Don Quijote

Buch von Miguel de Cervantes, Ludwig Braunfels

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Don Quijote

Mit grandiosem Einfallsreichtum erzählt Cervantes von den Abenteuern eines verarmten Adligen, der in einer Traumwelt vergangener Ritterzeiten lebt, und seines treuen Waffenträgers Sancho Pansa. Ähnlich wie Goethes Faust für die Deutschen ist Don Quijote für die Spanier zum Sinnbild eines nationalen Genius geworden. Die Sympathie des Erzählers für seine Figuren und sein liebevoll-ironischer Ton machen Don Quijote zum wunderbarsten Antihelden der Weltliteratur. Diese Ausgabe präsentiert den Klassiker in edler Ausstattung: Dünndruckpapier, Iris-Leinen-Einband, Lesebändchen und Schutzumschlag.
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Bewertungen

Don Quijote wurde insgesamt 33 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,4 Sternen.

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Meinungen

  • Ein ewiges Fallen und Wiederaufstehen, ritterliche Tugend gegen die Wirklichkeit.

    Aladin1k1

  • Gelungere Fortsetzung auf der dritten Reise

    K.-G. Beck-Ewe

  • Komplexe und treffende Persiflage der Ritterromane

    K.-G. Beck-Ewe

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Don Quijote

    ### Inhalt ###
    Alonso Quixano lebt mit einer Haushälterin und seiner Nichte irgendwo in einem Dorf in Spanien zu Beginn des 17. Jh. Er ist ein großer Liebhaber von Ritterbüchern, seine Bibliothek ist vollgestopft mit Büchern dieser Art. Er verehrt vor allem die irrenden Ritter, die durch die Welt Reisen auf der Suche nach Abenteuern, die sich für die Schwachen und Entrechteten einsetzen. Nach vielem Lesen der Ritterbücher hat er sich so in diese Thematik reingesteigert, dass er mit einem Mal denkt, selber ein irrender Ritter zu sein. Er tauft sich von da an Don Quixote, seinen alten müden Klepper aus dem Stall nennt er Rosinante und aus Metallresten zimmert er sich einen Harnisch und eine Lanze. Zu guter letzt überredet er noch Sancho Pansa, einen ortsansässigen Bauern Frau und Kind zu verlassen, damit dieser ihn als Stallmeister begleitet. Er stellt Sancho Titel und Reichtum in Aussicht, die er als irrender Ritter im Laufe seiner Abenteuer erwerben wird. Sancho lässt sich nicht lange bitten und setzt sich auf seinen geliebten grauen Esel, um die Reise Richtung Nase mit Don Quixote, seinem neuen Herren, zu beginnen.
    ### Meinung ###
    An diesem Buch hat mich vor allem sein Alter gereizt. Cervantes schrieb das Buch irgendwann in der Wende 16./17. Jahrhundert. Ich erhoffte mir einen Einblick aus erster Hand in die Kultur, in die Denk- und Handlungsweise der Menschen dieser Zeit. Diesbezüglich wurde ich auch nicht enttäuscht. Das Buch ist ein Blick in eine 400 Jahre zurückliegende Vergangenheit. Die Abenteuer des Don Quixote und des Sancho Pansa, die vielen Dialoge, die sie miteinander führen und die Begegnungen mit anderen Menschen lassen diese Zeit aufleben. Da sind vor allem natürlich bestimmte Elemente der Sprache, die auffallen, zum Beispiel das Wort „Hundsfott“ oder „Hundsfötterei“, worüber ich herzlich lachen musste. Das ist ein grobes Schimpfwort und bezeichnet einen bestimmten Teil des weiblichen Hundes. Die Verhaltensregeln im Umgang mit anderen Menschen, die Don Quixote seinem Sancho mitgibt, damit dieser ein bestimmtes Amt möglichst gut ausfüllt, könnte man heute noch so jedem Politiker mitgeben. Was Religiosität betrifft, befindet sich die Zeit gefühlt in einem Übergang. Hinwendung zu Gott, die Angst vorm Teufel und dem Fegefeuer sind alles häufige Themen, aber wenn sich Sancho und Don Quixote unterhalten hat man das Gefühl, dass da keine wirkliche Angst mehr ist, dass da vielmehr der Glaube ist, der Mensch ist seines eigenes Glückes Schmied, aber der anderen Seite heisst es oft: „Der Mensch denkt, Gott lenkts“.
    Die Geschichte ist lang, über tausend Seiten. Auf tausend Seiten erleben wir wie Don Quixote und Sancho durch die Weltgeschichte reiten. Wir erleben wie Don Quixote Windmühlen für Riesen hält, Gaststätten für Kastelle, Schafherden für Armeen und eine Bäuerin für seine verzauberte Dulcina von Toboso, eine Angebetete, die jeder irrende Ritter haben muss, um in schwierigen Zeiten ihren Beistand zu erflehen und sich seiner Tugend zu besinnen. Auf tausend Seiten sehen wir einen von tugendhaften Denken durchwirkten Don Quixote, der nur Gutes und Rechtschaffenes im Sinn hat und auf tausend Seiten sehen wir ihn jedoch tatsächlich nur Unsinn fabrizieren. Heinrich Heine bezeichnet dieses Buch im Nachwort als eine Satire auf die in dieser Zeit sehr beliebten Ritterbücher. Mit der Veröffentlichung dieses Buches wäre das Interesse für diese Art von Literatur stark zurückgegangen. Cervantes hätte jedoch dadurch nicht nur eine Stilform abgeschafft, sondern auch eine neue Form, die des Romans in Spanien, aufleben lassen. Alles in allem ist die Lektüre dieses Buches für heutige Leser aus meiner Sicht nicht mehr so reizvoll, da Themen und Gedankenwelt doch schon sehr weit zurückliegen. Das Buch ist ein Zeitzeugnis und für Literaturwissenschaftler und Historiker natürlich von Interesse.
    ### Fazit ###
    Ein umfangreiches Werk, die erste bedeutende Satire in Spanien, zwei Helden im Kampf gegen Windmühlen
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  • Rezension zu Don Quijote

    Eigenzitat aus amazon.de:
    So, nun habe ich auch das zweite Buch gelesen in dem zum Einen Don Quijotes und Sancho Pansas dritte Reise beschrieben wird und zum Anderen auch die Reaktionen der beiden auf das bereits erschienene Buch, auf ein zweites Buch, das von einem anderen Autoren stammen soll und auf den Ruhm, der mit diesen beiden Titeln verbunden ist.
    Es ist interessant und faszinierend zu sehen, wie Sancho immer tiefer in die Welt seines "Ritters" hineingezogen wird und auch, wie er für immerhin zehn Tage als Statthalter eine gar nicht mal so üble Arbeit abliefert.
    Neben den verschiedenen neuen Abenteuern, die zum Teil durch agents provocateurs unter den Fans Don Quijotes inszeniert werden, gibt es hier immer wieder überaus erhellende Gespräche, die zeigen, dass weder der Ritter von der traurigen Gestalt noch sein Knappe so dumm sind, wie es für viele den Anschein haben muss - und tatsächlich wundern sich immer wieder die Menschen, die ihnen begegnen, wie sehr bei ihnen absoluter Irrsinn und überaus gesunder Menschenverstand beieinander liegen.
    Am Ende wird noch einmal überaus deutlich, dass die beiden Bücher als eine Kritik an den damals überaus beliebten Ritterromanen und ihrem "Fandom" sein sollen. Und auch - wenn man einen vermiedenen Weg am Ende des zweiten Teils betrachtet - an den Schäferromanzen, die die Literatur, die Musik und die Malerei bis weit ins 19. Jahrhundert hinein beeinflusst haben.
    Wirklich ein Werk der Weltliteratur und in diesem zweiten Teil deutlich besser lesbar - was aber auch nur an der Gewöhnung des Rezensenten liegen könnte. Auf jeden Fall empfehlenswert.
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  • Rezension zu Don Quijote

    Nachdem ich mich mittlerweile auch durch dieses Stück Weltliteratur durchgearbeitet habe, möchte ich auch noch nen paar Worte dazu verlieren.
    Die Sprachbeherrschung Cervantes' ist faszinierend - sogar in der deutschen Übersetzung (und erst recht im Spanischen Original) begeistern die zahllosen Sprachwitze, Anspielungen etc.
    Interessant finde ich ja nicht nur, dass Don Quijote den Realitätssinn verliert (im übrigen auch sein Knappe Sancho tut das insbesonders im 2. Buch, im Gegensatz zu Quijote wirkt er jedoch "normaler"), sondern vor allem auch wie und warum er ihn verliert. Und bei Beantwortung der Frage komm zumindest ich auf die Idee, weswegen Cervantes' Werk auch heute noch aktuell ist. Quijote verliert seinen Realitätsbezug (nicht seinen Verstand, dass der funktioniert, das beweist er durch sein bisweilen überaus vernünftigen Reden) aufgrund der Lektüre von Ritterbüchern (nicht den anspruchsvollen, die ja gemäß Horaz die Unterhaltung mit der Belehrung verbinden) und dem daraus resultierenden Schlafmangel. Und das ist ja auch genau das, was man auch heute noch Menschen unterstellt die z.B. übermäßig Fernseh oder div. Computerspiele konsumieren (Sachen, die man ja mit den damaligen Ritterromanen durchaus vergleichen kann).
    So hat sich bei mir nicht nur das Amüsement über die seltsame Lage des Quijote im Laufe des Romans reduziert und stattdessen sich mein Mitleid mit ihm, als tragischer Figur, als bedauernswertem psychisch Kranken gesteigert (fürs Amüsement hat stattdessen dann Sancho gedient, der sich seinem Herrn rein von der Haltung her durchaus angepasst hat, aber bei ihm ließ dieser Bauernwitz nie seine Geisteslage anzweifeln) und somit hat wohl die "Belehrung" hervorragend funktioniert.
    Aber - natürlich kann man Quijote auch so interpretieren (wie das in diesem Sat1 Fernsehfilm geschah, den ich nur ausschnittsweise gesehen hatte), dass er kämpft und kämpft - ohne je gewinnen zu können. Frei nach Che's Motto "Wer nicht kämpft, der hat schon verloren". Somit würde er das unbeugsame darstellen. Hat auch seinen Reiz diese Interpretation - zeitgemäß ist sie auf alle Fälle, vor allem für diejenigen, die moralisierende Literatur (und dazu gehört auch, trotz allen Humors, ein Don Quijote ebenso wie ein Simplicissimus Teutsch) nicht so recht mögen, da sie Gottesfurcht und geordnete Gesellschaft predigen. Dann idealisiert man eben die Gestalt des Nervenkranken Don Quijote - ebenso wie, dieser sein Rittertum idealisiert hat? Mir ist Sancho lieber, der schafft sich - in gewisser Weise - die Realität, wie sie ihm gefällt und vor allem nützt. Denn er hat schließlich einen goldklingenden Nutzen davon, dass er einige Monate (insgesamt dürfte der Roman kein halbes Jahr Zeitspanne umfassen, eher so 4 - 5 Monate) seinem gespinnerten Herrn beisteht und sich auch in gewisser Weise seinem Verhalten anpasst. Und auch (aufgrund des gewonnenen Wohlstands?) sich schließlich als rebellisch und - ganz modern - anti-autoritär erweist.
    Der Ochs, der nicht im Joche steckt, sieh, wie sich der behaglich leckt
    Jedenfalls ist das Buch lesenswert, auch wegen seiner historischen Exkursionen, die zwar sicherlich nicht jedermanns Sache sind - aber mich zumindest interessieren. Jedenfalls hatte ich über die Morisken (maurische Spanier, die nach der Rekonquisita im Land geblieben sind) vorher noch nicht so viel gewusst.
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Ausgaben von Don Quijote

Hardcover

Seitenzahl: 1.472

Taschenbuch

Seitenzahl: 1.488

E-Book

Seitenzahl: 1.107

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