Diese Frauen

Buch von Ivy Pochoda, Sigrun Arenz

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Diese Frauen

Mehrere Frauenleichen werden entlang der Western Avenue von Los Angeles entdeckt, doch das LAPD interessiert sich nicht besonders für die Toten, die immerzu als diese Frauen bezeichnet werden. Diese Frauen an den Straßenecken … diese Frauen in den Bars ... diese Frauen, die nicht aufhören, Fragen zu stellen ... diese Frauen, die bekommen haben, was sie verdienen. Ivy Pochoda erzählt die Geschichten von fünf durch das Verbrechen miteinander verbundenen Frauen – darunter Detective Esmerelda Perry, die der Spur des Killers folgt ...
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Bewertungen

Diese Frauen wurde insgesamt 7 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,1 Sternen.

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Meinungen

  • Gesellschafts-Denk-Muster in Frage gestellt? V

    Sweatpie

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Diese Frauen

    Stadt der Engel
    „Diese Frauen“ ist ein unkonventionelles Buch über die Kehrseite von LA und zeigt sehr eindrücklich die allgegenwärtige Gefahr, die Perspektivlosigkeit, die Demütigungen und Ungerechtigkeiten, denen sich Prostituierte tagtäglich gegenübersehen.
    Der Aufbau des Buches ist ungewöhnlich, jeder Abschnitt wird aus der Perspektive verschiedener weiblicher Hauptfiguren geschildert, wobei sich deren Leben teils überschneiden und teils auch nicht. Anfangs war ich etwas ratlos wohin die Geschichte führen mag, fehlte doch ein wenig der rote Faden und der Spannungsaufbau. Dies lag vermutlich aber auch daran, dass ich eine gewisse thrillertypische Struktur erwartet hatte, mehr Fokus auf den Ermittlungen etc.. Diese findet man hier definitiv nicht, weshalb ich dieses Buch auch nicht als Thriller bezeichnen würde, sondern eher als gesellschaftskritischen Roman über eine Mordserie. Hat man sich aber einmal daran adaptiert, lässt sich das Buch gut und flüssig lesen und die Geschichten verbinden sich allmählich zu einem stimmigen Gesamtbild!
    Besonders herausragend waren für mich die Charakterzeichnungen, denn jede der Frauen ist vollkommen einzigartig! Besonders die Kapitel rund um Julianna haben es mir angetan, denn sie schildern sehr eindrücklich, wie es sich als Frau „am Rande der Gesellschaft“ lebt.
    Die Geschehnisse werden so authentisch dargestellt, dass Sie in ihrer Alltäglichkeit erschreckend und bedrückend genug sind, so dass es gar nicht nötig wird lautstark mit der Moralkeule zu schwingen.
    Es handelt sich hier vielleicht nicht um einen spannungsgeladenen Thriller, dafür aber um einen Roman der nachdenklich und aufmerksam macht und „Diesen Frauen“ endlich eine Stimme verleiht!
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  • Rezension zu Diese Frauen

    Im Land der begrenzten Möglichkeiten
    In diesem Kriminalroman, der aber kein richtiger Kriminalroman ist, werden sechs Frauen miteinander verbunden: Essie, die Ermittlerin; Feelia, die Davongekommene; eine Mutter, eine Ehefrau, ein Opfer und eine Tochter.
    Das Ganze spielt in Los Angeles und dort zu leben, erscheint alles andere als wünschenswert. Seite 267: „Die Rinnsteine füllen sich. Es rauscht in den Gullys. Der Müll, der nie entsorgt wird, wirbelt herum, fließt davon. Ein Fluss aus Getränkedosen, Styroporbehältern und Verpackungen strömt am Straßenrand entlang.“
    Ein Mann fährt in einem Auto in L. A. herum und DIESE FRAUEN steigen oft ein aber nie wieder aus. Der Mann hat schon viele Frauen umgebracht, aber da es DIESE FRAUEN sind, wird nicht ermittelt. Wird Hinweisen nicht nachgegangen. Werden Anrufe nicht ernst genommen. So landen sie in der Gosse mit durchgeschnittener Kehle und einer Plastiktüte über dem Kopf.
    Ivy Pochoda kann schreiben, ist kreativ, hat gute Ideen – ohne Zweifel. Sicherlich hat auch die Übersetzerin ihre Arbeit sehr gut gemacht. Dennoch hat mir etwas gefehlt, vielleicht ein roter Faden, vielleicht hier und da etwas Spannung und manchmal auch die Lust weiterzulesen. Bei dem Vorroman „Visitation Street“ ging es mir genauso. Er war gut geschrieben, die Protagonisten waren perfekt ausgeleuchtet, aber irgendwie fehlte etwas. Es ehrt die Verfasserin, dass sie DIESEN FRAUEN – gemeint sind die, die ihre Körper verkaufen – eine Stimme geben will, sie sichtbar machen will, aber hätte da ein Sachbuch vielleicht eher diesen Zweck erfüllt?
    Ich habe mal darüber nachgedacht, was denn nun einen Krimi ausmacht. Und denke, das sind in erster Linie die Ermittlungen, an denen sich der Text entlang hangelt. Hier sind die Ermittlungen eher Nebensache, kommen fast wie zufällig daher. Möglicherweise ist das auch der Grund, warum mir der rote Faden fehlt. Die Ereignisse wirken wie die aneinander gereihten Lebensgeschichten der sechs Protagonistinnen nebst Familie, Freunden, Kollegen. Mit manchen Sprüngen vor und rück. Da mangelt es an einem durchgehenden Konzept.
    Fazit: So wirklich begeistern konnte mich dieser Roman nicht. Auch wenn er uns teilweise die Augen öffnet, wie es im so hoch gelobten Land Amerika in den Großstädten (vermutlich) wirklich aussieht. Da können gut aussehende Frauen ihr benötigtes Geld nur mit Prostitution verdienen und überall stinkt es, brennt es und liegt Müll herum. Na ja, mehr als 3 Sterne sind da nicht drin.
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  • Rezension zu Diese Frauen

    "Diese Frauen" wurden durch die Umstände zur Prostitution gezwungen und dann mussten sie sterben. Die Mordserie entlang der Western Avenue in Los Angeles fand nicht so viel Beachtung, denn es ging ja um „diese Frauen“. Die Serie hörte nach einer Weile auf und nun gibt es wieder Tote und wieder interessiert sich das LAPD nicht sonderlich für diese Toten. Doch Detective Esmerelda Perry will den Mörder dingfest machen.
    Dieser Roman behandelt nicht nur einen spannenden Kriminalfall, sondern übt auch Gesellschaftskritik, denn „diese Frauen“ sind für die meisten scheinbar nichts wert, sie haben es wohl nicht anders verdient. Doch Essie will, dass auch diese Frauen zu ihrem Recht kommen. Sie will, dass der Mörder bestraft wird. Es ist ihr egal, dass die Kollegen sie belächeln und es ihr nicht einfach machen.
    „Diese Frauen“ waren Respektlosigkeit, Rassismus und Gewalt ausgesetzt und am Ende waren sie tot. Es ist erschreckend, was sie alles ertragen mussten und niemand hatte ein offenes Ohr für sie.
    Es ist nicht ganz einfach sich in diese Geschichte hineinzufinden, doch dann kommt der Punkt, an dem man das Buch einfach nicht mehr weglegen kann. Die Sprache der Autorin ist dem Milieu angepasst. Dieses Buch ist keine Wohlfühllektüre. Die Geschichten der Frauen gehen unter die Haut und haben mich wirklich berührt. Lesenswert!
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  • Rezension zu Diese Frauen

    Starker Krimi in Frauenhand
    Der Kriminalroman „Diese Frauen“ hat mich vollständig überzeugt. Bereits der Schutzumschlag ist schön und passend gestaltet. Der Einband fasst sich angenehm an und ist in einem hübschen dunkelgrün gehalten. Auch das eingebundene Lesebändchen empfinde ich als „plus“.
    Erzählt wird der Krimi in 5 Abschnitten, die jeweils einer anderen Frau gewidmet sind, aus deren Sicht die Geschehnisse weitererzählt werden. Zudem gibt es eine Rahmenerzählung einer weiteren Frau, die immer weitergeführt wird. Feelia oder Orphelia gibt die Rahmenhandlung vor. Die Abschnitte sind Dorian, Julianna, Essie, Marella und Anneke gewidmet. Die Bereiche der Frauen stehen nicht nebeneinander, sondern sind kunstvoll miteinander verwoben. Die Frauen treten auch in den anderen Abschnitten auf. Jede hat Probleme zu bewältigen, die neben der Kriminalgeschichte erzählt werden.
    Die Geschichte spielt in L.A. Dort werden farbige Frauen ermordet, die überwiegend aus dem Milieu mit den Randbereichen stammen. Die Mordserie bricht vor 15 Jahren plötzlich ab und wird unverhofft in 2014 wiederbelebt. Die Polizei konnte damals den Mörder nicht fassen und scheint auch nicht viel Energie darauf verwendet zu haben. Eine der in der ersten Welle ermordeten Frauen war die Tochter von Dorian. Sie war keine Prostituierte, sondern Studentin und jobbte als Babysitter. Sie kam von ihrem Job nicht mehr zurück. Dieser Umstand überschattet Dorians ganzes Leben. Sie will, dass der Mörder von der Polizei gefasst und bestraft wird. Sie führt einen Imbiss und hilft den örtlichen Prostituierten, soweit es ihr möglich ist. Sie findet in letzter Zeit immer wieder tote Vögel bei ihrem Imbiss und schließlich auch bei sich zu Hause. Sie wertet dieses als Warnung und geht zur Polizei.
    Julianna ist das Mädchen, auf das die Tochter von Dorian aufgepasst hatte, bevor sich ihr Weg mit dem des Mörders kreuzte. Inzwischen ist sie eine junge Frau und lebt in einer WG. Drogen und Partys, sowie ein Job in einem Hinterzimmer einer Bar als Tänzerin bestimmen ihr Leben. Doch sie will dieses hinter sich lassen und kehrt zu ihren Eltern zurück. Dorian versucht ebenfalls ihr zu helfen. Diese Hilfe will die junge Frau jedoch nicht.
    Essie ist eine Detektiv bei der Sitte. Sie nimmt die Anzeigen von Dorian und Feelia auf und erkennt, dass ein Serienmörder in LA sein Unwesen treibt. Die Kollegen des Morddezernats möchten ihrer Theorie nicht folgen, sie ermittelt dennoch. Zudem hat sie ein privates Trauma erlitten, welches auch berufliche Auswirkungen auf ihre Glaubwürdigkeit hatte. Dieses Trauma wird nach und nach enthüllt.
    Marella ist die Tochter der Nachbarn von Juliannas Eltern. Sie ist ein paar Jahre jünger als Julianna und sucht ihre Freundschaft. Zudem ist sie gleichermaßen angezogen und abgestoßen von Gewalt und drückt dieses in ihrer Kunst aus.
    Anneke ist die Mutter von Marella. Sie wirkt sehr abweisend und kalt. Ihre Figur ist schwer zu fassen, wird jedoch im Laufe der Erzählung erklärt.
    Die Wortwahl und die Satzmelodie werden den verschiedenen Personen angepasst, so dass bei mir tatsächlich der Eindruck entstand, dass die Geschichte von verschiedenen Personen erzählt wird. Diese Methode fand ich sehr interessant. Auch bin ich davon begeistert, dass dennoch der Krimi ein einem Guss erzählt wird und nicht ein und dieselbe Szene einfach aus verschiedenen Blickwinkeln immer wieder wiederholt wird. Diese Erzählweise ist mir neu- ich kann sie nur unterstützen!
    Die Personen sind mir nicht alle sympathisch, aber sie entwickeln sich alle innerhalb ihres Erfahrungshorizontes und sind stimmig dargestellt.
    Der Krimi war nicht unnötig blutig, aber spannend mit einigen unerwarteten Wendungen. Eine klare Leseempfehlung von mir.
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  • Rezension zu Diese Frauen

    Gesellschafts-Denk-Muster in Frage gestellt?
    Der erste Eindruck wird durch das Cover geschaffen. EIn farbenprächtiger rot-grün-schwarz gehaltener Einband. Der Titel: "Diese Frauen" ist sehr knapp gehalten und könnte als "stichpunkthaltig" bezeichnet werden. Im kleinen Untertext erfährt der Betrachter, für welchen weiteren Roman die Autorin: Ivy Pochada, steht. "Wonder Valley", dieser hat einen klaren Bezug zu den Lebensbesonderheiten des amerikanischen Westens. Zur weitern Erklärung findet sich das Emblem: "A Novel", überzetzt könnte es für das "Novum"-das Kleine" etc. verstanden werden. Also alles in Allem : die Herausforderung steht: Eine kurz dargestellte Neuigkeit...
    Zum Inhalt:
    In diesem Buch werden 7 Frauenschicksale erzählt.Es werden in Los Angeles, der Stadt der Engel- in den späten 90iger Jahren, mehrere Frauenleichen geborgen. Die männlichen Ermittler sehen die Fälle eher unkritisch und suchen die Täter mittels gesellschaftlicher "Scheuklappen". Die Auffindeorte sind endlang der Western Avenue. Einer etwa 44km langen 4-spurigen Hauptstrassse durch LA, verstreut. Diese "Ecke" ist bekannt für ihre dort stattfindene Protstitution. Also erscheinen für die Detectives, die Opferprofile klar. Diese Frauen haben ihren Tod durch ihre Lebensgestaltung selber herbeibeschworen. "Diese Frauen" ist die knappe Bezeichnung für alle weiblichen Wesen, die hier dieser Beschäftigung nachgehen.
    15 Jahre später geschieht ein weiteres Verbechen. Die Mutter des Opfers, lässt den Beamten keine Ruhe. Sie emöchte, dass der Mörder ihrer Tochter gefasst wird. Zufällig erfährt Essie Perry- weiblicher Sergant, von der Suche und der Not der Mutter.
    Es entfaltet sich vor den Augen der Leser ein vielfältig gefärbter Blick auf soziale, städtische Brennpunkte & auf die Menschen die dort leben.
    Mein Leseeindruck:
    Ich war sehr auf das Buch gespannt. Schon nach wenigen Zeilen war mir klar: dieses ist keine Lektüre für mal schnell zwischendurch. Das Geschehen zwischen den einzelnen Charakteren wird sorgfältig wiedergegeben. Besonders ist aber: die Umgebung, die Sinneseindrücke, Gedanken, Vorurteile & sich daraus ergebene Schlussfolgerungen. All Dieses, wird genau und bestimmt nicht "knapp oder stichpunkthaltig" erzählt.
    Der Anspruch der Autorin gesellschaftliche Vorverurteilung und der menschliche Umgang mit "minderen Gesellschaftsgruppen" ist erwartungsgemäß einer der zentralen Punkte, fällt jedoch hinter den sensorischen Eindrücken zurück.
    Ein Spannungsbogen:
    ergibt sich aus dem gesellschaftlichem Umgang.
    Grammatik & Schreibstil:
    Die deutsche Übersetzung ist sehr gut. Durch die Nutzung der indirekten Rede, werden die Gedanken der Charaktere kommuniziert. In einigen Abschnitten erschien mir die Story etwas zu langatmig. Zumal ich mir den Hinweis auf dem Cover: A Novel, hier nicht als richtungsweisend empfunden habe.
    Fazit: Ein Gesellschaftskritischer Roman. Durch die deutliche Beschreibung der in der Stadt vorherrschenden Meinung über im "Western Avenue Bezirk" lebende Menschen, insbesondere Frauen, erfährt & "fühlt"die Leserschaft, eben diese, durch die Zeilen.
    Eine gute Leseempfehlung für Leser, die gern hinter die eingefahrenen Denkmuster sehen.
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  • Rezension zu Diese Frauen

    Klappentext/Verlagstext
    In West Adams, a rapidly changing part of South Los Angeles, they’re referred to as “these women.” These women on the corner … These women in the club … These women who won’t stop asking questions … These women who got what they deserved …
    In her masterful new novel, Ivy Pochoda creates a kaleidoscope of loss, power, and hope featuring five very different women whose lives are steeped in danger and anguish. They’re connected by one man and his deadly obsession, though not all of them know that yet. There’s Dorian, still adrift after her daughter’s murder remains unsolved; Julianna, a young dancer nicknamed Jujubee, who lives hard and fast, resisting anyone trying to slow her down; Essie, a brilliant vice cop who sees a crime pattern emerging where no one else does; Marella, a daring performance artist whose work has long pushed boundaries but now puts her in peril; and Anneke, a quiet woman who has turned a willfully blind eye to those around her for far too long. The careful existence they have built for themselves starts to crumble when two murders rock their neighborhood. Written with beauty and grit, tension and grace, These Women is a glorious display of storytelling, a once-in-a-generation novel.
    Die Autorin
    Ivy Pochoda,geboren 1977, ist Schriftstellerin und lebt in Los Angeles. Sie wuchs in Brooklyn auf, studierte in Harvard und war professionelle Squashspielerin.
    Inhalt
    Orphelia (Feelia) hat in South Los Angeles ein hartes Leben auf der Straße geführt und richtet nun als Icherzählerin einen flammenden Monolog – ja, an wen eigentlich? Es wird Zeit findet sie, dass „diese Frauen“ endlich zu Wort kommen, Schwarze, Prostituierte, Kellnerinnen, Frauen wie sie selbst, auf die gut situierte Villenbewohner herabsehen. Feelia ist offenbar von einem Freier angesprochen worden, zu ihm ins Auto gestiegen und hat nur knapp einen Mordversuch überlebt. Was Feelia vor 15 Jahren bei der Polizei anzuzeigen versuchte, hat damals offenbar niemanden interessiert. Die gesamte Handlung scheint von der Geringschätzung untertitelt zu sein, mit der noch kurz vor der Jahrtausendwende auf Frauen herabgesehen wurde, denen man die Schuld daran gibt, wenn sie Opfer von Gewalt werden.
    15 Jahre später arbeitet Dorian Pankhurst in einem Fischimbiss mitten in dem Viertel, in dem in den 90ern vier junge Frauen ermordet wurden, deren Schicksale niemanden interessierten. Das letzte Opfer war Dorians Tochter Lecia, die zu jung und zu hellhäutig war, um in die Serie „dieser Frauen“ zu passen. Doch der Presse, die die Toten in den Schmutz zieht, ist das egal. Auch Dorian fällt aus der Reihe, sie kam vor Jahrzehnten von der Ostküste nach LA, um den Schwarzen Ricky zu heiraten, der längst nicht mehr lebt. Dorian kommt regelmäßig zur Polizeiwache ihres Viertels; denn sie fühlt sich seit Jahren verfolgt und bedroht. In Gedanken wendet sich die traumatisiert wirkende Dorian an eine Frau namens Idira, von der man als Leser erst viel später erfährt, was sie mit Dorian verbindet. Bei der Polizei scheint bis zum Rezeptionisten jeder Dorian zu kennen – bis auf Sergeant Esmeralda Perry, die nach einem schweren Unfall von der Mordkommission zur Sitte versetzt wurde und Dorians Problem zum ersten Mal hört.
    Essie Perry, klein, daher unauffällig und Latina, hört der Frau zu und entdeckt einen Zusammenhang zwischen einer aktuellen Mordserie und den Gewalttaten vor 15 Jahren. Vermutlich muss jemand denken wie Perry und selbst die Erfahrung gemacht haben, dass niemand einem zuhört. Perry lebt ähnlich wie „diese Frauen“ im Viertel, in dem sie auch arbeitet. Ohne Auto kann sie sich nur in dem Radius bewegen, den sie mit dem Fahrrad erreicht. Sie ist auf ihren Wegen ähnlich verletzbar wie die Gewaltopfer. Essie sieht ein Muster in den Taten. Könnten Serienmorde damals und heute vom selben Täter begangen worden sein – und warum pausierte der Täter jahrelang? Vor dem Wallpaper der Stadt Los Angeles entfaltet Ivy Pochada wie unter einem Vergrößerungsglas ein Stadtviertel, in dem sich die Wege von Tätern, Opfern und Zeugen gekreuzt haben müssen. Die Frauen, um die sich bisher niemand scherte, haben Angehörige, die die Taten nicht verwinden können. Sie waren Kundinnen in Dorians Imbiss, Lecia sittete damals ein Baby, das heute fast erwachsen ist, Prostituierte wurden ins Gewerbe eingeführt, Fotos von damals nutzt eine Künstlerin für ihre Installationen. – Und ein Elternpaar will seine Tochter unbedingt von der Straße fernhalten.
    Fazit
    „These Women“ ist ein raffinierter Genremix aus Krimi, feministischem Lehrstück und Großstadtroman, der zwischen mehreren Lösungsmöglichkeiten balanciert. Spannung entsteht durch die unterschiedlichen Perspektiven von Frauen, alle miteinander verbunden und von den Frauenmorden betroffen. Es geht u. a. um Lebensbedingungen in einer Stadt, die allein für Autofahrer angelegt wurde, um die Marginalisierung von Frauen als Gewaltopfer, denen eine Mitschuld an ihrem Schicksal gegeben wird, um Angehörige dieser Opfer, schließlich ist es die Geschichte einer kleinen, unkonventionellen Polizistin, die sich jeder Einordnung entzieht.
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Ausgaben von Diese Frauen

Hardcover

Seitenzahl: 359

Taschenbuch

Seitenzahl: 352

E-Book

Seitenzahl: 357

Diese Frauen in anderen Sprachen

Besitzer des Buches 6

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