Die Götter der Dona Gracia

Buch von Peter Prange

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Die Götter der Dona Gracia

Eine starke Frau zwischen Religionen, Liebe und Schuld - der Erfolgsroman vom Bestseller-Autor Peter Prange. Lissabon, 1528. Gracia Mendes ist Jüdin. Aber aus Furcht vor der Inquisition muss sie wie eine Christin leben, stets in der Gefahr, enttarnt zu werden. Gegen ihren Willen wird sie mit einem Mann verheiratet, der scheinbar skrupellos Profit aus der Not seiner jüdischen Glaubensbrüder schlägt. Doch bald wird der vermeintliche Verräter zur großen Liebe ihres Lebens. Unter der grausamen Gewaltherrschaft der Inquisition wird Gracia gezwungen, zusammen mit Tausenden Glaubensbrüdern und -schwestern quer über den Kontinent zu fliehen. Je verzweifelter sie versucht, ihrem Glauben treu zu bleiben, desto tiefer verstrickt sie sich in Schuld an den Menschen, die sie liebt. Doch darf man für die Liebe zu Gott die Liebe zu den Menschen opfern? Der Roman erschien bei Droemer unter dem Titel 'Die Gottessucherin'
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Über Peter Prange

Peter Prange ist ein deutscher Autor für Belletristik, Drehbücher und Sachliteratur. Er wurde 1955 in Altena geboren und studierte in Göttingen, Tübingen und Paris Philosophie, Romanistik und Germanistik. Mehr zu Peter Prange

Bewertungen

Die Götter der Dona Gracia wurde insgesamt 2 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,8 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Die Götter der Dona Gracia

    "Mit Glauben allein kann man sehr wenig tun, aber ohne ihn gar nichts." (Samuel Butler)
    1528. Als Jüdin geborgen wurde die aus wohlhabendem Hause stammendet Gracia aus Angst vor der Inquisition christlich getauft. Dennoch lebt Gracia ihren Glauben im Verborgenen, immer mit Furcht vor Entdeckung. Sie muss eine Ehe mit dem katholischen Kaufmann Francisco Mendes eingehen. Doch die Zwangsheirat wird für Gracia zum Schicksal, denn sie verliebt sich in ihren Mann Francisco, vor allem, als sie erkennt, dass er entgegen dem allgemeinen Glauben, er würde sich die Not der jüdischen Bevölkerung zunutze machen und sich an ihnen auf schäbige Art bereichern, ganz anderes im Sinn hat. Schon bald stehen die beiden Seite an Seite, um so viele Juden wie möglich vor der Gewaltherrschaft der Inquisition zu retten. Am Ende müssen sie selbst Lissabon den Rücken kehren und die Flucht ergreifen, die sie quer über den europäischen Kontinent treibt…
    Mit „Die Götter der Dona Gracia“ wurde der 2009 erschienene Roman „Die Gottessucherin“ von Peter Prange neu veröffentlicht und erzählt die Geschichte einer wahren Persönlichkeit zur Zeit der Renaissance. Der flüssige und bildhafte Erzählstil lässt den Leser zurück ins 16. Jahrhundert wandern, um Gracia Nasi Mendes genauer kennenzulernen. Zu jener Zeit herrschte die Inquisition sowohl in Portugal als auch in Spanien und ging recht grausam gegen die jüdische Bevölkerung vor. Um Gracia ein Leben in Sicherheit zu ermöglichen, wurde sie christlich getauft, jedoch spielte der jüdische Glaube in all seinen Facetten eine große Rolle in ihrer Familie und vor allem in Gracias Leben. Die Ehe mit einem katholischen Ehemann sollte nach außen für zusätzlichen Schutz sorgen, jedoch stellt sich bald heraus, dass ihr Ehemann Francisco nach außen hin vorgibt, sich an den Juden zu bereichern, ihnen aber insgeheim zur Flucht verhilft, wobei ihm Gracia unterstützt. Prange überzeugt mit der Verflechtung von Fiktion und wahren Begebenheiten, die dem Leser diese mutige und kämpferische Frau und ihre Taten sehr nahe bringt. Dem Autor gelingt es ganz hervorragend, die damaligen Lebensumstände sowie die Härte der Inquisition plastisch zu schildern, dass man das Gefühl bekommt, dabei zu sein, um nicht nur den jüdischen Glauben, dessen Besonderheiten und Riten genauer zu studieren, sondern auch die Möglichkeiten des Handelshauses Mendes mitzuerleben, die vielen damals die Flucht über ihre Handelswege ermöglichten. Der historische Hintergrund ist exzellent recherchiert und mit der Handlung verwebt, so dass man als Leser Geschichte leibhaftig miterleben kann.
    Seinen Charakteren hat Prange Leben eingehaucht, facettenreich gestaltet und sie mit glaubwürdigen Ecken und Kanten versehen, um sie dem Leser nahbar zu machen, der ihnen nur zu gerne folgt, um ihr abenteuerliches Schicksal zu verfolgen. Gracia Nasi Mendes ist historisch belegt und wird unter der jüdischen Bevölkerung noch heute zu recht verehrt. Sie ist eine starke und mutige Frau mit Kämpferherz, die sich der Rettung von Juden vor der Inquisition verschrieben hat. Da sie selbst ihren Glauben nur im Verborgenen leben konnte und somit immer in Gefahr vor Entdeckung lebte, konnte sie die Sorgen und Nöte ihrer Glaubensbrüder und –schwestern gut nachvollziehen. Dabei ging sie in ihren Wegen oftmals nicht gerade zimperlich und skrupellos mit ihrem nächsten Umfeld um, um ihre Ziele zu erreichen, was sie ihrer engsten Familie immer mehr entfremdete. Ihr größter Feind, der Dominikaner Cornelis Scheppering, will die Juden vernichten und hat in Gracia seine ideale Gegnerin gefunden. Er ist hartnäckig, wirkt fast schon völlig verblendet und fanatisch, was ihn umso gefährlicher macht. Aber auch José, Reyna, Armandus Lusitanus und natürlich Francisco Mendes spielen wichtige Rollen im Leben von Gracia Nasi Mendes.
    „Die Götter der Dona Gracia“ ist ein historischer Roman über eine wahre geschichtliche Persönlichkeit mit Kämpferherz. Einfach eintauchen in das Zeitalter der Renaissance, um diese spannende und sehr komplexe Frau, ihr Wirken und Tun mitzuerleben. Absolute Leseempfehlung!
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  • Rezension zu Die Götter der Dona Gracia

    Ein ganzes langes Leben im Kampf für Glaube und Freiheit
    Lissabon am Anfang des 16. Jahrhunderts, hier ist es nicht möglich, dem jüdischen Glauben anzugehören. Die Menschen müssen sich als Christen ausgeben, sich taufen lassen und nach dem katholischen Glauben leben. Nur im Verborgenen kann die jüdische Gemeine ihre eigenen Rituale und Gebete leben. Gracia Mendes fällt es schwer, sich diesen Verboten anzupassen. Sie wird mit einem Mann verheiratet, der nach außen hin ein gläubiger Katholik zu sein scheint. Zunächst hasst Gracia ihren Mann, sie glaubt ihn dabei gesehen zu haben, wie er in Not geratene Glaubensbrüder um ihr letztes Geld bringt. Doch dann entdeckt sie die Wahrheit und die Liebe zu ihrem Mann. Gemeinsam nehmen sie den Kampf auf, um möglichst viele Leben zu retten. Letztendlich müssen sie aus Lissabon fliehen und fern der Heimat weiter kämpfen. Für Gracia beginnt eine Flucht quer durch Europa über viele Jahre.
    Der Roman „Die Götter der Dona Gracia“ wurde bereits 2009 unter dem Titel „Die Gottessucherin“ veröffentlicht. Ich lese die Bücher von Peter Prange ganz gern, dieses Buch kannte ich jedoch noch nicht. Hier schildert der Autor ausführlich das Leben der Juden im 16. Jahrhundert. Tod und Verfolgung, Folter und Mord waren an der Tagesordnung. Die Frau Dona Gracia Mendes ist historisch belegt. Sie ist bekannt dafür, ihren Glaubensbrüdern vor Verfolgung und Folter bewahrt zu haben. Das Handelshaus Mendes hatte die nötigen finanziellen Mittel dazu, um die Männer und Frauen außer Landes zu bringen und ihnen zu einer neuen Zukunft zu verhelfen.
    Peter Prange ist es gelungen, ein anschauliches Bild dieser Epoche aufzuzeigen. Seine Protagonisten hat er eindrucksvoll beschrieben. Im Mittelpunkt dieser Geschichte steht der jüdische Glaube. Der Autor erzählt ausführlich vom Schicksal dieser Menschen. Es werden nicht nur die Fluchten erzählt, sondern auch von den Ritten und Gebräuchen, von den Gebeten und dem Glauben im Allgemeinen. Durch das Handelshaus Mendes erfährt man viel darüber, wie weitverzweigt die Handelswege dieser Epoche waren.
    Gracia Mendes ist eine starke Protagonistin, sie dominiert die gesamte Handlung. Während sie am Anfang noch nicht wirklich greifbar ist, entwickelt sie sich im Laufe der Handlung weiter. Sie ist eine Kämpferin, die für ihre Ziele alles opfert. War sie mir zu Beginn fast unsympathisch, ändert sich das im Laufe der Zeit. Ihr Schicksal ist bewegend und faszinierend zu gleich. Die Liebe zu ihrer Familie und ihrem Glauben schildert der Autor genauso eindrucksvoll wie den Kampf ums Überleben.
    Allerdings gibt es noch einige Protagonisten mehr, die die Handlung vorwärtstreiben. Es sind so gar recht viele Charaktere in dieser Handlung. Dem Autor ist es mithilfe dieser Menschen gelungen, eine authentische Geschichte zu erzählen.
    Am Ende des Buches steht eine ausführliche Zeittafel, die noch einmal alle wichtigen Ereignisse zusammenfasst und gleichzeitig Fiktion und Wahrheit trennt. Ich fand es informativ und auch wichtig, dass es da ist, da hier noch mal einige Details erzählt werden.
    Fazit:
    „Die Götter der Dona Gracia“ erzählt eine eindrucksvolle Geschichte über eine Frau und ihre Familie. Die Flucht und die Suche nach Freiheit und Liebe werden anschaulich geschildert. Das Leben im 16. Jahrhundert in Europa wird facettenreich erzählt. Auch wenn das Leben von Gracia Mendes nicht immer einfach zu lesen war, habe ich es gern gelesen. Es gab interessante Einblicke in die jüdischen Traditionen, einige spannende Details über das Machtgefüge von Kirche und Staat in Europa und ein paar schaurige Einzelheiten der Inquisition. Auch wenn es weniger schöne Momente in dieser Handlung gab, hat mir die Mischung gut gefallen. Gracia Mendes war eine beeindruckende Frau dieser Epoche und ihr Leben interessant zu lesen.
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Ausgaben von Die Götter der Dona Gracia

E-Book

Seitenzahl: 769

Taschenbuch

Seitenzahl: 768

Besitzer des Buches 9

Update: