Bibliothek der Träume

Buch von Lynn Austin, Dorothee Dziewas

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Bibliothek der Träume

Illinois 1936 Alice Ripley lebt so sehr in der Traumwelt ihrer Bücher, dass sie erst ihren Freund und dann ihre Stelle in der Bibliothek verliert. Frustriert flüchtet sie sich in die Berge Kentuckys, um in der Bücherei des winzigen Bergarbeiterdorfes Acorn eine Weile auszuhelfen. Leider ist der Bibliotheksleiter jedoch ganz anders als erwartet und auch die vier „Bücherbotinnen“, die den Lesestoff zu Pferd verteilen, entsprechen so gar nicht Alices Vorstellungen. Aber Alice sitzt in Acorn fest, hat keine Chance, diesem Albtraum zu entkommen. Und bald muss sie feststellen, dass die Abenteuer, die das wahre Leben schreibt, tausendmal besser sind als die, die sie sich in ihren kühnsten Träumen ausgemalt hat.
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Bewertungen

Bibliothek der Träume wurde insgesamt 4 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,4 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Bibliothek der Träume

    Beschreibung:
    Illinois 1936.
    Alice Ripley lebt in einer Traumwelt. Sie liebt es, in Büchern zu schwelgen und dem Happy End entgegenzufiebern. Doch ihr persönliches Glück rückt unvermittelt in weite Ferne. Ihr Freund Gordon trennt sich von ihr, weil ihr angeblich der Realitätssinn fehle, und dann verliert sie auch noch ihre Anstellung in der örtlichen Bibliothek.
    Alice flüchtet sich in die Berge von Kentucky.
    Eigentlich wollte sie eine Weile in der Bücherei des winzigen Bergarbeiterdorfes Acorn aushelfen, doch der Besitzer ist so ganz anders, als sie erwartet hat. Und so will Alice nur noch weg – zumal sie sich als „Bücherbotin“ nützlich machen soll, die allein in die entlegensten Gegenden reitet, um Menschen mit Lesefutter zu versorgen.
    Alice sitzt in Acorn fest und hat keine Chance diesem Albtraum zu entkommen. Und bald muss sie feststellen, dass die Abenteuer, die das Leben schreibt, tausendmal besser sind als die, die sie sich in ihren kühnsten Tagträumen ausgemalt hatte.
    Voraberklärung:
    Die, in diesem Buch beschriebenen „Bücherboten“ gab es wirklich. Sie wurden 1933 von Franklin Roosevelt gegründet um die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise abzumildern. Beschäftigt waren überwiegend Frauen, die Bücher zu Pferd in abgelegene kleine Schulen, oder zu extrem ländlich gelegenen Häusern und Farmen brachten.
    Meine Meinung zum Buch:
    „Bibliothek der Träume“ fängt als herrlich ironisch geschriebene, locker flockige Geschichte richtig gut an.
    Man lernt die ziemlich verschrobene Hauptprotagonistin Alice kennen, die sich derart in ihrer literarischen Welt verrannt hat, dass sie versehentlich ihren Freund mit dem Namen ihres aktuellen Buchhelden anredet (was den natürlich wenig amüsiert) oder dass sie bei dem Versuch zeitgleich zu lesen und zu kochen mal eben Mutters Küche in Brand setzt.
    Alice’s Verhalten wird derart überspitzt dargestellt, dass selbst eine Gerne- und Vielleserin wie ich, sich nicht wirklich mit ihr identifizieren kann – aber man gerät durchaus ins schmunzeln und ich konnte an einigen Stellen auch herzlich lachen (Stichwort: Beerdigung, direkt am Anfang ).
    So weit so gut. Dann allerdings landet Alice mehr oder weniger zufällig mitten in Kentucky, im ländlichen Nirgendwo ohne Strom und fließend Wasser, dafür aber mit Fledermäusen im Schlafzimmer – und ab da wird die Geschichte ziemlich abstrus.
    Immer wieder wird Alice von den Einheimischen dort zu Handlungen genötigt, die sie eigentlich gar nicht tun will (auf einem Pferd zu reiten, zum Beispiel) – und fügt sich letzten Endes doch jedes Mal.
    Sie wird belogen, hintergangen und gegen ihren Willen zum Bleiben „überredet“ – und fügt sich jedes Mal.
    Sie weint, schimpft und motzt – aber sie fügt sich jedes einzelne Mal.
    Okay, die Geschichte spielt 1936 und da war es ja nun einmal so, dass junge Frauen sich unterzuordnen hatten, aber irgendwann ging mir dieses völlig eingefahrene Verhaltensschema total auf die Nerven. Erstens weil es sich wie ein roter Faden durch das komplette Buch zieht und sich wieder und immer wieder wiederholt und zweitens weil ich das Gemecker und Gemotze von Alice irgendwann schon gar nicht mehr wirklich ernst nehmen konnte. Sie hat ja im Endeffekt doch nie das getan, was sie selber für richtig hielt. Da war das ganze Gezeter vorher immer so unglaublich fruchtlos.
    Nun ja, die Geschichte entwickelte sich dann zu einem Drama über einsame und überforderte Farmersfrauen, zerstrittene Familienclans, genügsames aber durchaus idyllisches Landleben in bitterster Armut, böse Firmenkonzerne und ausgebeutete Arbeiter und (natürlich) über das Thema Liebe in so ziemlich allen denkbaren Facetten.
    Es hätte ein wirklich richtig gutes Buch werden können, wenn es nicht so furchtbar naiv geschrieben worden wäre:
    Die Autorin ist gläubige Christin und ihre Bücher sind stark religiös angehaucht.
    Gut, vielleicht bin ich da ein wenig voreingenommen, aber ich lese nun einmal auch als Atheistin durchaus gerne einmal Bücher, in denen es um das Thema „Glaube“ geht.
    „Die Päpstin“ von Donna W. Cross, „Johanna von Orleans“ von Pamela Marcantel oder „Die Nebel von Avalon“ von Marion Zimmer Bradley habe ich z.B. mit Begeisterung verschlungen (sogar mehrfach) und diese Bücher drehen sich ja prinzipiell auch vorranging um das Thema Religion und Glaube.
    Aber mit dieser (aus meiner Sicht) kindlich-naiven „Joah-der-liebe-Gott-wird’s-schon-richten“ – Moral, die in „Bibliothek der Träume“ über fast jedem Kapitel schwebte, hatte ich doch echte Probleme.
    Nichts desto trotz habe ich durchgehalten - und mich einem rosaroten, allumfassenden Super-Happyend bestrafen... ähm belohnen lassen.
    Es hätte echt nur noch gefehlt dass die Pferde plötzlich über Regenbögen laufen könnten und Schmetterlinge gepupst hätten.
    Wer einen Hauch von Bodenständigkeit und Realität in seiner Lektüre braucht, sollte meines Erachtens nach die Finger von diesem Buch lassen.
    Wer es dennoch lesen möchte, kann sich auf eine leicht verständliche und wenig anspruchsvolle Geschichte einstellen, die man locker mal zwischendurch lesen kann ohne sich allzu stark konzentrieren zu müssen.
    Meiner Meinung nach kann man „Bibliothek der Träume“ mit einem überdicken Cora-Heftchen vergleichen. Wer diese Art von Geschichten mag, wird hier wohl gewiss begeistert sein.
    Meins ist es allerdings nicht.
    Zweieinhalb Sterne vergebe ich für die leichte Verständlichkeit, den vielversprechenden Anfang und das wirklich schöne Zitat, das ich hier schon eingestellt habe.
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Ausgaben von Bibliothek der Träume

Taschenbuch

Seitenzahl: 432

E-Book

Seitenzahl: 440

Besitzer des Buches 8

Update: