Making Faces

Buch von Amy Harmon, Corinna Wieja, Jeannette Bauroth

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Making Faces

Sterben ist einfach. Die wahre Herausforderung ist das Leben. Seit sie denken kann, ist Fern Taylor in Ambrose Young verliebt. Ambrose, der überall beliebt ist und so schön, dass ein unscheinbares Mädchen wie Fern niemals auch nur auf die Idee gekommen wäre, bei ihm eine Chance zu haben. Ihre Freizeit verbringt sie mit ihrem besten Freund Bailey, der an den Rollstuhl gefesselt ist, aber dennoch das Leben mit jeder Faser aufsaugen will. Eigentlich schien es ganz klar, was die Zukunft für sie bereithält. Bis zu dem Moment, als Ambrose Fern endlich '>sieht
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Bewertungen

Making Faces wurde insgesamt 15 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,2 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Making Faces

    Dieses Buch war mein erstes aus dem New-Adult-Genre und ich bin wirklich froh, es gelesen zu haben.
    Wenn man ehrlich ist, klingt der Klappentext wie eine klischeehafte Liebesgeschichte, bei der das komplexbeladene Mädchen doch irgendwie nach ein paar Auf und Abs den Schönling bekommt. Eine Geschichte, die man so schon hunderte Male vorgefunden hat.
    Aber dieser Teil ist nur die Oberfläche. Nur der Leim, der alle dunklen, schmerzhaften Teile des Buches zusammenhält und ihnen Leichtigkeit verleiht.
    Amy Harmon gönnt ihren Figuren nix. Tödliche Krankheiten, unerfüllter Kinderwunsch, häusliche Gewalt und noch viele weitere sehr schlimme, einschneidende Dinge hat sie ihnen mit auf den Weg gegeben.
    Das Buch beginnt mit einem Prolog über Herkules, dann wird man in der Turnhalle ein wenig mit allen Schülern bekannt gemacht, versteht erste Konstellationen und dann schlagen zwei Flugzeuge in die Twin Towers in New York ein. Auch wenn eine Jahreszahl über dem Kapitel stand, hatte ich keine Verknüpfung hergestellt. Dieser Teil berührte mich sehr. Die Beschreibungen haben mich sofort zurückkatapultiert und ich habe mich selber wieder vor dem Fernseher sitzen sehen mit meinen 12 Jahren, wie ich nicht verstanden habe, wie das da alles gerade passieren kann. Und wie ich vor allem nicht ahnte, dass es eine Zäsur ist. Dass es ab nun ein Davor und ein Danach geben wird.
    Ich habe mich sofort gefragt, wie viel davon aus Amy Harmons eigener Erfahrung stammte.
    Mit dieser Leseerfahrung hatte das Buch mich in seinem Bann und ich las die knapp 400 Seiten so schnell es ging.
    Dabei halfen auch die Figuren, die ich wirklich sehr gern mochte. Alle sind ein bisschen klischeebeladen, aber noch in einem wirklich akzeptablen Maß. Vor allem auch, weil mich die Personen mit ihren Handlungen überraschen konnten.
    Auch wenn alle Figuren ihren eigenen Charme hatten, war es vor allem Ferns bester Freund und Cousin Bailey, der mir ans Herz wuchs. Er ist tapfer, stark, lustig, schlau und philosophisch – und das trotz oder gerade wegen seiner schweren Krankheit, die ihn an den Rollstuhl fesselt.
    Die Geschichte war wirklich an vielen Stellen herzzerreißend. Dass ich nicht bitterlich geweint habe, wundert mich selber. Ein paar Tränen hat das Buch bei mir aber auch eingefordert.
    Nichtsdestotrotz gibt es auch Kritik.
    Es passierte viel und allerhand Themen wurden angeschnitten, aber ich hatte trotzdem manchmal das Gefühl, dass man sich im Kreis drehte und das Buch nicht vorankam. Es gab Längen, die mit viel Emotion und Dramatik gefüllt wurden, ohne die Geschichte ernsthaft voranzubringen. Das nahm auch ein Stück weit die Spannung.
    Der zweite Kritikpunkt ist der Fokus auf Äußerlichkeiten. Es ging immer wieder darum, wie hässlich sich Fern fühlt und dass sich deswegen niemand für sie interessiert und sie lieben kann. Und auch die Schönheit der anderen war immer wieder ein großes Thema. Selbst Eltern bewerten die Optik der Kinder.
    Doch trotz allem lohnt sich das Buch. Es hat harte Themen, überraschende Themen, aber eben auch die niedlichen Dinge, die einen zum Lachen und Mitfiebern bringen. Amy Harmon bewies vor allem auch Liebe fürs Detail. Die Überschriften hatten eine bestimmte Bedeutung, frühere Begebenheiten wurden in der Geschichte immer mal wieder aufgegriffen und die verschiedensten Rückblicke brachten immer ganz viel Licht ins Dunkel der aktuellen Geschehnisse.
    Letztlich habe ich mich geirrt. Dieses Buch ist keine klassische – und belanglose – Liebesgeschichte. Es gibt sehr viel Tiefgang und Dramatik aus Richtungen, die nicht alltäglich in Büchern sind. Obwohl das Buch voll war mit Negativität, blieb es trotzdem leicht und süß. Diesen Spagat zu schaffen, ist nicht einfach.
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  • Rezension zu Making Faces

    Mein Fazit:
    Was für ein zauberhaftes Buch über Freundschaft, Liebe und Loyalität!!!
    Ich hatte es schon länger auf meiner Wunschliste und wenn ich gewußt hätte, was mich da erwartet, hätte ich es damals sofort gekauft. Die Geschichte um die drei Freunde (eigentlich sind es vier, aber Rita steht nicht so sehr im Mittelpunkt) ist sowohl tragisch wie auch tiefgreifend schön. Die Charaktere sind so liebevoll gezeichnet und haben doch so ihre Ecken und Kanten. Obwohl sie so typische Jugendliche sind, sind sie doch auf ihre Art etwas Besonderes.
    Ohne Schnörkel und mit gelegentlichen kleinen Rückblicken wird die Geschichte über einen Zeitraum von drei-vier Jahren beschrieben, vom letzten Highschool-Jahr bis zum Irak-Krieg, der die ganze Stadt auf persönliche Art und Weise sehr mitnimmt. Fern entwickelt sich in der Zeit vom hässlichen Entlein zur stillen Schönheit und bleibt sich selbst dabei ziemlich treu. Bailey kämpft mit seiner Behinderung und kann dem Schicksal schon ein Schnippchen schlagen, indem er älter als 21 Jahre wird. Am meisten macht jedoch Ambrose eine Entwicklung durch. Er träumt von der Kriegs-Romantik, er möchte mal raus dem kleinen Städtchen und sieht seinen Einsatz im Irak als willkommene Abwechslung. Er hat jedoch nicht bedacht, wie gefährlich ein solcher Einsatz wirklich sein kann und muss seine Haltung gründlich überdenken. Nur schwer kann er da die Hilfe von Fern und Bailey annehmen.
    Es gibt da noch die eine oder andere tragische Wendung, aber ich möchte nicht allzu viel spoilern. Für mich war die Geschichte nicht wirklich vorhersehbar und ich habe zwischendurch entsetzt die Luft angehalten, weil die Autorin das so einfach und doch eindringlich erzählt hat.
    Diese Autorin sollte man sich merken und ich bin sehr an ihrem nächsten Buch interessiert. Dieses bekommt begeisterte fünf Sterne.
    Anmerkung: Ich habe es als eBook gelesen.
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  • Rezension zu Making Faces

    Tiefgründige Geschichte trotz leichter Klischees
    Klappentext
    „Ambrose, der Star der Highschool, der Held einer ganzen Stadt. Er scheint alles zu haben – und doch kämpft er mit Problemen, die der Außenwelt verborgen bleiben. Bailey, der Junge im Rollstuhl. Er ist krank, weiß, dass er sterben wird. Und er lebt jeden Tag seines Lebens, als wäre es sein letzter. Fern, die schlau ist, aber nicht hübsch, und trotzdem in allem um sich herum das Schöne erkennt. Fern, Bailey und Ambrose. Drei Jugendliche in einer Kleinstadt in den USA, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Drei Jugendliche, die dachten, sie wüssten, was das Leben für sie bereithält. Und denen das Schicksal in die Quere kommt …“
    Gestaltung
    Das Cover von „Vor uns das Leben“ ist für mich momentan mit eines der schönsten, die es aktuell auf dem Buchmarkt gibt. Die unterschiedlichen Grüntöne sind wunderbar aufeinander abgestimmt. Das Cover wirkt so sommerlich frisch, was auch durch das Mädchen, das die Arme in die Luft reißt, noch unterstrichen wird. Zusammen mit dem Titel strahlt diese Gestaltung wirklich Optimismus aus.
    Meine Meinung
    „Vor uns das Leben“ ist ein berührender Roman über Liebe, Freundschaft und das Zueinanderfinden unterschiedlichster Menschen. Erzählt wird die Geschichte aus der 3. Person Singular in der Vergangenheitsform. Der Schreibstil von Amy Harmon lässt sich dabei sehr angenehm und flüssig lesen, da es keine langen Schachtelsätze oder anderweitige Satzkonstruktionen, die den Lesefluss stören, gibt.
    Im Zentrum der Handlung stehen die Protagonisten Fern, Bailey und Ambrose. Drei Charaktere, die unterschiedlicher nicht sein könnten und die zusammen eine sehr gute Mischung ergeben. Zum einen ist da Bailey, der aufgrund einer Krankheit im Rollstuhl sitzt, mit Fern befreundet ist und trotz seines schweren Schicksals immer noch die Hoffnung in sich bewahrt. Fern sieht die Welt auf ihre ganz eigene Weise und konnte mich mit ihren Ansichten oftmals sehr berühren. Ambrose hingegen scheint zunächst, ganz klischeemäßig, oberflächlich zu sein, da er der beliebte Highschool-Star ist. Doch im Verlauf der Handlung entfaltet auch sein Charakter das volle Potenzial.
    Vor allem in Kombination miteinander und das Zusammenspiel zwischen diesen Figuren fand ich sehr angenehm, auch wenn sie gewisse Klischees (Beispiel: Amborse als Higschool-Held verhält sich zunächst auch so, wie man es aus amerikanischen Filmen kennt) bedienen.
    Die Handlung war sehr tiefgründig und berührend, da ernste Themen behandelt werden. Vor allem die Thematisierung des Terroranschlages des 11. September 2001 hat mir sehr gut gefallen, da dies ein bedeutendes, trauriges Ereignis unserer Zeit ist und es nicht in allzu weiter Vergangenheit liegt, wie viele andere wichtige Ereignisse. Aufgrund dieser Nähe zur eigenen Lebenswelt, können viele Jugendliche eine bessere Verbindung zur Geschichte aufbauen.
    Der Leser wird dazu angeregt, über seine eigenen Sichtweisen, sein Leben und viele weitere wichtige Themen nachzudenken. Und auch auf emotionaler Ebene wird er dabei berührt. Allerdings war mir die Handlung manchmal ein wenig vorhersehbar, was vermutlich daran liegt, dass einige Klischees genutzt werden. Diese Klischees schleifen sich aber im Verlauf der Handlung immer mehr aus, sodass sie am Ende kaum noch auffallen.
    Fazit
    Eine Geschichte, die zum Nachdenken anregt und nicht davor scheut auch ernste Themen anzuschneiden. „Vor uns das Leben“ ist nicht frei von Klischees, schafft es aber dennoch den Leser mitzureißen, zu berühren und das Herz zu erwärmen. Mit viel Herzschmerz, Dramatik und nachdenklichen, ernsthaften Aspekten überzeugt Amy Harmons Roman trotz leichter Vorhersehbarkeit und etwas langsamen Einstieg.
    4 von 5 Sternen!
    Reihen-Infos
    Einzelband
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  • Rezension zu Making Faces

    Inhalt:
    Ambrose ist der Held in der Kleinstadt in der er wohnt. Seine Stärke und seine Erfolge beim Ringen scheinen ihm einen bestimmten Weg vorzugeben. Fern ist zu klein und zierlich, sie findet sich hässlich und träumt von der großen Liebe. Bailey hat eine Muskelkrankheit die ihn in den Rollstuhl gebracht hat. Er möchte nur Leben und älter werden als andere mit der Krankheit. Doch dann geschehen Dinge, die alle Pläne zunichte machen...
    Meine Meinung:
    Vor uns das Leben beginnt weit in der Vergangenheit zu einer Zeit in der Ambrose, Fern und Bailey noch auf die Highschool gingen. Alle drei sind in der Abschlussklasse.
    Man liest sich so langsam in die Gegenwart, hat aber auch das Zeitsprünge in die Vergangenheit. Vor uns das Leben beschreibt wie das Leben Schicksal spielt und alles eine Wendung nimmt, die keiner der Beteiligten für Möglich gehalten hätten. Dabei schreibt Amy Harmon sehr interessant und fesselnd. Man taucht ein in eine Geschichte in der es um die Zukunft. um Freundschaft, Zusammenhalt und die Liebe geht.
    Alles dreht sich um die drei Schüler, die auf der Schwelle zum Erwachsen werden stehen.
    Die Hauptrolle spielt das Fern. Sie ist unscheinbar für ihre Mitschüler. Keiner sieht sie und doch schafft sie es mit der Zeit auf sich Aufmerksam zu machen. Rührend ist ihre Art mit Bailey umzugehen, ihm zu helfen, als Freundin, nicht als Cousin und Cousine. Ihr wünscht man nur Gutes.
    Ambrose ist der zweite stark beschriebene Charakter. Er ist der Held der Schule und der Stadt. Niemand hat ihn gefragt ob er das will. Er macht es aber mit und gibt sein Bestes um dem Druck stand zu halten und die Erwartungen zu Erfüllen. Als ihn ein Ereignis aus der Bahn wirft ist er alleine und verändert sich. Nicht zum negativen, eher zum positiven. Ambrose ist für mich am Ende ein Held, aber nicht weil er stark ist im Sinne von Kraft.
    Bailey kommt eigentlich am Wenigsten zu Wort ist aber für mich wie Fern eine sehr starke Person. Viele haben Angst vorm sterben, er geht damit um als wenn es um das zu Bett gehen gehen würde. Bailey schubst Fern und auch Ambrose ab und an mal in die richtige Richtung. Er hat seinen Humor nicht verloren auch wenn er weiß das sein Leben nie so laufen wird wie man es all gemeingültig als normal ansieht.
    Der Schreibstil ist flüssig und leicht zu lesen. Ich hatte zu Beginn etwas Probleme mich mit der Geschichte anzufreunden bis sie mich packte und nicht mehr los ließ. Es gibt immer wieder Zeitsprünge, die aber durch kursiver Schrift gekennzeichnet sind und auch die Jahreszahl über dem Abschnitt haben. Ab und an habe ich trotzdem das Jahr in dem wir gerade sind verloren, denn auch wenn immer wieder mal drüber steht wo man sich gerade befindet passiert so vieles das man mit der Zeitrechnung schonmal durcheinander kommen kann.
    Vor uns das Leben ist ein Buch der vom Leben erzählt. Von Plänen und verpassten Chancen, von der Liebe und der Freundschaft und von der Tatsache das man immer das beste aus seiner Situation machen sollte.
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  • Rezension zu Making Faces

    Ich hab heute morgen gerade das Buch "Vor uns das Leben" von Amy Harmon zuende gelesen und ich bin schwer beeindruckt. Meine Kritik gilt einzig dem Klappentext und dem Buchcover, da es mich, hätte ich dieses Buch nicht geschenkt bekommen, nicht überzeugt hätte, dass Buch zu kaufen. Der Klappentext erinnerte mich zu sehr an amerikanische Teenie-Geschichten und das Cover ist eindeutig zu mädchenhaft. Ziemlich schade
    Dabei lohnt es sich WIRKLICH dieses Buch zu lesen. Die Charaktere wachsen dem Leser sofort ans Herz und die Botschaft, nämlich das Beste aus seinem Leben zu machen, egal ob im Rollstuhl oder mit welchem Handicap auch immer, wird in vielen emotionalen Szenen rübergebracht.
    Besonders hat mir der Beziehungsaspekt in diesem Buch gefallen. Damit meine ich das Vertrauen zwischen Bailey und Fern, die Freundschaft zwischen Bailey und Ambrose, obwohl die beiden zu Anfang kaum unterschiedlicher sein könnten, und natürlich die Liebe zwischen Fern und Ambrose, die eigentlich viel mehr ist. Die gewitzten und philosophischen Entweder-oder-Fragen sind meiner Meinung nach eine richtig tolle Idee der Autorin. Dann gibt es noch scheinbar typische Teenagerszenen, wie etwa in dem Kapitel "Sich eine Tätowierung stechen lassen" (bei der Überschrift habe ich schon mit den Augen gerollt), die mich dennoch mit ziemlicher Tiefe überrascht haben.
    Das Buch ist zugleich witzig und traurig, was meiner Meinung nach ein richtig lesenswertes Buch ausmacht.
    Ob es nun Bailey mit seinen rücksichtslos-komischen Kommentaren ist, oder Fern, die ein Gedicht über Gott und die Ungerechtigkeit schreibt, was für mich den absoluten Höhepunkt des Buches bildet.
    Ich habe gelacht und geweint und schlussendlich war ich, wie so häufig, am Boden zerstört, als ich die letzte Seite in der Hand hatte.
    Ich kann "Vor uns das Leben" jedem empfehlen, der etwas darauf gibt zu erfahren, was wahre Liebe bedeutet.
    LG und viel Spaß beim Lesen wünscht vivi
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  • Rezension zu Making Faces

    Nur mit dem Herzen sieht man gut... oder so ähnlich...
    Inhalt (laut Klappentext)
    Ambrose, der Star der Highschool, der Held einer ganzen Stadt. Er scheint alles zu haben - und doch kämpft er mit Problemen, die der Außenwelt verborgen bleiben. Bailey, der Junge im Rollstuhl. Er ist krank, weiß, dass er sterben wird. Und er lebt jeden Tag seines Lebens, als wäre es sein letzter. Fern, die schlau ist, aber nicht hübsch, und trotzdem in allem um sich herum das Schöne erkennt. Fern, Bailey und Ambrose. Drei Jugendliche in einer Kleinstadt in den USA, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Drei Jugendliche, die dachten, sie wüssten, was das Leben für sie bereithält. Und denen das Schicksal in die Quere kommt …
    Meine Meinung
    Doch der Klappentext der Originalausgabe „Making Faces“ geht noch ein wenig weiter, erzählt ein wenig mehr vom Inhalt, denn „Vor uns das Leben“ ist die Geschichte einer kleinen Stadt, in der fünf junge Männer in den Krieg ziehen, aber nur einer zurückkommt. Es ist eine Geschichte über Verlust: den Verlust von Schönheit, Leben, Identität. Es ist eine Geschichte über die Liebe eines Mädchens zu einem verwundeten Jungen, über Freundschaft und Heldentum. Eine moderne Geschichte über „Die Schöne und das Biest“.
    Denn während Fern und Bailey nach dem lange ersehnten Schulabschluss in dem beschaulichen Hannah Lake bleiben, ihren unerreichbaren Lieben hinterher schmachten, zieht Ambrose in den Krieg und bleibt sowohl körperlich als auch seelisch nicht unversehrt.
    So unterscheiden sich nicht nur die Klappentexte deutlich voneinander, sondern auch die Cover der jeweiligen Ausgaben.
    Zeigt das Cover der Originalausgabe vermutlich den heimgekehrten, verzweifelt wirkenden Ambrose, ist das Cover der Egmont INK-Ausgabe mit Blümchen und Blättchen, einem momentan so beliebten Scherenschnittmotiv versehen und wirklich ein Hingucker.
    Hach, und was hätte das nicht alles schön werden können, beginnend mit dem Cover über den vielversprechenden Inhalt bis hin zu den ungewöhnlichen Figuren!
    Und zugegebenermaßen berührten mich einige Szenen sehr (Amy Harmon hatte z. B. bezaubernde, ungewöhnliche Einfälle, was die Annäherung zwischen Fern und Ambrose nach seiner Rückkehr aus dem Militärdienst betrifft), trieben mir manche Dialoge Tränen in die Augen, die Figuren und ihre Geschichten, allen voran die des im Rollstuhl sitzenden Bailey, zogen mich in ihren Bann.
    Dennoch fand ich die Geschichte größtenteils zu amerikanisch, vom Anfang, in dem sich z. B. viel um High School-Sport dreht, bis hin zum unweigerlichen Happy End mit allem Drum und Dran.
    Sie war mir zu patriotisch und pathetisch, was nicht verwunderlich ist, da die Terroranschläge vom 11. September 2001 keine unerhebliche Rolle spielen und Ambrose deshalb mit ein paar High School-Freunden zur Armee geht und dann in den Irak abgeordert wird, anstatt zur Universität zu gehen.
    Dennoch sollte man bei diesem Jugendroman keine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Irakkrieg erwarten, auch nicht mit Kriegstraumata.
    Der Krieg ist lediglich der Aufhänger für Ambrose` Verwandlung, innerlich wie äußerlich, und daher eher Mittel zum Zweck.
    „Vor uns das Leben“ ist und bleibt ein New Adult-Roman, in dem es um den ersten Schritt nach dem Erwachsenwerden geht, um die große Liebe, um erste Schicksalsschläge.
    So bewegt sich der Roman trotz einiger Genrevorgaben und trotz einiger Klischees streckenweise in neuen Bahnen.
    Dennoch scheint Ambrose gerade zu Beginn des Romans zu perfekt zu sein: Er sieht aus wie ein junger Gott, er ringt genauso gut, er hat eine Singstimme wie „dunkle Schokolade“, eine Vorliebe für Lyrik und Literatur, er ist der Held der Kleinstadtbürger und ein Vorbild für seine Mitschüler in all seinem Tun. Nach seiner Rückkehr geht ihm jedoch jeglicher Heroismus verloren. Aller Glanz ist scheinbar dahin.
    Bailey und seine Cousine Fern fand ich hingegen gelungener, vielleicht auch realistischer gezeichnet, auch wenn Fern mit ihren achtzehn Jahren streckenweise ein wenig naiv und kindlich wirkt, sich aber zumindest zu Beginn abseits jeglicher Klischees postiert, obwohl sie sich natürlich im Laufe der Handlung (typisch für das Genre) von einem vermeintlich hässlichen Entlein in einen hübschen, rotmähnigen Schwan verwandeln muss!
    Natürlich könnte man beim Lesen über Bailey manches Mal den Kopf schütteln, weil er der Inbegriff des behinderten, aber dennoch lebensbejahenden Klischees ist... dennoch mochte ich ihn und konnte über ihn schmunzeln, um ihn weinen.
    Meiner Meinung nach hat es die Autorin jedoch nicht nur, was Pathos und Patriotismus betrifft, zu gut gemeint, sondern auch, was Drama und Religiosität betrifft.
    Denn die Rückblicke in die Kindheit der drei Hauptfiguren erinnerten mich unweigerlich an die amerikanische Familienserie „Eine himmlische Familie“ / „Seven Heaven“. Das war mir persönlich zu aufgesetzt, zu moralinsauer.
    Auch hätte sich Amy Harmon die Nebenschauplätze, die sich um überstürzte Eheschließungen, ungewollte Schwangerschaften und häusliche Gewalt drehen, sparen können. Hätte sie lieber ihr Augenmerk auf die Schicksale von Fern, Ambrose und Bailey gerichtet, als noch für zusätzliches Drama zu sorgen.
    Diese weiteren Erzählstränge haben „Vor uns das Leben“ nicht tiefgründiger gemacht, sondern es sah für mich so aus, als ob die Autorin kein Thema auslassen wollte, was amerikanischen High School-Absolventen widerfahren könnte.
    Fazit
    Aufgrund des Erzählstils wirkte „Vor uns das Leben“ recht distanziert auf mich, an anderen Stellen wiederum zu rührselig. Meines Erachtens fehlte eine gewisse Balance.
    Außerdem verzettelt sich die Autorin in zu vielen Themen, lässt deshalb wichtige Entwicklungen zu rasch voranschreiten, während sie anderen, unnötigen zu viel Gewicht gibt.
    Zwar setzt sie neue Akzente innerhalb des Genres der New Adult-Romane, indem sie ihre Charaktere nicht allzu perfekt gestaltet und ihnen echte Schicksalsschläge aufbürdet, bedient sich jedoch unweigerlich dennoch weiterer Klischees.
    Ein bisschen weniger Pathos und Patriotismus, ein bisschen weniger Drama und Gefühlskitsch, dann hätte „Vor uns das Leben“ ein gutes Erstlingswerk werden können im Stile der aktuell so beliebten „Sick Lit“-Romane!
    Leider nur .
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Ausgaben von Making Faces

Taschenbuch

Seitenzahl: 384

E-Book

Seitenzahl: 276

Making Faces in anderen Sprachen

Besitzer des Buches 33

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