• Kurzmeinung

    Abroxas
    Gelungener Mix aus Mystery, Schauer, Krimi und Romanze in anspruchsvoll aufbereitetem Kolonial-Setting
  • Kurzmeinung

    mondy
    Hat mich voll überzeugt: angenehmer Schreibstil, ausgewogene Genremischung, spannende Charaktere

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Nachttiger

Britisch-Malaya in den 1930er-Jahren – im Schatten prächtiger Kolonialvillen lauert eine tödliche Gefahr ... Der letzte Wille seines Herrn ist so seltsam wie gefährlich: Der chinesische Houseboy Ren muss einen verschwundenen Finger finden, damit die Seele von Dr. MacFarlane Ruhe finden kann. Seine Mission führt Ren zu einem britischen Arzt und schließlich zu der jungen Tänzerin Ji Lin. Gemeinsam geraten sie in eine dramatische Welt von Herrschaft und Bediensteten, Aberglaube, Liebe und Verrat. Denn zwischen Dschungel und Kolonialvillen lauert nicht nur ein menschenfressender Tiger, sondern auch böse Geister – und böse Menschen ... Eine Reise in eine untergegangene Welt voller Exotik, Gefahren und romantischer Verwicklungen. »Ein Lektürehighlight von bestechender Qualität. Im Bücherregal findet man keinen betörend-schöneren Lesegenuss.« literaturmarkt.info
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Bewertungen

Nachttiger wurde insgesamt 8 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,6 Sternen.

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Meinungen

  • Gelungener Mix aus Mystery, Schauer, Krimi und Romanze in anspruchsvoll aufbereitetem Kolonial-Setting

    Abroxas

  • Hat mich voll überzeugt: angenehmer Schreibstil, ausgewogene Genremischung, spannende Charaktere

    mondy

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Nachttiger

    Meine Meinung
    Für Bücher mit mehr als 500 Seiten brauche ich normalerweise ziemlich lange. Ich sage "normalerweise", denn hier bin ich geradezu durch das Buch geflogen. Es war für mich das erste Buch in diesem Jahr, zu dem ich immer möglichst schnell zurück wollte, weil ich es nicht abwarten konnte zu erfahren, wie es weitergeht. Meine erste 5-Sterne-Bewertung dieses Jahr!
    Wenn ich ganz ehrlich bin, war zwischendurch etwas arg viel Geschmachte, aber der Rest von "Nachttiger" hat mich so überzeugt, dass mir das egal ist.
    Der Schreibstil war genau richtig: nicht zu anspruchsvoll, aber auch nicht zu platt. Es ließ sich einfach schön lesen.
    Wer sich vielleicht von dem asiatischen Hintergrund abschrecken lässt: Man merkt deutlich, dass die Autorin in den USA studiert hat und dort auch lebt. Alles, was einen westlichen Leser auch nur im Entferntesten irritieren könnte, wird erklärt.
    Auch die Charaktere fand ich spannend. Man weiß lange nicht so wirklich, woran man bei den verschiedenen Personen ist, jeder scheint ein Geheimnis zu haben. Gut fand ich, dass es nicht nur "gute" oder "böse" Charaktere gab, sondern auch viele, denen man zwiegespalten gegenüber steht. Shin (der Stiefbruder der Protagonistin) zB sehe ich kritisch ... umso besser hat mir der doch recht offene Schluss gefallen.
    Damit muss man sowieso klar kommen: nicht alle Handlungsstränge und Geheimnisse werden geklärt. Passt für mich aber total gut zum Gesamtkonzept des Buches.
    Es geht viel um Träume bzw Geister, Aberglaube und Mythen. Malaysia war wohl in den 30er Jahren (und darüber hinaus) ein Sammelbecken für alle möglichen Kulturen und so wird es auch im Buch wiedergegeben. Man trifft auf Zahlenmagie, Wertiger, Geister und Glücksbringer. In der Realität halte ich das alles für Humbug, aber wenn es in Büchern gut mit der Geschichte verknüpft ist, mag ich sowas gerne. Hier hat es wunderbar gepasst.
    Das Buch empfinde ich als eine gelungene Kombination aus Krimi, Geister- und Liebesgeschichte, gewürzt mit einem interessanten historischen Hintergrund. Sicherlich nicht für jeden etwas, aber für mich definitiv ein Highlight!
    Von mir eine klare Leseempfehlung.
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  • Rezension zu Nachttiger

    Klappentext/Verlagstext
    Britisch-Malaya in den 1930er-Jahren. Zwischen Dschungel und Kolonialvillen lauert eine tödliche Gefahr … Der chinesische Houseboy Ren ist in geheimem Auftrag unterwegs: Er muss den letzten Willen seines Herrn erfüllen, damit dessen Seele Ruhe finden kann. Seine Mission führt ihn zu einem britischen Arzt und schließlich zu der jungen Tänzerin Ji Lin. Gemeinsam geraten sie in eine dramatische Welt von Herrschaft und Bediensteten, Aberglaube, Liebe und Verrat. Denn zwischen Dschungel und Kolonialvillen lauert nicht nur ein menschenfressender Tiger, sondern auch böse Geister – und böse Menschen ...
    Die Autorin
    Yangsze Choo ist Malaysierin chinesischer Abstammung. Sie studierte in Harvard und arbeitete als Management Consultant und bei einem Start-up-Unternehmen, bevor sie ihren ersten Roman schrieb. Heute lebt Yangsze Choo mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern in Kalifornien.
    Inhalt
    Als der alte Doc MacFarlane 1931 stirbt, hat er Jahrzehnte in der damaligen britischen Kolonie Malaya (südlich von Penang) verbracht und mit seiner europäischen Herkunft abgeschlossen. Damit seine Seele ruhen kann, muss MacFarlanes Körper wieder mit dessen abgetrenntem Finger vereint werden. Ren, der 11-jährige Hausboy erhält den verantwortungsvollen Auftrag, den Finger rechtzeitig zu finden, bevor nach den einheimischen Sitten die Frist dafür abgelaufen ist. Das Waisenkind, das beim Doktor verantwortungsvoll wie ein Erwachsener gearbeitet hat, muss für seinen Auftrag in die nächste Stadt zum Arzt William Acton reisen. Da ich mir nicht sicher war, ob der Sterbende inzwischen an die Mythen der Einheimischen glaubt oder durch seinen letzten Auftrag etwas anderes mit Ren vorhatte, war ich von Beginn an gespannt, warum Dinge in dieser multikulturellen Gesellschaft geschehen.
    An anderer Stelle gelangt die junge Icherzählerin Ji Lin durch die Vernunftheirat ihrer Mutter in den Haushalt ihres Stiefvaters und erhält dadurch einen exakt gleich alten Stiefbruder. Ji ist der Wunsch nach einer Ausbildung als Krankenschwester abgeschlagen worden, weil sich das nicht schickt für eine Frau und weil ihre Mutter sich sowieso den Wünschen ihres Mannes zu beugen hat. Gegen eine Schneiderlehre spricht allerdings nichts. Ji ist tief verletzt, dass Bruder Shim, der stets die schlechteren Schulnoten hatte, Medizin studieren wird und durch sein Stipendium in Singapur Abstand zu seinem gewalttätigen Vater erhält. Dass Ji heimlich Geld als Tanzlehrerin verdient, um ihre Mutter aus den Fängen eines Geldverleihers zu befreien, schickt sich zwar noch weniger, aber der Tanzpalast hat keine rote Laterne vor der Tür und die Mama-san behält ihre Mädels stets im Blick. Beim Tanzen schnappt sich Li etwas Sonderbares aus der Hosentasche ihres Tanzherrn – es ist ein Finger, eingelegt in einem Glasgefäß für anatomische Präparate.
    Ji und Ren sind beide mit konfuzianischer Ethik und chinesischer Zahlenmagie aufgewachsen. (Ren ist Chinese und wurde offenbar von MacFarlanes Köchin auch so erzogen.) Beide sind mit einem Begriff für eine konfuzianische Tugend getauft und beide fühlen sich unvollkommen, weil ihnen weitere Geschwister fehlen, um die magische Zahl Fünf zu vervollständigen. Im Laufe der aufregenden Suche nach dem gestohlenen Finger ergibt sich zwar, dass Ji und Shin, Ren und sein verstorbener Bruder jeweils Paare aus zwei Tugendbegriffen bilden (Zwei = Glück bringend), dass die Zahl Vier allerdings großes Unglück bedeuten würde, wenn sie ohne die fünfte Person bleiben sollten. Parallel zu Rens Finger-Suche, der von MacFarlane offenbar gezielt zu einem Förderer geschickt wurde, der die Begabung des Jungen erkennen kann, kommt es auf der dem Doktor benachbarten Kautschuk-Plantage zu mehreren Todesfällen. Ein Man-Eater, ein Tiger, der zu altersschwach zum Jagen ist, hat offenbar mehrere Kautschuk-Zapferinnen getötet. Der örtliche Sikh-Polizist ist in dem komplizierten Fall allerdings anderer Ansicht. Anders als Ren, dessen soziale Rolle niemand infrage stellt, hat Jin als unverheiratete Frau es allerdings schwerer, auf ihrer Seite des Abenteuers die Spur des Finger-Präparats zu verfolgen. Ihr und Ren ist gemeinsam, dass beide so anschaulich wie beunruhigend träumen und in einer gefährlichen Traumwelt Aufträge für das Diesseits erhalten. ...
    Fazit
    Anders als das romantische Buchcover evtl. vermittelt, habe ich „Nachttiger“ als Krimi gelesen, der tiefen Einblick in die britischen Kolonien als Entsorgungsplatz für Schwarze Schafe aus Oberschichtfamilien gibt, in das Denken mehrerer Kulturen im Vielvölkerstaat Malaya (heute: Malaysia), u. a. in Zahlenmystik, konfuzianische Ethik und Aberglauben. Dabei habe ich den lokalen Aberglauben nicht als rückständig empfunden, sondern neben der für die Handlung entscheidenden Bildbedeutung chinesischer Schriftzeichen als traditionsreichen Schutz für Menschen in einfachsten Verhältnissen. Die Handlung zwang mich immer wieder, nachzusinnen, ob eine Person so denkt, wie ihre Erziehung nahelegen würde oder doch völlig anders. Den Anfang, als MacFarlanes Motive mir noch ein Rätsel waren, fand ich jedoch fesselnder als die hochkomplexe weitere Handlung.
    Mit drei Hauptfiguren (Icherzählerin Jin, Ren und Wiliam Acton), mehreren Handlungsorten, sowie Träumen, Briefen und Rückblenden ein fordernder, komplexer Roman über die Kolonial-Epoche in Südost-Asien, den ich für bisher unterschätzt halte.
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Ausgaben von Nachttiger

Hardcover

Seitenzahl: 576

Taschenbuch

Seitenzahl: 576

E-Book

Seitenzahl: 574

Nachttiger in anderen Sprachen

Besitzer des Buches 14

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