Das Lied der Arktis

Buch von Bérengère Cournut, Stefanie Jacobs

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Das Lied der Arktis

»Bérengère Cournuts Lied der Arktis ist eines, das noch lange nachhallt.« Saarländischer Rundfunk Der Mond leuchtet hell über der Arktis, als das Eis bricht und Uqsuralik von ihrer Familie trennt. Auf einen Schlag ist sie vollkommen allein in der ewigen Polarnacht. Ihr einziger Schutz ist ein Bärenfell, und sie weiß: Sie darf niemals stehen bleiben. Zwischen Fjorden und Eisbergen lernt sie die Sprache der Natur, den Robben nachzuspüren und die Geister zu fürchten. Nach Tagen der Einsamkeit begegnet sie einer anderen Nomadenfamilie und schließt sich der Gemeinschaft an. Doch was zunächst als Rettung erscheint, birgt neue unvorhersehbare Gefahren … »Eine hervorragende Art die Welt neu zu denken und von einem einfachen Leben im Einklang mit der Natur zu träumen.« Huffington Post
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Bewertungen

Das Lied der Arktis wurde insgesamt 8 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,1 Sternen.

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Meinungen

  • Ganz tolle Atmosphäre und interessante Einblicke in das Leben der Inuit

    mondy

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Das Lied der Arktis

    Auch mir hat dieser Roman sehr gefallen. Voll von überraschenden menschen- oder naturgemachten Wendungen, zeigt er die tiefe Verbundenheit dieser halbnomadisch lebenden Inuit mit den Rhythmen ihrer arktischen Lebenswelt. Doch über diese hochinformative Ebene hinaus hat Cournut sich eine spannende Hauptfigur und nicht weniger komplexe, ungewöhnliche Nebenfiguren ausgedacht, die in Naturgewalten, Hungersnöten, Mord und größtem menschlichen Glück ihre oft verschlungenen Lebenswege gehen. Dabei werden manche von ihnen von besonderen Geistern begleitet, die sie leiten, mit denen sie aber auch Kämpfe um ihrer selbst oder um anderer Menschen willen ausfechten müssen. Dieser archaische Schamanismus durchdringt den Roman von Anfang bis Ende und prägt das Handeln seiner Figuren in einer Weise, die sich westlich-modern sozialisierte Menschen kaum mehr vorstellen können (und die auch nichts mit dem neoschamanischen Getrommel von CD im warmen Wohnzimmer zu tun hat).
    Einziger kleiner Kritikpunkt: Ich finde, man merkt dem Roman streckenweise zu deutlich an, dass er um eine Schlichtheit bemüht ist, die wohl irgendwie authentisch wirken soll. Wenn ich ihn z.B. mit den Büchern von Velma Wallis vergleiche, sehe ich den Unterschied zwischen einer Autorin, die selbst wirklich in diese teils einfache, teils hochkomplexe mystische Lebens-, Geschichten- und Geisterwelt eingebettet ist, und einer, die diese Einbettung konstruiert und künstlerisch überformt. Das ist nicht schlimm, aber ich habe in den Büchern von Velma Wallis eine Kraft über die geschriebenen Worte hinaus gespürt, die dem Werk von Cournut nach meinem Empfinden fehlt. Dennoch hat sie einen sehr einfühlsamen und besonderen Roman vorgelegt.
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  • Rezension zu Das Lied der Arktis

    Original : Französisch, 2019
    INHALT :
    Der Mond leuchtet hell über der Arktis, als das Eis bricht und Uqsuralik von ihrer Familie trennt. Auf einen Schlag ist sie vollkommen allein in der ewigen Polarnacht. Ihr einziger Schutz ist ein Bärenfell, und sie weiß: Sie darf niemals stehen bleiben. Zwischen Fjorden und Eisbergen lernt sie die Sprache der Natur, den Robben nachzuspüren und die Geister zu fürchten. Nach Tagen der Einsamkeit begegnet sie einer anderen Nomadenfamilie und schließt sich der Gemeinschaft an. Doch was zunächst als Rettung erscheint, birgt neue unvorhersehbare Gefahren.
    (Quelle : amaz.)
    BEMERKUNGEN :
    Ich hatte Cournut in einem anderen, etwas älteren Roman aus dem Jahre 2016 kennengelernt, den ich hier : Bérengère Cournut - Née contente à Oraibi besprochen habe. Auch da : die Begegnung mit einem alten Volk, mit Mythologien, Bräuchen, einer Welt zwischen Realität, Träumen und Geisterwelt. Der trotz aller Fiktion sehr glaubwürdige Aspekt des Vorgehens, die sichtbar dahinter stehende Arbeit der Autorin, sich hier mit einer uns erst einmal fremden Kultur vertraut zu nmachen, hat mich sehr beeindruckt . Und so war es kein Wunder, dass dieser neuere Roman schnell auf meinem SUB landete. Nun befreite ich ihn von dort und traf auf eben eine sehr ähnliche « Welt ». Nur hier handelt es sich um die Wirklichkeit von Inuits. Diese teilen ihr immenses Territorium mit Tieren, den Geistern und den Elementen.
    Die obige Inhaltsbeschreibung gibt gut die Ausgangssituation wieder. Wir finden in den fünf Teilen und den insgesamt 96 Kapiteln verschiedene wohl wiederkehrende Situationen des Lebens der Ich-Erzählerin Uqsuralik in der Arktis : die Jagd, das Sammeln, das Leben mit den Jahreszeiten, das nomadische Ziehen… Dabei dann auch Weitherzigkeit, Gastfreundschaft, Offenheit, fröhliche Feste in den endlocsen Winternächten. Aber wie auch in unseren Leben treffen wir durchaus auf harte Wirklichkeiten, des Zusammenlebens : es geht von Eifersucht bis hin zu Vergewaltigung, Inzest, Mord… So ist es nicht nur eine nette Geschichte, sondern auch eine harte Realität. Dass die Autorin es trotzdem schafft daraus eine so ansprechende und irgendwie beseelte Geschichte zu stricken ist mir selber fast ein Rätsel !
    Die teils eingeschobenen Lieder beschreiben Situationen (des Buches), sie entstammen wohl der Tradition, singend die Wirklichkeit zu beschreiben. Insofern kommen sie nicht aus dem Nirgendwo.
    Es werden Initiationsriten geschildert die – wie in anderen Kulturen – mit einem Rückzug, einer Isolierung verbunden sind. Konfrontation in diesem Leben mit unserer Endlichkeit. Da fragte ich mich, ob man diese Stellen nicht auch aufmerksam in der Coronazeit lesen könnte...
    Wer sich interessiert findet vielerlei Material um sich weiter zu informieren. So gibt es im Anhang meiner französischen Ausgabe einen Phototeil. Es ist klar, dass die Autorin viel recherchiert hat. So wirkt der Roman überaus authentisch! Man könnte sich auch zusätzlich zB auf youtube Dokus anschauen. Ich mochte zB diesen hier : https://www.youtube.com/watch?v=BWKfJQpZtaM
    Uns mag manches befremdlich sein in diesen Seiten. Dennoch kommen wir selber auch in gewissem Sinne von irgendwo da her, und tragen dieses Erbe tief verschüttet in uns. Bei aller Distanz eine mich berührende, beseelte Geschichte. Es wird interessant sein zu sehen, wohin es Cournut noch verschlagen wird !
    AUTORIN :
    Bérengère Cournut wurde 1979 geboren. In ihren Büchern geht sie oft onirischen Welten nach. In derselben Ader wie « Née contente à Orraibi » kam 2019 De pierre et d'os heraus, ein Roman über die Inuits. Er erhielt 2019 den Prix Fnac.
    Ich las die oben verlinkte Ausgabe im französischen Original. Das Cover gefällt mir überaus gut !
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  • Rezension zu Das Lied der Arktis

    Leben im ewigen Eis
    Das arktische Eis bricht und Uqsuralik wird von ihrer Familie getrennt. Zum Überleben in der Polarnacht und dem ewigen Eis bleibt ihr nicht viel. Unermüdlich bleibt sie in Bewegung, um am Leben zu bleiben, bis sie eine Nomadenfamilie trifft und sich ihr anschließt.
    Das Buch hat mir gut gefallen. Die Kapitel sind kurz, sodass man schnell voran kommt. Der Schreibstil ist leicht zu lesen, äußerst bildhaft und mit vielen zur Situation passenden Vergleichen. So kann man sich die Umwelt und das Leben im ewigen Eis gut vorstellen.
    Uqsuraliks Leben in der Arktis hängt von der Gemeinschaft ab, denn alleine kann man nicht überleben. Die Autorin recherchierte ausführlich und schafft so ein umfassendes Bild. Man erfährt über die Häuser und Zelte, die Jagd, die Lieder, mit denen sie Geschichten erzählen, und auch sehr viel über die Geister, an die sie glauben. Die arktische Lebensweise folgt anderen Regeln und ist so ganz anders als unsere. Alles, was die Geister betrifft, ist für mich schwer nachvollziehbar, hat aber meine Faszination über das Leben in der Arktis nicht geschmälert. Ich war gespannt zu erfahren, was Uqsuralik widerfahren wird, wie sie nach der Trennung von ihrer Familie (über-)leben wird, wie das raue Leben im ewigen Eis möglich ist. Die Handlung ist sehr spannend und man weiß nie, was als nächstes passieren wird.
    Einziges Manko sind die ab und an auftretenden Zeitsprünge, die manchmal sehr unerwartet kommen. Dadurch ist es einerseits möglich, Uqsuraliks Leben über viele Jahre hinweg zu verfolgen, andererseits schafft es aber auch immer eine gewisse Distanz zur Protagonistin.
    Fazit:
    Eine ergreifende Geschichte über Uqsuraliks Leben nach der Trennung von ihrer Familie. Darüber hinaus auch eine wunderbare Art, mehr über die, manchmal sehr schwierige, auf jeden Fall sehr andere Lebensweise in der Arktis zu erfahren, die stark mit der Natur verbunden ist.
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Ausgaben von Das Lied der Arktis

Hardcover

Seitenzahl: 256

E-Book

Seitenzahl: 285

Taschenbuch

Seitenzahl: 256

Das Lied der Arktis in anderen Sprachen

  • Deutsch: Das Lied der Arktis (Details)
  • Französisch: De pierre et d'os (Details)

Besitzer des Buches 12

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