Elbstürme

Buch von Miriam Georg

  • Kurzmeinung

    SirPleasant
    Überwältigende Literatur. Genau wie im ersten Band habe ich mich sofort verliebt. Das Ende schmerzte aber.
  • Kurzmeinung

    Gartenfee
    Gefühlvolle Fortsetzung mit traurigem Ende.

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Elbstürme

STÜRME DER ERNEUERUNG Drei Jahre lang lebte Lily Karsten in Liverpool, wo sie fernab der Hamburger Gesellschaft ihre Tochter Hanna zur Welt brachte. Jeden Tag sehnte sie sich nach Jo. Drei Jahre lang stürzte Jo Bolten sich aus Wut und Kummer in den Arbeitskampf. Und in den Alkohol. Er will sich rächen für das, was sein Boss ihm angetan hat - Ludwig Oolkert, der mächtigste Kaufmann Hamburgs, hat ihm das Liebste in seinem Leben genommen. Lily. Jetzt wird er Oolkert das Liebste nehmen: sein Geld. Endlich kehrt die Reederstochter Lily an Henry von Cappelns Seite nach Hamburg zurück. Doch ihre Ehe ist wie ein Gefängnis. Die Karsten-Reederei droht immer mehr in Ludwig Oolkerts Kontrolle abzugleiten. In den Gängevierteln brodelt es, die Hafenarbeiter können ihr Elend nicht länger ertragen. Lilys alter Widerspruchsgeist ist nicht zu ersticken. Und obwohl sie nichts mehr fürchtet als ein Wiedersehen, hofft sie doch, dass Jo eines Tages seine Tochter kennenlernen wird ... Eine bewegte Zeit. Eine unmögliche Liebe. Eine bewegende Saga. Das Ende des großen Zweiteilers.
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Serieninfos zu Elbstürme

Elbstürme ist der 2. Band der Hanseatische Familiensaga Reihe. Diese umfasst 2 Teile und startete im Jahr 2021. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2021.

Bewertungen

Elbstürme wurde insgesamt 19 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,3 Sternen.

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Meinungen

  • Überwältigende Literatur. Genau wie im ersten Band habe ich mich sofort verliebt. Das Ende schmerzte aber.

    SirPleasant

  • Gefühlvolle Fortsetzung mit traurigem Ende.

    Gartenfee

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Elbstürme

    Die Reederstochter Lily Karsten lebt mit ihrem ungeliebten Ehemann Henry von Cappeln und ihrer Tochter Hanna seit drei Jahren in Liverpool. Erst die schwere Erkrankung ihres Vaters führt sie zurück nach Hamburg.
    Doch auch in der alten Heimat verbessert sich Lilys Situation nicht. Sie darf sich weder mit ihren rebellischen Freundinnen treffen, und schon gar keinen Kontakt zu Jo Bolten aufnehmen, dem Vater ihrer Tochter, der aus Kummer über seine unerfüllte Liebe dem Alkohol verfallen ist.
    Der zweite Teil der hanseatischen Familiensaga reicht meines Erachtens bei Weitem nicht an den fulminanten Einstieg heran.
    Die Handlung ist leider nur ein matter Abklatsch des ersten Bandes. Es werden immer wieder dieselben Probleme gewälzt; soziale Missstände, Not und Elend in den Arbeitervierteln, Ausbeutung der Dienstboten, die Frauenrechtsbewegung mit Gefängnis und Zwangsernährung. Auf der anderen Seite steht die herrschende Oberschicht mit ihren feudalen Lebensgewohnheiten. Nichts, was der Leser nicht schon aus dem ersten Teil kennt, während zündende Ideen auf allen Linien gänzlich fehlen.
    Die Protagonisten haben sich in keine Richtung weiterentwickelt, und werden auch charakterlich völlig einseitig dargestellt. Am schlechtesten kommen die Männer der Oberschicht weg, die generell auf eine hirnlose Rolle als Unterdrücker ihrer Frauen reduziert werden. Dadurch bleibt auch für die weiblichen Figuren kaum Handlungsspielraum und die Geschichte versumpft in einer Aneinanderreihung von Gewalt und schlecht konstruierter Dramen. Einzig und allein das Ende hat mich wieder etwas versöhnlicher gestimmt, da es einigermaßen realistisch ausgefallen ist.
    Die Idee, in einem Roman soziale Ungerechtigkeiten anzuprangern, finde ich prinzipiell sehr gut. Im vorliegenden Buch hat die Autorin meiner Meinung nach zu viele - für die damalige Zeit - brisante Themen verpacken wollen, die sie auch im Nachwort anführt. Leider ging dies auf Kosten einer sorgfältigen Ausarbeitung der eigentlichen Handlung und ihrer Akteure.
    An und für sich hätte es diesen zweiten Teil gar nicht gebraucht, da er sehr stark von Wiederholungen getragen wird. Meiner Meinung nach hätte es genügt, dem ersten Teil eine stark gekürzte und gestraffte Version beizufügen. Nur wer unbedingt wissen will, wie es mit Lily und Jo weitergeht, wird sich diesen zweiten Teil vornehmen müssen, oder kann gleich die letzten Seiten lesen ohne Wesentliches zu versäumen.
    Von Stürmen - wie der Titel andeutet - war diese Geschichte leider weit entfernt, für das laue Lüftchen, das hier wehte, kann ich leider nur vergeben.
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  • Rezension zu Elbstürme

    „Das Herz des Menschen ist sehr ähnlich wie das Meer, es hat seine Stürme, es hat seine Gezeiten und in seinen Tiefen hat es auch seine Perlen.“ (Vincent Van Gogh)
    1890. Nach drei Jahren im englischen Liverpool kommt Reederstochter Lily mit Ehemann Henry von Cappeln und Tochter Hanna zurück in ihre Heimatstadt Hamburg, weil es ihrem Vater gesundheitlich nicht gut geht. Ihre arrangierte Ehe ist eine Farce, denn Henry schreckt auch vor Gewalttätigkeiten nicht zurück,. Noch immer trauert Lily ihrem geliebtem Jo hinterher, dem Vater von Hanna. Aber auch Jo Bolten hat Lilys Weggang nicht gut verkraftet, im Alkohol das Vergessen gesucht und für die Rechte der Hafenarbeiter gekämpft. Nun sinnt er auf Rache an Ludwig Oolkert, den er für sein ganzes Elend verantwortlich macht. Derweil legt der windige und geschäftstüchtige Oolkert wie ein Krake seine Hände auf die Karsten-Reederei. Doch Lily hat weder die Reederei noch Jo aufgegeben und fängt damit an, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen und sich nicht länger rumschubsen zu lassen, auch wenn die Gefahr besteht, dass Henry ihr Tochter Hanna wegnimmt…
    Miriam Georg hat mit „Elbstürme“ genau den richtigen Titel für den Abschlussband ihrer historischen Familiensaga gefunden, denn diesmal geht es wirklich auf sämtlichen Schauplätzen stürmisch zu. Der flüssige, bildgewaltige und gefühlvolle Erzählstil lässt den Leser eine Zeitreise ins 19. Jahrhundert antreten, um dort Lily und Jo wiederzutreffen und deren Schicksal mitzuverfolgen. Über wechselnde Perspektiven erlebt der Leser zum einen, wie Lily von ihrem Ehemann Henry gegängelt und unterschwellig immer wieder bedroht wird. Es gefällt ihm sie in einem goldenen Käfig zu halten, der Lily mehr und mehr die Luft zum Atmen nimmt. Aber auch die Rückkehr in den Hamburger Familienhaushalt ändert nichts an ihrer Situation, dort herrschen ebenfalls die alten konventionellen Vorstellungen, was sich für eine Frau schickt oder nicht. Zum anderen nimmt man Anteil an Jos Leben, der sich zwar aktiv für die Rechte der Arbeiter einsetzt, sich gleichzeitig jedoch auch an Oolkerts Opiumvorrat bedient, um seiner Familie ein halbwegs würdiges Leben zu ermöglichen. Neben dem engen Korsett von Lilys Leben lässt die Autorin die Armut und Verzweiflung der Bewohner des Gängeviertels sowie die Arbeitskämpfe und die Bemühungen der Frauenrechtlerinnen um Gleichberechtigung so lebendig wiederaufleben, so dass der Leser alles hautnah miterleben kann. Gleichzeitig hat sie ein Paket von Intrigen, Neid, Lügen und Geheimnissen geschnürt, die den Leser vor sich her und die Spannung immer weiter in die Höhe treiben, wobei das Ende eine Überraschung birgt, die so nicht zu erwarten war.
    Die Charaktere sind liebevoll und detailliert ausgearbeitet und lebendig in Szene gesetzt. Mit glaubwürdigen Ecken und Kanten können sie den Leser überzeugen, der regen Anteil an ihrem Schicksal nimmt und mit ihnen hofft, bangt und fiebert. Lily ist ein Kämpferherz, die einiges an Durchhaltevermögen und Geduld beweist, bis sie mutig und selbstbewusst ihre Frau steht. Henry ist ein widerlicher Kerl, der nur an sich denkt und es genießt, andere gewaltsam unter seiner Knute zu halten und damit sein eigenes Unvermögen zu kaschieren. Jo hat sich gehen lassen und seinen Frust im Alkohol ertränkt. Doch seine Leidenschaft für den Arbeitskampf und Gerechtigkeit sind ungebrochen. Lilys Bruder Franz ist genauso ein Scheusal wie Henry, der für ein Geheimnis seiner Frau das Leben zur Hölle macht. Aber auch Emma, Hanna, Charlie, Sylta und Mr. Huckabe tragen viel zum Unterhaltungswert der Handlung bei.
    „Elbstürme“ fesselt mit einer spannenden und facettenreichen Familiengeschichte vor gut recherchiertem Hintergrund. Eine Zeitreise voller Abwechslung und Dramatik, dabei tiefgründig und vor allem sehr unterhaltsam. Absolute Leseempfehlung für ein Geschichte der Extraklasse! Einfach wunderbar!!!
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  • Rezension zu Elbstürme

    Hamburg im ausgehenden 19. Jahrhundert
    Lily Karsten lebt seit drei Jahren in Liverpool, hier hat sie ihre Tochter zur Welt gebracht. Das Leben an der Seite von Henry von Cappeln zeigt ihr die Schattenseiten des Lebens. Lily ist nicht glücklich und mit ihren Gedanken oft bei Jo. Ihr Ehemann setzt seine Rechte mit allem durch, was ihm zur Verfügung steht. Lily spürt mehr und mehr ihre Verzweiflung.
    Jo Bolten in Hamburg schließt sich dem Arbeiterkampf an. Er kann den Verlust von Lily nicht verwinden und flüchtet sich zudem in den Alkohol. Er will Rache für alles, was er verloren hat.
    Schließlich darf Lily nach Hamburg zurückkehren, aber die Hoffnung, dass sie ihr altes Leben wieder aufnehmen kann, zerschlägt sich sehr schnell. Henry zeigt ihr ganz klar, wie er sich ihr Leben vorstellt. Auch die Familie Karsten lässt nicht ab von den alten Vorstellungen, wie sich eine junge Frau zu benehmen hat. Lily kämpft weiter für ein selbstbestimmtes Leben und für die Hoffnung, dass Jo seine Tochter doch noch kennenlernen wird.
    Die Autorin Miriam Georg hat schon mit dem Roman „Elbleuchten“ ihren ersten historischen Roman veröffentlicht, jetzt legt sie mit dem zweiten Teil „Elbstürme“ noch einmal nach. Der erste Band hatte mir schon gut gefallen, aber diese Fortsetzung fand ich sogar noch etwas besser. Sie erzählt nun die Geschichte von Lily und Jo weiter. Auch wenn Lily zu den Frauen gehört, die eigentlich ein gutes Leben führen dürfen, wird schnell klar, auch die Frauen aus der Oberschicht führen nicht immer ein gutes erfühltes Leben.
    Die Autorin hat es gut verstanden, die Gesellschaftsstrukturen dieser Epoche zu schildern. Die Kämpfe, die eine Frau wie Lily zu führen hatte, wurden genauso gut dargestellt wie die Verzweiflung der Menschen in den Gängevierteln. Sicherlich hatte sie nicht die finanziellen Probleme oder mit den Krankheiten zu kämpfen, wie andere Frauen ihrer Zeit, aber ein wirklich schönes Leben hatte sie auch nicht. Miriam Georg hat es gut verstanden, davon zu schildern, wie die Frauen langsam an Selbstbewusstsein gewannen und dafür kämpften, den Männern gleichgestellt zu werden. Auch wenn die Geschichte hinter dem Titel „Elbstürme“ nicht immer einfach zu lesen war, zu viel Dramatisches geschieht auf diesen Seiten, hat es mir doch gut gefallen. Die Autorin schreckt nicht dafür zurück, brisante Themen dieser Zeit anzusprechen.
    Der Erzählstil der Autorin ist fesselnd, authentisch und facettenreich. Sie versteht es, Spannung zu erzeugen und diese auch zu halten. Die Wendungen, die die Geschichten rund um Lily und ihre Freundinnen nehmen, waren nicht zu offensichtlich und haben auch überrascht. Zudem hat Miriam Georg einen bildhaften Sprachschatz, der Bilder im Kopf entstehen lässt. Die Seiten fliegen nur so dahin, man ist mitten in der Geschichte und kann sich ihr auch nur schwer entziehen. Mir ging es jedenfalls so.
    Fazit:
    „Elbstürme“ ist ein historischer Roman vor dem Hintergrund der Arbeiterbewegung in Hamburg. Er erzählt von dem Kampf der Männer und Frauen um Selbstbestimmung und faire Arbeitsbedingungen. Gleichzeitig ist er ein Liebesroman mit bittersüßen Verbindungen und Leidenschaften. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und konnte das Buch kaum aus der Hand legen.
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Ausgaben von Elbstürme

Taschenbuch

Seitenzahl: 656

E-Book

Seitenzahl: 643

Besitzer des Buches 35

Update: