Die Heilung der Welt: Das Goldene Zeitalter der Medizin 1840-1914

Buch von Ronald D. Gerste, Gert Heidenreich

Bewertungen

Die Heilung der Welt: Das Goldene Zeitalter der Medizin 1840-1914 wurde insgesamt 4 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,5 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Die Heilung der Welt: Das Goldene Zeitalter der Medizin 1840-1914

    Das goldene Zeitalter der Medizin
    Die Heilung der Welt, Medizingeschichte, von Ronald D. Gerste, EBook 400 Seiten, erschienen bei Klett-Cotta
    Eine Zusammenfassung über die Jahre zwischen 1840 – 1914, Weltgeschichte, Technik und Fortschritte in der Medizin.
    23. Interessante Kapitel, bei denen mich einzelne ganz besonders berührt haben, z.B. Todbringende Hände, Schwester Carolines Handschuhe oder Strahlenbilder waren informativ und aufregend geschildert. Dass es sich beim Autor nicht nur um einen Mediziner sondern auch um einen Historiker handelt ist sehr deutlich erkennbar. Nicht nur die medizinischen Neuheiten, medizinischen Forschungen, Heilung- und Behandlungsmethoden werden hier geschildert, sondern der Leser erfährt auch, was in dieser Zeit in der Weltgeschichte geschah und in Forschung und Technik Revolutionäres entdeckt und entwickelt wurde. Eine Zeitreise in eine aufregende Epoche ist dieses Buch allemal.
    Die großen Pioniere der Medizin dieser Epoche, Lister, Semmelweis, Koch, Röntgen und Florence Nightingale etc. ihnen allen ist ein Kapitel gewidmet und werden in anderen Kapitel nochmals angesprochen. Besonders gefallen haben mir die, an einige Kapitel angehängte Schicksale einzelner Patienten passend zum Thema im vorangegangenen Abschnitt. Obwohl mir sämtliche Sachverhalte schon bekannt waren, hatte es seinen Reiz für mich noch einmal zusammengefasst, über diese aufregenden Jahre zu lesen.
    Mir persönlich hätte es gereicht, nur über das Thema Medizingeschichte zu erfahren, deshalb wollte ich auch das Buch lesen. Einige Kapitel haben weniger mit Medizin als mit Kriegen, Fotografie der Eisenbahn etc. zu tun. Alles in allem wurde ich jedoch gut unterhalten,
    Die für mich wichtigen Kapitel s.o. hatte ich schnell gelesen, da konnte und wollte ich das Buch nicht aus der Hand legen, doch zwischendurch habe ich mich durch einige Kapitel tatsächlich gequält. Der Zeitstrahl am Ende des Buches ist für die Leser mit einem Reader unbrauchbar.
    Im Epilog ging der Autor noch einmal auf die Spanische Grippe im frühen 20. Jahrhundert im Vergleich zur aktuellen Covid-Pandemie ein, ein sehr interessanter Aspekt.
    Dieses Buch eignet sich auch als Lektüre für medizinische Laien, die Sachverhalte sind gut erklärt das Buch strotzt nicht mit medizinischen Fachbegriffen, die wenn verwendet auch gut erklärt sind. Eine Leseempfehlung von mir dafür 3,5 bzw. 4 Sterne.
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  • Rezension zu Die Heilung der Welt: Das Goldene Zeitalter der Medizin 1840-1914

    Kurzbeschreibung (Quelle: Verlagsseite)
    […] Die außergewöhnlich dramatischen Jahrzehnte zwischen 1840 und 1918 markieren eine Wendezeit, die bis heute unser Dasein und Leben prägen. Innerhalb dieser Jahre entwickelte sich die moderne Medizin und veränderte das Verhältnis des Menschen zu seinem Körper und dessen Leiden nachhaltig. Heilungserfolge wurden möglich, an die bisher nicht zu denken gewesen war, und schufen die Grundlage unseres heutigen Lebens. Es waren Forscher, Mediziner und Ärzte wie Koch, Semmelweis und Morton, die unsere Moderne begründeten. Diese Pioniere der Gegenwart zu begleiten heißt auch, sich auf eine Zeitreise in eine atemberaubende Epoche zu begeben – in der die Eisenbahn und das Dampfschiff den Menschen zu fernen Horizonten brachten, in der die Welt wahrhaft globalisiert wurde und in der neue Gedanken und Überzeugungen zu Umbruch und Revolution führten. Doch der Mensch bleibt der Mensch und die Natur lässt sich nicht endgültig bezwingen: Am Ende der hoffnungsvollen Epoche stehen eine von Staatsmännern geschaffene Katastrophe und, fast wie ein tragisches Nachwort zur Saga der Triumphe, eine von Viren verursachte Pandemie: die Spanische Grippe.
    Autor (Quelle: Verlagsseite)
    Ronald D. Gerste, geboren 1957, ist Arzt, Historiker und Amerikakenner. Er lebt als Buchautor und Wissenschaftskorrespondent in Washington, D.C. Er schreibt u. a. für die Frankfurter Allgemeine Zeitung, Neue Zürcher Zeitung und DIE ZEIT. Bei Klett-Cotta erschienen u. a. »Wie Krankheiten Geschichte machen« und »Trinker, Cowboys, Sonderlinge - Die 12 seltsamsten Präsidenten der USA«.
    Allgemeines
    Erschienen bei Klett-Cotta am 20. Februar 2021 als HC mit 400 Seiten
    Gliederung: Prolog – 23 Kapitel, Zusatzkapitel „Schicksale“ – Epilog – Zeitstrahl – Anmerkungen – Bildnachweis – Namen- und Sachregister
    Beurteilung
    Wie schon bei dem Sachbuch „Wie Krankheiten Geschichte machen“ ist es auch beim vorliegenden Werk von Ronald Gerste ersichtlich, dass der Autor sowohl Mediziner als auch Historiker ist. Er beleuchtet nicht nur die wichtigsten medizinischen Entwicklungen und Erfindungen des fortschrittsträchtigen 19. Jahrhunderts, sondern setzt diese auch mit den technischen, gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen der Epoche in sinnvolle Zusammenhänge. So wird gleich zu Beginn die Erfindung der Fotografie thematisiert, eine Entwicklung, die auch auf die Medizin Einfluss nimmt, als es erstmals möglich wird, Mikroskopiertes zu fotografieren, statt es nur zu zeichnen und Krankheitsbilder am Patienten fotografisch zu dokumentieren. Infolge dieser Neuerung kann auch Studienmaterial für angehende Ärzte viel anschaulicher gestaltet werden.
    Die bahnbrechendsten Neuerungen im Bereich der Medizin des 19. Jahrhunderts waren die Einführung der Anästhesie ab den 1840er Jahren und der Antisepsis und Asepsis ab den 1860er Jahren. Hier werden nicht nur die Entwicklungen neuer Operationsmethoden geschildert, sondern auch die großen Ärztepersönlichkeiten, denen die Menschheit diese verdankt, angemessen gewürdigt. Des Weiteren widmet sich der Autor den Fortschritten in der Bakteriologie, hier werden die Entdeckung der Cholera- und Tuberkulose-Erreger geschildert. Interessant sind auch die Ausführungen über Verbesserungen im zunehmend strukturierten Pflegewesen (Krimkrieg, Florence Nightingale), die Gründung des Roten Kreuzes sowie technische Erfindungen, die der fachärztlichen Spezialisierung (z.B. Augenspiegel in der Augenheilkunde) zuträglich sind. Um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert eröffnen sich mit der Entdeckung der Röntgenstrahlung neue, bisher undenkbare Möglichkeiten von Diagnose und Therapie. Alle diese Entwicklungen/Entdeckungen werden vor dem Hintergrund der zunehmenden Industrialisierung präsentiert. Die „moderne Zeit“ mit schnellerem Arbeitstakt (Fabriken), Mobilität (Eisenbahn) und politischem Wandel führt bei vielen Patienten zu psychosomatischen Erkrankungen, bzw. Burnout, in der Medizin werden daraufhin neue Wege in der Behandlung psychischer Erkrankungen beschritten.
    Zwischen einigen Kapiteln befinden sich Abschnitte mit der Überschrift „Schicksale“, hier geht es um Persönlichkeiten, deren Schicksal mit bestimmten medizinischen Fortschritten zeitlich verknüpft ist. So wird zum Beispiel im Kapitel über die erste Herznaht am lebenden Menschen durch Ludwig Rehn auf das tragische Ende der österreichischen Kaiserin Elisabeth eingegangen, die möglicherweise hätte gerettet werden können, wenn man ihre Verletzung sofort erkannt und behandelt hätte.
    Im Epilog geht der Autor abschließend auf die Ähnlichkeiten und Unterschiede zweier Pandemien, der Spanischen Grippe von 1918 bis 1920 und der aktuellen Corona-Pandemie, ein.
    „Die Heilung der Welt“ ist sehr anschaulich, oft mit humorvollem Unterton und ohne jede Trockenheit geschrieben und entfaltet vor den Augen des Lesers ein farbenprächtiges Panorama der Jahre zwischen 1840 und dem Ersten Weltkrieg, das neben faszinierenden medizinischen Fortschritten auch technische Innovationen sowie politische und gesellschaftliche Entwicklungen aufgreift.
    Eine überaus lohnende Lektüre für historisch interessierte Leser!
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Ausgaben von Die Heilung der Welt: Das Goldene Zeitalter der Medizin 1840-1914

Hardcover

Seitenzahl: 400

E-Book

Seitenzahl: 401

Taschenbuch

Seitenzahl: 400

Besitzer des Buches 10

Update: