Dieses Amerika: Manifest für eine bessere Nation
Buch von Jill Lepore, Werner Roller
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Buchdetails
Titel: Dieses Amerika: Manifest für eine besser...
Jill Lepore (Autor) , Werner Roller (Übersetzer)
Verlag: C.H.Beck
Format: Taschenbuch
Seitenzahl: 158
ISBN: 9783406749209
Termin: Mai 2020
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Kurzmeinung
Dietmar58Lesenswerte historische Interpretation eines scheinbar "selbstverständlichen" Begriffs
Zusammenfassung
Inhaltsangabe zu Dieses Amerika: Manifest für eine bessere Nation
Während die liberalen Demokratien weltweit unter Druck geraten und in den USA Präsident Trump eine zweite Amtszeit anstrebt, legt die gefeierte Historikerin Jill Lepore ein Manifest vor, das dem Rechtspopulismus eine seiner Lieblingsvokabeln streitig macht - die Nation. Die liberalen Eliten, so Lepore, haben die Nation viel zu lange den Rechten überlassen und zahlen dafür nun einen hohen Preis: Der neue Nationalismus von rechts verschlingt den Liberalismus. Es wird Zeit, die Nation zurückzugewinnen. Im Zeitalter der Globalisierung und der kosmopolitischen Eliten schien die Nation ein obsoleter Begriff geworden zu sein: Eine Vokabel, deren Gehalt sich auf dem Weg zur Weltgesellschaft historisch überlebt hatte, eine Parole der Reaktion. Doch in einer Welt, die nach wie vor aus Nationalstaaten besteht, bleibt die Nation der verlässlichste Garant für Recht und Gesetz und das wirkungsvollste Instrument, um die Macht der Vorurteile, Intoleranz und Ungerechtigkeit zu bekämpfen. Das war historisch so, wie die Harvard-Historikerin Jill Lepore am Beispiel der USA zeigt, und das gilt für die Gegenwart. Wer den Liberalismus gegen die autoritäre Welle unserer Zeit verteidigen will, der muss die Nation neu denken - und besser als die falschen Herolde des Nationalismus.
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Lesenswerte historische Interpretation eines scheinbar "selbstverständlichen" Begriffs
Rezensionen zum Buch
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Rezension zu Dieses Amerika: Manifest für eine bessere Nation
- Dietmar58
Aus einem Essay entstand ein Buch: Jill Lepore, eine amerikanische Historikerin der jüngeren Generation, publiziert mit dem vorliegenden Buch eine Streitschrift über den Begriff der "Nation". Angestoßen durch das Aufflammen des amerikanischen Nationalismus in der neuesten Zeit, betrachtet sie die Sichtweise der Geschichtsschreibung der Vereinigten Staaten von Amerika und die Verwendung des Begriffs in unterschiedlichen historischen Epochen. Eine spezielle Betrachtung, die eine universelle Auslegung des Begriffs jedoch keineswegs außer Acht lässt und von daher für den historisch und politisch interessierten Leser von hoher Aktualität und Bedeutung auch hierzulande ist.Weiterlesen
So bildet der Begriff der "Nation" den inhaltlichen Kern des vorliegenden, kompakten und höchst informativen Buches. Die Verwendung des Begriffes in der amerikanischen Geschichte bildet den roten Faden. Der Bezug zu weiteren Begriffen wie Staat, Rasse, Rassismus und Liberalismus werden anhand zahlreicher Quellen dargelegt und die entsprechenden Erklärungsansätze für den Begriff "Nation" werden in den historischen Kontext gestellt.
Hierbei wird nicht nur die US-amerikanische Geschichte ins Visier genommen, sondern weltweite Erklärungen und Entwicklungen, vor allem in Europa und -geradezu selbstverständlich- in Deutschland.
Patriotismus - Nationalismus - beides Begriffe, die einem deutschen Leser in gewisser Weise Unwohlsein hervorrufen können. Grund hierfür ist die vorrangig negative Konnotation der Begriffe aufgrund unserer Geschichte. Unterschiedliche Ansätze in Bezug auf deren Bedeutung und Interpretation bilden sich im vorliegenden Werk von Jill Lepore ab. Die USA als als "Staatsnation" (S. 32). Zunächst Konföderation, dann Staat, wurde sie schlussendlich zur Nation (erklärt). Eine seltene Angelegenheit, wie die Autorin festhält.
Die oben genannten Begriffe werden anhand historischer Belege auf den Prüfstand gestellt. Hierdurch erscheinen sie gewissermaßen in neuem Licht.
Der Gedanke lohnt sich: ist bei der Verwendung negativ besetzter Begriffe die moderne political Correctness das Mass aller Dinge, oder öffnet genau dies nicht eine Tür für all diejenigen, die ihr politisches Spiel mit diesen Begriffen treiben und somit eine Deutungshoheit erreichen wollen?
Absolute Leseempfehlung!
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