Das Feld
Buch von Robert Seethaler
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Buchdetails
Titel: Das Feld
Robert Seethaler (Autor)
Verlag: Goldmann
Format: Taschenbuch
Seitenzahl: 272
ISBN: 9783442489985
Termin: Dezember 2019
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Kurzmeinung
towonderMein erste Seethaler, Roman kann ich nicht wirklich sagen. Es sind Episoden und Erinnerungen von Toten in schönem Ton -
Kurzmeinung
Aladin1k1Von toten Menschen aus Paulstadt erzählte Lebensgeschichten.
Zusammenfassung
Inhaltsangabe zu Das Feld
Wenn die Toten auf ihr Leben zurückblicken könnten, wovon würden sie erzählen? Einer wurde geboren, verfiel dem Glücksspiel und starb. Ein anderer hat nun endlich verstanden, in welchem Moment sich sein Leben entschied. Eine erinnert sich daran, dass ihr Mann ein Leben lang ihre Hand in seiner gehalten hat. Eine andere hatte siebenundsechzig Männer, doch nur einen hat sie geliebt.
In Robert Seethalers neuem Roman geht es um das, was sich nicht fassen lässt. Es ist ein Buch der Menschenleben, jedes ganz anders, jedes mit anderen verbunden. Sie fügen sich zum Roman einer kleinen Stadt und zu einem Bild menschlichen Erlebens.
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Bewertungen
Das Feld wurde insgesamt 32 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,7 Sternen.
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Meinungen
Rezensionen zum Buch
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Rezension zu Das Feld
- Aladin1k1
### Inhalt ###Weiterlesen
Paulstadt, irgendein kleines Dort im Nirgendwo und dort ist ein Feld, das als Friedhof dient. Die dort begrabenen Toten haben Geschichten von ihrem Leben in Paulstadt zu erzählen, die irgendwie zusammenhängen.
### Meinung ###
Die einzelnen Geschichten sind mehr oder weniger stark. Alle beginnen mit dem Namen der toten Person, die die Geschichte erzählt. Manche gehen über mehrere Seiten, eine besteht nur aus einem Wort, eine andere ist eine stakkatohafte Folge von Begriffen, welche wohl der Zusammenfassung des Lebens des erzählenden Toten entsprechen soll. In Erinnerung sind mir drei Geschichten geblieben. Die Geschichte von drei Freunden, zwei Jungs, einem Mädchen. Bei einer Spritztour stirbt der Fahrer. Seine letzten Gedanken drehen sich um den Groll, den er für seinen "Freund" empfindet, da ihm immer alles zuviel. Oder die Geschichte einer Frau, der Thresendame in der Paulstädter Kneipe, die scheinbar zig Männer hatte. Oder die einer Frau, die ihre beste Freundin im Sanatorium findet kurz bevor beide am Alter oder Krebs sterben. Ich habe das Buch in wenigen Tagen gelesen und es hat mich nicht gelangweilt. Was für zwischendurch und kalte Wintertage.
### Fazit ###
Von toten Menschen aus Paulstadt erzählte Lebensgeschichten. Manche interessant, manche weniger. Was für zwischendurch und kalte Wintertage. -
Rezension zu Das Feld
- drawe
Mein Leseeindruck:Weiterlesen
29 Tote kommen hier zu Gehör: ein Totentanz der besonderen Art, und so entsteht in diesem Roman eine Art Sittengemälde einer kleinen fiktiven Stadt.
In melancholischem, aber auch heiterem Ton erzählen die Toten das, was ihnen im Leben wichtig war.
In der Rückschau zeigen sie eine beeindruckende, fast stoische Gelassenheit, und der Leser denkt sich beruhigt: "Ach, so schlimm ist das alles doch nicht."
Aber es entwickelt sich kein Gespräch der Toten. Sie liegen mit Körper, Geist und Seele in ihrem Grab und scheinen sich dort auch wohl zu fühlen. Auf sie wartet kein Jenseits, ihr Leben - in welcher Form auch immer - geht nicht weiter, entwickelt sich nicht weiter. Zeit und Raum sind unwichtig, alle sind nun gleich - das Totsein ist demokratisch.
Ein schöner Satz: "Denk an die Toten und verzeih ihnen", sagt der Vater. Diese Versöhnlichkeit liegt über allen Erzählungen der Toten.
Vielleicht macht die Trafikantin Sophie Breyer eine Ausnahme - ihr erfrischend kurzer Kommentar: "Idioten".
Seethalers unaufgeregter, karger Stil passt zu diesen kurzen Lebensberichten. Seine große Stärke besteht in diesem Buch darin, mit nur wenigen Pinselstrichen eine prägnante Figur zu erschaffen.
Ich muss dieses Buch mit einem anderen Totentanz vergleichen: "Lincoln im Bardo" von George Saunders.
Seethalers Buch wirkt dagegen nüchtern und auch etwas brav, an die inhaltliche und sprachliche Wucht von Saunders kommt er nicht heran.
Will er wohl auch nicht. -
Rezension zu Das Feld
- Marie
Klappentext:Weiterlesen
Wenn die Toten auf ihr Leben zurückblicken könnten, wovon würden sie erzählen? Einer wurde geboren, verfiel dem Glücksspiel und starb. Ein anderer hat nun endlich verstanden, in welchem Moment sich sein Leben entschied. Eine erinnert sich daran, dass ihr Mann ein Leben lang ihre Hand in seiner gehalten hat. Eine andere hatte siebenundsechzig Männer, doch nur einen hat sie geliebt. Und einer dachte: Man müsste mal raus hier. Doch dann blieb er. In Robert Seethalers neuem Roman geht es um das, was sich nicht fassen lässt. Es ist ein Buch der Menschenleben, jedes ganz anders, jedes mit anderen verbunden. Sie fügen sich zum Roman einer kleinen Stadt und zu einem Bild menschlicher Koexistenz. – Hanser-Verlagsseite
Zum Autor:
Robert Seethaler, geboren 1966 in Wien, ist ein vielfach ausgezeichneter Schriftsteller und Drehbuchautor. Seine Romane "Der Trafikant" (2012) und " Ein ganzes Leben" (2014) wurden zu großen internationalen Publikumserfolgen. 2018 ist sein neuer Roman " Das Feld" erschienen. Robert Seethaler lebt in Wien und Berlin. - Hanser-Verlagsseite
Allgemeine Informationen:
Episodenroman
Personale Perspektive, Ich-Erzählung, Perspektive des unbeteiligten Beobachters sind vertreten
Eigennamen als Kapitelüberschriften
239 Seiten
Meine Meinung:
In den Romanen, die Seethaler bisher veröffentlichte, steht jeweils eine Figur im Mittelpunkt, deren Leben entweder ganz oder in einer bestimmten Zeitspanne erzählt wird. Hier entwickelt der Autor Biographien verschiedener Personen, erzählt also komprimierte Viten, und das besonders daran ist: Die Figuren erzählen rückwirkend als Tote. Ihnen allen ist nur der Ort gemeinsam, an dem sie lebten, das fiktive Paulstadt, und der Friedhof, auf dem ihre Gräber liegen, nämlich das titelgebende „Feld“ in Paulstadt.
Für mich ist die größte Stärke des Buches gleichzeitig seine größte Schwäche: Wie ein guter Karikaturist, der mit eine paar Strichen ein Gesicht zeichnet, das man sofort erkennt, zeichnet Seethaler Lichtblicke eines Lebens, kurze Passagen oder Knapp-Biographien der Figuren, die aus der Distanz des Todes zurückblicken. Hat man sich als Leser mit einer Figur angefreundet und wäre interessiert an weiteren Schilderungen, ist das Kapitel zu Ende, und man muss sich der nächsten zuwenden.
Jeder könnte Protagonist eines eigenen Romans sein. Was der Autor wohl nicht gewollt hat.
Von welchem Ort sich die Toten melden, spielt keine Rolle. Mehrmals wird gesagt, dass Gott nicht existiert (und somit kein ewiges Leben in irgendeinem Jenseits), dass man aber als Toter Erinnerungen besitzt, den liebsten Menschen zugewandt bleibt und das Sterben in der Rückschau als ganz natürlich und nicht besonders schlimm empfindet.
Seethaler schreibt großartig in ruhiger, einprägsamer und poetischer Sprache. Für die Lebendigkeit seiner Figuren sorgen vor allem seine ungewöhnlichen Bilder und der ihm eigene Blick auf die entscheidenden und besonderen Merkmale.
Ein empfehlenswertes Buch, aber: Nicht täuschen lassen von der Gattungsbezeichnung „Roman“.
Ausgaben von Das Feld
Besitzer des Buches 64
Update: