Moralischer Fortschritt in dunklen Zeiten: Universale Werte für das 21. Jahrhundert

Buch von Markus Gabriel

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Moralischer Fortschritt in dunklen Zeiten: Universale Werte für das 21. Jahrhundert

DIE MENSCHHEIT IST ZU MORALISCHEM FORTSCHRITT FÄHIG Die Krise der liberalen Demokratie, der allgegenwärtige Rassismus, der Raubbau an der Natur und die Ausbreitung des Populismus folgen dem Muster einer Selbstabschaffung des Menschen. Die Leugnung verbindlicher Werte scheint allgegenwärtig. Doch Markus Gabriel, Deutschlands weltweit bekanntester Gegenwartsphilosoph, macht uns Mut. Er zeigt, warum es nicht verhandelbare, universale Grundwerte gibt, die für alle Menschen gelten und die wir wieder zur Basis unseres Verhaltens machen müssen, um allen ein gutes Leben zu ermöglichen. Ein philosophisches Handbuch, das einen Entwurf der Aufklärung gegen den Wertenihilismus unserer Zeit artikuliert.
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Bewertungen

Moralischer Fortschritt in dunklen Zeiten: Universale Werte für das 21. Jahrhundert wurde bisher einmal bewertet.

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Meinungen

  • Interessanter Inhalt - der Stil ist gewöhnungsbedürftig

    FrankWe

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Moralischer Fortschritt in dunklen Zeiten: Universale Werte für das 21. Jahrhundert

    Dieses Buch fordert wohl jeden Rezensenten (m/w) heraus. Man möge mir nachsehen, dass diese Besprechung vielleicht ein bisschen zu subjektiv und emotional ausfällt.
    Dieses Sachbuch ist – in meiner Wahrnehmung – ein Sammelsurium an philosophischen, ethischen, politischen/gesellschaftlichen Betrachtungen einerseits und an persönlichen Meinungen bzw. Überzeugungen des Autors auf der anderen Seite.
    Das Problem dabei ist: Markus GABRIEL scheint selbst nicht zu merken und zu wissen, wann er auf einer dieser Seiten steht – was die Lektüre verwirrend und anstrengend macht.
    Die zweite Irritationsebene besteht in dem Spannungsfeld zwischen den – sehr sympathischen und nachvollziehbaren – Haltungen und Zielsetzungen des Autors und seinem – wie ich finde – weit überzogene Anspruch, deren Gültigkeit in diesem Buch philosophisch-wissenschaftlich „objektiv“ beweisen zu können.
    Um das Ganze noch schwerer genießbar zu machen, wechselt GABRIEL in einem lockeren Galopp zwischen ganz verschiedenen Argumentations- und Begründungsebenen: Da gibt es Herleitungen aus der Philosophie- und Kulturgeschichte, Alltagsplausibilitäten, gesunden Menschenverstand, (vermeintlich) logische Schlüsse, Erklärungsversuche durch Extrembeispiele und schlichtweg unbewiesene Axiome. Manchmal liegt der „Beweis“ auch „im Wesen“ der Dinge, oder darin, dass es einfach nicht anders sein sollte oder dürfte.
    Als Zuckerguss auf dieses Durcheinander gießt der Autor eine große Portion Selbstgewissheit und Selbstverliebtheit. Er sieht sich als Stifter einer „neuen Aufklärung“, ist sichtlich stolz auf selbst erfundene Begrifflichkeiten und stellt sich dann mit seinem „virologischen Imperativ“ an die Seite eines nicht ganz unbekannten Philosophen aus dem damaligen Königsberg.
    Dazu gehört auch die Gewissheit, dass Menschen mit anderen (moralischen, philosophischen oder politischen) eben schlichtweg „irren“.
    Worum geht es in dem Buch eigentlich?
    GABRIEL will seine Leserschaft davon überzeugen, dass es zeitlose und kulturübergreifende „moralisch Wahrheiten“ gibt – und wir diese aufgrund unseres Wesenskerns als rationale und freie geistige Wesen auch prinzipiell erkennen können.
    Es gibt aus seiner Sicht einen zivilisatorischen Fortschritt, der – auf lange Sicht betrachtet – diese objektive Moral (die eigentlich schon immer galt) erkennbar gemacht hat. Dies sei besonders am Beispiel der Abschaffung des Sklavenhandels, an der Aufklärung und an der Proklamation der Menschenrechte deutlich geworden. Aktuell habe die erste Reaktion auf die Corona-Pandemie deutlich gemacht, dass uns als Gesellschaft moralisches Handeln auch gegen ökonomische Interessen möglich sei. Diese Fähigkeit müsse jetzt mit aller Kraft auch für den Kampf gegen die Klimakatastrophe und für eine global gerechte Ressourcenverteilung eingesetzt werden. Es steht für den Autor fest, dass der konsumfixierte Turbo-Kapitalismus im hohen Maße unmoralisch (und damit „böse“) sei.
    Natürlich – das soll hier nicht unterschlagen werden – finden sich in diesem Buch durchaus niveauvolle Auseinandersetzungen mit anderen Sichtweisen und Strömungen in der Moralphilosophie. Dabei geht es insbesondere um den Kulturrelativismus und verschiedene Theorien für die Herleitung von menschlicher Moralentwicklung insgesamt (z.B. durch Religion oder evolutionäre Mechanismen).
    GABRIEL nutzt auch diese Publikation dafür, sein (offensichtliches) Lebensthema – die Auseinandersetzung mit einem rein naturwissenschaftlich-physikalischen Weltbild – weiterzuverfolgen. So lässt er kaum eine Möglichkeit aus, auf die Begrenztheit des Materialismus angesichts der schöpferisch-kulturellen Fähigkeiten und Errungenschaften des menschlichen Geistes hinzuweisen.
    Mir kommt an solchen Stellen immer wieder der Verdacht, dass GABRIEL sich vielleicht einfach nicht genug mit der modernen Hirnforschung beschäftigt hat oder einfach nicht verstehen kann (oder will), dass auch theoretische Konzepte oder künstlerische Genialität in den neuronalen Netzen unseres Gehirns (in inzwischen nachvollziehbarer Weise) entstehen – ohne dass jedoch irgendein Forscher behaupten würde, dass wir uns diesen Phänomenen ab sofort nur noch durch die Betrachtung von Hirn-Scans widmen sollten.
    GABRIEL hat ein herausforderndes Buch geschrieben, das sicher bei vielen anderen Lesern/Leserinnen weit weniger Abwehr und Irritation hervorrufen wird.
    Es gibt auch für mich einen guten Grund, diesem Buch einen großen und nachhaltigen Erfolg zu wünschen. Nur liegt der nicht in der intellektuelle Brillanz oder in der Konsistenz bzw. Schlüssigkeit der Darlegung, sondern in den Werten und Zielen, die der Autor dankenswerter Weise leidenschaftlich vertritt.
    Mit einem anderen Stil hätte er mich womöglich sogar begeistert…
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Ausgaben von Moralischer Fortschritt in dunklen Zeiten: Universale Werte für das 21. Jahrhundert

Hardcover

Seitenzahl: 368

E-Book

Seitenzahl: 369

Taschenbuch

Seitenzahl: 368

Besitzer des Buches 2

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