Klara und die Sonne

Buch von Kazuo Ishiguro, Barbara Schaden

  • Kurzmeinung

    Abroxas
    Ans Märchenhafte grenzende Sci-Fi Story über KI
  • Kurzmeinung

    Emili
    Poetisch und empathisch. Was macht eine KI aus, was den Menschen? Lesenswert, doch etwas hat gefehlt.

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Klara und die Sonne

Der neue Roman des Nobelpreisträgers Klara ist eine künstliche Intelligenz, entwickelt, um Jugendlichen eine Gefährtin zu sein auf dem Weg ins Erwachsenwerden. Vom Schaufenster eines Spielzeuggeschäfts aus beobachtet sie genau, was draußen vor sich geht, studiert das Verhalten der Kundinnen und Kunden und hofft, bald von einem jungen Menschen als neue Freundin ausgewählt zu werden. Als sich ihr Wunsch endlich erfüllt und ein Mädchen sie mit nach Hause nimmt, muss sie jedoch bald feststellen, dass sie auf die Versprechen von Menschen nicht allzu viel geben sollte. KLARA UND DIE SONNE ist ein beeindruckendes, berührendes Buch und Klara eine unvergessliche Erzählerin, deren Blick auf unsere Welt die fundamentale Frage aufwirft, was es heißt zu lieben.
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Bewertungen

Klara und die Sonne wurde insgesamt 28 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,9 Sternen.

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Meinungen

  • Ans Märchenhafte grenzende Sci-Fi Story über KI

    Abroxas

  • Poetisch und empathisch. Was macht eine KI aus, was den Menschen? Lesenswert, doch etwas hat gefehlt.

    Emili

  • originelle Story, aber unlogisch konzipierte KI-Figur (Sprache, Lernprozesse, zu sozialpädagogisch), insges. langweilig

    Hypocritia

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Klara und die Sonne

    Ganz gute Geschichte von Ishiguro, doch letztendlich hat mir was gefehlt. Die Frage, was macht eine KI aus, und was den Menschen - ist in dem Roman von großer Bedeutung. Doch das Thema ist nicht neu. Wer sich in der Science Fiction Genre bewegt oder sich für das Thema interessiert, der wird über die Fragestellung nicht überrascht sein. Die Entwicklung der KI, oder wie es in dem Roman KF-künstliche Freundin, genannt wird, ist nicht überraschend. Diese Thematik ist in der Literatur, kommt häufig vor.
    Und das KI in einem Roman der eigentliche Sympathieträger ist, wie in "Klara und die Sonne" ist auch nicht neu. Also, dass Ishiguro hier in dem Roman Neuland entdeckt hat, kann man nicht sagen. Die ethischen Fragen, die er aufwirft, jedoch nicht darauf eingeht, sind dann schon interessanter. Wie weit ist ein Mensch bereit zu gehen, um sein Wohlbefinden zu erreichen und seinen egoistischen Trieben nachzugehen, inwiefern kann KI eine Rolle im Leben des Menschen spielen, welche Rolle könnten genetische Veränderungen an einem Mensch spielen? Alles wichtige und spannende Fragen.
    Gefehlt hat mir, dass der Autor im Prinzip keine Antworten liefert, und die Fragen eher oberflächlich betrachtet. Es bleibt alles ein wenig abstrakt. Das Denken, die Entscheidungen und die Antworten überlässt Ishiguro den Lesern. An sich nichts Schlimmes, doch ich persönlich mag solche Positionen eines Autors nicht so gerne. Auch das Ende hat mich enttäuscht. Lobenswert ist zu erwähnen ist, dass die Geschichte sehr poetisch, empathisch und voller Gefühle ist. Auch der Plot ist so konstruiert, dass man mit Spannung die Story verfolgt. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und Sterne.
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  • Rezension zu Klara und die Sonne

    Es ist ein wahrhaft literarischer Zugang zum Thema „KI in Menschengestalt“. Wir haben es hier nicht mit einem typischen Science-Fiction-Roman zu tun (bei dem oft die technische Seite ein große Rolle spielt). ISHIGURO legt eher ein sperriges Buch über die Interaktion der beiden Welten vor, das erobert werden möchte.
    Das hat seinen Preis…
    Die Geschichte wird aus Sicht einer Roboterin erzählt, die zunächst im Laden darauf wartet, ausgesucht und gekauft zu werden. Das verschafft dem Leser die Gelegenheit, die junge „Frau“ kennenzulernen, bevor sie ihren bestimmungsgemäßen Einsatz hat. Es handelt sich nämlich um ein weit entwickeltes KI-System, das auch Ich-Bewusstsein und Selbstreflexion zu seinen Kompetenzen zählen kann. Daran muss man sich ja erstmal gewöhnen…
    Um die Menschenähnlichkeit etwas zu dosieren, baut der Autor einige Besonderheiten ein. So stößt man immer wieder auf die speziellen Wahrnehmung von optischen Strukturen und die extreme Affinität zur Sonne (die ganz offensichtlich noch mehr als eine energiespendende Bedeutung hat). Ebenfalls ist auffällig, dass der Protagonistin (also Klara) einige spezifische Aspekte ihrer menschlichen Umwelt nur mühsam zugänglich sind (das merkt man an den von ihr geprägten Kunst-Begriffen), während sie andere ganz selbstverständlich und perfekt beherrscht . So sind sie halt, die Menschen-Maschinen (oder Maschinen-Menschen?)…
    Die eigentliche Geschichte spielt dann in einem – von der Umgebung ziemlich abgeschotteten – familiären Setting, das aus dem jugendlichen Mädchen (dessen Alltagsbegleitung Klaras Job ist) und ihrer Mutter besteht (eine ältere Schwester ist leider zu Tode gekommen). Bedeutsam sind aber auch die Nachbarn: Hier lebt – ebenfalls nur mit seiner Mutter – ein passender Junge, mit dem schon früh so etwas wie „ein Bund fürs Leben“ geschlossen wurde.
    Vermutlich wird sich niemand wundern, dass die Sache dann doch nicht so einfach ist…
    Nun soll hier natürlich nicht die Story zusammengefasst werden. Wichtiger erscheint mir anzudeuten, auf welche Grundsatzthemen man sich bei diesem Buch einlässt.
    Natürlich geht es irgendwie um das Zusammenspiel von programmierter „Persönlichkeit“ und normalen Menschen. Das Ganze aus der fremden (Außen-)Perspektive zu beschreiben, schafft natürlich eine grandiose Chance, den Blick gerade auf solche menschlichen Eigenarten zu werfen, die dem eigenen Auge sonst (wegen ihrer Selbstverständlichkeit) verborgen bleiben.
    ISHIGURO spielt dabei auch mit den Optionen zukünftiger Technologie und ihrer denkbaren gesellschaftlichen Auswirkungen; kaum jemand wird bezweifeln, dass dies mit warnender Absicht geschieht.
    Woran man sich gewöhnen muss, ist der besondere Erzählstil des japanischen Nobelpreisträgers. Er schafft mit der Ausgangskonstellation eine faszinierende Grundlage für geradezu unendliche spannende und erhellende Verwicklungen. Statt aber solche Handlungsfäden zu spinnen, beißt er sich geradezu fest an einem Aspekt der inneren Klara-Welt, die eher seinem Bedürfnis nach symbolischen Bildern Rechnung trägt als der Erwartung der Leser.
    ISHIGURO bleibt auf einmal gewählten Spuren und kostet sie – seien sie auch noch so speziell – mit einer manchmal sehr redundant wirkenden Gründlichkeit aus. Mit diesem Eintauchen in eher symbolische oder surreale (Neben-)Aspekte nimmt der Autor der Geschichte auf der einen Seite die realitätsbezogene Dynamik, gibt ihr andererseits natürlich eine literarische Eigenwilligkeit (die man gerne dann als „große Kunst“ bewerten mag).
    Mir hätte eine etwas gradlinigere Umsetzung der faszinierenden Grundidee wohl besser gefallen. Mit einer etwas anderen Form von Fantasie und Schreibstil hätte aus diesem Buch noch viel mehr werden können. Ein wenig wünsche ich mir, dass einige andere Autoren sich dieser Aufgabe widmen mögen.
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  • Rezension zu Klara und die Sonne

    Ich habe es soeben beendet und bin froh darüber.
    Selten hat mich ein Buch so komisch zwiegespalten zurückgelassen. Unbefriedigt ? Ratlos ?
    Ich fand den Plot wirklich interessant, war bis zur Mitte hin auch recht begeistert aber irgendwie war diese ganze Welt für mich nicht wirklich greifbar, da imho nicht richtig ausgearbeitet. Vieles bleibt da so ungeklärt, zumindest empfinde ich es so. Die Ungehobenen, die kaum Möglichkeiten zu Bildung haben, diese Klassenunterschiede schon bei Kindern, die kaum noch in der Lage sind miteinander zu kommunizieren, die KFs brauchen die ihnen ein Freund sein sollen aber im Grunde nur bessere Roboter sind. Alle sind totale Egoisten, es gruselt einen. Ich hätte aber trotzdem gern sehr viel mehr über diese ganze Welt erfahren.
    Die Menschen waren mir bis auf die Managerin alle unsympathisch, am meisten Josie.
    Klara war meine Sympathieträgerin.
    Irgendwie ein seltsames Buch. Interessant aber auch sehr bedrückend und die ganze Welt so abstrakt und (für mich) nicht greifbar. Es blieben einfach zu viele Fragen offen. Vieles wirkte auf mich hingeschludert. Ein Buch, nicht Fisch und nicht Fleisch.
    Schade, da hätte man mehr draus machen können!
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  • Rezension zu Klara und die Sonne

    Kazuo Ishiguro – Klara und die Sonne
    Man kann garnicht umhin, sich bei diesem Roman an einige vorausschauende Hinweise Ishiguros aus seiner Lesung beim Erhalt des Nobelpreises (2017) zu erinnern (er arbeitete damals schon an seinem neuen Roman):
    […]
    (Quelle : https://www.nobelprize.org/upl…ishiguro-lecture_ty-3.pdf )
    Ich habe mir beim Lesen ungeheuer viel notiert, Querverweise gesehen, Fragen erkannt, nachgedacht. Wäre dieses Buch nicht ideal für eine Leserunde ? In einer schon fast erahnbaren nahen Welt (« Dystopie ») ist Klara ein KF, ein Künstlicher Freund. Tja, soweit haben wir es ja auch schon wirklich oft gebracht, dass die modernen Möglichkeiten als Menschenersatz dienen… Aber erzählt wird aus der wirklich originellen und tollen Perspektive der lernbereiten, sehr beobachtungsfähigen Klara. Man möchte schnell abwinken und in ihr eben eine Maschine sehen (SO taucht das Wort auf sie angewendet nur einmal auf…?!), aber durch ihre Einfühlsamkeit wird sie durchaus mehr. Der vielleicht zentralste Satz, der das Dilemma zusammenfasst steht im englischen Klappentext :
    « Do you believe in the human heart ? I don’t mean simply the organ, obviously. I’m speaking in the poetic sense. The human heart. Do you think there is such a thing ? Something that makes each of us special and individual ? »
    Ist der Mensch in all seinen Dimensionen nachbaubar ? Diese Frage steht tatsächlich im Raum… Woran halten wir uns fest, wenn die junge Josie von der Krankheit getroffen wird ? Soll wirklich eine KI ein Ersatz darstellen können ? Ist der Mensch aber mehr als eine gut programmierte Maschine ? Und alle Personen des Romans suchen mehr oder weniger in ihr Antworten, bzw versuchen, sie für sich zu instrumentalisieren. Ist ja « ein Werkzeug »… ?!
    Klara bezieht ihre Energie von der Sonne. Liegt es nicht nahe, diese dann nahezu zu personalisieren, zu vergöttlichen ? Ob das ins Bild einer KI paßt oder nicht : Sie ist es, die einen Deal macht, etwas von sich zu geben bereit ist. Insofern ein Roman, in dem auch metaphysische Fragen gestellt werden.
    Haben wir uns von unseren Ursprungs- und Energiequellen entfernt ? Suchen wir woanders Ersatz ? Was ist « unsere Sonne » ? Schaffen die neuen Technologien neue Gesellschaftsklassen, teils nicht verfügbaren Zugang zu als notwendig erachteten Mitteln ? Wer steht am Rande solcher Gebilde ?
    Das Lesen lohnt(e) sich für vielerlei Gründe. Einige erwähn(t)e ich nun garnicht. Wir finden erneut jene so « unschuldig » daherkommende Schreibe Ishiguros : er benennt fast beiläufig und in seiner ihm eigenen Selbstverständlichkeit große aufkommende und schon existierende Fragen unserer Zeit.
    Ein großer Wurf !
    Mehr zum AUTOR:
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  • Rezension zu Klara und die Sonne

    Klara ist eine KF, also eine künstliche Intelligenz, die geschaffen wurde, um einem Kind eine Begleiterin und gute Freundin zu sein. Tag ein, Tag aus wartet sie in ihrem Laden darauf, von einer Familie ausgewählt und mitgenommen zu werden. Als die junge Josie am Schaufenster auftaucht, ist Klaras Hoffnung groß. Doch eines hat sie bereits von der Ladenmanagerin gelernt: Kinder geben viele Versprechen, halten aber die wenigsten von ihnen.
    In seinem neuen Roman „Klara und die Sonne“ erzählt der Literaturnobelpreisträger Kazuo Ishiguro die Handlung aus einem ungewöhnlichen Blickwinkel. Klara ist eine künstliche Lebensform, im Prinzip ein Roboter, der nur für einen Zweck geschaffen wurde. Demzufolge bewegen sich ihre Gedanken nicht in menschlichen Bahnen, besonders Emotionen kann sie nur schwer einschätzen. Im Gegenzug kann sie andere Dinge in jedem Detail wahrnehmen, so zum Beispiel die Stimme und Art zu sprechen, den Gang, ja die ganze Persönlichkeit „ihres“ Kindes – eine Fähigkeit, die andere sich bald zu Nutzen machen wollen.
    Dem Autor gelingt es auf beeindruckende Weise, die eigentlich unmenschliche KI und die Menschen in ihrer Umgebung gegenüber zu stellen. Dabei zeigt sich schnell, dass die Definitionen sich verschieben und miteinander verschwimmen. Nicht jedes menschliche Wesen ist ehrlich und hat für Josie nur das Beste im Sinn. Umgekehrt bedeutet Klaras Künstlichkeit nicht, dass sie nicht eine echte Bindung zu „ihrem“ Kind aufbauen und Gefühle wie Enttäuschung und Eifersucht entwickeln kann.
    Obwohl ich im Grundsatz von der Handlung und Erzahlweise begeistert bin, fehlt mir am Ende etwas. Möglicherweise liegt das am Verlauf der Geschichte, der mich nicht völlig überzeugen konnte. Oder vielleicht auch daran, dass ich zu keinem der menschlichen Charaktere eine Beziehung aufbauen konnte? Zu Klara gelang das schon eher, aber es ist schwer, am Schicksal einer Figur teilzuhaben, die selbst alles für sie Vorbestimmte so freudig und ergeben hinnimmt. Immerhin gelingt es dem Roman aber, dass ich endlich etwas angehen möchte, was ich mir schon lange vorgenommen habe: weitere Werke von Kazuo Ishiguro zu lesen!
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Ausgaben von Klara und die Sonne

Hardcover

Seitenzahl: 352

Taschenbuch

Seitenzahl: 352

E-Book

Seitenzahl: 353

Klara und die Sonne in anderen Sprachen

  • Deutsch: Klara und die Sonne (Details)
  • Englisch: Klara and the Sun (Details)

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