Das Damengambit

Buch von Walter Tevis, Gerhard Meier

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Das Damengambit

Mit acht entdeckt Beth Harmon im Waisenhaus zwei Möglichkeiten, der harten Realität zu entfliehen: die grünen Beruhigungspillen, die den Kindern täglich verabreicht werden. Und Schach. Das Mädchen ist ein Ausnahmetalent und gewinnt Turnier um Turnier, mit 16 spielt sie gegen lauter erwachsene Männer um die US-Meisterschaft. Ihr Weg führt steil nach oben, doch bei jedem Schritt droht der Abgrund von Sucht und Selbstzerstörung. Denn für Beth steht viel mehr auf dem Spiel als Sieg und Niederlage.
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Bewertungen

Das Damengambit wurde insgesamt 22 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,3 Sternen.

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Meinungen

  • Grandiose Darstellung strategischer Meisterleistungen

    Maesli

  • Sehr gut und Unterhaltsam geschrieben, Schach kann ich und konnte es gut nachempfinden wie man sich beim Spiel fühlt.

    wurm666

  • Genial! Hätte nicht gedacht, dass mich ein Buch, in dem es fast ausschließlich um Schach geht derart fesseln kann

    Smoke

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Das Damengambit

    Was für ein großartiges, fantastisches Buch. Schon lange habe ich keinen Roman mehr gelesen, der mich so berührt und gleichzeitig so gefesselt hat.
    Beth Harmon als Ausnahmetalent wird ganz hervorragend charakterisiert. Der Autor hat einfach wunderbar herausgearbeitet, wie einsam der Weg eines Genies sein kann, und wie groß gleichzeitig die Sehnsucht nach einem Weggefährten ist.
    Mir haben besonders jene Szenen gefallen, in denen die einzelnen Züge beschrieben wurden. Auch die ungeheure Konzentration, die dahintersteckt, die harte Arbeit, die ein Profispieler investieren muss, um international bestehen zu können, wird sehr intensiv und für den Leser äußerst eindrucksvoll dargestellt.
    Der Stil hat mir ebenfalls unheimlich imponiert. Die kühle, distanzierte Sprache, die auch Beth's Innenleben oft sehr treffend spiegelt, passt wunderbar zum Inhalt.
    […]
    Ja, für mich war das Buch auch viel zu rasch zu Ende. Ich konnte es gar nicht weglegen und hätte ewig weiterlesen können. Beth war ja erst 19 Jahre alt, und ich hätte sie wirklich noch gerne auf ihrem Lebensweg weiterbegleitet. Schade, dass genau solche Ausnahmebücher keine Fortsetzung haben, aber leider ist der Autor ja schon lange verstorben.
    […]
    Doch, ich glaube, gerade bei Schachgenies kommt das immer wieder mal vor. Bobby Fischer war ja auch schon mit 14 Jahren US-Champion, einer der jüngsten, soweit ich weiß.
    Da kann ich zwar nicht mehr mithalten, aber das Buch hat mich dazu angeregt, mich wieder intensiver mit Schach zu befassen, wie ich es für die Pension ohnehin vorhatte.
    In nächster Zeit werde ich mal wieder meine Schachbücher hervorkramen, vielleicht ein paar neue beschaffen, und dann abtauchen in die Welt der 64 schwarz-weißen Felder.
    Gerne würde ich einen ganzen Sternenhimmel für dieses tolle Werk vergeben, müssen leider reichen, um meine Begeisterung auszudrücken.
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  • Rezension zu Das Damengambit

    Beth Harmon, ein Ausnahmetalent, - ist ein hervorragender Charakter für solchen interessanten Roman, in dem es um Leben eines Genies geht. Mit acht Jahren wird Beth zu einem Waisenkind und muss die folgenden Jahre in einem Heim verbringen. Ein Gang und Gäbe dieser Jahre war die Behandlung der Kinder mit Beruhigungsmitteln, damit die den täglichen Ablauf nicht stören und besser schlafen. Hier hat die Sucht der Protagonistin ihre Wurzeln. Auch ihre Begeisterung zum Schach ist im Heim geboren worde. Es war sehr spannend zu beobachten, was aus Beth Harmon später wird. Ihr Weg durch das Leben, Weg zum Erfolg ist detailreich beschrieben worden, allerdings eher als ein trockener Bericht ohne große Emotionen. Doch die Handlung selbst konnte den Leser nicht kaltlassen, sodass es für den Leser dennoch sehr emotional wurde.
    Ein tiefgründiger Roman, der vieles, was sich in der Psyche der Protagonistin abspielt, nur andeutet, dennoch kann man sich als Leser ein ausgezeichnetes Bild davon machen, wie es in einem Menschen mit einem Ausnahmetalent aussieht. Die latenten Ängste, Wut und Stressfaktoren spielen ebenfalls eine große Rolle in der Entwicklung der Protagonistin.
    Ich habe eine Schwäche für die Romane über hochtalentierte Menschen, vor allem Kinder und Jugendliche. Und dieser hier ist sehr gut gelungen. Für mich ein Highlight.
    Einziger kleiner Kritikpunkt wäre, dass es im Mittelteil des Romans doch zu viele Fachbegriffe aus der Welt des Schachs gab. Doch ich muss dazu sagen, auch ohne Kenntnisse, kann man hervorragend der Handlung folgen. Und man versteht auch absolut alles.
    Ich habe beim Lesen gedacht, wie schön, dass dieser Roman fast 500 Seiten hat. Denn ich hätte gerne noch ein Weilchen länger bei Beth und ihrem Leben verweilt. Ich hätte gerne gewusst, wie ihr Weg weiter gehen würde. Denn durchschnittliches Leben hat sie ganz sicher nicht geführt.
    Missbrauch, Drogen, Alkohol, Leben einer Frau in der Männerwelt, Verlust, Unfähigkeit Beziehungen zu führen, Genialität und deren Folgen sind Themen des Romans.
    Es ist dem Autor ein unglaublich spannende und interessante Geschichte gelungen, in einer lebendigen Erzählweise, die sich leicht und flüssig lesen lässt. Faszinierende Einblicke und spannender als manch ein Thriller. Sehr zu empfehlen.
    Es werden wahrscheinlich Sterne.
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  • Rezension zu Das Damengambit

    Klappentext
    Mit acht entdeckt Beth Harmon im Waisenhaus zwei Möglichkeiten, der harten Realität zu entfliehen: die grünen Beruhigungspillen, die den Kindern täglich verabreicht werden. Und Schach. Das Mädchen ist ein Ausnahmetalent und gewinnt Turnier um Turnier, mit 16 spielt sie gegen lauter erwachsene Männer um die US-Meisterschaft. Ihr Weg führt steil nach oben, doch bei jedem Schritt droht der Abgrund von Sucht und Selbstzerstörung. Denn für Beth steht viel mehr auf dem Spiel als Sieg und Niederlage.
    Meine Meinung
    Nachdem ich von der Netflix Serie zum Buch so begeistert war, musste ich natürlich auch die Buchvorlage lesen, die übrigens schon 1983 veröffentlicht wurde. Erschienen ist es im deutschen im Mai 2021 zum ersten Mal - Dank dem großen Erfolg der Serie.
    Um Erfolge geht es auch in der Geschichte.
    Es beginnt in den 50er Jahren, als Beth Harmon als 8jährige ihre Mutter bei einem Autounfall verliert und ins Waisenhaus kommt. Damals anscheinend üblich, gab es neben Vitamintabletten auch Beruhigungspillen für die Kinder - und Beth findet recht schnell raus, wie gut deren Wirkung ihr über manche unangenehme Situationen und Gefühle hinweghelfen. Leider behält sie diese Art, mit Stress umzugehen bei. Über ihre Kindheit erfährt man nicht wirklich viel, doch scheint sie schon früh recht viel mitgemacht zu haben.
    Im Waisenhaus entdeckt sie recht schnell ihr Interesse für Schach und entwickelt eine nüchterne, bedingungslose Leidenschaft für die logischen Strategien und es entsteht eine regelrechte Obsession, die alles andere aus ihrem Leben verdrängt. Zum Glück wird ihr Talent entdeckt und ihr Ehrgeiz bringt sie später sogar zu den großen Turnieren in der ganzen Welt.
    Erzählt wird das ganze sehr bündig, fast wie ein emotionsloser Bericht, eine Aneinanderreihung von Ereignissen, wodurch man aber ein sehr gutes Gespür für die Protagonistin bekommt. Als wäre man in Beth´s Kopf und folgt ihren Gedankensprüngen von kleinen Nichtigkeiten des Alltags, über einschneidende Erlebnisse und den wichtigen Eckpfeilern ihres Lebens. Ich schreibe "fast", denn man fühlt zwischen den Zeilen sehr genau, wie sehr sie sich auf dieses Spiel fixiert, um mit den vielen Widrigkeiten des Alltags klarzukommen.
    Es scheint nichts wichtigeres für sie zu geben als das Schachspiel, mit dem sie sich in jeder freien Minute beschäftigt und sie entwickelt ein hervorragendes Können und kompromisslosen Ehrgeiz. Jede neue Herausforderung geht sie mit Logik an und merkt sehr deutlich, wie verkopft sie in all ihrem Denken und Gefühlen ist. Freunde, Beziehungen, Sex, das alles bedeutet ihr nichts - dennoch spürt sie, dass sie das Alleinsein schwer ertragen kann.
    "Sie musste Schachbücher lesen und Schach spielen und ihr Leben wieder in den Griff bekommen. Aber der Gedanke an das leere Haus erschreckte sie. Was konnte sie sonst tun? Es gab nichts anderes, ..."
    Zitat
    Auch trägt sie eine unterschwellige Wut in sich, die sich in manchen Situationen Bahn bricht, die sich jedoch immer unterdrückt. Vielleicht auch ein Grund, warum sie neben den Tabletten schließlich auch zu Alkohol greift und in eine verhängnisvolle Lage abzudriften beginnt. Während sie mit den Pillen versucht, aufsteigende Ängste auszublenden, kam es mir oft so vor, als würde sie mit dem Trinken aus ihrer Routine ausbrechen wollen.
    "Wird es dir nicht manchmal langweilig?"
    Verständnislos sah er sie an und sagte: "Was gibt es denn anderes?"
    Zitat
    Andererseits erlebt sie aber auch immer wieder schöne, ja regelrechte Glücksmomente. Natürlich beim Schach spielen, vornehmlich beim Gewinnen (verlieren ist ein großes Problem für sie), aber auch in trivialen Momenten, in denen sie innehält und den Augenblick genießt, in dem sie das Leben als schön erlebt.
    Ob die Schachspieler per se als Kopfmenschen bezeichnet werden können weiß ich nicht, aber es klingt schon so irgendwie durch. Wenn jemand so herausragend in einem strategischen Feld hervorsticht heißt es ja oft, dass andere, vor allem emotionale Merkmale zurückstehen, was hier sehr deutlich wird.
    Auch wenn hier viele der Partien in einzelnen Zügen beschrieben wurden, wurde es nie langweilig. Man muss kein Schach können, denn entweder überfliegt man diese Abschnitte oder nimmt teil an Beth´s Überlegungen, die auch immer ihre innere Verfassung widerspiegeln.
    Ich hab ja die Serie schon vor dem lesen gesehen und hatte dadurch ständig die Bilder vor Augen. Und ich muss sagen, dass die Serie genial und sehr nah am Buch umgesetzt wurde, was ja leider nicht immer der Fall ist.
    Ob es ohne Vorkenntnis der Serie auch so gut gefallen hätte, wo ich alles schonmal in Bild und Ton erlebt habe (mit einer genialen Schauspielerin) weiß ich nicht - aber ich weiß, dass ich das Buch auf jeder Seite genossen habe. Ich habe Beth gerne auf ihrem Weg begleitet und miterlebt, wie sie aus einer verschlossenen Waise zu einer durchsetzungsstarken und selbstbewussten Frau geworden ist, die sich in einer Männerdomäne durchgesetzt hat.
    Mein Fazit: 5 Sterne
    Weltenwanderer
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Ausgaben von Das Damengambit

Hardcover

Seitenzahl: 416

Taschenbuch

Seitenzahl: 416

E-Book

Seitenzahl: 406

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