Die Entflohene
Buch von Violaine Huisman

-
Buchdetails
Titel: Die Entflohene
- Violaine Huisman (Autor)
- Eva Scharenberg (Übersetzer)
Verlag: S. Fischer
Bindung: Gebundene Ausgabe
Seitenzahl: 256
ISBN: 9783103973914
Termin: April 2019
-
Bewertung
-
Kaufen
-
Aktion
Anzeige
Zusammenfassung
Inhaltsangabe zu Die Entflohene
Ihr Fahrstil war sportlich, mit quietschenden Reifen fuhr sie über jede rote Ampel der Champs-Élysées, in der linken Hand die Zigarette, in der rechten das Steuer, auf dem Rücksitz die beiden Töchter. Catherine konnte ausrasten, ihre Kinder unflätig beschimpfen, um sie gleich danach in Liebe zu ertränken. Die kleine Violaine und ihre Schwester lieben die Mutter abgöttisch, aber sie ist krank, sie ist manisch-depressiv. Mit gnadenloser Aufrichtigkeit und großer Wärme erinnert sich Violaine Huisman an ihre schöne, witzige und exzessive Mutter. Ein temporeicher, aufwühlender Roman über eine sehr unkonventionelle Familie.
Weiterlesen
Bewertungen
Die Entflohene wurde bisher einmal bewertet.
(0)
(1)
(0)
(0)
(0)
Rezensionen zum Buch
-
Rezension zu Die Entflohene
- bikesbooksboulders
Violaines Kindheit war mehr als ungewöhnlich, weil ihre Mutter so außergewöhnlich war. Als Kind waren die Stimmungsschwankungen ihrer Mutter für sie und ihre Schwester ganz normal. Erst als die Mädchen älter wurden, erkannten sie, dass diese scheinbare Normalität Ausdruck einer Krankheit war. Sie konnten sich nie sicher sein, wie sich ihre Mutter verhalten würde: eine liebvolle Umarmung endete in einer Schimpftirade, eine Autofahrt konnte zu einer lebensgefährlichen Angelegenheit werden, weil für die Mutter keine Regeln galten. Violaine Huisman erzählt, wie es ist, mit einer manisch-depressiven Mutter aufzuwachsen.Weiterlesen
So habe ich Violaine Mutter beim Lesen auch empfunden. Meistens fegte sie wie ein Orkan durch das Leben ihrer Töchter und riss alles mit sich, was ihr im Weg stand. Anfangs beschreibt Violaine nur den Alltag mit ihrer Mutter und ihren zahlreichen Ausbrüchen. Wie belastet es sein musste, damit aufzuwachsen, kann ich mir nicht einmal annähernd vorstellen.
Als kleines Kind nimmt die Autorin das Verhalten ihrer Mutter nur hin. Wenn sie aus den späteren Jahren erzählt, als sie schon älter ist, verändert sich ihre Erzählweise. Sie begibt sich in die Vergangenheit ihrer Mutter und versucht mit dem, was über deren Jugend und Kindheit erfährt, ihr Verhalten zu erklären. Dabei ist mir aufgefallen, dass das Verhalten der Mutter nicht unbemerkt blieb, aber oft entweder belächelt oder abgetan wurde. Hilfe oder Verständnis scheint sie nur selten erhalten zu haben.
In den späteren Jahren war das anders. Manchmal hat sie selbst Hilfe gesucht, manchmal wurde ihr die Hilfe angeboten oder sogar aufgezwungen. Langfristig hat aber nichts geholfen.
Es ist mir schwergefallen, Verständnis für Violaines Mutter aufzubringen, obwohl ich von ihrer Krankheit natürlich wusste. Ich konnte mir nicht erklären, warum sie überhaupt keine Verantwortung für ihre Kinder zu übernehmen schien. Auf der anderen Seite wirkte auch vieles, was sie tat, wie ein Versuch, ihre Leben und das ihrer Kinder zu einem Besseren zu wenden, auch wenn sie oft den in meinen Augen falschen Weg eingeschlagen hat. Ich musste mich auf ihre Geschichte einlassen und lesen, ohne zu bewerten, weil ich mir nicht vorstellen kann, wie es in ihr ausgesehen haben muss.
Aber ich glaube auch nicht, dass Violaine Huisman mit ihrer Biografie Verständnis für ihrer Mutter erreichen will. Sie erzählt vom Leben mit ihr, nicht mehr und nicht weniger. Mit all den schlechten Erlebnissen, aber auch mit den schönen.
Anzeige
Ausgaben von Die Entflohene
Die Entflohene in anderen Sprachen
Besitzer des Buches 2
Update: