Unterwasserflimmern

Buch von Katharina Schaller

  • Kurzmeinung

    Brombeere
    eine ungewöhnliche Reise zu sich selbst

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Unterwasserflimmern

'ICH HABE UNS EIN STÜCK LAND GEKAUFT', SAGT IHR FREUND, 'ICH BAUE UNS EIN HAUS.' An jeder Kreuzung ein Ja, ein Nein oder ein Vielleicht später. Jede ENTSCHEIDUNG ein Wegzoll, um weitermachen zu können oder Zeit zu gewinnen. Um DER MENSCH ZU WERDEN, DER MAN SELBST SEIN MÖCHTE. Die eigene, für sich richtige LEBENSFORM zu entdecken. Um sich mit den anderen vielleicht an einem Punkt WIEDERZUFINDEN, an dem sich die GEMEINSAMEN WÜNSCHE treffen. – Und nun steht sie in diesem Raum, vor ihrem Freund und einer WAND AUS ZUKUNFT. Gelegt aus Steinen, die schon alles vorzeichnen: Da sind sie, nur noch sie beide. Nur noch Emil, der für sie alles sein muss. Und sie, die alles für ihn sein muss. Was, wenn sie das nicht will? Nicht heute, möglicherweise auch nicht morgen? WEIL EIN MENSCH ALLEIN FÜR DEN ANDEREN VIELLEICHT GAR NICHT GENUG SEIN KANN? EIN ROMANDEBÜT, DAS LESEN IN SPÜREN VERWANDELT In einer Sprache, die unsere Poren öffnet, schreibt KATHARINA SCHALLER über DAS, WAS ZWISCHEN UNS LIEGT: Über das Salz auf unserer Haut, wenn wir uns ganz nahe sind. Die Kälte im Blick einer Person, die uns fremd geworden ist. ÜBER FREUNDSCHAFT UND FAMILIE, UNVERHOFFTE BEZIEHUNGEN UND LIEBE, VERTRAUEN UND BEGEHREN. Und über eine Ebene der KOMMUNIKATION, die mehr sagt, als Worte es können: Was passiert, wenn wir DURCH UNSERE KÖRPER MIT ANDEREN IN DIALOG TRETEN? Welche GRENZEN stecken wir mit ihnen ab? Welche NÄHE wird durch sie fühlbar? Wenn wir uns halten, wenn wir miteinander schlafen, wenn wir uns guttun, wenn wir uns wehtun, wenn nichts zwischen uns Platz zu haben scheint – oder gleich ein ganzer Ozean.
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Bewertungen

Unterwasserflimmern wurde insgesamt 3 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,5 Sternen.

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Meinungen

  • eine ungewöhnliche Reise zu sich selbst

    Brombeere

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Unterwasserflimmern

    Was ist der Sinn des Lebens? Die berufliche Ausbildung erfolgreich absolvieren, heiraten, ein Haus bauen, Kinder bekommen - glücklich sein. Aber was ist, wenn man das eigentlich gar nicht möchte? Wenn man sich nicht von der Gesellschaft und dem eigenen Partner in eine Rolle zwängen lassen möchte, für die man gar nicht bereit ist? Ist es normal, nicht immer glücklich sein zu wollen?
    Mit diesen Fragen wird die namenlose Protagonistin konfrontiert. Gerade als noch alles routiniert seinen Gang geht - ihr Mann sitzt Zuhause und liest, seine Frau hütet daheim die Kinder, die Geliebten räkeln sich im Bett einer Mietwohnung - möchte ihr Mann Emil endlich Kinder. Plötzlich soll sie sich von ihrem bisherigen Leben und ihrer Freiheit verabschieden: von drei Wochen Urlaub in einem fernen Land, vom Stadtleben, von ihrem Job und ihren Kollegen, von ihrer Affäre Leo. Stattdessen soll sie all das eintauschen gegen ein einsames Leben in einem Haus im Wald, dem Wechseln von Windeln, dem Erziehen der Kinder, eingeengt von Schein des Glücklichseins, während ihr Mann weiterhin zur Arbeit gehen wird und sie mit allem allein lässt. Als Emil schließlich ohne Absprache ein Grundstück kauft, ergreift sie die Flucht. Sie packt ihre Koffer und begibt sich auf eine Selbstfindungsreise, bei der sie endlich zu sich kommt und ihren Gefühlen Raum gibt.
    Katharina Schaller greift in diesem Buch ein sehr wichtiges gesellschaftliches Thema auf, nämlich die von Frauen selbstbestimmte Kinderlosigkeit, die immer wieder auf das Unverständnis der Mitmenschen trifft.
    Dafür wählt sie eine sehr markante Sprache, die sich innerhalb der Handlung genauso entwickelt und wandelt wie die Protagonistin selbst. So ist sie anfangs sehr distanziert und gefühlsarm, eine Aneinanderreihung von kurzen, prägnanten und einfachen Sätzen, die während der Reise immer ausführlicher, tiefgründiger und emotionaler, ja menschlicher werden.
    Ich gebe zu, dass ich arge Schwierigkeiten mit dem ersten Kapitel hatte, sodass ich es mehrmals beiseite legen musste. Die Sprache war alles andere als gefällig, teilweise sehr ehrlich und authentisch, teilweise sehr vulgär, und das Fremdgehen nervte mich zutiefst, was jedoch zur persönlichen Entwicklung der Protagonistin beiträgt. Ab dem zweiten Kapitel fand ich dann endlich in die Handlung, entwickelte Empathie und Verständnis für die junge Frau und hatte das Buch noch am gleichen Tag verschlungen. Das offene Ende hätte nicht besser sein können. Die Autorin hat die wesentliche Frage beantwortet, der Rest wird dem Leser überlassen, sodass eigentlich jeder zufrieden sein sollte.
    Dennoch gibt stellt sich mir die Frage, welche Rolle der plötzlich erwähnte Vater der Protagonistin spielen soll? Soll er lediglich ihre Bindungsängste erklären? In der Hinsicht hätte ich mir doch etwas mehr Klarheit gewünscht, da der fehlende Zusammenhang dieses Detail eher überflüssig macht.
    Insgesamt gebe ich dem Buch 3 von 5 Sternen. Es war ein sehr ausdrucksstarkes Werk. In der Handlung selbst passiert zwar nicht viel, dafür umso mehr um die Person der Protagonistin. Dennoch ziehe ich zwei Sterne ab. Einen für das erste Kapitel, was für mich sehr unangenehm und langatmig war und durchaus hätte kürzer gefasst werden können. Ich spielte des Öfteren mit dem Gedanken, das Buch abzubrechen, bin nun aber ganz froh darüber, dass ich dran geblieben bin. Einen halben Stern ziehe ich für die teilweise sehr vulgäre Sprache ab und die andere Hälfte für die für mich zusammenhanglose Einführung des Vaters.
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  • Rezension zu Unterwasserflimmern

    Reise zu sich selbst
    Worum geht es?
    Eine junge Frau und ihr Partner: Er möchte sesshaft reden, redet von Kindern. Aber ist sie schon bereit dazu?
    Worum geht es wirklich?
    Sich selbst finden und spüren.
    Lesenswert?
    Ja. Ein außergewöhnlicher und nicht sehr umfangreicher Roman, in dem gar nicht mal so viel passiert. Trotzdem hat mich die Geschichte beim Lesen der berührt.
    Eine namenlose Protagonistin um die 30, in einer langjährigen Beziehung und in einer Affäre mit einem verheirateten Mann. Ihr Partner, der älter ist und ein Grundstück für ihr gemeinsames Haus erwirbt, der von Kindern spricht, der seine Entscheidung zur gemeinsamen macht. Sie, die dies nicht will. Noch nicht oder vielleicht auch gar nicht. Sie, die eher in der Gegenwart lebt, die sich an kleinen Momenten berauscht und mit fremden Männern schläft, die sich spüren und lebendig fühlen will.
    Dann bricht sie plötzlich aus all dem aus und unternimmt eine Reise ohne Ziel, lernt Menschen kennen, erlebt auch mit ihnen intime Momente, denkt über Möglichkeiten und Optionen nach und wird vielen Optionen beraubt, weil sie plötzlich zu Entscheidungen gezwungen wird.
    Die Sprache ist sehr schön, manchmal poetisch, manchmal vulgär und direkt, körperliche Nähe und Lust spielen genau so eine Rolle wie gemeinsame Momente. Das muss man mögen, vielleicht sollte man in ein paar Seiten hinein lesen.
    Ich mag die Protagonistin, mag ihre Rastlosigkeit und wie sie sich nach kleinen Dingen zurück sehnt, wie sie Dinge erkundet und Dinge verlässt, die ihr nichts mehr geben können. Mir gefällt die Selbstverständlichkeit der Lust und wie sie von ihren Mitmenschen angezogen wird, wie sie lose Bekanntschaften knüpft, sich auf Fremde einlässt und auch Freundschaft findet. Die Nebenfiguren wirken ähnlich, sind aber nicht so detailliert skizziert und daher beim Lesen nur tüchtige Begleiterscheinungen. Eher unsympathisch war mir der Partner, Emil, der für mich zwar kein schlechter Mensch war, aber dessen Entscheidungen für beide galten, der ihr meiner Meinung nach keine Chance lässt, der einen konkreten Plan hat, wie ein gemeinsames Leben abzulaufen hat.
    Zwischendrin hatte ich Sorge, wie dieses Buch enden könnte, hatte Sorge vor einem gesellschaftlich normativen Ende und bin daher sehr zufrieden mit dem tatsächlichen Ende, das die Autorin dem*der Leser*in hier bietet.
    Dieser Roman bietet einen kurzen Einblick in das Leben der namenlosen Frau, lässt uns an einem schwierigen Punkt ihres Lebens teilhaben und auch ein bisschen ahnungslos zurück.
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  • Rezension zu Unterwasserflimmern

    Das Leben auskosten, sich von ihm berühren zu lassen, Freiheit zu fühlen, Begrenzungen niederzureißen, zu sich selbst finden. Darum und um vieles mehr geht es in diesem kleinen Buch von Katharina Schaller. Aus der Ich - Perspektive beschreibt die Hauptprotagonistin des Romanes, wie sie aus einer erlebten Enge einer monogamen Beziehung mit dem Ziel Kinder und Haus ausbricht, wie sie Affären hat und ihre Heimatstadt verlässt um zu sich selbst zu finden. Wird es ihr gelingen oder wird das Leben für sie permanent aus Bewegung, neuen Anfängen und einen nicht - ankommen - können bestehen?
    Die Autorin Katharina Schaller entwirft einerseits ein Buch, das einen starken Fokus auf Sexualität hat und dabei teilweise eine Sprache verwendet, die mich anekelt, andererseits zeigt sie eine Frau, die das Leben in vollen Zügen auskostet, einfach nur leben will und dabei auch zarte Seiten hat, die zwischendurch zum tragen kommen.
    Es ist kein Buch für mal eben zwischendurch, sondern eines, auf das mensch sich einlassen muss.
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Ausgaben von Unterwasserflimmern

Hardcover

Seitenzahl: 240

Besitzer des Buches 1

  • Mitglied seit 24. September 2017
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