Alles, was bleibt: Mein Leben mit dem Tod

Buch von Sue Black, Kathrin Bielfeldt, Jürgen Bürger

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Alles, was bleibt: Mein Leben mit dem Tod

Die verschiedenen Gesichter des Todes Die forensische Anthropologin und Anatomin Sue Black zieht hier das Fazit ihrer bahnbrechenden Karriere. Sie setzt sich mit den Spielarten des Todes, ihren Ängsten, dem Sterben ihrer Eltern und ihrer eigenen Sterblichkeit auseinander und plädiert für einen offeneren Umgang mit dem Tod. Dabei erzählt sie von ihrem außergewöhnlichen Werdegang, der mit einem Ferienjob in einem Schlachthaus begann. Aber auch von ihren Einsätzen für die Vereinten Nationen und mit dem British Forensic Team berichtet sie. So war sie 1999 im Kosovo, später in Sierra Leone und Grenada sowie 2005 nach der Tsunami-Katastrophe in Thailand, um die Identitäten der Verstorbenen zu ermitteln. Sue Black porträtiert in >Alles, was bleibt< die verschiedenen Gesichter des Todes, die sie kennengelernt und erforscht hat. Analog zur Forensik rekonstruiert auch ihr Buch die Geschichte des gelebten Lebens durch den Tod - und so handelt es ebenso vom Leben wie vom Tod - diesen unzertrennlichen Teilen des großen Ganzen. »Eine faszinierende Sicht auf den Tod - wie wir ihm begegnen und wie die forensische Wissenschaft ihn sieht. Ein einmaliges und fesselndes Buch.« Kathy Reichs Sachbuch-Bestenliste des DLF Kultur, des ZDF und der Zeit
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Bewertungen

Alles, was bleibt: Mein Leben mit dem Tod wurde insgesamt 2 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,8 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Alles, was bleibt: Mein Leben mit dem Tod

    Sue Blacks Rückblick auf ihre Karriere als Anatomin und forensische Anthropologin ist stark von ihrer Herkunft aus einer Familie geprägt, in der niemand ein Blatt vor den Mund nimmt. Die Art, in der ihre eigene Familie mit dem Tod umgeht, hat prägenden Einfluss auf sie. Als 12-Jährige übernimmt die Autorin einen Nebenjob in der örtlichen Metzgerei, den sie klaglos und nüchtern als Gelegenheit betrachtet, von ihrem Chef zu lernen. Blacks weiterer Lebensweg wird davon geprägt sein, dass sie die Ärmel hochkrempelt und anpackt, was getan werden muss.
    Die Autorin berichtet zunächst von der Abgrenzung zwischen Pathologie (Feststellung der Todesursache), Paläopathologie (Untersuchung von Leichen, die nach mehr als 70 Jahren gefunden werden) und forensischer Anthropologie (Identifizierung des Toten und Rekonstruktion seines Lebenslaufs). Forensik als Ganzes führe die Identität(en) und den Körper eines Verstorbenen wieder zusammen. Voraussetzung für die solide Ausbildung von Pathologen seien Spender, die ihren Körper der Wissenschaft zur Verfügung stellen. Blacks respektvolle Beschreibung dieser Spenderkultur in Großbritannien nimmt einen beachtlichen Raum im Buch ein, schließlich muss jeder britische Medizinstudent mit „seiner“ Leiche ein ganzes Jahr verbringen und in dieser Zeit das anatomische Wissen aus drei dicken Anatomie-Lehrbüchern erwerben.
    Black schildert aus der Sicht der Pathologin spektakuläre Fälle aus Großbritannien, die die Öffentlichkeit bewegten oder die den Ehrgeiz der Pathologen-Zunft besonders anstachelten. Anders als in Fernsehserien, ginge es in ihrer Profession nicht darum, Recht zu behalten, sondern den Angehörigen der Toten endlich Klarheit über den Tod und die Todesursache zu verschaffen. Wie wichtig die Gewissheit für die Hinterbliebenen ist, haben diese ihr immer wieder gespiegelt. Sue Black beteiligte sich auf internationaler Ebene u. a. 1999 an der Exhuminierung von Massengräbern im Kosovo und 2004 in Thailand an der Identifizierung der Opfer des Tsunamis. Unter Blacks Einfluss wurde Großbritannien innerhalb kurzer Zeit weltweit führend darin, bei globalen Katastrophen Opfer aus vielen verschiedenen Ländern zu identifizieren. Dass Großbritanniens prominenteste Anatomin in der wissenschaftlichen Lehre tätig wird, ist deshalb nur folgerichtig. Wie Blacks Zusammenarbeit mit Val McDermid entstand, hat mich als Krimi-Leserin natürlich besonders amüsiert.
    Fazit
    Mit einem sympathischen Maß an Selbstkritik und dem Bewusstsein für die eigene Fehlbarkeit zeigt Sue Black eindrucksvoll, warum sie für ihre Tätigkeit brennt. Unvergesslich bleiben mir dabei Szenen und Persönlichkeiten, die sie als Jugendliche prägten.
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Ausgaben von Alles, was bleibt: Mein Leben mit dem Tod

Hardcover

Seitenzahl: 416

Taschenbuch

Seitenzahl: 416

E-Book

Seitenzahl: 417

Besitzer des Buches 3

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