Eine Liebe in Neapel

Buch von Heddi Goodrich, Judith Schwaab

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Eine Liebe in Neapel

Neapel in den 90er-Jahren: Die amerikanische Studentin Heddi lebt in einer WG im quirligen Spanischen Viertel. Unten in den engen Gassen ist es selbst im Sommer dunkel, oben glüht die Sonne in die Wohnungen, und der Vulkan wacht über die Stadt. Heddi fühlt sich frei, und ihre Freunde geben ihr die Geborgenheit einer Familie, die sie nie hatte. Eines Tages trifft sie den Geologiestudenten Pietro, ohne große Erklärung überreicht er ihr ein Mixtape mit Liebesliedern. Es ist der Beginn einer großen Liebe. Unerwartet, intensiv und verwirrend. Heddi und Pietro verstehen sich wortlos, und sie sind sich sicher: Ihre Gefühle werden alle Widerstände überwinden.
Weiterlesen

Bewertungen

Eine Liebe in Neapel wurde insgesamt 2 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 2 Sternen.

(0)
(0)
(0)
(2)
(0)

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Eine Liebe in Neapel

    Die US-Amerikanerin Heddi Goodrich, die als Sechzehnjährige nach Neapel kam und in den Neunziger Jahren dort Linguistik studiert hat, heute aber in Neuseeland lebt, hat mit „Eine Liebe in Neapel“ einen Roman geschrieben über die amerikanische Linguistik-Studentin Heddi im Neapel der Neunziger Jahre, die sich bereits im Austauschjahr als Sechzehnjährige in die Stadt verliebt hat und ab 1999 in Neuseeland lebt.
    Was haben wir also vor uns? Eine Autobiographie oder einen fiktionalen Roman? Heddi, die Autorin, weist uns zu Beginn eher in die fiktionale Richtung. Das Buch heißt im Untertitel „Roman“. In einer Vorbemerkung folgt der explizite Hinweis: „Dieser Roman ist ein fiktives Werk. Bis auf einige Persönlichkeiten öffentlichen Interesses sowie zitierte Werke, die dem Kontext dienen, sind alle Personen und Ereignisse frei erfunden. Ähnlichkeiten mit real existierenden Personen, sei es mit ihrem Namen Aussehen oder Beruf, sind folglich rein zufällig.“
    Dann aber folgt der eigentliche Romantext. Die Ich-Erzählerin Heddi schreibt über ihre Erlebnisse als Linguistik-Studentin in Neapel, vor allem im Spanischen Viertel, wo sie und ihre Freunde wohnen, und ihre unbeschreiblich große Liebe zum Geologie-Studenten Pietro, die, so erfahren wir gleich zu Beginn aus einer der immer wieder eingeschobenen E-Mails eines späteren Zeithorizonts, offenbar für beide traumatisch gescheitert ist. Und damit ist die Glaubwürdigkeit der Vorbemerkung dann auch schon ad absurdum geführt, denn ich vermag mir nicht vorzustellen, dass eine Autorin ihrer Protagonistin „rein zufällig“ den eigenen Namen und wesentliche biographische Eckdaten mitgibt. Wenn schon der Zufall nicht glaubwürdig ist, so zieht das für mich auch zwangsläufig die postulierte Fiktionalität in Zweifel. Eher wahrscheinlich erscheint mir, dass die Autorin mit ihrer eigenen Biographie ein Spiel treibt. Das ist ja nicht negativ, müsste aber nicht so ausdrücklich geleugnet werden.
    Gefallen haben mir die Einblicke in Neapel und seine ganz eigene Kultur sowie die mir ziemlich authentisch und mitvollziehbar erscheinende Lebenswelt der Studenten. Auf inhaltlicher Ebene gelingt so ein Liebesroman vor interessanter Kulisse.
    Demgegenüber steht aber eine Sprache voller Vergleiche gerade für die Eigenarten der Stadt Neapel, die ein stärker romantisch gestimmtes Lesepublikum vielleicht erreichen mögen, für mich aber einfach nur schief und misslungen wirkten. Das fatalste aber: mit keinem der beiden Protagonisten, weder mit Heddi noch Pietro, wurde ich richtig warm, konnte ich beim Lesen eine Nähe oder Verbundenheit aufbauen. Pietro in seiner Schluffigkeit, der es als Student nicht schafft, sich von seinen Eltern, zumal der dominanten Mutter, zu emanzipieren, und in der zweiten Zeitebene dann Jahre später über seine verpatzte Chance mit Heddi zunächst nur jammert, sich geradezu in Selbstmitleid suhlt, erscheint mir fast durchgehend als negative Figur, so dass ich Heddis Gefühle für ihn kaum nachvollziehen kann. Auf der anderen Seite schildert der Roman die Entwicklung von Heddi, oft indem die Ich-Erzählerin erst diffuse, nicht verortbare Gefühle zu einer Sache schildert, um dann irgendwann mit einer Floskel wie „Da erst begriff ich …“ eine neue Erkenntnis von Heddi festzustellen. Nur: an kaum einer Stelle konnte ich diese Erkenntnis aus dem zuvor geschilderten tatsächlich nachvollziehen, oft auch nachträglich nicht verstehen oder richtig einordnen. So blieb denn allenfalls die Behauptung einer Erkenntnis übrig. Heddi blieb mir dadurch ziemlich fremd.
    Schließlich: Bisher ist nur die E-Book-Version erschienen, die Print-Fassung soll im März verfügbar sein. Ich wünsche dem Print-Buch, dass die Zeitabläufe noch ein besseres Lektorat möglich machen. Einzelne Schreibfehler können ja passieren, aber zum einen häufen sich die Fehler, zum anderen drängt sich an manchen Stellen gar der Verdacht von grammatikalischen Mängeln statt bloßer Versehen („Ich lenkte meinen Blick ins Gabrieles Zimmer zurück…“) oder von mangelhafter Beherrschung eigens gewählter Fremdworte („dieser schwarze, mit Sterioden aufgepumpte Hengst“). Wirklich ärgerlich ist dann, wenn eine der Nebenfiguren plötzlich an einer Stelle Sandra statt Sonia heißt.
    Vermutlich war ich einfach der falsche Leser für dieses Buch. Vielleicht können Fans romantischer Liebesromane dem Buch mehr abgewinnen als ich. Für mich allerdings bleibt unterm Strich nur die gelungene Milieuschilderung und ein grob nachvollziehbarer plot. Daher vergebe ich zwei von fünf Sternen.
    Weiterlesen

Ausgaben von Eine Liebe in Neapel

Taschenbuch

Seitenzahl: 544

E-Book

Seitenzahl: 544

Besitzer des Buches 2

Update: