Fang den Hasen

Buch von Lana Bastašić, Rebekka Zeinzinger

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Fang den Hasen

Zwei Freundinnen in einem Opel Astra. Ein Roadtrip in Europas ›Herz der Finsternis‹. Auf der Suche nach etwas, das Hoffnung verdammt nahekommt. Als junge Mädchen waren sie unzertrennlich, obwohl sie gegensätzlicher nicht sein könnten: Lejla, die Schamlose, Unbändige. Sara, die besonnene Tochter des Polizeichefs. Eine besondere Freundschaft, die plötzlich zerfällt wie das Land, in dem sie aufwachsen. 12 Jahre ist es her, als Sara Bosnien für ein besseres Leben verließ. 12 Jahre Funkstille, als ein Anruf sie in die Heimat zurückholt. Es wird kein harmloses Wiedersehen zweier Kindheitsfreundinnen, sondern eine verrückte Reise durch den Balkan nach Wien, immer tiefer hinein in die Abgründe der jugoslawischen Geschichte. »Die Ferrante Bosniens« El País Ausgezeichnet mit dem Literaturpreis der Europäischen Union 2020.
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Bewertungen

Fang den Hasen wurde insgesamt 3 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,7 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Fang den Hasen

    Klappentext/Verlagstext
    Zwei Freundinnen in einem Opel Astra. Ein Roadtrip in Europas ›Herz der Finsternis‹. Auf der Suche nach etwas, das Hoffnung verdammt nahekommt. Ausgezeichnet mit dem Literaturpreis der Europäischen Union 2020.
    Als junge Mädchen waren sie unzertrennlich, obwohl sie gegensätzlicher nicht sein könnten: Lejla, die Schamlose, Unbändige. Sara, die besonnene Tochter des Polizeichefs. Eine zwiespältige Nähe aus Befremden und Anziehung. Eine außergewöhnliche Freundschaft, die plötzlich zerfiel wie das Land, in dem sie aufwuchsen. 12 Jahre ist es her, als Sara Bosnien verließ, um an einem besseren Ort ein neues Leben zu beginnen. 12 Jahre absoluter Funkstille, als ein Anruf sie in die verlorene Heimat zurückbringt. Die Rückkehr wird kein harmloses Wiedersehen zweier Kindheitsfreundinnen. Mit einer fesselnden Sprache zwischen rebellischem Trotz und beißender Komik erzählt Bosniens aufregender Literatur-Shootingstar Lana Bastašić in »Fang den Hasen« von einer außergewöhnlichen Freundschaft in den Wirren der jugoslawischen Geschichte.
    Die Autorin
    Lana Bastašić, 1986 in Zagreb, Kroatien, als Kind serbischer Eltern geboren, wuchs nach dem Zerfall Jugoslawiens in Bosnien auf und lebte zuletzt viele Jahre in Barcelona. Sie hat bisher zwei Erzählbände und einen Lyrikband veröffentlicht, für die sie mit zahlreichen Preisen und Stipendien ausgezeichnet wurde. Bastašić ist Herausgeberin des spanischen Literaturmagazins »Carn de cap« und Mitbegründerin von »3+3 sisters«, einem Projekt, das Autorinnen aus dem Balkan fördert. Mit ihrem Debütroman »Fang den Hasen« (Uhvati zeca) stand sie auf der Shortlist des NIN-Award, Serbiens renommiertesten Literaturpreis, und erhielt 2020 den Literaturpreis der Europäischen Union. Bastašić ist derzeit Writer in Residence in Zürich.
    Inhalt
    Lana Bastašićs Roman beginnt unvermittelt mitten im Satz ...
    Ihre Icherzählerin Sara lebt seit 12 Jahren in Dublin. Ihre Heimat Bosnien und ihre Muttersprache hat sie abgelegt wie eine zu klein gewordene Schlangenhaut. Ein Anruf ihrer Freundin Lejla holt Erinnerungen zurück an die gemeinsame Kindheit und Pubertät in schwierigen Zeiten, als Menschen verschwanden und andere ihren Namen wechselten. Lejla hat erfahren, dass ihr Bruder Armin in Wien sein soll und zitiert Sara reichlich dreist zurück nach Bosnien. Sie will in Mostar mit dem Auto abgeholt werden zur gemeinsamen Autofahrt nach Wien. Lejla akzeptiert keine Widerrede. Dass Sara die teure und anstrengende Reise bezahlen wird, steht für sie fest. Als Jugendliche liebte Sara Armin; ihre ungeklärte Beziehung scheint ihr im Hintergrund aufzulauern. Heute lebt Sara in Irland mit Michael zusammen, weil auch er den Roman „Die Schatzinsel“ im Regal hatte, behauptet sie. Um ihren Weg in die Zukunft freizuräumen, muss Sara offenbar zunächst zu einer Begegnung mit Armin genötigt werden.
    Auf der Reise nach Mostar wandern ihre Gedanken zurück zum Ende ihrer Kindheit und der Sache mit dem weißen Hasen. Ins Private drängte sich damals der Krieg. Saras Heimatstadt wurde die Luft abgedrückt, als Zeitungen und Musik verschwanden, der Schulunterricht ausfiel und Religion den Genozid bemäntelte. Armin verschwand; sein ungeklärtes Schicksal wurde zum magischen Band zwischen den Mädchen. Lejlas Familie hatte offenbar die falsche Seite gewählt und änderte daraufhin ihren Nachnamen. Jeder wusste damals, was geschah. Bis heute kennt Sara jedoch nur Verdrängung als Form der Bewältigung. „Ich war noch ein Kind“, sagt sie. 12 Jahre Abstand, erste Schreibversuche und eine Therapie in Irland waren offenbar nicht genug, um ihr Trauma zu bewältigen. Auf ihrer Reise mit Lejla muss Sara erkennen, dass sie Heimat und Muttersprache nicht einfach ablegen und zurücklassen kann, selbst wenn sie nie wieder zurückblicken würde.
    Lana Bastašić erzählt mit bissigem Humor von Freundschaft und Pubertät in Kriegszeiten. Saras Identitätssuche visualisiert sie formal durch den Wechsel zwischen Ich- und Du-Form, ergänzt durch die Auseinandersetzung mit der literarischen Figur Lejla. Diese Folien bilden die Realität einer Region ab, in der Nationalität, Muttersprache und Staatsangehörigkeit einander überlappen, aber nicht identisch sind. Die Frage woher die Vorfahren einer Person stammen, bringt kaum weiter, wenn Muttersprache, Vatersprache und Unterrichtssprache sich unterscheiden.
    Lana Bastašićs Roman endet unvermittelt mitten im Satz …
    und könnte mit verändertem Blick noch einmal von vorn gelesen werden.
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Ausgaben von Fang den Hasen

Hardcover

Seitenzahl: 336

Taschenbuch

Seitenzahl: 336

Besitzer des Buches 3

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  • Mitglied seit 13. Mai 2019
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