den Leser verständlich beschreibt Peter Prange über die Entstehung der UFA. Für mich war es eine schöne, aber allen voran eine sehr informative Zeitreise, denn wer kennt die UFA nicht, aber wie ihr Werdegang war, dazu hätte ich nicht sagen können. Eigentlich sollte die Gründung dieser Filmindustrie zur Kriegspropanda dienen, aber es kam anders. Namhafte Drehbuchautoren, Regisseure oder Schauspieler haben wir es zu verdanken, dass Filme wie z. B. Metropolis oder Dr. Mabuse entstanden sind. Die UFA haben wir es ebenfalls zu verdanken, dass die Werbereklame in den deutschen Kinos kam. Selbst die neueingeführte IFA (internationale Funkausstellung) fand hier ihren Platz und schon damals sorgte sie schon für ein großen Besucher – und Medienansturm. Das Peter Prange sein Handwerk versteht, hat er mit diesem Roman bewiesen. Er hat nicht nur mit seiner brillanten und detailreichen Beschreibung die 1920er Jahre in Berlin perfekt eingefangen und wieder gespiegelt, sondern er hat sie seinen Lesern sehr lebensnahe rübergebracht. Großes Kompliment!
    Aber genug von der Filmindustrie und deren Entstehung. Was wäre ein Roman ohne seine Charaktere, die hier ausdruckstark, facettenreich und lebensnah gezeichnet worden sind. Ganz egal, welche Person wir herauspicken würden, jede hatte ihren Platz und machte die Geschichte zu dem was sie heute ist: Lebendig und stimmig!
    Die Jüdin Rahel Rosenberg, die ihren Platz nicht in der Ehe sieht, sondern als Journalistin, aber der Weg ist mehr als steinig. Konstantin „Tino“ Reichenberg, der Sohn einer angesehenen Bankiersfamilie scheint das Glück gepachtet zu haben. Sein Leben ist vom Erfolg gekrönt und nun hat er auch noch die Frau seines Lebens gefunden. Was will man mehr? Seine Mutter Constanze ist mit seiner Damenwahl überhaupt nicht einverstanden In ihren Augen hat eine Frau mit jüdischer Herkunft nichts in ihrer Familie zu suchen. Ihr Mann Gustav, der unter ihrem „Pantoffeln“ steht, beugt sich dem und wirft Tino kurzerhand aus dem Haus. Der Bruch zwischen ihm und seiner Familie scheint unwiderruflich zu sein, aber nicht nur dies. Seiner großen Liebe wegen kündigt er auch noch seinen guten Job in der Bank. Tino wäre aber nicht Tino, wenn er nicht schon eine neue berufliche Herausforderung sehen würde. Er steigt in die neuentstehende Filmbranche mit ein, aber hier ist sein Weg nicht mehr nur von Erfolg gekrönt und so muss er die eine oder andere Niederlage einstecken. Aber nicht nur er muss beruflich einiges wegstecken, auch bei Rahel sieht es beruflich gar nicht rosig aus. Einen Job als Journalistin zu finden ist mehr als schwer und wenn sie einen hat, dann nimmt man ihre Arbeit kaum wahr. Aber nicht nur beruflich müssen beiden viel wegstecken, auch privat. Der gute Stern unter der ihre große Liebe steht scheint immer mehr zu erlöschen.
    Am Ende dieses Romans findet der Leser eine “notwendige Nachbemerkung“ und ein Personenregister, die darüber Auskunft gibt, welche Personen reeller oder fiktiver Natur sind.
    Für mich war dieser Roman ein großes Kinoerlebnis, dass mir einen sehr eindrucksvollen und spannenden Einblick in die Entstehung der Filmindustrie gab.
    Absolut lesenswert und 5 von 5 Sternen!
    Voller Vorfreude warte ich schon auf den zweiten Teil.
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  • Rezension zu Der Traumpalast: Im Bann der Bilder

    Seit dem großen Erfolg der Krimi-Reihe um den Kommissar Gedeon Rath von Volker Kutscher sind die Roaring Twenties auf dem Buchmarkt angesagt. Wer hat nicht vor dem heimischen Fernseher gesessen und dauf spannende Geschehen mit angehaltenem Atem verfolgt? Großes Kino verspricht der historische Roman "Der Traumpalast - Im Bann der Bilder" von Peter Prange, der die wilden Zwanziger Jahre im Spiegel der Ufa-Traumfabrik beleuchtet.
    Berlin, Anfang der zwanziger Jahre: Ein neues Lebensgefühl bricht sich Bahn - Freiheit! Es ist die Vision von glanzvollen Stars, spektakulären Großfilmen und glitzernden Kinopalästen, die Tino, Bankier und Lebemann, an der gerade gegründeten Ufa begeistert. Er riskiert alles, um mit der deutschen Traumfabrik Hollywood Paroli zu bieten. Rahel will als Journalistin Wege gehen, die Frauen bisher verschlossen waren. Als die zwei einander begegnen, ahnen sie nicht, welche Wende ihr Leben dadurch nimmt. Denn bald stellt sich ihnen die alles entscheidende Frage: Wie weit darf Freiheit gehen? In der Politik, in der Kunst – und in der Liebe.
    Das ansprechende Cover weckt Assoziationen an einen Besuch in einem Lichtspieltheater, wie man es von Schwarz-Weiß-Aufnahmen aus den Zwanziger Jahren kennt. Man hat das Gefühl, das unbekannte Paar auf dem Schutzumschlag, das dem Betrachter den Rücker zukehrt, ins Kino begleiten zu dürfen. Durch seinen Metallic-Look wirkt der historische Roman sehr edel; in jedem Buchgeschäft wird es durch seine außergewöhnliche Aufmachung ins Auge fallen.
    Das neue Buch von Peter Prange spielt in Berlin. Das Geschehen wird aus mehreren Perspektiven erzählt. Im Mittelpunkt stehen Konstantin und Rahel, zwei gegensätzlich angelegte Protagonisten, deren Lebenswege fest miteinander verwoben werden. Rahel ist eine moderne selbstbewusste junge jüdische Frau aus kleinen Verhältnissen, mit klaren Vorstellungen von einem selbstbestimmten Leben und großen Träumen von einer Karriere als Journalistin. Konstantin stammt aus den gehobenen Kreisen, er ist ein charmanter Lebemann mit lockeren Sprüchen und gewinnendem Auftreten, der auf eine steile Karriere in der UFA setzt.
    Was für eine atemlose, temporeiche Geschichte! In beeindruckenden Bildern lässt Peter Prange die schillernde Metropole wieder auferstehen. Vor unseren Augen rollt ein packender Film ab, der uns nicht mehr loslässt. Man wird hineingerissen in die extremen politischen Auseinandersetzungen, die sich bis in das private Leben der handelnden Personen ziehen. Gleichzeitig erhält man wichtige Informationen aus der nationalen und internationalen Filmgeschichte. Niemand wird sich dem Bann dieses Buches entziehen können, das historisches Zeitgeschehen in intelligente Unterhaltung verwandelt.
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Ausgaben von Der Traumpalast: Im Bann der Bilder

E-Book

Seitenzahl: 804

Taschenbuch

Seitenzahl: 832

Hardcover

Seitenzahl: 816

Besitzer des Buches 30

Update: