Die nicht sterben

Buch von Dana Grigorcea

  • Kurzmeinung

    SiriNYC
    Gute Grundidee, die Ausführung hinterlässt mich eher ratlos.
  • Kurzmeinung

    Regenmann
    habe es abgebrochen, weil es totlangweilig war

Bewertungen

Die nicht sterben wurde insgesamt 7 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 2,6 Sternen.

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Meinungen

  • Gute Grundidee, die Ausführung hinterlässt mich eher ratlos.

    SiriNYC

  • habe es abgebrochen, weil es totlangweilig war

    Regenmann

  • Verkünstelt, überzogen, der Part über die Entwicklungen nach einem Umbruch kommt zu kurz und wird überdeckt

    Squirrel

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Die nicht sterben

    Eine junge Frau kehrt nach dem Kunststudium aus Paris zurück in den Sehnsuchtsort ihrer Kindheit, das Dorf B. südlich von Transsylvanien. Auf dem Anwesen ihrer Großtante verbrachte sie einst die schönsten Sommer, doch heute scheint alles einen faden Beigeschmack von politischer Korruption und Verrat zu haben. Als dann auch noch Gerüchte über das Grab Vlad Tepes‘ auftauchen und in B. seltsame Dinge geschehen, wird das einst Geborgenheit schenkende Nest für die Protagonistin zum Alptraum.
    In „Die nicht sterben“ erzählt die Schweizerin Dana Grigorcea von der Demaskierung einer vermeintlich wunderschönen Kindheit. Wir folgen dabei stets der namenlosen Ich-Erzählerin, welche die Handlung nach und nach offenbart und treffen auch gleich auf den ersten Makel des Romans: die ersten 100 Seiten passiert kaum etwas. Stattdessen schwadroniert die Protagonistin in blumigen, eher altmodisch wirkenden Worten über die Landschaft, das Dorf und die Menschen darin. Würde nicht der EU-Beitritt Rumäniens erwähnt, hätte ich die das Geschehen deutlich früher verortet.
    Es gibt durchaus Momente, in denen die Geschichte stark ist, so zum Beispiel, wenn über das Netz aus Bestechlichkeit gesprochen wird, welches der Bürgermeister über das Dorf gespannt hat. Oder wenn sich Großtante und Nichte gegenseitig einen gewissen Vampirroman vorlesen und ihn einfältig und peinlich finden. Doch leider kommen solche Passagen viel zu kurz. Stattdessen wird eine Vampirhandlung hinzugefügt, die nicht nur hanebüchen ist, sondern auch keinerlei neue Elemente enthält – im Prinzip haben wir eine Neuerzählung von „Dracula“ vor uns, gewürzt mit etwas Postkommunismus und Korruption.
    Im Verlauf der Handlung verschwimmen die Grenzen zwischen Realität und Einbildung immer mehr, bis unklar ist, was eigentlich tatsächlich geschieht. Darüber hinaus stören auch die unzähligen, unübersetzten Redewendungen aus den unterschiedlichsten Sprachen. Mir ist klar, was damit ausgedrückt werden soll, aber wenn ich seitenlang ständig etwas nachschlagen müsste, dann ist es doch zu viel des Guten. Die Nominierung für die Longlist des Deutschen Buchpreises 2021 kann ich leider nicht nachvollziehen.
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  • Rezension zu Die nicht sterben

    @Tine13 hat im ersten Absatz eine gute eigene Inhaltsangabe geschrieben, die nicht zu viel verrät und trotzdem den Inhalt auf den Punkt bringt. Auch pflichte ich ihr bei, dass sich die Geschichte schlecht einordnen lässt und sehr verwirrend erzählt ist. Aber leider war es das schon mit unseren Gemeinsamkeiten.
    Fangen wir beim Inhalt an: die Entzauberung von Kindheitserinnerungen kennen wir ja selbst auch und so ergeht es der Erzählerin in dieser Geschichte. Sie kehrt als Erwachsene zurück aus Paris an den Lieblingsort ihrer Kindheit und entdeckt nun dort, dass die alten Verflechtungen, Strukturen und Seilschaften den Niedergang des Kommunismus und des Landes überlebt bzw. auch verursacht haben. Ihre Kindheit wird entzaubert und dann wird ihr Leben und ihre Familiengeschichte auf den Kopf gestellt. So weit, so gut. Dass die Autorin der Ich-Erzählerin ausgerechnet Vlad Tepes als Vorfahren zuordnet ist künstlerische Freiheit und hat auch teils seinen Sinn in dessen damaligem Kampf gegen Korruption und Misswirtschaft im eigenen Land. Diesen Kampf überträgt die Autorin in die Jetzt-Zeit der Erzählung und ordnet die Rolle der Ich-Erzählerin zu.
    […]
    Diesen Drang zur Radikalisierung nach der Erkenntnis sehe ich auch noch, aber bei der Umsetzung bin ich dann doch ausgestiegen:
    Auf der einen Seite also die Erzählerin in besonderem "Gewand", die gegen die Unterdrücker und Gewinner angeht, aber gleichzeitig ist diese Erzählerin auch nur Nutznießerin noch älterer Seilschaften der eigenen Familie und Freunde, die sich dem Kommunismus so überlegen wähnen und ihm doch nichts entgegensetzen als die eigene Überheblichkeit und das wohl doch noch vorhandene Vermögen. Die u.a. angeklagte Bestechlichkeit nutzen auch diese still für ihre Zwecke. Das beißt sich für mich enorm, da wird die Protagonistin schlicht unglaubwürdig für mich. Denn diese Seilschaften stellt sie nie in Frage, die nimmt sie als naturgegeben hin.
    Wie sich die Verwandtschaft zu Vlad dem Pfähler, genannt Dracula, dann in der Handlung niederschlägt, kann man sich leicht vorstellen, auch wenn die Autorin durchaus versucht, manche geschichtlichen Details gerade zu rücken. Aber am Ende bleibt für mich nur der reißerische Aspekt im Vordergrund, da der Rest meiner Meinung nach zu unausgegoren miteinander verwebt wurde. Aber vielleicht bin ich auch nur zu prosaisch veranlagt?
    Und nun zum Stil: auch hier bin ich evtl. schlicht zu prosaisch veranlagt und ganz sicher mag ich mehr ruhige, fast sachliche Erzählstile, aber ich empfinde den Stil dieses Romans weder als facettenreich noch symbolträchtig, sondern schlicht teils als blumig-schwülstig und dann wieder als viel zu verkünstelt. Die Symbole hab ich vielleicht ja auch nur nicht erkannt. Und ja, eine Protagonistin darf auch im Garten liegen und "kontemplieren", aber nicht jeder Leser muss das mögen. Und durch 'den erdigen Geruch erbebenden Atem' und eine bei jedem Stein im Wald weinende Protagonistin ist halt einfach nicht mein Ding. Das mögen andere Leser anders empfinden und eher wie @Tine13 denken, aber das müssen sie auch selbst herausfinden.
    Was mich aber wirklich extrem gestört hat, war das ständige Durchbrechen der vierten Wand durch die Ich-Erzählerin. Diesen Kunstgriff kann ich ein, zwei Mal geschickt anwenden (so wie Jane Austen in "Northanger Abbey"), vielleicht auch noch mehr. Aber die Erzählerin unterbricht dauernd ihren eigenen Erzählfluss, indem sie uns Leser direkt mit "Sie" anspricht und immer wieder mit dem wiederkehrenden "Soll ich das jetzt erzählen oder lieber doch nicht? Versteht Ihr mich? Eigentlich will ich das nicht erzählen, aber....". Das ist anstrengend, wirkte auf mich nicht gekonnt und hat meinen Lesefluss immer wieder zerrissen.
    Und dann noch etwas, dass ich dem Lektorat / Korrektorat anlaste: mir sind mehrere Grammatikfehler aufgefallen, in denen v.a. der Dativ schlicht unkorrekt verwendet wurde. Und außerdem gibt es meiner Meinung nach einen gravierenden Zeitfehler in der Erzählung
    Vielleicht habe ich etwas überlesen in der Geschichte oder einen zeitlichen Zusammenhang nicht ganz verstanden, das will ich nicht ausschließen. Aber ich bin gespannt, ob das noch jemand so sieht wie ich.
    Insgesamt hat dieses Buch mein (Vor)Urteil bestätigt, dass preisverdächtige bzw. preisgekrönte Bücher und ich oft nicht zusammen passen. Die 2 Sterne bekommt das Buch hauptsächlich für die interessanten Ausführungen über den historischen Vlad Tepes.
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  • Rezension zu Die nicht sterben

    Draculas Vermächtnis, soll alte Seilschaften sprengen
    Es ist ein Glück, jeden Sommer auf dem Land zu verbringen und eine Kindheit voller schöner Erinnerungen zu genießen. Schlechtes wird verklärt, Gutes verstärkt, die Welt ist perfekt. In der enteigneten Villa ihrer Tante Margot im rumänischen Ort B., feiert eine ausgewählte elitäre Gruppe das Leben, schwelgt in Zeiten präkommunistischer Vergangenheit, sperrt die Wirklichkeit aus oder macht sich über sie lustig! Nach dem Studium der schönen Künste in Paris, sind die Erwartungen an die Heimat deshalb hoch, denn die politische Lage hat sich verändert, der eiserne Vorhang ist gefallen. Doch es folgt nichts als Enttäuschung, durch den Tod einer Verwandten und die Entdeckung ihres starken Vorfahren Dracula dem Pfähler wird eine Flut von Ereignissen ausgelöst...!
    Zugegeben, das Buch “Die nicht sterben”, von Autorin Dana Grigorca ist erst einmal schwer einzuordnen. Die Erzählung in der ich-Perspektive mit metafiktionalen Elementen ist angesiedelt in einem beliebigen Ort B. in Transsilvanien. Man fragt sich bei dieser Geschichte vor allem was ist Traum, was Wirklichkeit, was Fantasie, alles etwas verwirrend! Der Schreibstil ist dabei sehr intensiv, facettenreich und symbolträchtig.
    Die Autorin benutzt die Geschichte Draculas als Sinnbild des ewigen Kampfes gegen die Gier, indem sie das Grauen seiner Taten benutzt für die Abrechnung mit festgefahrenen Strukturen. Der Bezug auf einen ewigen Kreislauf der Korruption, auch vergleichbar mit der Sage vom Drachen, sobald man ihm einen Kopf abschlägt, wächst ein Neuer nach. Damit erklärt sich mir der Sinn des Titels.
    Vom Studium aus Paris kommend, beginnt eine Transformation vom Mädchen zur Frau, sie wird erwachsen und sieht die Dinge um sich herum in einem anderen Licht. Ihr Land und ihre Umgebung wirken vernachlässigt. Sie sieht die Gier, Zerstörung und Verderbtheit. Es beginnt eine Transformation, der Drang sich zu radikalisieren! Doch macht das alles Sinn?
    Die Sehnsucht etwas ändern zu können, eine Welt ohne Neid, voller Gerechtigkeit zu erschaffen. Ungerechtigkeit wird wohl niemals sterben, manchmal muss man sie hinnehmen, denn es ist menschlich. Ebenso wird es aber immer Menschen geben, die gegen das Establishment aufbegehren.
    Mein Fazit: Eine wirklich anspruchsvolle Lektüre, das Buch ist so Facettenreich, in jedem Abschnitt entdeckt man verborgene Anspielungen. Die sich daraus entwickelte Spannung, zielt auf ein infernales Ende hin! Fesselnde und ungewöhnliche Lektüre:)
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Ausgaben von Die nicht sterben

Hardcover

Seitenzahl: 272

Taschenbuch

Seitenzahl: 272

E-Book

Seitenzahl: 273

Besitzer des Buches 13

Update: