Palais Heiligendamm: Ein neuer Anfang

Buch von Michaela Grünig, Nora Schulte

  • Kurzmeinung

    Chattys Buecherblog
    Ein toller Reihenauftakt, der neugierig auf die Fortsetzung(en) macht.
  • Kurzmeinung

    Gartenfee
    Schöne Gesichte mit offenem Ende.

Zusammenfassung

Serieninfos zu Palais Heiligendamm: Ein neuer Anfang

Palais Heiligendamm: Ein neuer Anfang ist der 1. Band der Palais Heiligendamm Reihe. Diese umfasst 3 Teile und startete im Jahr 2020. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2022.

Bewertungen

Palais Heiligendamm: Ein neuer Anfang wurde insgesamt 12 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4 Sternen.

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Meinungen

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Palais Heiligendamm: Ein neuer Anfang

    Das Cover sieht gut aus. Der Klappentext macht neugierig. "Auftakt der opulenten Saga rund um eine Hoteliersfamilie in Heiligendamm" ist irreführend. Das Palais heißt "Heiligendamm" und befindet sich in Doberan.
    Die Kapitel sind angenehm lang und sehr gut zu lesen.
    Der Klappentext verspricht eine ehrgeizige Protagonistin, welche ich so nicht sehe. Die Dame ist launisch, unreif und als Protagonistin überhaupt nicht interessant. Sie fegte kopflos durchs Palais. Ich kann auch nicht genau sagen, was die Dame überhaupt im Palais zu tun hatte. Auch gegenüber der männlichen Verehrer wirkte sie teilweise kindisch.
    Dagegen war die Lebensgeschichte von ihrem Bruder Paul sehr interessant. Auch die Kriegspassagen der Autorin haben mir sehr gut gefallen. Sie brachte die emotionale als auch körperliche Veränderung von Paul gut rüber. Man fiebert mit Paul mit, das der Krieg endlich zu Ende ging.
    Julius Falkenhayn war auch so ein interessanter Charakter. Zum Anfang mochte ich ihn sehr. Leider hat mir das Ende dann doch nicht so zugesagt. Ich halte es auch für eine Strafe, was er Elisabeth damit antut.
    Das die Angestellten vom Palais erwähnt wurden bzw. es auch Geschichten zu den jeweiligen Personen gab, hat mir auch sehr gut gefallen. Das ist aber auch das einzige, was ich mit dem Hotelbetrieb verbinde.
    Es war nichts besonderes, was ich jetzt dem Grand Hotel entgegensetzen konnte. Ich hätte mir mehr Einfallsreichtum gewünscht. Es ist eine chronologische Reihenfolge der Ereignisse mit Personen, die zur Familie Kuhlmann oder zum Angestelltenkreis gehörten.
    Was mich auch störte, waren die ständige Zurückhaltung der Personen durch Etikette, denen man übel mitgespielt hat.
    Mit einem Ereignis habe ich nicht gerechnet. Was ich für zwei Personen sehr bedauere. Auch fehlte mir da die briefliche Erklärung für eine Angestellte im Palais. Das war schade.
    Fazit
    Mir kam es so vor, daß einige Personen ausgebremst wurden, als auch manche Szenen durch Etikette Schwamm drüber, nicht ordentlich ausgespielt waren. Mir fehlte der Wumms, der manche Personen doch mal ausflippen lässt. Es waren überwiegend nervige Charaktere.
    Bewertung
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  • Rezension zu Palais Heiligendamm: Ein neuer Anfang

    Das Reihenauftakt von Michaela Grünig erschien am 30. Oktober 2020 mit dem Titel "Ein neuer Anfang" als Taschenbuch im Lübbe Verlag. Es ist der 1. Band aus der Heiligendamm Buchreihe.
    Allgemeines zur aktuellen Ausgabe:
    ISBN: 978-3785727072
    Sprache: Deutsch
    Ausgabe: Taschenbuch mit 574 Seiten
    Preis: 14,90 €
    oder als ebook für 9,99 €
    Klappentext:
    Heiligendamm, 1912: Die Berliner Hotelierfamilie Kuhlmann hat große Pläne, man will dem berühmten Grand Hotel Konkurrenz machen. Doch die High Society steigt lieber weiter bei dem etablierten Rivalen ab. In dieser schweren Zeit zeigt ausgerechnet die junge Tochter Elisabeth kaufmännisches Geschick, während sich der sensible Sohn Paul für Musik begeistert. Vater Kuhlmann sieht sich gezwungen, den Emporkömmling Julius Falkenhayn um Hilfe zu bitten. Und der hegt recht unkonventionelle Ansichten ...
    Mein Leseeindruck:
    Beginnen wir beim äußeren Erscheinungsbild. Die junge Dame könnte Elisabeth sein, aber auch jede andere Frau, die auf dem Steg von Heiligendamm flaniert. Die Farbe des Covers sind gut abgestimmt und nicht zu aufdringlich.
    Kommen wir zum Inhalt: Schon nach einigen Sätzen wird klar, dass in jedem Kapitel die einzelnen Protagonisten vorangetrieben werden. Jeder kommt mal dran und auch bei allen gibt es Neuigkeiten. Im Fokus stehen bei diesem Reihenauftakt Elisabeth und Julius. Sie zeigt sich anfangs etwas spröde, was zwar zur Zeit passt, aber schnell auch mal auf die Nerven geht. Ich hatte mehrfach das Gefühl, ihr einfach mal einen Stupser geben zu müssen, damit sie mal in die Puschen kommt. Ständig war es ein "Er liebt mich, oder doch nicht?" Julius hingegen war ganz pragmatisch. Er hatte es ausgesprochen und ist auch bei seiner Meinung geblieben.
    Und am Ende, da wird alles nochmal spannend.
    Fazit:
    Mit dem über 570 Seiten starken Auftakt zur Heiligendamm Saga lässt die Autorin die Welt um den ersten Weltkrieg bildhaft werden. Obwohl der Krieg präsent ist und auch eine große Rolle in dem Roman spielt, bleibt die Familiengeschichte stark im Vordergrund. Jeder Charakter wird detailliert beschrieben und findet in jedem Kapitel seine Aufmerksamkeit. Der Fokus in diesem Reihenauftakt bilden Elisabeth und Julius. Sie, die strebsame Tochter des Hauses möchte das Hotel führen und begegnet dabei Julius. Er, ebenfalls strebsam mit interessanter Geschichte. Die Zufälle spielen hier eine große Rolle, so dass am Ende die Fäden zwar zusammenführen, aber mit einem Paukenschlag zum Abschluß kommen. Ein Cliffhänger sozusagen.
    Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen, so dass ich die Fortsetzung auf jeden Fall lesen werde.
    Meine Bewertung: ⭐⭐⭐⭐
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  • Rezension zu Palais Heiligendamm: Ein neuer Anfang

    Heiligendamm, 1912: Die Berliner Hotelier-Familie Kuhlmann hat in Doberan das luxuriöse Hotel Palais Heiligendamm eröffnet und möchte damit dem berühmten Grand Hotel den Rang ablaufen. Doch das ist gar nicht so einfach, denn die High Society logiert weiterhin im Grand Hotel. Heinrich Kuhlmann hofft, dass sein Sohn Paul, der mit ihm zusammen die Führung des Hotels innehat, das Hotel einmal übernimmt. Doch Paul ist ein Künstler und lebt für die Musik. Ihm fehlt die kaufmännische Ader und auch der Umgang mit den Gästen behagt ihm nicht. Doch Tochter Elisabeth interessiert sich umso mehr für das Hotel. Sie hat auch kreative Ideen, stößt damit aber auf wenig Interesse, denn zu jener Zeit hat eine Frau zu heiraten und sich um die Familie zu kümmern, nicht aber ein Hotel zu führen. Als es dann finanzielle Probleme gibt, steigt Graf von Seitz sich ins Hotel ein. Er übergibt die Führung an Julius Falkenhayn und Elisabeth bekommt ihre Chance.
    Dieser Roman ist der Auftaktband der Heiligendamm-Saga. Er hat mir gut gefallen und macht Lust darauf, auch weiter zu verfolgen, wie es mit dem Hotel und der Familie Kuhlmann weitergeht. Der Schreibstil ist einfach toll zu lesen, dann alles ist lebendig und mit viel Atmosphäre dargestellt.
    Aber auch die politischen Verhältnisse sind nicht einfach und es steuert alles auf den 1. Weltkrieg zu. Während die jungen Männer sich anfangs euphorisch freiwillig zum Wehrdienst melden, wird es schon bald ernüchternd. Der Krieg bringt für alle Elend und Schrecken.
    Auch die Charaktere sind gut und authentisch ausgearbeitet. Elisabeth ist die mittlere von drei Kuhlmann-Töchtern. Sie liebt die Atmosphäre im Hotel. Dabei ist sie klug und weiß, was sie will. Doch damit kommt sie bei ihren Eltern nicht gut an, denn die wollen ihre Töchter gut verheiraten, wie es damals üblich war. Aber auch Paul soll Erwartungen erfüllen, die so gar nicht zu ihm passen. Julius Falkenhayn hat unkonventionelle Ideen, die Heinrich Kuhlmann überhaupt nicht gefallen. Konflikte bleiben nicht aus. Ottilie Kuhlmann ist eine kalte Frau mit Standesdünkeln und Vorurteilen, der die Konventionen wichtiger sind als Gefühle. Neben den Familienmitgliedern gibt es aber auch noch andere interessante Personen.
    Mir hat dieser historische Roman sehr gut gefallen und ich bin schon gespannt, wie es weitergeht.
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  • Rezension zu Palais Heiligendamm: Ein neuer Anfang

    Hin und wieder leide ich unter akutem Meerweh. Deshalb habe ich mich gern von einem historischen Roman einfangen lassen, der an der Ostsee spielt. "Palais Heiligendamm - Ein neuer Anfang" ist das erste Buch, das ich von Michaela Grünig lese. Es bildet den Auftakt der "Palais Heiligendamm"-Reihe, die sich um das wechselhafte Schicksal einer bürgerlichen deutschen Hoteliersfamilie in Heiligendamm, Bad Doberan, in Mecklenburg-Vorpommern dreht.
    Heiligendamm, 1912: Die Berliner Hotelierfamilie Kuhlmann hat große Pläne, man will dem berühmten Grand Hotel Konkurrenz machen. Doch die High Society steigt lieber weiter bei dem etablierten Rivalen ab. In dieser schweren Zeit zeigt ausgerechnet die junge Tochter Elisabeth kaufmännisches Geschick, während sich der sensible Sohn Paul für Musik begeistert. Vater Kuhlmann sieht sich gezwungen, den Emporkömmling Julius Falkenhayn um Hilfe zu bitten. Und der hegt recht unkonventionelle Ansichten ...
    Das hübsche Cover ist perfekt auf das literarische Genre abgestimmt. Man sieht eine schlicht gekleidete hübsche junge Frau die Promenade entlangflanieren, im Hintergrund ist ein großes Hotel zu erkennen.
    Schauplatz des Geschehens ist Heiligendamm, ein Stadtteil von Bad Doberan an der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns in der Mecklenburger Bucht, die sich im Deutschen Kaiserreich zu einem beliebten Ferienort entwickelte. Die Handlung erstreckt sich von 1912 bis 1918, wir erleben die sorglose Vorkriegszeit, den schrecklichen Ersten Weltkrieg und die erzwungene Abdankung des Deutschen Kaisers hautnah mit.
    Für meinen persönlichen Geschmack wirkt dieser historische Roman etwas zu überfrachtet. Das Aufgebot an handelnden Personen ist beachtlich; wir verfolgen nicht nur die Schicksale der vermögenden bürgerlichen Familie Kuhlmann, sondern auch ihrer zahlreichen Angestellten. An dieser Stelle erwähnen möchte ich zwei Frauen, die aus dem Rahmen des Üblichen herausfallen: Elisabeth Kuhlmann, eine temperamentvolle junge Frau, die sich nicht mit einer guten Partie begnügen, sondern lieber in das Hotelbusiness einsteigen möchte, und Minna, eine fleißige Zofe, die einen neuen beruflichen Weg einschlagen und im Palais Heiligendamm das Koch-Handwerk von der Pike auf erlernen darf. Man wird geradezu erschlagen von der Fülle von dramatischen Ereignissen, die sich im Palais Heiligendamm (und anderen Schauplätzen) abspielen.
    Dennoch hat mir dieser leicht und locker geschriebene, unterhaltsame historische Roman gut gefallen. Wie wird es wohl mit den Protagonisten dieser Reihe weitergehen? Warten wir es ab...
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  • Rezension zu Palais Heiligendamm: Ein neuer Anfang

    Doberan im Jahre 1912 : Die neunzehnjährige Elisabeth Kuhlmann , deren Vater das luxuriöse Hotel Palais Heiligendamm gehört , möchte eine Hotelfachschule besuchen . Ihre Mutter ist strikt dagegen . Eine Tochter aus gutem Hause darf nicht arbeiten und deshalb soll Elisabeth's Bruder Paul einmal das Hotel leiten . Als im Palais sehr viele Kosten anfallen und auch die Gäste ausbleiben wird Elisabeth immer mehr an den Besprechungen ihres Vaters beteiligt und übernimmt nach und nach die eine und andere Aufgabe ...
    Der Schreib - und Erzählstil ist bildhaft , leicht und flüssig zu lesen . So bin ich doch recht zügig durch das Buch gekommen . Die Protagonisten passen sehr gut in die Geschichte hinein auch sind sie überzeugend dargestellt . Der Spannungsbogen verläuft so wie es sein sollte : Er steigert sich zusehends . Ich finde , die Autorin hat , was die Kleidung und die Umgangsformen aber auch die Etikette angeht , sehr gut recherchiert und umgesetzt .
    Fazit : Zu Beginn wurde ich auf einen Rundgang durch das Hotel mitgenommen . So bekam ich auch gleichzeitig einen Überblick über die unterschiedlichen Charakteren . Dieses Buch wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt : von Elisabeth , Paul , ihrem Bruder und Minna , dem Stubenmädchen . Die jungen Frauen sind stark , selbstbewusst und brechen langsam in der von Männern dominierten Welt aus . Es ist eine Zeit des Umbruchs . Ich fand es auch deshalb spannend und trotz der fast 600 Seiten ist diese Familiengeschichte kurzweilig zu lesen . In dieser Geschichte spiegelt sich das ganze Leben in dem Zeitraum von 1912 wieder . Von der Liebe , den Verlusten über das Glück und Unglück , aber es geht auch um den Zusammenhalt in der Familie und Loyalität . Ich möchte noch kurz auf das Cover eingehen : Vom Bild über die Farben bis hin zum Schriftzug ist alles harmonisch abgestimmt . Wer sehr gerne Familiensagas liest , dem kann ich dieses Buch ans Herz legen . Auch mich hat es in den Bann gezogen . Es ist der erste Band einer zweiteiligen Reihe . Das Buch ist in sich abgeschlossen .
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  • Rezension zu Palais Heiligendamm: Ein neuer Anfang

    Es ist das Jahr 1912. Eigentlich ist Elisabeth Kuhlmann von Kindesbeinen an die Geräusche der Großstadt gewohnt. Allerdings lebt sie nun mit ihrer Familie nicht mehr in der hektischen Reichshauptstadt Berlin, sondern im von hellen Buchenwäldern und Moor umgebenen, nur sechs Kilometer von der Ostsee entfernten Doberan. Hier hat ihr Vater ein Jahr zuvor das luxuriöse Hotel Palais Heiligendamm eröffnet. Indes erweist sich die Idylle ohne hupende Automobile und laute Straßenhändler als trügerisch, denn die neidvolle Konkurrenz des Grand Hotels im benachbarten Heiligendamm offenbart sich nicht als einzige Bedrohung für den Erfolg. Ebenso zeichnen sich Umbrüche und gesellschaftliche Veränderungen ab, die ein Umdenken erforderlich machen. Ob sie auch Elisabeth die Chance bietet, ihren Traum von einer Arbeit im Hotel zu erfüllen?
    Michaela Grünig hat mit „Palais Heiligendamm. Ein neuer Anfang“ einen Roman geschrieben, der in einer atmosphärischen Dichte hervorragend die Jahre am Anfang des 20. Jahrhunderts einfängt und die agierenden Figuren mit sprachlicher Sicherheit in einen historisch ansprechenden Fokus setzt. Hierbei schildert sie gut die örtlichen Gegebenheiten, beschreibt detailliert den Alltag eines Luxushotels und die Stellung der Menschen unterschiedlicher Gesellschaftsschichten und füllt ihre Geschichte mit stimmungsvollen Ereignissen und Emotionen, die auch kleingeistiges und borniertes Verhalten, die geschlechtliche Orientierung sowie antisemitische und andere menschenverachtende Ansichten umfassen.
    Während zunächst in erster Linie im beschaulichen Doberan die Segel gesetzt und einige Hürden genommen werden, nimmt die Handlung im weiteren Verlauf ordentlich Fahrt auf und lässt uns an den verschiedenen Schauplätzen nicht nur stille Brisen, sondern ebenfalls Stürme erleben. Gekonnt werden dabei die Klippen umschifft, die mit Kitsch und Klischees für einen Schiffbruch oder gar Untergang hätten sorgen können.
    Vor allem ist Michaela Grünig die Gewichtung geglückt, mit der sie in einem fassbaren Maß intensive Einblicke in das Geschehen des ersten Weltkrieges ermöglicht und die Gräuel eindringlich beleuchtet. Am Beispiel des jungen Paul Kuhlmann wird deutlich, mit welcher Euphorie die jungen Männer voller Patriotismus freiwillig und siegessicher in den Krieg zogen, der bald die Ernüchterung, das Elend – nicht allein der Soldaten – und große Hoffnungslosigkeit folgten. Die Auswirkungen, von denen das gesamte Land und die Menschen betroffen sind, erfahren eine ausführliche Darstellungen, die von unserem Mitleid begleitet werden.
    Die Ausführung der Charaktere in ihrer Vielfalt und mit den Ecken und Kanten ist meisterhaft. Mit außerordentlich wahrnehmbarer Empathie schaut Michaela ihren Protagonisten ins Herz und bringt uns ihr Innerstes näher, auch wenn dies nicht immer vergnüglich ist und unsere Zustimmung erfährt.
    Gerade die neunzehnjährige Elisabeth Kuhlmann zeigt ein ein vielschichtiges Wesen. Sie verfügt über einen scharfen Verstand und will ihre Zeit nicht mit langweiligen Stickarbeiten und Musikstunden verschwenden, stattdessen etwas Sinnvolles tun, womit sich ihre standesbewusste Mutter keineswegs anfreunden kann. Vielmehr soll Elisabeth mit dem Schicksal der anderen Frauen arrangieren, das Ehe und Mutterschaft vorsieht, aber keineswegs den Besuch einer Hotelfachschule und die Arbeit im Hotel des Vaters. Das macht sie sympathisch, ebenso wie ihre Art, offen für die Nöte der Untergebenen zu sein und ihr Glaube, dass der Charakter eines Menschen unabhängig von seiner Herkunft beurteilt werden sollte. Doch sie ist zugleich eigen und hat ihren Kopf für sich.
    Trotz aller Hindernisse versucht sie, ihren Weg in der Gesellschaft zu gehen, auch wenn dieser nicht unbedingt konform mit den herrschenden Ansichten ist. Insofern ist ihre Reaktion auf einen Mann wie Julius Falkenhayn interessant. Dieser bietet ihr Kontra, und Elisabeth muss erst lernen, mit den daraus resultierenden Irritationen – auch auf der Gefühlsebene – klarzukommen. Dabei könnte sie in ihm den richtigen Unterstützer ihres eigenen Bestrebens finden.
    Denn Julius Falkenhayn ist offen, er sieht Frauen nicht als dummen Schäfchen, die sich kampflos in ihr Schicksal fügen sollten. Seine Vergangenheit als Waise hat ihn für das Leben geprägt, ohne ihm Zynismus zu verleihen. Er beurteilt die Dinge mit wachen Augen, ist ein intelligenter und mitfühlender Mensch, der seine Meinung konkret formuliert.
    Beeindruckend ist die Entwicklung des Stubenmädchens Minna, einer liebevollen, behutsamen Persönlichkeit, die es im Laufe der Jahre erreicht, ihre Schüchternheit und Angst weitgehend abzulegen und selbstbewusster zu sein.
    „Ein neuer Anfang“ - Michaela Grünig hat für ihre Helden noch einiges vorgesehen. „Stürmische Zeiten“ warten auf sie, im „Palais Heiligendamm“. Wir werden ihnen also wiederbegegnen...
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Ausgaben von Palais Heiligendamm: Ein neuer Anfang

Taschenbuch

Seitenzahl: 576

E-Book

Seitenzahl: 577

Besitzer des Buches 20

Update: