Die Katzen von Shinjuku

Buch von Durian Sukegawa, Sabine Mangold

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Die Katzen von Shinjuku

Shinjuku, ein Viertel in Tokio: Hier treffen sie aufeinander – Yama, ein gescheiterter Fernsehautor Mitte zwanzig, und Yume, eine wortkarge Kellnerin. Beide sind sie Außenseiter, beide haben sie die Hoffnung, ihren Platz im Leben zu finden, fast aufgegeben. Yume arbeitet in einer Bar namens Karinka, die schrägen Vögeln ebenso eine Heimat bietet wie streunenden Katzen. Als Yama diesen Ort das erste Mal betritt, ist er völlig fasziniert: von den Menschen, der Stimmung und der besonderen Rolle, die die Vierbeiner im Karinka spielen. Er fasst Vertrauen zu Yume, mit der er sich bald gemeinsam um die Straßenkatzen kümmert. Aus der Freundschaft der beiden scheint mehr zu werden, doch dann holt Yume ihre Vergangenheit ein … ›Die Katzen von Shinjuku‹ handelt von zwei Menschen, die mit sich selbst hadern und einander zu retten versuchen: ein bittersüßer Roman mit Blick für die kleinen Dinge, einfühlsam und mit viel Wärme erzählt.
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Bewertungen

Die Katzen von Shinjuku wurde insgesamt 7 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,1 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Die Katzen von Shinjuku

    Yama ist Mitte zwanzig und arbeitet als Fernsehautor. Bisher hat er in diesem Beruf nicht besonders viel erreicht und wird daher von seinem Chef schikaniert. Eines Abends findet er durch Zufall seinen Weg in eine Bar namens Karinka in Shinjuku – einem der belebtesten Viertel Tokios. Dort begegnet er einer Reihe seltsamer Gäste sowie der schweigsamen Kellnerin Yume. Nach und nach wird Yama zum Stammgast und erfährt nicht nur mehr über die streunenden Katzen, die stets am Fenster der Bar auftauchen, sondern auch über Yume. Die beiden nähern sich einander an, bis mehrere Ereignisse drohen, die zarten Bande der beiden wieder zu durchtrennen.
    Durian Sukegawa gehört eindeutig zu meinen liebsten japanischen Autoren. Sein Roman „Kirschblüten und rote Bohnen“ hat mich sehr berührt und auch in „Die Katzen von Shinjuku“ beweist er, dass er ein Händchen für Charaktere hat. Yama und Yume sind beide Außenseiter und haben es schwer, sich in der Gesellschaft einzufinden. Körperliche Einschränkungen erschweren bei beiden die Lage noch zusätzlich. Während Yama hauptsächlich unter seinem erfolglosen Berufsleben leidet, scheinen Yumes Probleme sich auf etwas Persönliches in ihrer Vergangenheit zu beziehen. Vereint werden die beiden schließlich durch ihre Sorge für die streunenden Katzen des Viertels und ihre Liebe zur Poesie.
    Der Autor erzählt unaufgeregt, aber eindringlich die Liebesgeschichte seiner Protagonisten aus dem Blickwinkel vom Yama. Dabei gewährt er auch einen Einblick in japanische Lebenswirklichkeiten wie den immerwährenden Druck im Arbeitsalltag oder die Situation alleinstehender Frauen. Große Teile des Romans gefielen mir dabei grundsätzlich sehr gut, bis die Handlung zu einem späteren Zeitpunkt eine bestimmte Wendung nahm. Mir ist klar, was Durian Sukegawa mit diesem Bruch bewirken wollte und das ist ihm sicherlich auch gelungen. Dennoch kann ich nicht verhindern, dass ich mir einen anderen Fokus gewünscht hätte und auch leicht frustriert über den weiteren Verlauf der Handlung war.
    Fazit: Wieder ein schöner Roman aus Sukegawas Feder, aber nicht sein bester
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  • Rezension zu Die Katzen von Shinjuku

    Klappentext/Verlagstext
    Shinjuku, ein Viertel in Tokio: Hier treffen sie aufeinan-der – Yama, ein gescheiterter Fernsehautor Mitte zwanzig, und Yume, eine wortkarge Kellnerin. Beide sind sie Au-ßenseiter, beide haben sie die Hoffnung, ihren Platz im Leben zu finden, fast aufgegeben. Yume arbeitet in einer Bar namens Karinka, die schrägen Vögeln ebenso eine Heimat bietet wie streunenden Katzen. Als Yama diesen Ort das erste Mal betritt, ist er völlig fasziniert: von den Menschen, der Stimmung und der besonderen Rolle, die die Vierbeiner im Karinka spielen. Er fasst Vertrauen zu Yume, mit der er sich bald gemeinsam um die Straßenkat-zen kümmert. Aus der Freundschaft der beiden scheint mehr zu werden, doch dann holt Yume ihre Vergangen-heit ein …
    ›Die Katzen von Shinjuku‹ erzählt die Geschichte zweier Menschen, die mit sich selbst hadern und einander zu ret-ten versuchen: ein bittersüßer Roman mit Blick für die kleinen Dinge, einfühlsam und mit viel Wärme erzählt.
    Der Autor
    Durian Sukegawa, geboren 1962, studierte an der Waseda-Universität in Tokio Philosophie. Er schreibt Romane und Gedichte, außerdem ist er in Japan als Schauspieler, Punkmusiker und Fernseh- sowie Radiomoderator bekannt. ›Kirschblüten und rote Bohnen‹ ( 2016) war in Japan ein Bestseller und wurde von Naomi Kawase als Beitrag für Cannes 2015 verfilmt. Zuletzt erschien ›Die Insel der Freundschaft‹ (2017).
    Inhalt
    Seita Yamazaki wollte als Autor für Funk und Fernsehen arbeiten, wird jedoch schon im Bewerbungsverfahren wegen seiner Rot-Grün-Farbschwäche aussortiert. Wie kann eine Sehschwäche so entscheidend für ein ganzes Leben sein, wenn jeder 20. japanische Mann sie hat, fragt sich „Yama“. Sein endlich ergatterter Job als Quizfragen-Entwickler zeigt sich inzwischen alles andere als zufriedenstellend. Yama muss dafür seinem Förderer Nagasawa ewig dankbar sein, während seine eigene Leistung als unwichtig abgetan wird. Mit der Einschätzung, völlig versagt zu haben, landet Yama im Karinka, einer Kneipe in Shinjuku. In diesem Viertel hat er sich seit seiner Studentenzeit wohlgefühlt. Ein Grüppchen von Exzentrikern scheint sich in der Bar zu treffen, das Yama sogar zu neuen Ideen inspirieren und aus seinem Tief heraushelfen könnte. Allmählich kommt der „Neue“ dahinter, dass die Gäste miteinander wetten, welche herrenlose Katze als nächstes auftauchen wird. Da Wetten offiziell in Bars nicht erlaubt sind, bezahlt der Verlierer der Wette stets die Zeche. Versagen alle bei der Aufgabe, bekommt Yume, die kocht und serviert, von ihren Gästen ein Essen ausgegeben. Die Katzen-Wette ist im Karinka so professionell angelegt, dass ein Plakat die wichtigsten Katzen-Gäste und deren charakteristische Merkmale zeigt. Yama hat die verrückte Clique aus dem Karinka noch längst nicht völlig durchschaut, als er kurz vor Weihnachten erkennt, dass Yume mehr als ein Geheimnis hat und sich mit ihnen beiden offenbar verwandte Geister getroffen haben. Beide befinden sich auf der unteren Sprosse der gesellschaftlichen Hackordnung und beide können offenbar als einzige die wahren Stärken ihres Gegenübers erkennen. Eng verknüpft ist ihre ungewöhnliche Begegnung mit dem Schicksal des Stadtviertels, das im Wirtschaftsboom der 90er gerade tüchtig durchgeschüttelt wird.
    Fazit
    Die Geschichte der Katzen von Shinjuku wird im Rückblick von einem inzwischen gereiften Erzähler in Erinnerung gebracht, der damit zugleich seine Entwicklung zum Autor nachvollzieht. Ohne Yume, das Karinka und die Katzen hätte es sicher keinen Autor Yama gegeben. Ebenso zögernd wie Yume damals ihre Geheimnisse preisgab, gibt auch die Geschichte ihren Gehalt erst allmählich preis. Die Katzenthematik und ein kleines Format mit Cover in Lackoptik versprechen eine Wohlfühl-Geschichte, die jedoch im amüsanten Rahmen einen ernsten Hintergrund entwickelt.
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Ausgaben von Die Katzen von Shinjuku

Hardcover

Seitenzahl: 272

Taschenbuch

Seitenzahl: 272

E-Book

Seitenzahl: 257

Besitzer des Buches 13

Update: