Die Verlockung des Autoritären: Warum antidemokratische Herrschaft so populär geworden ist

Buch von Anne Applebaum, Jürgen Neubauer

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Die Verlockung des Autoritären: Warum antidemokratische Herrschaft so populär geworden ist

Das neue Buch der Pulitzer-Preisträgerin Die Erschütterung der liberalen Demokratie überall auf der Welt wird gern mit der Schwäche der westlichen Werteordnung erklärt. Die Pulitzer-Preisträgerin Anne Applebaum geht dem Phänomen auf andere Weise auf den Grund. Sie fragt: Was macht für viele Menschen die Rückkehr zu autoritären, anti-demokratischen Herrschaftsformen so erstrebenswert? Was genau treibt all die Wähler, Unterstützer und Steigbügelhalter der Anti-Demokraten an? An vielen Beispielen – von Boris Johnson über die spanischen Nationalisten bis zur Corona-Diktatur in Ungarn – und aus persönlicher Erfahrung zeigt sie, welche Bedeutung dabei soziale Medien, Verschwörungstheorien und Nostalgie haben, welche materiellen Interessen ins Spiel kommen und wie nicht zuletzt Elitenbashing und Aufstiegsverheißungen die Energien der vermeintlich Unterprivilegierten befeuern. Ein brillanter Streifzug durch ein Europa, das sich auf erschreckende Weise nach harter Hand und starkem Staat (zurück)sehnt.
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Bewertungen

Die Verlockung des Autoritären: Warum antidemokratische Herrschaft so populär geworden ist wurde bisher einmal bewertet.

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Meinungen

  • Politische Entwicklungen aus dem Blick einer Journalistin

    Dietmar58

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Die Verlockung des Autoritären: Warum antidemokratische Herrschaft so populär geworden ist

    Das Thema ist (leider) brandaktuell. Die freiheitliche Staatenwelt gerät zunehmend ins Schlingern. Immer mehr Menschen sind enttäuscht, unzufrieden, übersättigt - wie auch immer: es wird zunehmend eng für die traditionelle (westliche) Demokratie. Da kommt das Buch einer renommierten und erfahrenen Pulitzer-Preisträgerin gerade recht. Sie setzt sich zur Aufgabe den Leser Einblicke in die Hintergründe zu gewähren, warum die "Antidemokraten" zunehmend an Zustimmung erfahren.
    Inhaltlich stellt Applebaum eine Silvesterparty im Jahre 1999 an den Beginn des Buches. Ihr Mann, Radek Sikorski (ehemaliger polnischer Außenminister) und sie, laden eine bunte Mischung Verwandter, Bekannter und Freunde ein. Eine globale Runde, die gemeinsam unbeschwert feiert. 20 Jahre später ist nicht nur die Silvesterparty Geschichte, auch viele Freundschaften sind zu Bruch gegangen. Gescheitert an wachsender politischer Spaltung. "Pro-Demokraten" auf der einen und "Antidemokraten" auf der anderen Seite. Miteinander ins Gespräch zu kommen, wird zunehmend schwieriger.
    Den Weg dorthin und warum darin eine Gefahr für den Fortbestand der freien Welt stecken kann, beschreibt Anne Applebaum in den folgenden Kapiteln des Buches. Ihre Profession als erfahrene und international geachtete Journalistin kommen ihr dabei ebenso zugute, wie die weitläufigen Kontakte ihres Mannes als ehemaliger Außenminister Polens.
    So beschreibt sie beunruhigende Entwicklungen: in Polen, in Ungarn, auch in Westeuropa, selbst wenn dort die liberalen Kräfte noch das Sagen haben. Auch die politischen Entwicklungen in Großbritannien und den USA spielen selbstverständlich eine Roll. Nahezu überall findet sich das gleiche Muster: die Gesellschaft leidet unter einer zunehmenden Polarisierung demokratiefreundlicher und antidemokratischer (autoritativer) Strömungen. Anhand persönlicher "Schicksale" kann der Leser diesen Weg mit verfolgen.
    Keine Frage: die berufliche Erfahrung und die vielfältigen Kontakte rund um den Erdball bilden eine sehr gute Grundlage für fundierte Beschreibungen aktueller Entwicklungen. Eine zunehmende Entfremdung in Bezug auf liberale Weltoffenheit, hin zum "starken Staat". Vertreter der autoritären Richtung betreiben quasi eine Art "Pipi-Langstrumpf-Politik": ...ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt. Wortgewaltig und nach außen stets auf die Trennung zwischen Gut und Böse, "Wir" gegen "die Anderen", gerichtet. Wie schon erwähnt, alles anhand trefflicher Schilderungen und Interpretationen, sowie beispielhaft an Biografien früherer Freunde gut und interessant lesbar beschrieben.
    Dennoch: personenunabhängige und systematische Analysen sind inhaltlich schwach vertreten. Und offengestanden, hätte ich mir von einer erfahrenen Journalistin und Pulitzer-Preisträgerin genau diese inhaltliche Tiefe nicht nur gewünscht, sondern hatte sie vorausgesetzt.
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Ausgaben von Die Verlockung des Autoritären: Warum antidemokratische Herrschaft so populär geworden ist

Hardcover

Seitenzahl: 208

E-Book

Seitenzahl: 209

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