Lady Churchill

Buch von Marie Benedict, Sabine Arnhold

  • Kurzmeinung

    Cocolina
    Leider ist mir Mrs Churchill sehr unsympathisch. Der Schreibstil ist einschläfernd und emotionslos.
  • Kurzmeinung

    Tine13
    Sehr lebendiges Porträt einer außergewöhnlich starken Frau

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Lady Churchill

Die Geschichte einer klugen Frau, die das Weltgeschehen entscheidend prägte und doch eine Unbekannte blieb – Clementine Churchill. Marie Benedict ist eine Meisterin darin, den vergessenen Frauen der Weltgeschichte endlich Leben einzuhauchen. Wie ist es nur möglich, dass wir nichts über die emanzipierte Frau an Winston Churchills Seite wissen? Vorhang auf für die bewundernswerte Clementine Churchill. Clementine und Winston Churchill fühlen sich sofort zueinander hingezogen, sind sie doch beide Kinder von unzulänglichen Müttern. Sie finden Sicherheit in ihrer Ehe und bekommen zusammen nicht nur fünf Kinder, sondern gestalten auch gemeinsam Winstons beispiellose Karriere. Cat und Pug, wie sie einander liebevoll nennen, meistern fast jede politische Krise gemeinsam, auch wenn Clementine ihren Mann hin und wieder vor wütenden Frauenrechtlerinnen oder Verehrerinnen retten muss. Die beiden sind ein wahres power couple, obwohl Clementine wegen ihres »unweiblichen« Charakters kritisiert wird. In der Tat stellt sie ihre Fähigkeiten als Mutter infrage, da sie weit mehr Leidenschaft für ihre Arbeit aufbringt als für die Kindererziehung. Winston Churchills Einsatz an der Front im Ersten Weltkrieg, der Tod der zweijährigen Tochter Marigold, Winstons Kampf gegen die Nazis und schließlich die triumphale Rückkehr ins Unterhaus bilden das Gerüst dieses Romans über eine außergewöhnliche Ehe, bei der mal wieder eine starke Frau hinter ihrem Mann steht und die Geschicke klug zu lenken weiß.
Weiterlesen

Serieninfos zu Lady Churchill

Lady Churchill ist der 2. Band der Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Reihe. Diese umfasst 5 Teile und startete im Jahr 2016. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2022.

Bewertungen

Lady Churchill wurde insgesamt 14 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,6 Sternen.

(2)
(7)
(4)
(1)
(0)

Meinungen

  • Leider ist mir Mrs Churchill sehr unsympathisch. Der Schreibstil ist einschläfernd und emotionslos.

    Cocolina

  • Sehr lebendiges Porträt einer außergewöhnlich starken Frau

    Tine13

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Lady Churchill

    Zwischen Winston und Clementine war es Liebe auf den ersten Blick, trotzdem verfällt sie an ihrem Hochzeitstag in Panik. War ihr damals schon klar, welche Rolle ihr zukünftiger Mann in der Weltgeschichte spielen würde? Oder sah sie voraus, welche Opfer sie würde bringen müssen?
    Von Anfang an hatte Winston Churchill hohe Ansprüche an Clementine: er erwartete, dass sie die Lücke zwischen ihrer unterschiedlichen Schulbildung schnellstmöglich schloss und über das Weltgeschehen so viel wusste wie er. Dazu sollte sie die Rolle als Ehefrau eines aufstrebenden Politikers perfekt ausfüllen. Auch wenn das Geld anfangs oft knapp war, mussten immer wieder Gäste bewirtet werden und Winstons Lieblingschampagner fließen.
    Was für andere Frauen wahrscheinlich zu viel würde, ist für Clementine ein Ansporn. Sie schafft es nicht nur, die Anforderungen ihres Mannes zu erfüllen, sondern sie findet auch ihren Platz in der politischen Welt und das nicht nur als Winstons Ehefrau.
    So, wie die Autorin diese Rolle beschreibt, hatte ich manchmal den Eindruck, als ob Clementine bei einigen Entwicklungen fast genauso viel Einfluss hatte wie ihr Mann. Das war mir stellenweise zu viel und war auch einer der Gründe, warum ich mich mit der Protagonistin nicht anfreunden konnte. Ein weiterer Grund war die Art, wie Clementine über ihre Kinder gesprochen hat. Mir kam es so vor ob ihnen die Kinder fast lästig waren und nicht so wichtig wie die Arbeit für und mit ihrem Mann. Das gibt sie auch zu, aber Bedauern darüber kann ich bei ihr nicht spüren.
    Clementine war für mich eine schwierige Protagonistin. Ich habe keinen Zugang zu ihr gefunden, für mich war sie zu kühl. Echte Wärme habe ich in ihrer Erzählung nicht gefunden, eher Stolz über ihre Rolle in der Geschichte. Für mich war das zu wenig.
    Weiterlesen
  • Rezension zu Lady Churchill

    Clementine ist mehr als aufgeregt vor ihrer Hochzeit mit dem jungen aufstrebenden Politiker Winston Churchill. Sie ist sich wohl bewusst, dass diese Eheschließung sie ins Rampenlicht rücken wird und nicht ganz sicher, wie es ihr damit gehen wird - aber als politisch interessierte und kluge Frau hofft sie auch, dass sich ihr dadurch Chancen bieten, für das zu kämpfen, was ihr besonders am Herzen liegt wie das Wahlrecht für Frauen und soziale Gerechtigkeit.
    Churchills politische Karriere ist zunächst ein ziemliches Auf und Ab, vor allem nach dem Desaster der Dardanellen-Offensive im Ersten Weltkrieg, die krachend gescheitert ist und viele britische Soldaten das Leben gekostet hat. Es steht in den Sternen, ob er überhaupt je wieder politisch auf die Füße kommen wird. Clementine selbst ist ständig hin- und hergerissen zwischen ihren Herzensanliegen und den Aufgaben, die zu erfüllen man von ihr erwartet. Sie ist keine dekorative Gattin, die Gäste empfängt, gute Manieren hat und ansonsten brav die Klappe hält. Als Mutter fühlt sie sich ständig unzulänglich und fürchtet, in der Rolle genauso miserabel zu sein wie ihre eigene Mutter, und sie balanciert häufig hart am Rande der Überforderung und des Zusammenbruchs.
    Auch das Verhältnis zu ihrem Mann ist ambivalent. Einerseits schätzt Churchill die Offenheit und den Esprit seiner Ehefrau, aber andererseits spielt er ihren Einfluss und ihre Rolle in der Öffentlichkeit gerne herunter, was die engagierte Clementine zutiefst kränkt.
    Mit dem 2. Weltkrieg beginnt dann die schwerste Zeit im Leben des Paares, jahrelanges Bangen und Hoffen und Clementines beständiger Einsatz für bessere Verhältnisse in den Luftschutzkellern und ähnliches.
    Während ihr US-Gegenstück, die beeindruckende Eleanor Roosevelt, heute noch in aller Munde ist, weiß man zumindest hierzulande über die Frau an Winston Churchills Seite doch eher wenig. Marie Benedict rückt sie hier zu Recht in den Fokus und lässt sie aus ihrem Leben zwischen der Hochzeit und dem Ende des 2. Weltkriegs berichten, aus einer Zeit, in der Frauen häufig das Recht, sich zu politischen und gesellschaftlichen Themen zu äußern, gänzlich abgesprochen wurde. Clementine hat sich dieses Recht genommen, wo sie konnte, und einiges bewegt. Ein wenig schade ist, dass es am Ende des Buches zwar ein kleines Nachwort und ein paar Quellenangaben gibt, aber keine Klarstellung, wo sich die Autorin Freiheiten genommen hat und was historisch wirklich belegt ist.
    Stilistisch kommt der Roman recht schlicht und geradlinig daher. Clementine erzählt ihre Lebensgeschichte in einzelnen Schlaglichtern, zwischen denen oft längere Zeitspannen liegen, was ein wenig abgehackt wirken kann - das hätte ich mir manchmal etwas fließender gewünscht. Und obwohl sie auch intimere Details preisgibt und von emotional bewegenden Momenten, schönen wie tragischen, spricht, blieb mir Lady Clementine doch bis zum Schluss ein wenig fern; in ihre Gefühlswelt bin ich nicht so gänzlich eingetaucht. Ich hätte auch gerne noch über die Churchills in der Nachkriegszeit gelesen; für mich brach das Buch relativ abrupt mit dem Kriegsende ab.
    Dennoch ist "Lady Churchill" interessante Lektüre mit spannenden Einblicken in das bewegte Leben einer Frau, über die ich viel zu wenig wusste, und lädt zum weiteren Recherchieren über die Gattin des wohl berühmtesten britischen Premiers des 20. Jahrhunderts ein.
    Weiterlesen
  • Rezension zu Lady Churchill

    Jedem ist wohl Winston Leonard Spencer-Churchill ein Begriff, doch über seine Frau wissen wohl die Wenigsten etwas. Die Autorin Marie Benedict hat sich in dieser Romanbiografie mit der Frau des Staatsmannes beschäftigt. Clementine Churchill
    Clementine Hozier hatte keine einfache Kindheit und sie stammte wie Winston Churchill aus einer adligen Familie. Winston hatte politische Ambitionen und benötigte daher eine Ehefrau. Doch erst als er die Clementine kennenlernt, findet er eine Frau, die ihm nicht nur Ehefrau werden will, sondern auch in die gleiche Richtung denken. Clementine wird Mutter von fünf Kindern, um die sie sich aber wenig kümmert, das überlässt sie lieber den Nannies. Sie hat großen Einfluss auf ihren Mann und seine Politik und setzt sich engagiert für die Rechte von Frauen ein. Sie ist die starke Frau an Churchills Seite, die ihr eigenes Leben zurückstellt, aber dennoch ihren Einfluss geltend macht.
    Erzählt wird diese Geschichte aus der Perspektive von Clementine. Sie lässt sich gut und flüssig lesen, hat aber meiner Meinung nach einige Längen. Wir begleiten die Churchills von der Hochzeit bis zum Ende des zweiten Weltkrieges.
    Winston Churchill ist kein einfacher Mann, aber Clementine ist ihm gewachsen und sie greift auch vermittelnd ein. In einer anderen Zeit wäre sie sicherlich ihren eigenen Weg zielstrebig gegangen und ich bin sicher, dass sie erfolgreich gewesen wäre. So aber blieb sie im Hintergrund. Auch wenn ich mich in sie hineinversetzen konnte, so war sie mir doch nicht besonders sympathisch.
    Am Ende hätte ich gerne gewusst, was denn nun Realität und was Fiktion ist.
    Ein interessantes Buch über eine besondere Frau.
    Weiterlesen
  • Rezension zu Lady Churchill

    Der Roman erzählt ausgewählte Ereignisse im Leben der Ehefrau Winston Churchills, beginnend mit dem Hochzeitstag. Die gewählten Ereignisse sind prägend, nicht nur für Clementine Churchill, sondern auch für Großbritannien – neben Clementines privatem Leben wird auch das politische in den Mittelpunkt gestellt, letzteres sogar ein bisschen deutlicher.
    Sicher kann man Clementine nicht ohne ihren berühmten Ehemann sehen, aber, Clementine hat ebenso wie er eine politische Stimme, die sie zum einen dafür nutzt, Winston zu unterstützen, die sie aber auch selbst laut werden lässt, manchmal dezent und im Hintergrund, ihre Position nutzend, manchmal aber auch laut und deutlich. Ihre Stimme ist dabei zunächst vor allem feministisch, sie setzt sich z. B. für das Frauenwahlrecht ein, später aber auch patriotisch, wenn sie nicht nur versucht, die Lage der Briten, vor allem die der Frauen und Kinder, im 2. Weltkrieg zu verbessern, sondern auch z. B. die US-Amerikaner zum Einstieg in den Krieg zu überzeugen, um Großbritanniens Lage zu verbessern.
    Die Zeit des 2. Weltkrieges nimmt mehr als ein Drittel des Romanes ein – und mit dem Krieg endet auch der Roman – leider. Clementines Leben ist da noch lange nicht zu Ende, aber die Autorin hat beschlossen, uns am Rest nicht mehr teilhaben zu lassen. Mich hätte das schon interessiert, z. B. Clementines Gedanken zu Queen Elisabeth, zu Churchills zweiter Amtszeit oder zu seinen letzten Jahren. Ich hätte Clementine gerne bis zum Schluss begleitet.
    Wobei ich sagen muss, dass ich zuerst sehr begeistert war, z. B., dass die Autorin ihre Protagonistin selbst in Ich—Form erzählen lässt, und man ihr als Leser dadurch näher kommen könnte, aber leider war dem dann doch nicht durchgehend so, zumindest bei mir. Ja, zunächst kam ich ihr tatsächlich näher und konnte mich in sie hineinversetzten, später dann deutlich weniger, und tatsächlich fiel es mir immer schwerer, den Roman in die Hand zu nehmen, auch wegen zunehmender Längen.
    Ich glaube, es war auch die Art der Erzählung anhand Spotlights, die mir dann doch nicht so gut gefallen hat, dazwischen liegt oft viel Zeit, manchmal Jahre. Manches erfährt man zwar kurz im Rückblick (dieses dann im Präteritum, während der Rest des Romans im Präsens erzählt wird), aber Clementine bleibt in meinen Augen relativ oberflächlich, ihre tiefsten Gefühle erfahre ich nicht, z. B. wenn sie psychisch am Ende ist – ich kann nicht wirklich mit ihr mitleiden.
    Dennoch habe ich dieses Buch mit Interesse gelesen, einfach, weil es wichtig ist, sich mit dieser interessanten Frau zu beschäftigen, und dafür bietet dieses Buch zumindest einen Einstieg. Winston Churchill kennt jeder, aber seine Frau nicht, in Großbritannien ist sie vielleicht präsenter, aber ich selbst habe mir bisher nicht viele Gedanken über sie gemacht, und wusste nicht, wie sehr sie mitmischte.
    Leider hat der Roman nicht alle meine Erwartungen erfüllt. Ich habe Clementine Churchill kennengelernt und erfahren, dass sie nicht nur „die Frau an seiner Seite war“, sondern auch tatkräftig mitmischte. Clementine als Mensch ist mir allerdings recht fern geblieben, obwohl die Erzählweise in Ich-Form zum Gegenteil hätte beitragen können. Auch hatte der Roman zunehmend Längen, so dass ich mich manchmal sogar zwingen musste, ihn weiter zu lesen. Ich vergebe daher nur 3 Sterne, wer sich aber für die Ehefrau Winston Churchills interessiert, kann hier einen Einstieg finden, mehr über sie zu erfahren.
    Weiterlesen
  • Rezension zu Lady Churchill

    Cat und Pug
    Mit ihrem solide recherchierten und lediglich durch ein wenig Fiktion angereicherten historischen Roman "Lady Churchill" hat die Autorin Marie Benedict ein stimmungsvolles Porträt jener Frau geschaffen, die (- trotz ihrer zweifelsohne bedeutenden Rolle in der jüngeren Geschichte -) bisher wenig Beachtung erhalten hat. Auch ich muss zugeben, dass der legendäre Staatsmann Winston Churchill mir natürlich ein Begriff war, ich allerdings über keinerlei Wissen hinsichtlich seiner Gattin verfügte. Wer war Clementine Churchill und wie sah ihr Leben an der Seite des britischen Premierministers aus?
    Bereits bei ihrer Trauung mit dem 11 Jahre älteren Winston schwor sich die damals 23-jährige Clementine: "[…] mein Leben wird sich nicht allein darum drehen, die unsichtbare Stütze meines Mannes zu sein". Mit dieser Überzeugung sollte sie recht behalten, denn noch vor ihrer Eheschließung war ihr Mann, den sie liebevoll 'Pug' (Mops) nannte, gleichermaßen fasziniert und begeistert von 'Cats' wachem Geist, ihren unkonventionellen Ansichten und ihrem aufrichtigen politischen Interesse.
    "Man sieht und hört ja sonst eher selten etwas von den Ehefrauen von Politikern. […] Ich aber will eine gehaltvollere Rolle spielen […], und Winston ermuntert mich dazu – nein, er verlangt von mir -, eine wichtige Position einzunehmen […]."
    Clementine wird seine engste Vertraute, Beraterin und Beschützerin; mehr als einmal rettet sie ihm wortwörtlich das Leben und wirkte auf mich oftmals, als hätte sie, in gewisser Weise, indirekt auch eine Mutterrolle ihm gegenüber eingenommen. Ihre bedingungslose Unterstützung und permanente Ermutigung ist für Winston, der als Kind enorm unter dem "Mangel elterlicher Liebe und Zuwendung" gelitten hatte, elementar und lebenswichtig. Zeitweise wird sogar der Eindruck vermittelt, dass er ohne die Hilfe seiner Frau völlig aufgeschmissen und hilflos wäre.
    "In der Öffentlichkeit wirkt Winston immer enorm selbstsicher und manchmal sogar streitsüchtig, aber im privaten Rahmen lechzt er nach Bewunderung und bedingungsloser Herzlichkeit."
    Ironischerweise fällt es Clementine gegenüber ihren eigenen Kindern hingegen schwer, diese Mütterlichkeit zu leben, wobei dies nicht aus Bosheit geschieht. Sie wünscht ihnen das Beste, es gelingt ihr aber nicht, eine enge Bindung zu ihnen aufzubauen. Tatsächlich hinterfragt sie die Gründe für diese Distanz selbst, kann aber dennoch nicht aus ihrer Haut. Dadurch verpasst sie entscheidende Momente ihrer Kinder, die hauptsächlich von Angestellten betreut werden. Vielleicht hätte die Situation anders ausgesehen, hätte man Frauen damals bereits eine berufliche Rolle in der Politik zugestanden; heutzutage gibt es schließlich viele Politikerinnen, die gleichzeitig auch Mütter sind. Clementine, die gerne arbeitete, eine ausgezeichnete Ausbildung genossen hatte und ihre klugen Gedanken in die Tat umsetzen wollte, hatte womöglich das Gefühl, sich zwischen Mutterrolle und Selbstverwirklichung entscheiden zu müssen. Ein wenig schade fand ich, dass wir sie hauptsächlich aus der Perspektive ihrer Ambitionen und ihres Schaffens an der Seite von Winston erleben, und relativ wenig über sie als Privatmensch erfahren - ihre Vorlieben, Hobbies, etc.
    Der Schreibstil ist angenehm unterhaltsam, direkt und keineswegs nüchtern, wie man es bei einem Roman vor politischem Hintergrund eventuell vermuten würde. Insbesondere Winston ist nicht zu einem trockenen Nebenprotagonisten degradiert worden, sondern wirkt ausgesprochen liebenswürdig, teilweise beinahe schelmenhaft, wenn auch anstrengend und selbstbezogen; er und seine Frau sind nicht frei von Fehlern, aber genau das macht sie glaubwürdig.
    Die Autorin zeichnet ein atmosphärisches Bild der damaligen Gesellschaft und lässt uns in eine Zeit eintauchen, in der die Welt kurz vor dem Abgrund stand. Wir begleiten die Churchills durch beide Weltkriege und die Jahre dazwischen, erleben die Höhen und Tiefen ihrer letztlich unerschütterlichen und von gegenseitiger Zuneigung und Respekt getragenen Ehe. Mit beeindruckender Selbstverständlichkeit und Stärke vertritt Clementine ihre Meinung bezüglich zahlreicher Staatsangelegenheiten, prangert die unmenschlichen Bedingungen und Hygienemängel in den Schutzräumen an, setzt sich für das Wahlrecht der Frauen ein und zieht die Fäden im Hintergrund, indem sie auf Winston einwirkt – all das entgegen den damals vorherrschenden gesellschaftlichen Normen, nach denen Frauen in der Politik nichts zu suchen hatten.
    Das in Sepia-Tönen gehaltene Cover erinnert an eine verblasste Fotografie, ist also dem Genre entsprechend gewählt worden. Für meinen Geschmack hätte es optisch gerne noch etwas auffallender gestaltet sein können, um in der Vielzahl biographischer Frauenromane nicht unterzugehen.
    Fazit: Trotz kleiner Längen im Mittelteil hat mich das Werk sehr gut unterhalten. Gerne empfehle ich diese Lektüre über eine starke, außergewöhnliche Frau allen Geschichts- und Politikinteressierten.
    Weiterlesen
  • Rezension zu Lady Churchill

    Clementine, die starke Frau im Windschatten ihres Mannes
    London 1908 - die junge politisch interessierte Clementine heiratet den aufstrebenden Politiker Winston Churchill. Die beiden ergänzen sich perfekt, denn Clementine versteht es besonders gut ihren Gatten in allen Belangen zu unterstützen und dabei auch ihre Ansichten und Überzeugungen einzubringen. Als sie Mutter wird, hadert sie aber mit ihrer Rolle als Frau, sie fühlt sich zerrissen allen Anforderungen gerecht zu werden! Die Mutterrolle liegt ihr nicht, sie will weiterhin an Winstons Seite stehen. Doch schwere Zeiten stehen beiden bevor, ein großer Krieg und Churchills Scheitern.....
    Der Autorin Marie Benedict ist mit „Lady Churchill“ wieder ein großartiges Frauenporträt gelungen. Als Leser fühlt man sich der Protagonistin so nahe und erlebt die Politik ihrer Zeit, als stünde man neben Clementine. Sie wirkt lebendig, ihre Ansichten und Gefühle werden sichtbar, ihre Ängste, ihre Sorgen, ihre Gedanken; die Autorin versteht es hervorragend all das heraufzubeschwören. Auch Churchill bekommt ein Gesicht, man erlebt den manchmal hilflosen Menschen hinter der Politiker-Fassade, der die Energie seiner Frau nutzt und sie dabei beinahe gänzlich vereinnahmt! Doch auch Clementine ergreift geschickt die Gelegenheit im Hintergrund die Fäden zu ziehen, um besonders die Rechte und die Rolle der Frauen zu stärken! Der Roman wirkt sehr gut recherchiert und authentisch, auch bekommt man einen überraschenden privaten Eindruck von dem Liebespaar Pug und Cat;) was sicherlich auch an der sehr intimen Ich-Form des Buches liegt. Der Schreibstil ist sehr detailliert, aber dennoch gut und flüssig zu lesen.
    Mein Fazit: Man erfährt viel über diese bewundernswerte Frauengestalt und ihr Leben im Schatten des imposanten englischen Politikers, ohne sie hätte sein Weg sicherlich anders ausgesehen! Das Buch ist unterhaltsam, lehrreich und emotional, ein gelungener Lesegenuss! Ich liebe solche historischen Porträts:).
    Weiterlesen

Ausgaben von Lady Churchill

Hardcover

Seitenzahl: 448

E-Book

Seitenzahl: 434

Taschenbuch

Seitenzahl: 416

Lady Churchill in anderen Sprachen

  • Deutsch: Lady Churchill (Details)
  • Englisch: Lady Clementine (Details)

Besitzer des Buches 21

Update: