Anna nicht vergessen
Buch von Arno Geiger

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Buchdetails
Titel: Anna nicht vergessen
- Arno Geiger (Autor)
Verlag: dtv
Bindung: Taschenbuch
Seitenzahl: 256
ISBN: 9783423145565
Termin: August 2016
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Zusammenfassung
Inhaltsangabe zu Anna nicht vergessen
Aus der Jury-Begründung: 'Der Friedrich Hölderlin-Preis 2011 der Stadt Bad Homburg v.d.Höhe (Stiftung Cläre Jannsen) wird verliehen an Arno Geiger für sein bisheriges literarisches Werk, zumal für jene Bücher, die seit 2005 entstanden und erschienen sind. In jenem Jahr mit der Fördergabe zum Hölderlin-Preis ausgezeichnet, hat Arno Geiger in der Folge mit den Romanen ‚Es geht uns gut’ und ‚Alles über Sally’; mit dem Erzählband ‚Anna nicht vergessen’ und dem in diesem Frühjahr publizierten Vater-Bericht ‚Der alte König in seinem Exil’ höchst eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass er in die erste Erzähler-Reihe unserer Gegenwartsliteratur gehört. Er ist überdies der erste Autor in der Geschichte des Preises, den wir ein zweites Mal ehren dürfen und wollen.' Das Buch 'Anna nicht vergessen': Lukas nimmt Abschied von Berlin. Dort ist einiges schiefgelaufen, und so verbringt er die letzte Nacht vor der Rückkehr nach Wien auf der Gästecouch einer todmüden Kellnerin. Am Morgen ist sie nicht wach zu kriegen, drüben in ihrem Hochbett. Doch als der Klempner klingelt, findet der junge Mann plötzlich einen Zuhörer, dem er sein Leben neu erzählen kann, mit einer großen glücklichen Liebe. Mit viel Einfühlungsvermögen, sprachlich brillant und immer wieder mit großer Komik erzählt Arno Geiger von der Suche nach dem Glück, der Liebe und dem Scheitern. Special zum Buch: Arno Geiger im Gespräch - ein Podcast in 12 Teilen
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Bewertungen
Anna nicht vergessen wurde insgesamt 4 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,5 Sternen.
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Rezensionen zum Buch
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Rezension zu Anna nicht vergessen
- Winfried Stanzick
Mit dem Roman „Es geht uns gut“ feierte der 1968 geborene österreichische Schriftsteller Arno Geiger einen großen Erfolg, der ihm in der Kritik die allerbesten Noten und den deutschen Buchpreis für den besten Roman 2005 einbrachte.Weiterlesen
In der Zwischenzeit, wohl bis der nächste Roman fertig geworden war, präsentierte der Hanser Verlag einen ansehnlichen Band von Erzählungen Arno Geigers, die in den letzten Jahren entstanden sind.
Sie erzählen alle von Menschen unserer Zeit; Frauen und Männer, jungen und alten, die auf ihre je eigene Weise, mit den Untiefen des Lebens konfrontiert, versuchen mit dem selben fertig zu werden. Geiger beschreibt ihre Hoffnungen und Sehnsüchte, spürt ihren oft verzweifelten Versuchen nach, am Leben zu bleiben, das heißt, ihrer Existenz irgendeinen, und wenn auch noch so kleinen, Sinn abzugewinnen.
Wie ein langes dreistrophisches Gedicht sind die zwölf Erzählungen zu je vier in Gruppen geordnet: „Tage“, „Jahre“ und „Leben“ – die Überschriften der Teile deuten an, welchen Blickwinkel die einzelnen Erzählungen auf das Leben bzw. einen bestimmten Lebensabschnitt der Menschen einnehmen, von denen sie erzählen.
Da ist in der ersten Erzählung „Anna nicht vergessen“, die dem Buch seinen Titel gab, Ella, die mit ihrer Tochter Anna zusammen lebt und ihren Lebensunterhalt damit bestreitet, daß sie im Auftrag eines Detektivunternehmens versucht Männer zu verführen. Ehefrauen oder Partnerinnen, die Zweifel an der Treue und Zuverlässigkeit ihrer Männer haben, erteilen Ella den Auftrag, sich mit dem Mann zu verabreden bzw. ihn zufällig irgendwo zu treffen und ihm ziemlich bald eindeutige Avancen für ein sexuelles Abenteuer im Bett zu machen. Wenn genug belastendes Tonmaterial auf dem mitgeführten Recorder aufgenommen ist, sucht Ella schnell eine Toilette auf und dann das Weite. Sie kehrt wieder nach Hause zurück, wo ein kleines Mädchen sehnsüchtig auf ihre Mutter wartet, der auch die vielen Merkzettel „Anna nicht vergessen“ überall in der Wohnung nicht wirklich helfen, sich auf das zu konzentrieren, was ihr doch am nächsten sein sollte.
Da wird erzählt von den letzten Stunden, die der junge Lukas in Berlin verbringt, bevor er, abgebrannt und desillusioniert, nach Wien zurückkehrt. Geiger schildert meisterhaft, wie sich ein mögliches gelingendes Leben, die Umsetzung eines Traumes, gestalten könnte. Denn eine Ahnung davon, wie es sein könnte, oder sollte in ihrem Leben, das haben sie alle, auch die vielen anderen Menschen, deren Tage, Jahre und Leben in diesem schönen Erzählungsband geschildert werden; sie alle haben eine Vorstellung davon (gehabt) , was sie mit und aus ihrem Leben machen wollten, und doch haben sie sich in den Alltag von einengenden und krankmachenden Beziehungen eingerichtet und gehen langsam daran zugrunde.
Arno Geigers Geschichten sind eigen; sie werfen einen Blick auf die Schattenseiten menschlicher Existenz, auf die oft armselige Dürftigkeit mancher Lebensalltage. Ihre Sprache ist ansprechend; man ahnt, weshalb dieser Schriftsteller für seinen immer noch lesenswerten Roman 2005 ausgezeichnet wurde.
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Ausgaben von Anna nicht vergessen
Besitzer des Buches 13
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