Zugvögel

Buch von Charlotte McConaghy

  • Kurzmeinung

    mhameist
    Ein echt starkes Romandebüt über die Suche nach Liebe und Freiheit vor dem Hintergrund des Artensterbens
  • Kurzmeinung

    Studentine
    Bedrückendes Thema, das Natur- und Artensterben. Da hätte die völlig kaputte Hauptfigur nicht auch noch sein müssen.

Bewertungen

Zugvögel wurde insgesamt 27 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,2 Sternen.

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Meinungen

  • Ein echt starkes Romandebüt über die Suche nach Liebe und Freiheit vor dem Hintergrund des Artensterbens

    mhameist

  • Bedrückendes Thema, das Natur- und Artensterben. Da hätte die völlig kaputte Hauptfigur nicht auch noch sein müssen.

    Studentine

  • Trifft auf jeden Fall den Zeitgeist. Thema: Mensch und Natur. Ganz gut, aber dem Hype kann ich mich nicht anschließen.

    Emili

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Zugvögel

    Die meisten Tierarten sind ausgestorben. Franny Lynch will der letzten Population der Küstenseeschwalben in die Antarktis folgen - um jeden Preis. Vögeln näher als Menschen, wird sie Teil der Besatzung eines der letzten Fischerboote. Ein schwerer Kompromiss, der nicht ohne Folgen bleibt.
    Die Autorin entwirft ein erschreckendes, nur allzu realistisches Szenario. Auch die Figuren sind sehr realitätsnah. Die Charaktere sind sehr komplex, wer hier auf leicht zugängliche, sympathische und voll auserzählte Figuren hofft, wird eventuell enttäuscht. Im Großen und Ganzen handelt das Buch von den verschiedensten Arten des Gefangenseins, des Loslassens und Heimat. Über alledem schwebt der Ruf nach Freiheit in einer leisen poetischen Sprache.
    Ich hätte so gern die Höchstwertung vergeben, war aber zu enttäuscht vom letzten Kapitel. Hier hatte ich das Gefühl, die Autorin ist zu sehr darum bemüht, den Lesern und der betreffenden Figur einen versöhnlichen Ausgang zu bescheren. Ist nachvollziehbar, passt für mich nur nicht zum Rest der Geschichte.
    Fazit:
    Ein sehr komplexer, wendungsreicher Roman. Möge die Handlung nie Wirklichkeit werden!
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  • Rezension zu Zugvögel

    Die überschwänglich positive Rezensionen zu diesem Buch, die im Netz zu finden sind, sind mir doch etwas schleierhaft. Ich fand den Roman gut, sogar ziemlich gut, aber es reicht nicht einmal, für 4,5 Sterne für mich.
    Die Thematik wieder mal, wie so oft in den letzten Jahren, brandaktuell, interessant und ungeheuer wichtig. Auch die Umsetzung kam sehr intelligent und durchdacht. Die emotionale Ferne der Protagonisten, vor allem denen, die in dem Roman scheinbar eine untergeordnete Rolle spielen sollten, obwohl sie dem Plot nach, ausführlicher und deutlich tiefgründiger betrachtet werden sollten, hat mir nicht gut gefallen.
    Ich möchte bei einem Buch gefühlsmäßig voll und ganz involviert sein, dies ist bei diesem Roman nicht gegeben. Die Hauptprotagonistin mit ihren persönlichen Problemen, Naivität und beinahe Besessenheit hat mich negativ überrascht. Ich kann so vieles verstehen, und versuche dies auch immer wieder gern, denn die Menschen sind schließlich unterschiedlich, doch in diesem Fall, hat es mir keinen Spaß gemacht, die Franny zu verstehen.
    Aber ich will auch nicht zu negativ klingen. Denn der Roman ist durchaus gut. Die Genres sind in diesem Buch sehr vermischt, was die Handlung spannend macht: Es ist ein Drama, Abenteuerroman, Klimaroman und eine Liebesgeschichte. Die Autorin hantiert gekonnt zwischen den verschiedenen Schwerpunkten.
    Auch die Sprache fand ich gut: poetisch und bildlich. Etwas zu pathetisch das Ganze, wobei ich sonst gegen Pathetik nichts einzuwenden habe. Alles in allem sehr gut zu lesen, doch die allgemeine Begeisterung kann ich nur schwerlich nachvollziehen. Der Roman trifft definitiv den Zeitgeist und bietet eine durchaus interessante Unterhaltung. Ich würde das Buch weiterempfehlen.
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  • Rezension zu Zugvögel

    Spannende Handlung, schwache Protagonistin
    Der Einstieg in das Buch ist nicht leicht. Der Schreibstil ist geheimnisvoll und mystisch. Am Anfang muss man viel zwischen den Zeilen lesen bzw. kann für sich selbst weitere Überlegungen anstellen, da vieles nur angedeutet wird. Man erfährt nicht wirklich viel über die Protagonistin, obwohl man sich in der Ich-Perspektive befindet. Einerseits macht das auch die Spannung und den Reiz des Buches aus, andererseits fande ich es etwas nervig, wenn man nach vielen gelesenen Seiten nicht mehr erfährt. Dies ändert sich aber später, da man durch viele Zeitsprünge zu unterschiedlichen Zeiten in die Vergangenheit sich langsam ein Gerüst über das Leben der Protagonistin erstellen kann. Allerdings muss man aufmerksam lesen, dass man die vergangenen Zeitpunkte nicht durcheinanderbringt. Hat man sich erstmal an die Erzählweise gewöhnt, ist das Buch spannend und lässt sich schnell und flüssig lesen. Die Handlung ist gut aufgebaut und nicht vorhersehbar.
    Allerdings bleibt Franny trotz der Ich-Perspektive unnahbar, ihre Gedanken, Motive und ihr Verhalten nicht nachvollziehbar. Und das bleibt leider auch bis zum Schluss so. Zudem ist sie mir zu verstört. Auch die Beziehung zu ihrem Mann ist undurchsichtig und unverständlich, er selbst bleibt blass. Gefallen hat mir, dass die Besatzung des Schiffes nicht oberflächlich bleibt.
    Fazit:
    Eine spannende Dystopie, die einen Zustand der Tierpopulation aufzeigt, zu der wir hoffentlich nie kommen. Großes Manko ist die Protagonistin und ihr Wesen, daher nur ein mittelmäßiges Buch.
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  • Rezension zu Zugvögel

    "Zugvögel" hat mich tief berührt und wird noch lange in mir nachklingen. Es hat mich mitgenommen in die raue, unberührte Natur. Ich bin zusammen mit der Protagonistin Franny seekrank geworden, habe mich inmitten einer Crew, die hauptsächlich aus Männern besteht, behauptet. Ich habe Stürmen getrotzt und mich dem Wellenschlag des Meeres hingegeben. Und vor allem habe ich mein Herz verloren. An die Wildheit, die Rauheit der Natur, an die Einsamkeit und die Stille.
    Zugleich ist das Debüt der jungen Autorin die Charakterstudie einer Frau, die andere als flatterhaft bezeichnen, die sich selbst aber eher als Reisende sieht, als Wandernde, auf der Suche nach ihren Wurzeln, auf der Suche nach sich selbst. Ihr Schicksal hat mich sehr bewegt und es hat dem Buch eine Tiefe und neue Richtung gegeben, die ich so nicht erwartet hatte.
    Der Erzählstil ist wundervoll ausdrucksstark, hier und da poetisch, immer fesselnd und tief berührend.
    Der Abschied von dem Buch ist mir schwergefallen. Gleichzeitig hoffe ich, dass das Szenario, das Charlotte McConaghy zeichnet, niemals eintreten wird. In einer Welt, in der es keine Tiere mehr gibt, möchte ich nicht leben.
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  • Rezension zu Zugvögel

    erscheint am 26.8.2020
    Klappentext/Verlagstext
    Auf der Suche nach Erlösung folgt eine junge Frau den letzten Küstenseeschwalben in die Antarktis
    Franny hat ihr ganzes Leben am Meer verbracht, die wilden Strömungen und gefiederten Gefährten den Menschen vorgezogen. Als die Vögel zu verschwinden beginnen, beschließt die Ornithologin den letzten Küstenseeschwalben zu folgen. Inmitten der exzentrischen Crew eines der letzten Fischerboote macht sie sich auf den Weg in die Antarktis. Schutzlos ist die junge Frau den Naturgewalten des Atlantiks ausgeliefert, allein die Vögel sind ihr Kompass. Doch wohin die Tiere sie auch führen, vor ihrer Vergangenheit kann Franny nicht fliehen. Ihr folgt das Geheimnis eines Verbrechens, die Geschichte einer außergewöhnlichen Liebe. Und schon bald entwickelt sich die Reise zu einem lebensbedrohlichen Abenteuer. Charlotte McConaghys »Zugvögel«, in deutscher Übersetzung von Tanja Handels, ist eine Ode an die wilden Geschöpfe dieser Erde und eine bewegende Geschichte über die Wege, die wir für die Menschen gehen, die wir lieben.
    Die Autorin
    Charlotte McConaghy, Jahrgang 1988, hat irische Wurzeln und wuchs in Australien auf. Ihre Passion für die Natur und Tierwelt und ihre Erschütterung über die Auswirkungen des Klimawandels inspirierten sie zu »Zugvögel«, ihrem literarischen Debütroman, mit dem sie den internationalen Durchbruch erreichte. Sie hat einen Abschluss als Drehbuchautorin der Australian Film Television and Radio School. McConaghy lebt heute in Sydney.
    Inhalt
    Kapitän Ennis Malone ist einer der letzten Bootseigner, der noch eine Fischereilizenz für Heringsfang in der Antarktis hat. Wenn Franny dem Zug der aussterbenden Küstenseeschwalben folgen will, kann sie das nur mit ihm an Bord der Saghani tun. Als Ornithologin sind die Vögel für Franny Lynch Indikator für Artensterben und Überfischung der Meere. Kapitän Ennis Fangzahlen waren stetig gesunken, immer weniger Fischschwärme konnte er orten. Weil Frannys Forschungsmittel an der Uni Galway gestrichen wurden, handelt sie mit Ennis aus, dass sie für ihre Passage an Bord der Saghani arbeiten wird. Die Verabredung könnte eine Win-Win-Situation sein, falls Ennis auf der Spur der letzten Küstenseeschwalben einen der raren Heringsschwärme aufstöbert. Nach einer dramatischen Wendung wird die Flugroute der Seeschwalben für das Überleben der ungewöhnlichen Crew entscheidend sein.
    Die Icherzählerin Franny war als Kind mit ihrer alleinerziehenden Mutter von Australien nach Irland gezogen und hatte später bei ihren Großeltern gelebt. Frannys Weg zum Studium gestaltete sich schwierig, weil sie die Schule ohne Abschluss verlassen hatte und nicht gerade eine unkomplizierte Persönlichkeit ist. Niall, ihr Professor und die große Liebe ihres Lebens, hatte den entscheidenden Anteil daran, dass sie heute nicht mehr Putzen geht. Franny durchlebt während ihrer abenteuerlichen Fahrt in riesigen Schritten rückwärts noch einmal ihre Kindheit und die Beziehung zu Niall. Warum sie glaubt, privates Glück und beruflichen Erfolg nicht zu verdienen, ist dabei nur eine der zu beantwortenden Fragen.
    Fazit
    In Franny Lynchs Leben scheint sich ein düsteres Ereignis an das andere gereiht zu haben. Ihre Reise zu den letzten Küstenseeschwalben bildet den äußeren Rahmen zu einer dramatischen Suche nach sich selbst. Charlotte McConaghys Leser erwartet hier eine bedrückende Biografie, die im Kontrast zu atmosphärischen Schilderungen und philosophischen Gedanken umso krasser wirkt.
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  • Rezension zu Zugvögel

    Ehrgeiziges Debüt
    Charlotte McConaghy hat sich viel vorgenommen.
    Ihr Engagement für Natur und Umwelt dürfte mit Fug und Recht als Zentralpunkt ihres literarischen Debüts ausgemacht werden. Befremdend ist in diesem Kontext allerdings, dass die Autorin vollkommen ohne politische, wirtschaftliche, gesellschaftliche Bezüge auskommt. Alle Personen verbleiben in diesem Roman bei einem ganz allgemeinen Beklagen einer zerstörten Umwelt, dem Verschwinden der meisten Gattungen von Wildtieren. Sogar die als Wissenschaftler bezeichneten Figuren, allen voran Frannys Ehemann Niall, beschränken sich auf ein übermäßig emotionales Lamento.
    In direktem Zusammenhang mit diesem Umweltthema ist die Gestaltung des Textes als Abenteuerroman anzusehen. Die Reise, die tatsächlich von der Arktis in die Antarktis führt, lässt vermuten, dass McConaghy sich an keinem geringeren literarischen Vorbild als Melvilles Moby Dick orientiert, auch wenn man Frannys unbedingte Willenskraft in der Verfolgung ihres Zieles in Rechnung stellt.
    Des Weiteren lässt sich konstatieren, dass die Autorin entscheidende Anleihen beim englischsprachigen Schicksalsroman des 19. Jahrhunderts gemacht hat. Durch eine geschickte Konstruktion von gestaffelten Rückblenden erschließt sich dem Leser nach und nach das ganze Ausmaß der Unglücksfälle, die Frannys Schicksal bestimmen. Eine Prise folkloristischer keltischer Mythen ist da durchaus passend. Auffällig ist in diesem Zusammenhang die unterschiedliche Prägnanz der Figurencharakterisierung. Während Franny und einige Besatzungsmitglieder der Saghani in ihrer ganzen Getriebenheit sehr plastisch gestaltet sind, bleibt ein Großteil des Personals, allen voran Frannys Lebensmensch Niall, seltsam blass und geradezu widersprüchlich in der Charakterzeichnung.
    Am Rande sei ausgesprochen kritisch angemerkt, wie demonstrativ die Übersetzerin ihre political correctness vor sich herträgt. Gendergerecht von den ‚Studierenden‘ in Nialls Lehrberanstaltungen zu sprechen, oder noch alberner, auf ‚Lebenspartner und -partnerinnen‘ zu rekurrieren, verrät ein ängstliche Verhaftung an den Zeitgeist, die ein Unvermögen dokumentiert, den Ansprüchen der literarischen Vorlage gerecht zu werden.
    Fazit: eine spannende Lektüre, deren Defizite aber trotzdem das Potential der Autorin unterstreichen und auf eine Weiterentwicklung hoffen lassen.
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Ausgaben von Zugvögel

Hardcover

Seitenzahl: 398

E-Book

Seitenzahl: 417

Taschenbuch

Seitenzahl: 416

Zugvögel in anderen Sprachen

Besitzer des Buches 52

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