Dunkelkammer

Buch von Bernhard Aichner

  • Kurzmeinung

    Bellis-Perennis
    Ein Krimi des Autors, der polarisiert
  • Kurzmeinung

    Marie
    Motive und Figuren von "Bösland" wiedererkennbar. Dennoch sehr fesselnd

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Dunkelkammer

Es ist Winter in Innsbruck. Ein Obdachloser rettet sich in eine seit langem leerstehende Wohnung am Waldrand. Im Schlafzimmer findet er eine Leiche, die dort seit zwanzig Jahren unentdeckt geblieben war. Ein gefundenes Fressen für Pressefotograf David Bronski. Gemeinsam mit seiner Journalistenkollegin Svenja Spielmann soll er vom Tatort berichten und die Geschichte der Toten recherchieren. Dass dieser Fall jenseits des Spektakulären aber auch etwas mit ihm zu tun hat, verschweigt er. Seit er denken kann, fotografiert Bronski das Unglück. Richtet seinen Blick auf das Dunkle in der Welt. Dort wo Menschen sterben, taucht er auf. Er hält das Unheil fest, ist fasziniert von der Stille des Todes. Es ist wie eine Sucht. Bronski ist dem Tod näher als allem anderen, er lebt nur noch für seine Arbeit und seine geheime Leidenschaft. Das Fotografieren, analog. Dafür zieht er sich zurück in seine Dunkelkammer. Es sind Kunstwerke, die er hier schafft. Porträts von toten Menschen. Es ist sein Versuch, wieder Sinn zu finden nach einem schweren Schicksalsschlag.
Weiterlesen

Serieninfos zu Dunkelkammer

Dunkelkammer ist der 1. Band der David Bronski Reihe. Diese umfasst 4 Teile und startete im Jahr 2021. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2023.

Bewertungen

Dunkelkammer wurde insgesamt 13 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,1 Sternen.

(5)
(5)
(3)
(0)
(0)

Meinungen

  • Ein Krimi des Autors, der polarisiert

    Bellis-Perennis

  • Motive und Figuren von "Bösland" wiedererkennbar. Dennoch sehr fesselnd

    Marie

  • Viele kurze Sätze aneinander gereiht haben ein sehr hohes Tempo erzeugt. Fesselnde Story. Charaktere noch ausbaufähig. -

    Annabell95

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Dunkelkammer

    Ein Krimi, bei dem wenig so ist, wie es scheint
    Dieser Krimi ist der Auftakt zu einer neuen Reihe rund um den Pressefotografen David Bronski.
    Ein spektakulärer Leichenfund führt Bronski in seine alte Heimat zurück. Der denn der Obdachlose, der bei einem Einbruch die nackte, mumifizierte Frauenleiche ohne Kopf gefunden hat, ist ein alter Bekannter: Kurt Langer, Alkoholiker, ehemaliger Kollege und Freund. Wie schon in seiner bewegten Vergangenheit betritt auch Bronski illegal die Wohnung der Toten. „Ich fotografiere tote Menschen“, das ist der Stehsatz mit dem Bronski sein Eindringen in höchst private Sphären erklärt.
    Noch weiß er nicht, dass das im Portemonnaie der Toten gefundene Foto seiner, im Alter von vier Monaten verschwundenen Tochter, ihn an seine eigenen Grenzen bringen wird. Gemeinsam mit Svenja Spielmann versucht er diesem mysteriösen Todesfall auf den Grund zu gehen. Wenig später gibt es eine zweite Leiche …
    Meine Meinung:
    Bernhard Aichner ist ein Meister in Sachen Verwirrspiel in seinen Krimis. So liefert er David Bronski seinen eigenen Dämonen aus. Bronskis Tochter ist vor rund zwanzig Jahren im Alter von vier Monaten verschwunden. Diesen Schicksalsschlag hat seine Frau Mona trotz Psychopharmaka nicht verwunden und hat vor sieben Jahren Selbstmord begangen. Getrieben von seiner eigenen Ohnmacht rast Bronski durch sein zerstörtes Leben. Ein wenig Halt geben ihm Svenka Spielmann und seine Schwester Anna.
    Der Schreibstil ist ungewöhnlich – kurze Sätze stakkato-artig aneinandergereiht, wechseln sich mit üblicher Erzählweise ab.
    Die Handlung ein wenig verworren. Zahlreiche Wendungen, kaum dass der Leser einer Richtung folgen kann, lassen ihn selbst zweifeln. Es dauert dann dennoch ein wenig, bis die wahren (?) Beweggründe des Täters enthüllt werden und die ohnehin für Bronski schlimme Geschichte noch ein wenig schlimmer wurde. Allerdings gibt es einen feinen Silberstreif am Horizont.
    Die Charaktere sind ein wenig gewöhnungsbedürftig. Bronski ist ein spezieller Typ. Erst nach und nach kommen die Ereignisse der Vergangenheit zutage. Das, was ihn zu dem gemacht hat, der er heute ist – ein einsamer Wolf, der am liebst Leichen fotografiert. Um aus seiner tiefen Depression herauszukommen, vergräbt er sich in seine Arbeit. Unterstützt wird er u.a. von seiner Schwester Anna, die private Ermittlerin ist. Gemeinsam versuchen sie seit Jahren die Geheimnisse um das Verschwinden seiner Tochter zu lüften.
    Was mich ein wenig irritiert ist, dass sowohl Bronski als auch seine Schwester Personen, die ihnen während der Recherche über den Weg laufen, vertrauen. Ich hätte den beiden eigentlich mehr Vorsicht und Menschenverstand eingeräumt. Aber, man sieht ja bekanntlich nur das, was man sehen will.
    Ein etwas eigenwilliger Krimi, der polarisiert, was an den Bewertungen deutlich sichtbar ist. Zahlreichen 5-Sterne-Bewertungen stehen auch viele 1-Stern-Bewertungen gegenüber. Das klassische Mittelfeld mit 3-Sternen ist kaum vorhanden.
    Fazit:
    Ein eigenwilliger Auftakt einer Reihe, von der ich noch nicht weiß, ob ich sie weiterlesen möchte. Deswegen gibt es hier den Mittelweg: 3 Sterne.
    Weiterlesen
  • Rezension zu Dunkelkammer

    Hohes Tempo - Suchtgefahr!Im winterlichen Innsbruck rettet sich ein Obdachloser in eine seit längerem leerstehende Wohnung. Dort macht er eine unglaubliche Entdeckung. Im Schlafzimmer liegt seit 20 Jahren eine Leiche, mumifiziert. Das perfekte Fressen für Pressefotograf David Bronski. Er liebt das Fotografieren von Toten und zieht sich mit den Fotos in seine Dunkelkammer zurück. Gemeinsam mit seiner Kollegin Svenja Spielmann vom Tatort bereicht. Allerdings verschweigt er etwas, nämlich dass auch der Fall auch ihn betrifft...
    "Dunkelkammer" ist der erste Band einer neuen Reihe mit dem Pressefotografen David Bronski.
    Vor allem der besondere Schreibstil des Autors sticht hier raus. Viele kurze Sätze wurden aneinander gereiht,dazu noch kurze Kapitel und immer wieder unvorhersehbare Wendungen haben ein sehr hohes Tempo und Spannung auf einem sehr hohem Niveau erzeugt. Für mich war es total fesselnd und ich konnte mich nur schwer wieder loslösen.
    Die Handlung wurde in verschiedenen Perspektiven erzählt. Es gab zwei unterschiedliche Arten, die "normalen" Kapitel und die Dialoge. Die normalen Kapitel waren immer aus unterschiedlicher Sichtweise erzählt, wobei aber am Kapitelanfang nicht erwähnt wurde, welcher Protagonist gerade handelt. Es hat sich aber immer sehr schnell erschlossen, weil es sich meist auf das vorangegangene Dialogkapitel bezogen hat.
    Die Dialoge wurden mit Spiegelstrichen geschrieben. Auch recht ungewöhnlich, aber besser als wenn immer die sprechende Person vor dem Gesagten stehen würde. Als Leser hatte ich hier das Gefühl, dass ich direkt beim Gespräch dabei sein würde und immer zwischen den sprechenden Personen hin und her schauen würde. Das war ein bisschen wie ein Ping-Pong Spiel.
    Als der Autor sich selbst in die Handlung mit einbrachte, musste ich sogar ein wenig schmunzeln.
    Die Charaktere waren ungewöhnlich und wirkten originell und authentisch. Allerdings waren sie mir noch etwas blass. Ich konnte noch nicht so wirklich eine Bindung aufbauen, aber vielleicht kommt das noch in den Folgebänden. Bronski ist hier durch seine Leidenschaft des Fotografierens von Toten der speziellste Charakter.
    Mein Fazit:
    Ein super Auftakt. Hohes Tempo. Fesselnd. Für mich war es eher ein Psychothriller statt einem Krimi, aber egal, ich fand es trotzdem klasse, möchte gerne mehr davon haben und dann die Charaktere bitte auch nicht mehr so blass und unnahbar. So gibt es erstmal 4,5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.
    Weiterlesen
  • Rezension zu Dunkelkammer

    David Bronski, ist der neue Protagonist Aichners neuer Krimi-Reihe. Der erste Band, „Dunkelkammer“, Anfang 20121 erschienen, der zweite („Gegenlicht“) folgt bereits im Juli, der dritte im Frühling 2022. Das rasante Erscheinungstempo ist durchaus dem Coronavirus geschuldet. Aichners Lesereisen wurden, wie auch das Tiroler Krimifest abgesagt, dafür hatte er „viel Zeit, um zu schreiben“. Der Verlag handelt nach dem Motto „schmiede das Eisen solange es heiß ist“ und bringt die drei Teile so rasch hintereinander heraus. Schließlich wartet eine lesehungrige Anhängerschaft.
    Bei aller Euphorie um die Erfolge des Bestsellerautors Aichner, der auf allen Büchern Fitzeks wohlwollende Wortspenden stehen hat, Dunkelkammer ist keine literarische Höchstleistung, weder stilistisch noch inhaltlich. Böswillig könnte man sagen, der Plot ist weithergeholt, ein zufälliges Ereignis reiht sich an das nächste, völlig unrealistisch. Gutwillig, hervorragend ist allein die Charakterstudie Bronskis, muss er doch noch für zwei Bände als Hauptprotagonist herhalten. Und der Hinweis auf Aichners letzten Roma Bösland darf nicht fehlen, völlig zufällig.
    Auf den ersten Blick ist dieser Bronski, Pressefotograf mit der verstörenden Leidenschaft, tote Menschen zu fotografieren, vielleicht nicht unbedingt liebenswert. Aber oft sind Aichners Helden verquer Persönlichkeiten, eines seiner literarischen Markenzeichen.
    Der erste Fall bringt Bronski, der seiner Heimat Tirol den Rücken gekehrt hat, von Berlin zurück nach Innsbruck: Denn Kurt, abgesandelter Obdachloser, ein ehemaliger Kollege, den Bronski seit Langem kennt, findet in einer Wohnung eine mumifizierte Leiche – ohne Kopf. Er ruft Bronski an lässt ihn Fotos machen bevor die Polizei zum Tatort kommt.
    Bronski handelt mit seiner Redaktionschefin einen finanziell lukrativen Deal aus, und bekommt für diese Wahnsinns-Story – die Tote ist eine seit zwanzig Jahren vermisste Millionärin – aber von seiner Zeitung die toughe Redakteurin Svenja als Aufpasserin zugeteilt. Beide können sich am Angang überhaupt nicht riechen, doch wie heißt es „Gegensätze ziehen sich an“, und wie…
    Ein bisserl autobiographisch ist es, denn Aichner ist Fotograph und hat in den 1990ern für die österreichische Tageszeitung „Kurier“ in Tirol gearbeitet. Unfälle, Verbrechen habe er dabei zu umgehen versucht, sich lieber auf Politiker- und Sportlerfotos konzentriert. Manchmal habe es sich aber nicht vermeiden lassen, dass er zu einem Mord gerufen wurde.
    Bernhard Aichner, Jahrgang 1972, hat 2014 mit dem Thriller „Totenfrau“ den internationalen Durchbruch geschafft. Die Thriller-Trilogie (es folgten „Totenhaus“ und „Totenrausch“) wurde in 16 Sprachen übersetzt, seither war der Autor u. a. auch mit „Bösland“ und „Der Fund“ monatelang in den Bestsellerlisten. Lebt in Innsbruck.
    Weiterlesen
  • Rezension zu Dunkelkammer

    Grandios!
    Ein Obdachloser rettet sich in eine seit langem leerstehende Wohnung am Waldrand. Im Schlafzimmer findet er eine Leiche, die dort seit zwanzig Jahren unentdeckt geblieben war. Ein gefundenes Fressen für Pressefotograf David Bronski. Gemeinsam mit seiner Journalistenkollegin Svenja Spielmann soll er vom Tatort berichten und die Geschichte der Toten recherchieren. Dass dieser Fall jenseits des Spektakulären aber auch etwas mit ihm zu tun hat, verschweigt er.
    Ich als großer Fan von Bernhard Aichner konnte es kaum erwarten, endlich sein neustes Werk "DUNKELKAMMER: Ein Bronski Krimi" zu lesen. Das Warten hat sich definitiv gelohnt, denn dieser Krimi hat mich wieder komplett überzeugt und von der ersten Seite an in den Bann gezogen. Innerhalb eines Tages war ich mit der Dunkelkammer durch und ich freue mich wahnsinnig auf Band zwei, der in ein paar Wochen erscheinen wird.
    Der typisch rasante und gehetzte Schreibstil hat mich wieder durch die Seiten gejagt, die kurzen Sätze im Aichner Stil haben dafür gesorgt, dass ich mich in diesem Krimi wieder sofort wohlgefühlt habe. Der Schreibstil des Autors ist unter anderem der Grund, warum ich seine Bücher so liebe. Es wird auch hier zu keiner Zeit langweilig, denn Bernhard Aichner konzentriert sich auf das Wesentliche und schreibt nichts drumherum, er hält sich nicht großartig mit Beschreibungen der Schauplätze oder ähnliches auf, trotzdem schafft er immer eine passende Atmosphäre. Es gibt keine Längen. Wenn ich gekonnt hätte, hätte ich diese verrückte und skurrile Story in einem durch gelesen. Die kurzen und knackigen Kapitel wechseln sich aus der Erzählform verschiedener Perspektiven der Protagonisten mit rasanten unterschiedlichen Dialogen ab.
    Hauptprotagonist David Bronski ist Pressefotograf und er wird sehr gut beschrieben. Ich hatte schnell ein komplettes Bild von ihm. Seinen distanzierten Charakter und sein komplettes Denken/Handeln konnte ich durch seine Vergangenheit sehr gut nachvollziehen. Seine tiefe Verbindung zu seiner Schwester und der große Zusammenhalt haben mir gut gefallen. Sie war und ist immer für ihn da, sie ist der einzige Mensch, den er noch hat. Bronski liebt seinen Job, obwohl er das Unglück fotografiert. Seine Dunkelkammer gibt ihm halt im Leben, nach einem schweren Schicksalsschlag findet er dort Trost und Lebenssinn. Er erschafft skurrile Kunstwerke von toten Menschen.
    Obwohl hier und da wieder etwas Schnaps fließt, wird in diesem Krimi mit übermäßigem Alkoholgenuss nicht übertrieben. Diesmal wird noch im Rahmen gesoffen, ein paar Schnäpse für die Protagonisten gehören aber mittlerweile einfach in Aichner Krimis dazu. Es passiert in der kompletten Handlung einiges, die Leiche, die der Obdachlose am Anfang entdeckt ist noch harmlos. Der Spannungsbogen ist die ganze Zeit im extrem hohen Bereich, die Handlungen aus der Gegenwart und der Vergangenheit ergeben am Ende ein gelungenes Werk mit einem gut durchdachten Plot, der einige krasse Wendungen und Überraschungen zu bieten hat. Böse Intrigen kommen hier definitiv nicht zu kurz. Ich freue mich wahnsinnig auf den weiteren Bronski Krimi "Gegenlicht", der am 26. Juli erscheint.
    Weiterlesen

Ausgaben von Dunkelkammer

Taschenbuch

Seitenzahl: 352

E-Book

Seitenzahl: 325

Besitzer des Buches 26

Update: