Das Mädchen

Buch von Edna O'Brien, Kathrin Razum

  • Kurzmeinung

    LilReader
    Abbruch nach 2:23 Stunden! Es beginnt sehr gut, aber es wird undeutlich, wer gerade erzählt ...

Bewertungen

Das Mädchen wurde insgesamt 2 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 2,8 Sternen.

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Meinungen

  • Abbruch nach 2:23 Stunden! Es beginnt sehr gut, aber es wird undeutlich, wer gerade erzählt ...

    LilReader

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Das Mädchen

    Original: Englisch/Irland, 2019
    INHALT:
    Wie ihre Mitschülerinnen wurde Maryam von Boko-Haram-Kämpfern aus ihrer nigerianischen Schule an einen ihnen unbekannten Ort entführt. Mit ihrer Freundin Buki übersteht sie die höllische Gefangenschaft und gemeinsam gelingt ihnen die Flucht. Mit »tiefer, unverbrüchlicher Empathie« (Richard Ford) erzählt Edna O'Brien von einem langen Weg zurück ins Leben…
    (Quelle: amaz;, gekürzt)
    BEMERKUNGEN:
    Wir sind hier unmittelbar und sofort in der Mitte des Geschehens, keine “sanfte” Hinführung. Alles fängt mit der brutalen Entführung einer Gruppe Mädchen aus ihrer Schule an, so wie es leider häufiger im Nordosten Nigerias der Fall war (ist…) Die weit Minderjährigen werden Opfer von Massenvergewaltigungen und eingepfercht unter schrecklichen Bedingungen. Ich muss gestehen, dass angesichts der realistischen Beschreibungen ich hier an die Grenzen geführt wurde, auch wenn man gerade das ja ebenfalls lesen und wahrzunehmen haben sollte. Eine Zwangsverheiratung ist fast schon eine Erleichterung… Maryam wird schwanger, Babby kommt zur Welt. Bei einem Luftangriff der Regierungskräfte gelingen ihnen zusammen mit Buki die Flucht. Doch das ist noch nicht einmal die Hälfte des Buches. Und der Leidensweg geht in gewissem Sinne weiter…
    Das “Zurück” in das ehemalige Daheim scheint unter schweren Vorzeichen. Ist sie dort etwa abgestempelt? Und ihrem Kind haftet etwas “Böses” an? Hat man die Angst vor den Sektenkämpfern verinnerlicht? Wird das Opfer “schuldig”? Momente der Ablehnung, der Schwierigkeiten einerseits, aber auch Erfahrungen von Solidarität und Hilfe, auch von eigentlich fremden Menschen.
    O’Brien baut manchmal kurze Ich-Erzählungen, Erinnerungen verschiedener Personen ein, und so werden wir mit noch anderen Schicksalen unter diesen Umständen konfrontiert.
    Man merkt es diesen Seiten an – und erfährt es dann auch im Nachwort (zumindest meiner französischen Ausgabe) - , dass O’Brien Nigeria bereist hat und sich mit den Verhältnissen vor Ort vertraut gemacht hat. Das gibt diesem Roman einen überaus authentischen, realistischen Grundton.
    Ein wichtiges Thema, nicht nur über erfahrene Gewalt bei den “Feinden”, sondern auch die Schwierigkeiten der Rückkehr.
    AUTORIN:
    Edna O’Brien (* 15. Dezember 1930 in Tuamgraney im County Clare) ist eine irische Schriftstellerin. Sie besuchte in Scarriff die National School, in Loughrea den Convent of Mercy und in Dublin das Pharmaceutical College. Nur kurze Zeit arbeitete sie als Apothekerin. 1951 heiratete sie Ernest Gébler, einen tschechisch-irischen Schriftsteller, mit dem sie 1959 nach London übersiedelte. Die Ehe wurde 1967 geschieden. Sie haben zwei Kinder.
    Als Drehbuchautorin wirkte sie von den 1960ern bis in die 1980er Jahre an einer Reihe von Verfilmungen ihrer eigenen Bücher für Film und Fernsehen mit.
    Rezeption
    In ihren ersten Romanen übte sie Kritik an den frauenunterdrückenden Strukturen in ihrer Familie aber auch in Irland insgesamt. Frauen durften in dem Irland der Nachkriegszeit negative Gefühle über Misshandlung oder familiäres Unglück nicht äußern. Die Frauen mussten den Laden am Laufen halten, während die Männer sich hilflos tranken. Bei alledem hatten Frauen zu schweigen. O’Briens Bücher, die sie erst in England schrieb, wurde von den jungen Frauen in England begeistert aufgenommen. In Irland stießen sie auf vehemente Kritik der überwiegend männlichen Obrigkeit. Die Mutter wurde wegen der Bücher ihrer Tochter angegriffen. Der Erzbischof und Minister der Regierung verdammten die Bücher. Die Bücher wurden sogar öffentlich verbrannt.
    O’Brien bzw. ihre Werke erhielten zahlreiche Auszeichnungen, darunter 2012 einen Irish Book Award für ihre Autobiografie Country Girl. 2018 erhielt sie den mit 50.000 US-$ dotierten PEN/Nabokov Award für ihr Lebenswerk sowie 2019 den mit 40.000 £ dotierten David Cohen Prize, ebenfalls für ihr Lebenswerk. 2020 wurde ihr Roman Girl mit dem Kerry Group Irish Novel of the Year Award ausgezeichnet.
    Im April 2018 wurde O’Brien zur Dame Commander des Order of the British Empire ehrenhalber ernannt. Seit 1987 ist sie Ehrenmitglied der American Academy of Arts and Letters.
    Herausgeber ‏ : ‎ HOFFMANN UND CAMPE VERLAG GmbH; 1. Edition (4. März 2020)
    Sprache ‏ : ‎ Deutsch
    Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 256 Seiten
    ISBN-10 ‏ : ‎ 3455008267
    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3455008265
    Abmessungen ‏ : ‎ 13.2 x 2.7 x 21.1 cm
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Rezensionen zum Hörbuch

  • Rezension zu Das Mädchen

    Eben nicht nur das Mädchen ... und auch sonst misslungen umgesetzt! Inhaltserzählung:
    Ich war einmal ein Mädchen, aber ich bin es nicht mehr. Ich rieche, bin voller getrocknetem, verkrustetem Blut und mein Kleid ist zerfetzt. Mein Inneres ein Morast.
    Ich sterbe nicht und doch sterbe ich. Eine Metzelei wird an mir verübt. Andere kamen, allein oder zu zweit unter wildem Gelächter. Rissen, fraßen, ergossen sich in mich. Schon bald waren sie alle zu einem Wesen verschmolzen. Keine Männer mit menschlichen Zügen. Ich war bei Sinnen und dann wieder nicht. Aber ich war nicht tot. Dafür sorgten sie. Mit brutalen Schlägen holten sie mich immer wieder ins Leben zurück, um ihre Lust anzustacheln.
    (Track 1 und 7)
    Autorin:
    Edna O’Brien, geb. 1930 in Tuamgraney/Westirland, gilt als bedeutendste Schriftstellerin ihres Landes. Bereits ihr Debüt Die Fünfzehnjährigen (The Country Girls), das in Irland verboten wurde, machte sie international bekannt. Seither hat sie mehr als zwanzig Romane und Erzählbände verfasst. Sie wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter die American National Arts Gold Medal, der Frank O'Connor Prize, 2018 der PEN / Nabokov Award for Achievement in International Literature und 2019 der renommierte David Cohen lifetime achievement award.
    Übersetzerin:
    Kathrin Razum, 1964 geboren, studierte Anglistik und Geschichte in Heidelberg und Baton Rouge, USA. Sie arbeitet seit Mitte der neunziger Jahre als freie Übersetzerin und Lektorin. Unter anderem hat sie T. C. Boyle, Susan Sontag, V. S. Naipaul und Edwidge Danticat ins Deutsche übertragen.
    Sprecherin:
    Hannah Baus wurde in Würzburg geboren. Nach ihrem Abitur absolvierte sie 2013 ihr Schauspielstudium an der ADK Bayern. Zeitgleich legte sie den Grundstein für ihre Karriere als Sprecherin und war in ersten Werbespots im Radio zu hören. Mit Vorliebe liest die junge Wahlberlinerin Hörbücher ein z.B. für "Hörbuch Hamburg" und "Saga Egmont und Steinbach sprechende Bücher". Auch im Bereich Synchron und Hörspiel durfte sie bereits Erfahrung sammeln (u.a. "Waringham Saga" bei Audible und "Atlanta Medical").
    Bewertung:
    Das Cover und der Titel sind schlicht und nichts aussagend. Aber das gefällt mir hier sehr. Beides wecken die Neugier auf mehr.
    Das Thema sexuelle Gewalt und Massenvergewaltigungen in Kriegsgebieten ist mir schon lange bekannt und darüber gibt es zahlreiche Dokumentationen und Berichte. Selbst die UN-Soldaten sind schon in den Fokus der Massenvergewaltigungen ihrer eigentlichen Schützlinge gekommen. Männer sind eben Männer. Das Thema macht vor niemanden Halt. Vergewaltigungen werden als Kriegswaffe benutzt, täglich in vielen Dörfern der Welt. Es ist auch als solche endlich in die UN-Berichterstattungen in den Fokus gekommen. Neben den gängigen Vergewaltigungen, die es weltweit gibt, gibt es in Kriegsgebieten sogar spezielle Truppen, die nur für diese Art Verbrechen ausschwärmen und über die Mädchen und Frauen herfallen. damit signalisieren sie den Männern, sie können ihre Kinder und Frauen nicht schützen.
    Ebenfalls wird es als Waffe gegen religiöse Minderheiten eingesetzt. Dazu gibt es auch Dokumentationen. Die Mädchen und Frauen werden vergewaltigt und so vertrieben in andere Dörfer und Länder. Die Dorfbewohner dort wollen sie nicht haben und stoßen sie aus. Sie leben als Ausgestoßene für sich. Viele mit Kindern, die aus den Vergewaltigungen hervorgehen. Nicht nur, dass diese Kinder auch zum Teil anders aussehen als ihre Mütter, auch ist das Thema sexuelle Gewalt etwas, wofür man den Mädchen und Frauen die Schuld gibt. Sexuelle Gewalt ist die ultimative Waffe. Sie erzeugt inbrünstige Scham und Erniedrigung und vor allem in den Entwicklungsländern für Ausstoß aus der Gemeinde.
    Das Thema ist also sehr gut gewählt von der Autorin und ich erwarte bei solch einem ernsten und wichtigen Weltthema auch eine realistische Darstellung.
    Es geht sofort ins Geschehen los ... Die Massenvergewaltigungen erzählt das Mädchen ohne Gefühle, wie betäubt und alltäglich gleichzeitig. Sehr realistisch! Erschreckend! Die ersten Tracks sind eindrucksvoll und mitreißend. Aber dann (stöhn) wird es wirr. Gerade erzählte noch das Mädchen, plötzlich scheinbar ein Junge ?! Er darf nicht mitmachen, weil er ein Junge ist??? Ich war verwirrt! Das scheint gerade echt mein Schicksal zu sein, wirres Zeug zu hören und zu lesen. Was soll das jetzt?, habe ich gedacht. Wenige Zeit später plötzlich wieder das Mädchen ... dieser Wechsel geschieht völlig hinweisfrei und nahtlos übereinander. Ich wusste gar nicht, wen ich gerade höre. Erst wenn was kam, das zeigte, dieser Erzähler ist männlich oder weiblich. Vielleicht ist im Buch ein Abschnitt zu sehen, dass den Lesern zeigt, dass jemand anderes erzählt. Hier beim Hörbuch überhaupt nicht. Gleiche Stimme, keine Pausen, keine Namen oder andere erkennbare Zeichen ... ätzend!
    Das zweite große Manko sind diese Riesen-Zeitsprünge! Sie wurde verheiratet, und ab da gehen die Riesen-Zeitsprünge los: Sie sagt sie erwarte ein Kind, das kommt aus dem Nichts. Kurz davor hatte sie noch ihre Periode. Und mit ihrem Mann hat sie Sex gehabt?? Darüber wird gar nichts berichtet. Er kommt, er geht, ist müde und schläft. Mehr kommt da nicht. Paar Sätze weiter hat sie schon die Wehen. Was sind das für Zeitsprünge, bitte??? Da kommt man ja gar nicht nach, die halbe Geschichte wird unterlassen.
    Richtig frustrierend! Nach fast 2 1/2 Stunden habe ich dann abgebrochen.
    Fazit:
    Ein wichtiges Thema, das so wirr erzählt wird. Selbst als Buch sind die Zeitsprünge lesbar, daher ist diese Version auch nicht viel besser. Ich bin richtig enttäuscht und auch sauer, dass die Autorin so ein Thema mit so einer Erzählweise versemmelt! Die Charaktere sind durch diese Zeitsprünge nicht greifbar, nur das Mädchen fand ich bis dahin recht gelungen. Wer dieser erzählende Junge ist, weiß ich immer noch nicht. Das konnte ich auch in keinen der anderen Rezensionen herauslesen. Da wird auch nur das Mädchen in den Mittelpunkt gestellt. Kurios. Die Sprecherin an sich finde ich gelungen, nur erzählt sie eben auch die Charaktere nicht ganz so trennend. Dadurch und durch die Zeitsprünge ging auch die Atmosphäre nicht richtig auf mich rüber. Das viele Potenzial, das das Thema bietet, ist nicht genutzt worden. Und das Genutzte nicht gut.
    COVER/AUFMACHUNG⭐⭐⭐⭐⭐
    GRUNDIDEE/THEMA ⭐⭐⭐⭐⭐
    ATMOSPHÄRE/SETTING ⭐⭐⭐
    ERZÄHLSTIL ⭐
    HANDLUNG/VERLAUF ⭐⭐
    CHARAKTERE ⭐⭐
    GENRE ⭐⭐⭐⭐⭐
    SPRECHERIN ⭐⭐⭐
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Ausgaben von Das Mädchen

Hardcover

Seitenzahl: 256

E-Book

Seitenzahl: 182

Taschenbuch

Seitenzahl: 256

Das Mädchen in anderen Sprachen

Besitzer des Buches 6

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