Miracle Creek

Buch von Angie Kim, Marieke Heimburger

  • Kurzmeinung

    Kapo
    Dramatischer Gerichtsroman, dessen Fall nicht über 500 Seiten fesselt.
  • Kurzmeinung

    mapefue
    Roman der Spitzenklasse, Highlight des Jahres
  • Kurzmeinung

    Coco206
    Ist sprachlich gut, aber die Geschichte hat mich persönlich nicht abgeholt.

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Miracle Creek

Wie weit würden wir gehen, um unsere schamvollsten Geheimnisse zu bewahren? 'Mit durchdringender Menschenkenntnis führt Angie Kim tief in das Innenleben ihrer Charaktere.' (Los Angeles Times) In der Kleinstadt Miracle Creek in Virginia geht ein Sauerstofftank in Flammen auf. Zwei Menschen sterben - Kitt, die eine Familie mit fünf Kindern zurücklässt, und Henry, ein achtjähriger Junge. Im Prozess wegen Brandstiftung und Mord sitzt Henrys Mutter Elizabeth auf der Anklagebank. Und die Beweise sind erdrückend. Hat sie ihren eigenen Sohn ermordet? Während ihre Freunde, Verwandten und Bekannten gegen sie aussagen, wird klar: In Miracle Creek hat jeder etwas zu verbergen.
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Bewertungen

Miracle Creek wurde insgesamt 23 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,3 Sternen.

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Meinungen

  • Dramatischer Gerichtsroman, dessen Fall nicht über 500 Seiten fesselt.

    Kapo

  • Roman der Spitzenklasse, Highlight des Jahres

    mapefue

  • Ist sprachlich gut, aber die Geschichte hat mich persönlich nicht abgeholt.

    Coco206

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Miracle Creek

    Das "Miracle Submarine" der Lebenstraum von Pak Yoo, der vor nicht allzu langer Zeit endlich seiner Frau und seiner Tochter aus Korea in die USA gefolgt ist. Es handelt sich dabei um eine U-Boot-ähnliche Kammer für Überdruck-Sauerstofftherapie, eine alternative Therapieform, die bei allen möglichen Leiden und Problemen von Autismus bis Zeugungsunfähigkeit helfen soll, und das kleine Therapiezentrum am Miracle Creek erfreut sich bald einiger Beliebtheit. Doch Pak Yoos Traum vom Erfolg endet jäh. Bei einem verheerenden Brand kommen zwei Menschen ums Leben, weitere, darunter Pak selbst, werden verletzt, die Therapiekammer ist zerstört.
    Ein Jahr später steht Elizabeth Ward, die Mutter eines autistischen Jungen, der bei dem Feuer ums Leben gekommen ist, vor Gericht. Sie soll den Brand absichtlich verursacht haben. Im Zeugenstand und im Zuschauerraum sitzen die anderen Überlebenden und Leidtragenden der Katastrophe. Aus ihren Aussagen, Erinnerungen und Interaktionen setzt sich nach und nach ein Bild dessen zusammen, was an jenem Sommerabend tatsächlich geschehen ist und das ganz anders aussieht, als man zu Beginn vielleicht vermutet hätte.
    "Miracle Creek" ist eine gelungene Mischung aus Gerichtsthriller und Einwanderergeschichte. Angie Kim weiß bei beidem, wovon sie schreibt - zum einen ist sie Juristin und hat schon einige Kreuzverhöre geführt, zum anderen kam sie selbst als Elfjährige mit ihrer Familie aus Korea in die USA und hat selbst Rassismus, Ausgrenzung und Heimatlosigkeit erlebt. Ihre eigene Stimme wird wohl in der 17jährigen Mary Yoo am deutlichsten hörbar, die in einer ziemlichen Identitätskrise steckt.
    Das dritte große Thema des Buches ist das Leben mit Kindern, die an einer Beeinträchtigung leiden, und den Kraftanstrengungen, die das für die Eltern häufig bedeutet, die Verzweiflung und durchaus auch die Gefühle anderen Familien gegenüber, in denen es besser zu laufen scheint als in der eigenen.
    Kim schlüpft mühelos in die ganz unterschiedlichen Rollen ihrer verschiedenen Erzählstimmen und sorgt dafür, dass man seine Einschätzung der Charaktere mit jedem Wechsel des Blickwinkels erneut überdenken muss. Nichts ist simpel, nichts ist schwarzweiß - das sorgt gleichzeitig für Glaubwürdigkeit und Spannung und immer neue Twists, ohne dass der Bogen überspannt wird, bis zu einem sehr passenden Schlusspunkt.
    Ich frage mich gerade, ob das Buch hier richtig einsortiert ist. Es hat zwar durchaus Thrillerelemente, für mich stehen aber eher die anderen Themen im Vordergrund
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  • Rezension zu Miracle Creek

    Miracle Creek, ein ‚mystery‘ voller Geheimnisse und Rätsel.
    In der Kleinstadt Miracle Creek in Virginia gerät eine Scheune in Brand, durch die eine spezielle Druckkammer, die „Miracle Submarine“ notwendig für die hyperbare Sauerstofftherapie, HBO, HBO-Therapie explodiert. Sie soll Wunder (miracles) vollbringen - bei Autismus, Behinderungen oder auch Unfruchtbarkeit; doch bei der Explosion sterben zwei Menschen: Kitt, die eine Familie mit fünf Kindern zurücklässt, und Henry, ein achtjähriger Junge. Ein Jahr danach im Prozess sitzt wegen Brandstiftung und Mord Henrys Mutter Elizabeth auf der Anklagebank. Die Beweise sind erdrückend, der Staatsanwalt Abe hat sich auf Elizabeth „eingeschossen“. Wäre da nicht Shannon, Elizabeths Verteidigerin, die von Elizabeths Unschuld überzeugt ist. Und es beginnt in den Hirnen der Einwohner von Miracle Creek zu rumoren. Kommt doch noch die Wahrheit ans Tageslicht? Oder soll weiter gelogen und verheimlicht werden?
    Was wie ein hoch spannender Gerichtsthriller beginnt, entwickelt sich schon nach wenigen Seiten, während der Einvernahmen der ersten Zeugen, zu einem viel tiefgründigeren Roman, in dem es neben der Frage um Schuld und Unschuld noch um viele andere große Themen geht: um die Bedeutung von Familie, um die Überforderung mit der Betreuung autistischer und behinderter Kinder, um die Lebensrealität asiatischer Migranten in den USA, deren unerfüllte Hoffnungen im neuen Land und die rassistische Ablehnung der „Schlitzies“.
    Basierend auf Kims eigenen Erfahrungen als ehemalige Prozessanwältin, Koreanisch-amerikanische Einwanderin und Mutter eines echten „submarine“-Patienten, fügen sich in Miracle Creek die angespannte Atmosphäre eines Gerichtssaaldramas und die die Komplexität des Familienlebens - um es einmal vorsichtig auszudrücken - zu einem kraftvollen Romandebüt einer großartigen Erzählerin zusammen.
    Miracle Creek ist ein Gerichtssaaldrama mit perfekter Dramaturgie, einer originellen Handlung und einem herausragenden Schreibstil – dank überragender Übersetzung. Ein Roman mit bemerkenswerter Empathie, einer Aneinanderreihung von kleinen unbedeutenden Ereignissen, die zu weitreichenden Folgen führen und die dringende Notwendigkeit das vermeintlich Richtige zu tun.
    Authentizität und Empathie machen „Miracle Creek“ zu einem außerordentlichen literarischen Werk, das die breite Anerkennung sehr wohl verdient hat.
    Nachsatz: Angie Kim sagt von sich, dass sie sich bereits in jungen Jahren zu „Mysteries“ hingezogen fühlte. Als sie 11 war fielen ihr die „Classics Mysteries“ von Edgar Allan Poe, Dashielle Hammett, Arthur Conan Doyle und Agatha Christie in die Hände.
    Dennis Lehanes „Mystic River“ war ihr großes literarisches Vorbild für „Miracle Creek“.
    Doch sie wollte mehr als eine “who-/how-why-dunit“-novel schreiben.
    Fasziniert vom Erzählstil Lehanes kreierte sie ihre „POV-Characters“. Diese „Point Of View“- Erzählperspektive sei das von ihr bewusst gewählt prägende Stilelement in „Miracle Creek“.
    Im Jahr des Erscheinens der englischen Originalausgabe 2019 wurde Angie Kims ‚novel‘ „Miracle Creek“ in der Presse hochgelobt und mit Preisen/Nominierungen/Auszeichnungen überhäuft.
    Kims nächster Roman HAPPINESS QUOTIENT – hoffentlich bald in deutscher Übersetzung.
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  • Rezension zu Miracle Creek

    Autorin: Angie Kim
    Titel: Miracle Creek
    Seiten: 509
    ISBN: 978-3423-14816-6
    Verlag: dtv
    Übersetzung: Marieke Heimburger
    Autorin:
    Angie Kim wurde in Südkorea geboren und kam als Teenager nach Baltimore. Sie studierte Jura in Stanford und Harvard und arbeitete als Anwältin. "Miracle Creek" ist ihr erster Roman.
    Inhalt:
    In der Kleinstadt Miracle Creek geht eine Scheine in Flammen auf. zwei Menschen sterben: Kitt, die eine Familie mit fünf Kindern zurücklässt, und Henry, ein achtjähriger autistischer Junge. Im Prozess wegen Brandstiftung und Mord sitzt schließlich Henrys Mutter Elizabeth auf der Anklagebank. Die Beweise gegen sie sind erdrückend. Hat sie ihren eigenen Sohn getötet?
    Während ihre Freunde, Verwandten und Bekannten gegen sie aussagen, entspinnt sich ein undurchdringliches Netz aus Geheimnissen, Verletzungen und Verrat. Und es wird klar: In Miracle Creek hat jeder etwas zu verbergen. (Klappentext)
    Rezension:
    Als ein medizinisches Experiment inmitten von Virginia aus dem Ruder läuft, kommt es zur Katastrophe. Ein Sauerstofftank explodiert und reißt eine Frau und einen kleinen Jungen in den Tod. Weitere Menschen werden schwer verletzt und für ihr Leben gezeichnet. War es der Versuch, eine umstrittene Behandlungsmethode zu beenden oder wollte Elizabeth dem Leben von Henry, ihrem kleinen autistischen Sohn, ein Ende setzen.
    Das zumindest glaubt die Staatsanwalt, so dass eine Gerichtsverhandlung, ein Jahr nach der Katastrophe, wegen Mordes beginnt. Schnell zeigt sich, nichts ist so, wie es zunächst scheint.
    Der neue Roman und zugleich das Schreibdebüt von Angie Kim beginnt mit einem Knall, aus dem sich ein moderner Gerichtsthriller entwickelt, der uns Lesende über mehrere Zeitebenen und den verschiedenen Sichtweisen der einzelnen Figuren nach und nach ins Bild der Ereignisse setzt. Dabei gilt, nichts ist, wie es zunächst scheint.
    Die Autorin hat mit "Miracle Creek" einen wendungsreichen Spannungsroman geschaffen, dessen Handlungsstränge zunächst wirr und lose erscheinen, insgesamt jedoch konsequent verfolgt werden. Jede Wendung ist logisch und folgerichtig, die Figuren so vielschichtig, wie zunächst undurchdringlich.
    Beim Lesen merkt man, dass die Autorin zu Beginn wohl noch nicht wusste, wo genau die Auflösung führen sollte, auch die Unterbringung an Themen ist erstaunlich, welche gerade bei einem Debüt zahlreiche Fallstricke mit sich bringt, die schon geübte Schreibende niedergerungen haben.
    Angie Kim jedoch hat nichts unbeachtet gelassen und spart weder mit hintergründiger Kritik zu alternativen Heilmethoden noch hat sie die sich langsam aufbauenden, eingearbeiteten Beziehungs- und Familiendramen beim Schreiben aus den Augen verloren. Selten wurde eine Gerichtsverhandlung so spannend präsentiert.
    In "Miracle Creek" wurden eine Vielzahl von Themen gekonnt untergebracht, was diesmale gelungen eine runde Sache ergibt. Zugleich sei gewarnt: Der Klappentext ist ernstzunehmen. Wer sich dahingehend an bestimmten Punkten stört, sollte diese Geschichte nicht unbedingt zur Hand nehmen.
    Dies ist, nicht vordergründig, auch ein Grund dafür, warum die deutsche Übersetzung durch Senstive Reading in Augenschein genommen wurde. Wie das hier aussieht, zeigt sich in der nachgestellten editorischen Notiz. Zudem, keine der Figuren ist wirklich durchgehend sympathisch, einige regelrecht nervend. Auch dem sollte man sich vor dem Lesen vielleicht bewusst werden. In "Miracle Creek" gibt es keine Fixpunkte. Nur das ist sicher.
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  • Rezension zu Miracle Creek

    Schmerzliches Drama über Mutterliebe, Lügen und Träume - sehr lesenswert
    Wenn man das verwunschene Cover von „Miracle Creek“ anschaut, ist nicht klar, um was für eine Art Geschichte es sich hier handelt; von Liebesgeschichte bis Highschool-Drama könnte es alles sein. Es ist tatsächlich ein bewegendes Drama, eine tragische Familiengeschichte und ein aufrüttelnder Gerichtskrimi.
    Miracle Creek ist eine kleine, unbedeutende Stadt in der Nähe Washingtons. Dort verdient die aus Südkorea stammende Familie Yoo ihr Geld mit Überdruckbehandlungen. Eines Tages explodiert durch ein Feuer einer der Sauerstofftanks, der an die Überdruckkammer angeschlossen ist. Es gibt Tote und Verletzte. Ein Jahr später beginnt der Prozess und auf der Anklagebank sitzt die Mutter des kleinen Henry, der bei der Explosion starb. Aber hat Elizabeth das Feuer wirklich gelegt, um sich von ihrem autistischen Sohn zu „befreien“?
    Angie Kims Debütroman beginnt mit der Explosion, die aus der Sicht von Young Yoo, der Ehefrau des Betreibers geschildert wird. Der einzige Abschnitt, der in der Ich-Perspektive verfasst ist. Die folgenden Kapitel sind auf vier Prozesstage verteilt, die im August 2009 stattfinden. An diesen vier Tagen kommen alle Beteiligten mehrfach zu Wort. Die Abschnitte tragen jeweils den Namen der Person, die gerade im Fokus steht. Nicht nur deren Aussagen vor Gericht, auch Rückblenden werden den Lesern durch einen personalen Erzähler vermittelt. So kommen nach und nach die Geschehnisse ans Licht, die Verflechtungen untereinander, aber auch die Lügen. Und davon gibt es eine ganze Menge.
    Unkonventionell ist das Stilmittel, Schaubilder, die vor Gericht verwendet werden, auch als entsprechendes Bild abzudrucken. Das hilft, als Leser einen besseren Überblick zu erhalten. Eine gute Idee.
    Die Geschichte über eine südkoreanische Familie, die eine Überdruckkammer betreibt, um vor allem autistische Kinder zu behandeln, hat mich gerade wegen dieses ungewöhnlichen Inhalts angesprochen.
    Das Buch ist sehr ergreifend, traurig und schmerzlich. Alle Personen wollen das Richtige tun und doch geschehen schlimme Dinge. Kim bringt Themen mit viel Konfliktpotenzial zusammen und macht daraus eine stimmige Geschichte: Mutterliebe, Autismus, familiäre Traditionen, kulturelle Unterschiede und rebellierende Teenager.
    Young Yoo ist der Hauptcharakter. Ihr Schicksal und das der anderen wichtigen Personen hat mich tief bewegt. Die Autorin versteht es großartig, alle Figuren mit Leben zu füllen und uns ihr Handeln nahezubringen. Sie läßt uns ganz tief in das Innerste schauen, zeigt uns ihre Träume und Wünsche, ihre Ängste und Zweifel.
    Ich kann das Buch daher nur empfehlen. Es ist hervorragend geschrieben und wirkt noch lange nach. Allerdings verspricht der Klappentext einen Gerichtsthriller, den es so nicht gibt. Das Buch ist spannend und vor Gericht gibt es Überraschungen und unvorhergesehene Entwicklungen, aber ein Thriller ist es nicht.
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  • Rezension zu Miracle Creek

    Schnitzeljagd, Puzzle, Labyrinth
    Toll gemacht, auch wenn die Ausgangsidee nicht neu ist: ein Ereignis integriert jedes beteiligte Individuum in ein unsagbar kompliziertes Geflecht von Beziehungen.
    Involviertheit, Abhängigkeit, Schuld, nur drei Determinanten, die den Leser atemlos in diesen Mikrokosmos einer amerikanischen Kleinstadt eintauchen lassen.
    Von Kapitel zu Kapitel, jedesmal aus einem anderen Blickwinkel dem Geschehen folgend, zwingt die Lektüre beständig, als wahr erachtete Positionen zu revidieren. Jedes Mosaiksteinchen verändert kontinuierlich das Bild der Kleinstadtidylle, die für immer zerstört ist.
    Dieses literarische Debüt wird in dem Genre des Gerichtsromans einen ehrenvollen Platz einnehmen: ein ausgefeilter Plot, eine beständig sich steigernde Spannung, eine Charakterzeichnung, die nicht eindeutig die Figuren nach gut und böse sortiert, sondern oszillierende Portraits schwankender, getriebener, dem Schicksal ausgelieferter Menschen bietet, sorgen für ein ausgesprochenes Lesevergnügen, bei dem der Leser begeistert an der literarischen Schnitzeljagd teilnimmt, das Puzzle zu vervollständigen sucht, seinen Weg durch das Labyrinth zu finden hofft!
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Ausgaben von Miracle Creek

E-Book

Seitenzahl: 512

Hardcover

Seitenzahl: 512

Taschenbuch

Seitenzahl: 512

Miracle Creek in anderen Sprachen

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