So wie du mich kennst

Buch von Anika Landsteiner

  • Kurzmeinung

    Marie
    Gut erzählte Geschichte. Wäre nicht am Ende der moralische Zeigefinger
  • Kurzmeinung

    hennie
    empathisch, authentisch, nah am Leben

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu So wie du mich kennst

»Was weiß ich wirklich über die, die ich am meisten liebe?« Karlas Leben ist stehengeblieben. Sie trägt eine Urne nach Hause, darin die Asche ihrer Schwester Marie. Und plötzlich ist nichts mehr so, wie es einmal war. Marie war Karlas Seelenverwandte, ihr Kompass in diesem Chaos, das sich Leben nennt. Und während sich dieses Chaos um sie herum einfach weiterdreht, reist Karla nach New York, um dort die Wohnung ihrer Schwester aufzulösen. Als sie Fotos findet, die so verstörend wie alltäglich sind, fragt sie sich, wie gut sie Marie wirklich kannte. Die Schwester, die so ganz anders lebte als sie. Die erfolgreich und selbstbewusst war. Was Karla auf den Bildern sieht, verändert ihren Blick auf Marie, ihren Blick auf sich selbst und auf das ganze Leben vor ihr. Anika Landsteiner erzählt eindringlich, bewegend und aufrüttelnd von Frauen wie uns. Von Menschen wie dir und mir. »So wie du mich kennst« ist ein Buch, das im Kopf bleibt.
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Bewertungen

So wie du mich kennst wurde insgesamt 9 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,4 Sternen.

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Meinungen

  • Gut erzählte Geschichte. Wäre nicht am Ende der moralische Zeigefinger

    Marie

  • empathisch, authentisch, nah am Leben

    hennie

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu So wie du mich kennst

    Kann man einen anderen Menschen jemals kennen?
    Karla glaubte sich immer sehr innig mit ihrer Schwester Marie verbunden. Doch nun ist Marie bei einem Unfall gestorben und als Karla in New York Maries Wohnung auflösen will, macht sie Entdeckungen, die sie zweifeln lassen, wie gut sie Marie wirklich kannte. Je mehr sich Karla mit den Fotodateien ihrer Schwester beschäftigt, umso mehr stellt sie fest, dass Marie ganz anders war, als Karla sie gesehen hat. Sie erkennt aber auch, dass Marie das Leben gelebt hat, dass sich Karla tief in ihrem Innern wünscht.
    Der Schreibstil der Autorin Anika Landsteiner liest sich schön flüssig. Erzählt wird aus beiden Perspektiven.
    Die beiden Frauen waren nicht unsympathisch, aber ich kam beiden nicht wirklich nahe. Karla und Marie lebten nicht nur auf unterschiedlichen Kontinenten, sie lebten auch sehr verschiedene Leben. Nur war Karla immer davon ausgegangen, dass sie alles über ihre Schwester wusste, was augenscheinlich nicht so ist. Je mehr sie versucht, in das Leben ihrer Schwester einzudringen, umso mehr verliert sie sich. Ihre Trauer wird nicht kleiner dadurch.
    Vielleicht muss man den Anderen bewusster wahrnehmen und nachfragen und tolerieren, dass er vielleicht anders ist als man es möchte. Vielleicht muss man aber auch einfach akzeptieren, dass jeder Mensch auch seine geheimen Seiten hat, die er für sich behält.
    Ein interessanter und emotionaler Roman, der zum Nachdenken anregt, da einige wichtige Themen aufgegriffen wurden.
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  • Rezension zu So wie du mich kennst

    ein weiteres Jahreshighlight
    Karla bringt die Urne nach Hause, in der die Asche ihrer toten Schwester Marie ist. Marie lebte und arbeitete anders wie ihre Schwester Karla in NY als Fotografin. Nach einer gescheiterten Ehe lebte sie alleine in einer Wohnung. Sie und Karla haben sich immer alles erzählt und waren sich immer sehr nahe. Doch nun wo Karla nach NY zurückgekehrt ist nach NY, um Maries Wohnung auszuräumen, kommen ihr so langsam Zweifel. Immer wenn sie sich an die Arbeit machen will und ihre Sachen zusammenpacken will, überfällt sie eine träge bleierne Müdigkeit, die ihr in die Knochen zieht. Auch die Stadt selbst ist nicht wirklich ihre. Sie ist schnell und laut. Sie freundet sich mit Maries Freunde und Bekannte an, doch auch diese helfen nicht wirklich gegen dieses immer stärker werdende Gefühl der Einsamkeit. Als sie dann jedoch auf Maries Laptop einen Ordner mit verstörenden Bildern findet, glaubt sie ihre Schwester nicht mehr zu kennen. In einer ihrer schlaflosen Nächte als sie auf der Feuertreppe sitzt beobachtet sie in einer Wohnung gegenüber, wie ein Mann seine Frau schlägt. Als sich dies wiederholt wählt sie den Notruf. Dies alles wühlt sie auf. Findet keine Ruhe. Ihre Aufgabe, Maries Wohnung auszuräumen geht auch nicht wirklich voran. Immer wieder wird sie von Erinnerungen an ihre tote Schwester übermannt, die sie fast lähmen. Doch nun hat ein Bekannter eine Idee, mit der die Wohnung ganz schnell ausgeräumt wird. Das Open House.
    Die Autorin schafft es mit ihrer feinfühligen und sensiblen Art, den Leser mit Themen wie Trauerarbeit und häuslicher Gewalt heranzuführen. Mit ihren Schreibstil, der sich hervorragend lesen lässt erschafft sie eine Sogwirkung, die den Leser immer tiefer in die Geschichte hineinzieht.
    Die Handlung ist unglaublich intensiv und ging mir als Leser sehr an die Nieren. Nicht nur das das Thema Trauerarbeit alleine schon schwer genug ist bildet dieses Thema „lediglich“ die Rahmenhandlung. Die Kernhandlung ist nicht minder wichtig und ebenso emotional und tiefgreifend. In der Kernhandlung widmet sich die Autorin dem Thema häusliche Gewalt und Gewalt gegen Frauen, wie Frauen, die diese Gewalt erfahren haben eine Exit-Strategie finden. Aber auch welche Scharm Frauen empfinden und wie selten oder eben auch gar sie sich ihren Familien und Freunden offenbaren. Nicht selten wird die erfahrene Gewalt zu einem blinden Fleck in ihrer Biographie, die sie für sich wegsperren. Die sich in einigen Fällen dann doch wieder Bahn bricht und die betroffenen nicht selten aus der Bahn wirft.
    Die beiden Hauptfiguren in dieser Geschichte sind die beiden Schwestern Karla und Marie. Durch die umeinander kreisenden Handlungsstränge und den wiederholten Perspektivenwechsel, taucht man in die Geschichte ein. Man lernt die beiden Schwestern kennen, die meinten sich so gut zu kennen. Gerade Karla muss erkennen, dass Marie ein Geheimnis mit sich herumschleppte. Aber gerade durch den Perspektivwechsel und dadurch dass Marie immer wieder zu Worte kommt, sieht man womit sie zu kämpfen hatte. Eine Ehe die sie fast zerstört hätte. Das sie eben nicht immer die Starke Frau war. Sondern zeitweise die gebrochene und verzweifelte, die nicht wusste, wie ihr geschah. Und wie es sie aus der Bahn warf, als sie dachte all das hätte sie hinter sich gelassen.
    Fazit: Eine unglaublich packende, emotionale und tiefgreifende Geschichte über Trauerarbeit und häuslicher Gewalt. Die Geschichte entwickelt nicht zuletzt durch den tollen Schreibstil eine Sogwirkung, die einen einfach nicht mehr loslässt und einen an die Nieren geht. Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung. Dieses Buch ist eines meiner Jahreshighlights.
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  • Rezension zu So wie du mich kennst

    SCHWESTERN, SO NAH UND DOCH SO FERN
    Wie gut kennen wir unsere Nächsten? Das ist die vorrangigste Frage, die ich mir nach der Lektüre stellte.
    Karla und Marie sind Schwestern, die trotz der großen Entfernung eine innige Beziehung zueinander behalten hatten. Während Maries Lebensweg nach New Yok führte, blieb Karla im beschaulichen Unterfranken in der Nähe der Eltern. Es war scheinbar alles in Ordnung bis zu dem furchtbaren Unfall, der dazu führte, dass die ältere Schwester (Karla) die jüngere Schwester (Marie) in einer Urne nach Hause brachte. Nach der Trauerfeier flog Karla erneut nach New York, um die Wohnung ihrer Schwester aufzulösen. Dabei stieß sie auf ein Geheimnis, dass ihren Blick auf die erfolgreiche, selbstbewußte Marie weitete. Sie beginnt ihre beiden Leben, ihr Verhältnis zueinander zu hinterfragen.
    Mich machten Klappentext, Leseprobe und Cover gleichermaßen neugierig auf die Geschichte der beiden ungleichen Geschwister. Die Leseprobe endete mit einem massiven Cliffhanger und hinterließ bei mir große Neugier und eigentlich eine gänzlich andere Erwartung, die mehr in Richtung Krimi ging. Häppchenweise wird erzählt, worauf Karli im New Yorker Appartment der verstorbenen Schwester Marie gestoßen war. Es wirft sie ganz schön aus der Bahn, dass die geliebte Person, ihre Seelenverwandte ihr doch nicht alles anvertraut hatte. Sie möchte Erklärungen finden, in dem sie New York mit den Lebensspuren der Schwester zu füllen beginnt. Dabei waren ihre Handlungen für mich nicht immer nachvollziehbar.
    S. 188 „Ich weiß, dass ich Erklärungen suche, die die Komplikationen des Lebens einfach herunterbrechen...Und dann suche ich einen grünen Knopf, den ich drücken kann. Neustart.“
    Erst die Sicht Maries aus der Vergangenheit brachte Licht ins Dunkel.
    Sehr schön fand ich die Erkenntnis:
    „Warum reden wir den ganzen Tag und erzählen uns doch so wenig?“ S. 333
    Fazit:
    Anika Landsteiner erzählt empathisch, authentisch, nah am Leben! Aber: Durch die vielen Nebenschauplätze kamen die ernsthaften, bewegenden Probleme nicht genug zum Tragen. Der den ganzen Roman durchziehende Konflikt, - Gewalt gegen Frauen - , ist mir zu diffus herausgearbeitet.
    Das Cover finde ich ungewöhnlich, wie aus der Zeit gefallen (50er Jahre?). Es hat für mich den Anschein eines gemalten Bildes. Es paßt nur nicht für die beiden Schwestern, die doch moderne, gegenwärtige Frauen sind. Außerdem ist Karla blond und sieht der Schauspielerin Claire Danes ähnlich.
    Ich gebe meine Lese- und Kaufempfehlung und bewerte mit vier von fünf Sternen.
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  • Rezension zu So wie du mich kennst

    Zwei Schwestern zwischen New York und Unterfranken
    Was für eine bewegende Geschichte: Karla kommt mit einer Urne aus New York zurück nach Deutschland, darin ist die Asche ihrer geliebten Schwester Marie, die Opfer eines Verkehrsunfalls wurde. Wie soll das Leben ohne Marie weitergehen? Täglich haben die Schwestern mit einander telefoniert und Karla ist jedes Jahr für mehrere Wochen in New York zu Besuch gewesen. Die schwere Aufgabe, Maries Apartment aufzulösen, kostet Karla alles an Kraft und gleichzeitig erfährt sie etwas, was für sie unglaublich ist: Marie hatte Geheimnisse, sie hat nicht ihr ganzes Leben mit der großen Schwester geteilt. Eine Erkenntnis, die Karla aus der Bahn wirft.
    Anika Landsteiner hat mit "So wie du mich kennst" ein wirklich ergreifendes Buch geschrieben. Mit genauer Beobachtungsgabe und feinem Gespür für alltägliche Situationen läßt sie Marie und Karla, aber auch viele weitere Figuren vor den Augen der Lesenden lebendig werden. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht der beiden Schwestern geschildert, so schreitet einerseits die Gegenwartsgeschichte weiter voran und andererseits wird die Vergangenheit aufgerollt und nähert sich dem entscheidenen Tag des Unfalls an. Besonders eindrücklich sind die Erinnerungen der Frauen an gemeinsame Erlebnisse, sei es als Kinder in Unterfranken oder als Erwachsene in New York. Dabei steht die erfolgreiche Fotografin aus Übersee der heimatverbundenen und bodenständigen Lokalredakteurin gegenüber. Zwei Lebenswege und -welten, die extrem unterschiedlich und doch durch die Liebe der Schwestern eng verbunden sind. Wie bei einer Zwiebel fallen mit jedem weiteren Kapitel immer mehr Schalen ab, bis das Innere der Protagonistinnen frei liegt. Das ist für alle schmerzhaft, auch für die Lesenden.
    Die Handlung baut von Beginn an Spannung auf, weil viele Fragen auftauchen und weil die Charaktere so unglaublich intensiv und glaubhaft geschildert werden, so dass man in die Geschichte eingesogen wird. Die jeweilige Atmosphäre wird wunderbar gefühlvoll und stimmig zu Papier gebracht.
    Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Die Geschichte von Karla und Marie ist mir sehr nahegegangen. Sie steht aber auch stellvertretend für viele andere Frauenschicksale und auch für unsere Gesellschaft. Ich vergebe fünf Sterne und eine klare Leseempfehlung für alle, die dramatische, fein erzählte Frauengeschichten lieben.
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  • Rezension zu So wie du mich kennst

    Ergreifend
    Karla trauert um ihre geliebte Schwester, die durch einen Verkehrsunfall ums Leben gekommen ist. Nach der Beerdigung im heimatlichen Dorf reist sie nach New York, um Maries Wohnung aufzulösen. Sie verbringt einige Wochen damit, Maries Leben in der Ferne nachzuspüren und muss erkennen, dass Marie nicht alles mit ihr geteilt hat, dass es Geheimnisse gab.
    Es gibt aus Karlas Sicht erzählte Kapitel und auch Kapitel, in denen Marie erzählt, beide junge Frauen erinnern sich rückblickend auch an Erlebnisse und Begebenheiten aus Kindheit und Jugend. Die Schwestern werden authentisch und lebensnah beschrieben, nicht nur in ihrer innigen Beziehung zueinander, sondern auch in ihrem sozialen und beruflichen Umfeld, so dass der Leser zu beiden eine Beziehung aufbauen kann. Auch Freunde und Familie spielen eine wichtige Rolle und werden alle einfühlsam, warmherzig und realistisch geschildert.
    Anika Landsteiners Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen, sie ist eine gute Erzählerin, die wichtige Themen in ihren Roman einfließen lässt. Das behütete, bodenständige Leben auf dem Dorf und in der engen Kleinstadt wird der Anonymität, aber auch den Möglichkeiten der Metropole gegenübergestellt, es gibt die liebevolle, unterstützende Familie, aber auch die gescheiterte, bedrohliche Familienkonstellation, es geht um die von Männern Frauen gegenüber ausgeübte Gewalt und deren schwere, vor allem psychische, Folgen.
    Das Buch ist keineswegs nur traurig, es macht durchaus auch Hoffnung. Heilung ist möglich, sei die Verletzung auch noch so alt.
    Das Buch hat mich sehr beeindruckt, ich finde es wichtig, ergreifend, aufrüttelnd - und tröstend. Auch nachdem ich es beendet habe, lässt es mich nicht los.
    Gern vergebe ich 5/5 Sternen.
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Ausgaben von So wie du mich kennst

Taschenbuch

Seitenzahl: 352

E-Book

Seitenzahl: 352

Besitzer des Buches 16

Update: