Fräulein Mozart und der Klang der Liebe

Buch von Beate Maly

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Fräulein Mozart und der Klang der Liebe

Pianistin - Komponistin - Liebende: Eine Frau, die dem Klang ihres Herzens folgt Salzburg 1766: Die junge Maria Anna, liebevoll Nannerl genannt, kann sich vor Verehrern kaum retten und hat doch nur die Musik im Sinn. Gemeinsam mit ihrem Bruder Wolfgang Amadeus spielt sie an den vornehmsten Höfen Europas Klavier, bis sie die Bühne für ihren kleinen Bruder räumen muss. Enttäuscht versucht sie sich mit eigenen Kompositionen und zahlreichen Bällen abzulenken. Eines Abends lernt sie den charmanten Franz Armand d'Ippold kennen und fühlt sich dem klugen Mann gleich verbunden. Nur ist Franz mitnichten eine gute Partie und die Schulden der Familie lassen keine Liebesheirat zu. Doch Nannerl Mozart lässt sich nicht beirren und wird weder ihre Musik noch ihre große Liebe aufgeben.
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Serieninfos zu Fräulein Mozart und der Klang der Liebe

Fräulein Mozart und der Klang der Liebe ist der 4. Band der Ikonen ihrer Zeit Reihe. Diese umfasst 12 Teile und startete im Jahr 2020. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2024.

Über Beate Maly

Die Autorin Beate Maly wurde 1970 in Wien geboren. Ihre Bücher entstanden nicht nur unter ihrem bürgerlichen Namen, sondern auch unter den Pseudonymen Laura Baldini und Lina Jansen. Den beruflichen Werdegang begann Beate Maly in der Pädagogik. Mehr zu Beate Maly

Bewertungen

Fräulein Mozart und der Klang der Liebe wurde insgesamt 14 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,4 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Fräulein Mozart und der Klang der Liebe

    Nannerl, wie die junge Maria Anna Mozart genannt wird, ist die ältere Schwester von Wolfgang Amadeus Mozart. Auch sie ist sehr musikalisch und eine Begnadete Pianistin, doch immer steht sie im Schatten ihres Bruders. Das enttäuscht sie sehr. Als sie den charmanten und klugen Franz Armand d’Ippold kennenlernt, verliebt sie sich, aber er ist keine gute Partie. Bei den Mozarts ist das Geld immer knapp, die Schulden drücken, daher kann es keine Liebesheirat geben. Doch Nannerl kämpft für ihre Interessen.
    Wieder einmal gelingt es der Autorin Beate Maly, mich in die Geschichte hineinzuziehen. Ihr Schreibstil liest sich sehr angenehm und sie lässt uns sehr gut in die vergangene Zeit eintauchen.
    Die Charaktere sind gut dargestellt. Nannerl ist eine sympathische Person, die weiß, was sie kann. Sie unterrichtet Kindern von vermögenden Eltern und trägt damit zum Familienauskommen bei. Der Vater kümmert sich immer mehr darum, dass Wolfgang Amadeus zu Ansehen und Ruhm kommt. Doch Nannerl arrangiert sich mit den Umständen und findet ihren Weg.
    Es ist eine Zeit, in der die Frauen nicht viel galten und von Männern abhängig waren. Schade, dass so eine begabte junge Frau sich so beschränken muss.
    Mir hat diese Romanbiografie gut gefallen.
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  • Rezension zu Fräulein Mozart und der Klang der Liebe

    Die begabte Nannerl Mozart
    1766 Salzburg. Die 15-jährige Maria Anna Walburga Ignatia Mozart, genannt Nannerl, spielt neben ihrem jüngeren Bruder Wolfgang Amadeus in der Familie Mozart nur die „zweite Geige“, da sie ein Mädchen ist. Obwohl am Piano ausgesprochen begabt, wird Bruder Wolfgang vom Vater Leopold in allen Belangen gefördert und als Musikgenie an den durchlauchten Höfen Europas vorgestellt, denn in der Kunstszene war zur damaligen Zeit kein Platz für Frauen. Nannerl unterstützt Bruder Wolfgang in jeglicher Weise und ist ihm immer eine gute Ratgeberin. Männer machen der hübschen Nannerl den Hof, doch dann verliebt sie sich auf einem Ball ausgerechnet in Franz Armand d’Ipppold, den Direktor eines Jungeninternats. Als Lehrer ist es Franz nicht erlaubt, eine Ehe einzugehen und besonders wohlhabend ist er auch nicht, so dass er für Nannerl tabu ist. Doch die junge Frau gibt weder ihre Liebe auf, noch lässt sie sich die Musik verleiden, widmet sich weiterhin ihren Kompositionen und ihrem Klavierspiel…
    Beate Maly hat mit „Fräulein Mozart und der Klang der Liebe“ eine unterhaltsame historische Romanbiografie vorgelegt, die sich der älteren Schwester von Wolfgang Amadeus Mozart widmet, die dem Allrounder vor allem musikalisch in Nichts nachstand, aber aufgrund ihres Geschlechts zur damaligen Zeit keine Chance hatte. Der flüssige, bildhafte und mitreißende, teils dialektgefärbte Erzählstil nimmt den Leser mit hinein ins 18. Jahrhundert, wo er bei der Familie Mozart in Salzburg einzieht und dort vor allem Nannerls Spuren folgt. Während ihr widerspenstiger, egozentrischer und verwöhnter Bruder Wolferl sich dem Diktat des Vaters beugen muss, der ihn fördert, puscht und mit ihm an die Höfe Europas reist, bleibt Nannerl nur die Position seiner Ratgeberin und starken Schulter, an der er sich zuweilen beklagen und ausweinen kann. Gerade die Rolle der Frau zur damaligen Zeit hat die Autorin besonders hervorgehoben. Sowohl die Kunst- als auch die Musikszene blieb allein Männern vorbehalten, auch wenn Frauen vielleicht sogar talentierter waren. Als Leser fragt man sich oftmals, wieviel Anteil Nannerl wohl an den musikalischen Schöpfungen ihres Bruders hatte. Obwohl Mozart an den adligen Höfen sehr gefragt war, ist es doch verwunderlich, wie viel Schulden sich nach und nach anhäuften und die Familie in die Bredouille brachten. Die Beschreibungen des damaligen Lebensstils, der unterschiedlichen Gesellschaftsschichten sowie der Konzertreisen und Maskenbälle sind der Autorin sehr gut gelungen, so dass der Leser während der Lektüre alles wie einen Film vor dem inneren Auge hatte.
    Die Charaktere sind interessant in Szene gesetzt, sie wirken glaubwürdig ihrer Zeit angepasst und vermitteln dem Leser Authentizität. Nannerl ist eine selbstsichere, willensstarke und mutige Frau, die sich durch nichts beirren lässt. Sie nimmt sich immer zurück, ist für ihren jüngeren Bruder Anker und sicherer Hafen zugleich. Sie kennt keinen Neid und sieht oftmals über Verfehlungen ihr am Herzen liegenden Menschen hinweg. Sie ruht in sich selbst, was sie Zufriedenheit ausstrahlen lässt, auch wenn das Leben ihr oft genug Steine in den Weg legt. Bruder Wolfgang ist eher ein verzogener, kindischer, exzentrischer Kerl, der allerdings seine Schwester innig liebt und ebenbürtig behandelt. Seine genialen Kompositionen hat er mit Sicherheit auch seiner Schwester zu verdanken, die ihm musikalisch bestimmt ebenbürtig war.
    „Fräulein Mozart und der Klang der Liebe“ ist ein unterhaltsamer, kurzweiliger historischer Roman, der Mozarts Schwester Nannerl wieder lebendig werden lässt. Der fiktive Teil überwiegt in der Geschichte zwar, doch löst er ein wunderbares Kopfkino aus und veranlasst den Leser nach der Lektüre zu weiteren Recherchen. Verdiente Leseempfehlung!
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  • Rezension zu Fräulein Mozart und der Klang der Liebe

    Nur die Schwester
    Fräulein Mozart und der Klang der Liebe, Romanbiografie von Beate Maly, erschienen bei Ullstein eBooks.
    Das Leben von Maria Anna Mozart, die stets im Schatten ihres berühmten Bruders stand.
    Maria Anna Walburga Ignatia Mozart, benannt Nannerl wurde am 30. Juli 1751 in Salzburg geboren, sie war die ältere Schwester des berühmten Musikers Wolfgang Amadeus Mozart. Obwohl sie ebenso talentiert wie ihr Bruder war, stand sie immer im Schatten desselben. Ihr Vater hatte stets nur den Sohn protegiert, er wurde als Musiker und Komponist ausgebildet, Nannerl durfte ihn jedoch nur musikalisch begleiten, seine Stücke spielen und bei vielen Reisen und Auftritten überhaupt nicht in Erscheinung treten. Sogar ihr Lebensglück hat sie für ihren Bruder geopfert. Trotzdem erzählt dieses Buch über die Liebe und Verehrung, die sie ihm stets entgegengebracht hat. Niemand konnte die Noten von Wolferl so leidenschaftlich wie sie spielen, denn nur Nannerl wusste was er beim Komponieren gefühlt hat.
    Das Buch besteht aus drei Teilen, die in 31 Kapitel gegliedert sind. Die einzelnen Kapitel sind in überschaubarer und angenehmer Leselänge. Der Überblick in der zeitlichen und räumlichen Abfolge ist durch die Datums- und Ortsangabe am Kapitelanfang gewährleistet. Das Buch besticht durch einen bildhaften und flüssigen Erzählstil, durch die Beschreibung von Kleidern, Frisuren und die Lebensart in damaliger Zeit, hat B. Maly ein hervorragendes Zeitkolorit geschaffen. Ganz besonders, welchen Stellenwert Frauen in der damaligen Gesellschaft hatten. Die Akteure waren ausführlich charakterisiert und beschrieben, so war es einfach, sich jede Figur genau vorzustellen. Somit kann ich der Autorin eine hervorragende Recherchearbeit bestätigen. Die Handlung ist stets nachvollziehbar und die Personen handeln authentisch. Muntere Dialoge z.T. in Mundart, besonders zwischen den Geschwistern, haben mir viel Lesefreude beschert.
    Ich bin eine Bewunderin von Mozarts Werken und habe schon einiges über ihn gelesen, doch da ist das Nannerl stets nur am Rande erwähnt worden. Mich hat diese Romanbiografie überzeugt und lässt mich mit Hochachtung über Maria Anna zurück. Hat sie sich doch auf eine reichlich unkonventionelle Art, noch ein Stück des Glücks geholt. Da es sich um eine Romanbiografie handelt, weiß der Leser natürlich nicht was tatsächlich mit den historischen Tatsachen übereinstimmt. Im Nachwort bestätigt die Autorin jedoch, dass gerade die von mir angezweifelten Szenen, sich tatsächlich so zugetragen haben.
    An einem einzigen Tag habe ich das Buch zu Ende gelesen, weil ich es einfach nicht aus der Hand legen konnte. Besonders gut gefallen hat mir, dass es im Prolog mit einer Geburt beginnt und im Epilog mit einer Geburt endet. Ich fühlte mich bestens unterhalten und habe noch einiges Wissenswerte dazugelernt. Sicher werde ich mich noch weiter mit dem interessanten Leben der Protagonistin beschäftigen.
    Eine absolute Leseempfehlung, besonders an die Leser die gerne mehr über die Schwester Mozarts erfahren wollen. Von mir 5 Sterne.
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  • Rezension zu Fräulein Mozart und der Klang der Liebe

    Zwischen Ballkleidern, Geldsorgen, vielen Reisen und der engen Verbindung zur eigenen Familie gehört das Herz von Anna Maria Mozart ganz und gar den klängen der Musik. Zumindest bis sie eines Abends einem Mann begegnet, welcher so anders auf sie wirkt, als alle anderen. Doch wer verbirgt sich hinter der groß gewachsenen Gestalt mit der Maske? Wird sie diesen Mann wieder sehen und falls ja, werden sie eine Zukunft haben?
    Marie Anne Mozart (1751-1829), genannt Nannerl, ist eine ehrgeizige junge Frau, welche versucht, ihr musikalisches Talent bestmöglich zu nutzen.
    Da die Zeit, in welcher die Geschichte spiel, sehr Männerorientiert war, war es für Frauen jedoch Normalität, kein vollkommen selbstbestimmtes Leben führen zu dürfen.
    Dementsprechend hinterfragt Nannerl auch nicht oft, dass ihr Bruder eine viel stärkere Unterstützung seiner Musikkarriere erhält, obwohl sie ebenfalls sehr begabt ist. Denn sobald sie ihr 16. Lebensjahr erreicht und dadurch nicht mehr als Wunderkind, sondern als junge Frau gilt, scheint die Realisierung einer Karriere als Musikerin unerreichbar.
    Dennoch hält Nannerl an ihren Träumen fest und lebt ihre Liebe zur Musik aus, indem sie unterrichtet.
    Während des Lesens merkt man immer wieder, dass Nannerl ihre Familie sehr viel bedeutet und sie sich immer wieder dafür einsetzt, dass ihre Familienmitglieder möglichst gut miteinander auskommen. Besonders bewundert Nannerl ihren jüngeren Bruder und dessen Schaffen, aber auch ihr Vater hat einen wichtigen Einfluss auf sie. Ihre Mutter hingegen bleibt sehr blass, über sie erfährt man nur sehr wenig.
    Wie der Buchtitel es erahnen lässt, steht die Liebesgeschichte hier eindeutig im Vordergrund. Dennoch bleibt Nannerls Liebhaber, Franz Ippold. Leider sehr Blass. Auch wenn Ippolddurchgehend sehr sympathisch wirkt, so erfährt man, abgesehen von seinem Arbeitsort, nichts über sein Leben. Wenn man hier noch etwas mehr über die Lebensweise und Familienverhältnisse des Herrn Ippold erfahren hätte, wäre dieser Charakter wahrscheinlich noch viel besser zur Geltung gekommen.
    Sehr gut gefallen hatte mir, das man während des Lesens auch etwas über die Lebensweisen Mitte des 18. Jahrhunderts erfahren hatte. So galt es zum Beispiel als wesentlich angesehener, sich mit einem trockenem, parfümierten Tuch zu waschen, als mit Wasser.
    Auch die Schilderung über die Pockenepidemie und deren Auswirkungen fand ich sehr interessant.
    Fazit:
    Das Buch erzählt eine sehr ruhige Geschichte. Wer viel Spannung sucht, wird eventuell enttäuscht werden. Wer sich jedoch auf ruhige Geschichten einlassen kann, wird mit einer schönen Lektüre belohnt. Auch wenn ich mir an manchen Stellen noch etwas mehr Charaktertiefe der Nebencharaktere gewünscht hätte, so schafft das Buch es dennoch, auch emotional zu berühren. Zudem verbreitet es die Stimmung der Zeit so gut, dass der Anschein erweckt wird, dass das Leben von Anna Maria Mozart tatsächlich so abgelaufen sein könnte.
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  • Rezension zu Fräulein Mozart und der Klang der Liebe

    *** Wundervolle Romanbiografie über die berühmteste Pianistin ihrer Zeit ***
    "Ihr Klavierspiel verzauberte die Menschen. Es half ihnen, für ein paar Minuten in eine Welt der Fantasie einzutauchen. Sorgen verflogen und die Zuhörer fühlten sich unbeschwert und glücklich."
    Beate Malys zauberhaft atmosphärischer Roman über das Leben von Mozarts Schwester Maria Anna Mozart (kurz: Nannerl) hat mich restlos begeistert! Bisher hatte ich noch kein Buch über die Familie Mozart gelesen und wusste herzlich wenig über das Umfeld des musikalischen Wunderknaben – dass er eine ebenfalls außerordentlich musikalisch begabte Schwester hatte, war mir gänzlich unbekannt gewesen. Dabei handelt es sich bei Nannerl um solch eine faszinierende Persönlichkeit! Die Autorin hat mit ihrem Werk dieser bedeutenden und zu Unrecht in Vergessenheit geratenen, inspirierenden und couragierten Frau, die Zeit ihres Lebens im Schatten ihres Bruders gestanden hat, ein wundervolles Denkmal gesetzt.
    Als großer Fan der Stadt Salzburg war ich natürlich hin und weg vom traumhaft schönen Cover, auf dem eine in Sepia-Tönen gehaltene historische Stadtansicht abgebildet ist. Dieser stimmungsvolle Eindruck jener Zeit spiegelt sich herrlich im angenehmen, vom lokalen Dialekt geprägten Schreibstil wider, der gleichermaßen bildhaft wie emotional und mitreißend ist. Ich hatte beim Lesen das Gefühl, mit Nannerl und ihrer besten Freundin Katharina (Katherl) durch die Straßen zu wandern, hatte das emsige Treiben in den engen Gassen vor Augen, rümpfte die Nase über die Gerüche der Stadt und war ganz und gar angetan davon, wie mühelos die Autorin die damalige Atmosphäre eingefangen und die vorherrschenden Gesellschaftsordnungen in die Geschichte eingebunden hat!
    Wer nun meint, es handele sich ausschließlich um eine Story, die sich in eleganten Konzerthäusern und Ballsälen abspiele, wo die feinen Damen ihre pompösen Kleider und gepuderten Perücken zur Schau tragen, der irrt gewaltig! Nicht alles war Glanz und Gloria – es war eine Zeit, in der Frauen noch öffentlich ausgepeitscht wurden, grauenvolle Krankheiten kursierten und die gesellschaftlichen Zwänge gnadenlos waren.
    "Sobald Frauen auch nur ein kleines Stück von der Norm abwichen, waren sie der Kritik der Gesellschaft ausgeliefert."
    Diese Erfahrung muss auch Nannerl machen, als sie sich in den charismatischen Franz Ippold (in Wirklichkeit: Franz d’Ippold) verliebt. – Dem Direktor eines Internats für adelige Schüler war aufgrund seiner Anstellung die Ehe verboten. Erstaunlicherweise ist Nannerl zwar betrübt über ihr Schicksal, hadert jedoch nicht damit und findet immer wieder Trost in der Musik und dem Wohlergehen ihrer Familie - "»Ich werde mich mit den Möglichkeiten arrangieren, die das Leben für mich bereithält.«"
    Sie war eine sehr kluge, fortschrittliche Frau und bestand z.B. darauf, sich (entgegen der Norm) lieber mit Wasser zu waschen als sich mit trockenen, stark parfümierten Tüchern abzureiben. Als sie an den Pocken erkrankt, "neben der Pest eine der meistgefürchteten Krankheiten", bleibt ihre Schönheit unversehrt (im Gegensatz zu vielen anderen, von Narben gekennzeichneten Überlebenden).
    Ihr Vater hatte sie zwar nie in Komposition unterrichtet, war sich ihres Ausnahmetalents allerdings sehr wohl bewusst, auch wenn von Anfang an klar war, dass Wolfgang als Star der Familie gilt. Die Geschwister absolvierten bereits in jungen Jahren internationale Tourneen und sahen dabei viel von der Welt, was sie für immer prägen sollte.
    Besonders beeindruckt hat mich das innige, liebevolle Verhältnis zwischen Nannerl und Wolfgang. Trotz seiner oftmals (wenn auch nicht absichtlich bösartigen, aber dennoch) egoistischen, kindlich-naiven Verhaltensweise, die sich auf die gesamte Familie, insbesondere aber auf das Leben seiner Schwester auswirkte, haderte Nannerl nie mit ihrem Bruder und hielt ihm stets die Treue. Ihre Engelsgeduld und Loyalität (auch gegenüber ihren Eltern und Katherl) habe ich enorm bewundert. Es muss unsagbar schwer für sie gewesen sein, ihren eigenen musikalischen Ambitionen zu entsagen, ohne dabei zu verbittern oder von Neid auf die Chancen ihres Bruders zerfressen zu werden.
    "»Was würde es denn für einen Sinn machen, wenn ich mir eine große Karriere als Künstlerin ausmale? […] Ich bin eine Frau. […] Ich habe als Mädchen das Wunderkind sein dürfen, und jetzt bin ich dazu verdammt, in deinem Schatten zu stehen.«" - "»[…] ich habe meine Träume der Wirklichkeit angepasst«".
    So sehr sich Wolfgang seines eigenen Könnens bewusst war, so sehr schätzte er auch Nannerls Talent und betrachtete sie als eine Künstlerin auf Augenhöhe, was ihr unheimlich viel bedeutete.
    "»Nein«, verbesserte Wolfgang. »Du kannst nicht bloß Klavier spielen. Du bist die beste Pianistin auf der ganzen Welt.«"
    Fazit: Ich habe diesen umwerfenden Roman binnen kürzester Zeit verschlungen und lege das Werk allen Liebhabern von klassischer Musik sowie Fans von historischen Frauenromanen mit starken Protagonistinnen ans Herz!
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  • Rezension zu Fräulein Mozart und der Klang der Liebe

    Wer den Namen Mozart hört wird wahrscheinlich zu Beginn an Wolfgang Amadeus Mozart denken. Das er aber eine Schwester hatte, die zu den begabtesten Klavierspielerinnen ihrer Zeit gehörte, ist leider nur wenigen bekannt.
    Um so wertvoller erscheint es mir, das diese Schwester, Nannerl Mozart (eigentlich Maria Anna Mozart), in diesem Buch von Beate Maly die ihr gebührende Aufmerksamkeit erhält.
    Als Leser_innen tauchen wir in eine patriachale Welt ein, in der Frauen zu nichts anderen gut waren als zu heiraten und ihren Männern viele Kinder zu schenken. Eine Frau, die nicht heiraten will und ihren Platz in der Kunstwelt einfordert? Ein Ding der Unmöglichkeit in der damaligen Zeit.
    Beim Lesen dieses spannend und berührenden Buches entsteht Wut auf eine Gesellschaft, die wenig Entfaltung der eigenen Persönlichkeit zuließ. Es entsteht Respekt für Nannerl, die trotz allem ihren Weg geht. Und es bleibt Freude darüber zurück, das sie wenigstens kurzzeitig so etwas wie Glück erleben konnte. Das Buch lohnt sich von der ersten bis zur letzten Seite und mensch sollte etwas Zeit mitbringen: Denn einmal angefangen will mensch es nicht wirklich vor der letzten Seite wieder hinlegen.
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Ausgaben von Fräulein Mozart und der Klang der Liebe

Taschenbuch

Seitenzahl: 400

E-Book

Seitenzahl: 270

Besitzer des Buches 22

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